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"...Die Leuchtenstadt war damals in der Schweiz verrufen, das Volk bestehe aus schlechten Christen. Alkohol, Frass und viele Huren..."
Normalerweise zeigt sich der Touristen-Hotspot Luzern von seiner Schokoladen-Seite und setzt sich mit der Aussicht auf Pilatus, Vierwaldstättersee und Kapellbrücke bestens in Szene. Aber es gibt auch eine hässliche Fratze der Kantonshauptstadt, und diese wird von ASGARD mit ihrem Album «Leuchtenstadt» musikalisch umgesetzt. Mit ihrem Hellvetic Black Metal werden sämtliche Höllenfeuer entfacht, und damit der Funke, werte Leserschaft, auch bei euch überspringt, haben wir Frontmann Thulus mit unseren Fragen ins Kreuzfeuer genommen.
MF: ASGARD haben schon eine lange Geschichte hinter sich und wurden bereits 2005 gegründet. Wieviel von damals steckt noch in der aktuellen Version der Band?
Thulus: Unser Drummer Abaddon ist seit 2008 dabei und somit der Dienstälteste. Wir führen den Weg von unserem Gründer Skygge konsequent weiter und stehen nach wie vor in engem Kontakt mit ihm. Er ist stehts darüber informiert, was bei uns passiert. Seine Musik und Texte leben bei uns weiter.
MF: Im letzten Jahr habt ihr eine Split-CD zusammen mit Transzendenz veröffentlicht, und jetzt folgt bereits das Album «Leuchtenstadt». Stehen bei euch die Zeichen nun auf Sturm in Sachen Aktivitäten?
Thulus: Asgard standen lange Zeit an erster Stelle für Livemusik. Die Zeit war nun reif, die eine oder andere Veröffentlichung raus zu geben. Wir waren uns einig, dass unsere aktuelle Setlist auf ein Album gehört. Das gibt uns jetzt Platz, um wieder neue Musik zu kreieren.
MF: Das neue Album heisst «Leuchtenstadt». Was habt ihr für einen Bezug zur "Leuchtenstadt Luzern"?
Thulus: Die Heimat von Asgard ist Luzern. Die Leuchtenstadt war damals in der Schweiz verrufen, das Volk bestehe aus schlechten Christen. Alkohol, Frass und viele Huren. Immer ein Grund zum Feiern. Dagegen wollte man etwas unternehmen und brachte an Dächern Warnschilder an, wie man sich zu verhalten hat. Diese sind noch heute zu finden. Weiter wurden Sünder auf dem Wasserturm, unserem Wahrzeichen neben der Kapellbrücke und dem Hausberg Pilatus, gefoltert. Das war mir einen Text wert. Wir haben uns dazu entschieden, die weiteren Tracks und Texte in die Leuchtenstadt miteinzubeziehen, was auch im Cover-Artwork von Juliàn Cortes umgesetzt wurde.
MF: Ihr seid neben ASGARD noch in anderen Bands aktiv, so trommelt Abaddon noch bei TOTENHEER und Thulus und der Livegitarrist J. spielen bei GHÖRNT. Sind das nur Nebenschauplätze und liegt euer aller Fokus vor allem auf der Hauptband?
Thulus: Wir betrachten keine Band als Nebenschauplatz. Wenn die Zeit dazu reif ist, wird für die eine Band halt etwas mehr Zeit beansprucht, für die andere dafür etwas weniger. Nichts wird nur als Projekt platziert. J ist da etwas mehr ausgelastet, als Abaddon und ich. Er macht das alles mit Herzblut. Bei Asgard ist er nach dem ersten Gig auch als fixer Member eingestiegen. J wird sich in Zukunft wohl auch um den einen oder anderen neuen Track kümmern.
MF: Jeder von eurer Band verwendet ein Pseudonym, und auf Fotos sieht man euch immer mit Corpsepaint. Auch verwendet ihr eindeutige Stilmittel wie das umgedrehte Kreuz und Pentagramme. Spiegelt sich so eure Auffassung, wie Black Metal aussehen sollte?
Thulus: Seit der Gründung der Band wird Wert auf die Traditionen des Black Metals gelegt. Damit werden wir nie brechen. Corpsepaint, Nieten und so weiter sind Bestandteil von Asgard.
MF: Auf dem neuen Album «Leuchtenstadt» findet sich mit «Reisen Inn I Lyset» ein Song auf norwegisch. Zeigt ihr damit eure Verbundenheit zur norwegischen Black Metal Szene?
Thulus: Der skandinavische Black Metal der 90er Jahre verbindet uns alle. Deshalb auch der Bandname Asgard und das ist also durchaus als Tribut zu verstehen. Die Klassiker aus dieser Zeit begleiten uns seit vielen Jahren.
"...Es steht im Übrigen schon gar nicht ein politisches Statement dahinter. Das geht uns alles nichts an. Wir sind Metalheads..."
MF: Eure Stilbezeichnung läuft unter dem Banner "Hellvetic Black Metal". Wäre es da nicht naheliegend die Texte auf Deutsch oder in Mundart zu verfassen?
Thulus: Die Texte von Asgard sind mit englischen, deutschen und einigen norwegischen Zeilen versehen. Es ist nicht angedacht Schweizer-Deutsch zu verwenden. Hellvetic Black Metal ist ein Wortspiel aus Hell und Helvetia. Es gibt einige Bands mit dem Namen Asgard. Wir sind eben Asgard, Hellvetic Black Metal, aus der Schweiz. Es steht im Übrigen schon gar nicht ein politisches Statement dahinter. Das geht uns alles nichts an. Wir sind Metalheads, Punkt!
MF: Das Album «Leuchtenstadt» wird auf dem deutschen Label Wolfmond Productions veröffentlicht. Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?
Thulus: Wir arbeiten seit der EP War at Last (20217) mit Wolfmond Production zusammen. Ein kleines, aber feines Label, welches mit viel Herzblut geführt wird.
MF: Ihr seid auf einem deutschen Label und habt schon diverse Interviews mit deutschen Fanzines gemacht. Werdet ihr in Deutschland mehr wahr genommen als in der Schweiz?
Thulus: In Deutschland gibt es eine grosse Szene mit guten Bands und Labels, welche sich unglaublich ins Zeug legen, um auch optisch schöne Veröffentlichen raus zu geben. Events, Clubs und leidenschaftliche Supporter, welche CDs, Vinyl und Tapes sammeln. Bei uns in der Schweiz ist das alles etwas kleiner und kann nicht wirklich damit verglichen werden. An dieser Stelle erlaube ich mir Grüsse an die Freunde aus dem Nachbarland.
MF: Ist zum neuen Album noch eine Release-Party geplant, und gibt es noch andere Möglichkeiten ASGARD live zu sehen?
Thulus: Im März 2022 spielen wir mit Schrat und Causam in Bern, und im Sommer geht es auf das "Forest Fest Open Air" nach Chevenez (JU). Weiteres ist angedacht und in Planung. Das letzte Wort wird wohl und leider Corona haben!
MF: Wo kann dieses geniale Album und weitere Merchandise von ASGARD bestellt werden?
Thulus: Danke für dein Feedback und deine Fragen. Für Merch und Gig-Anfragen findet man uns im Facebook unter #hordesofasgard und auf Instagram unter asgard_bm_official
Mit den Innerschweizern ist also in der Zukunft fest zu rechnen, und warum immer in Ferne schweifen, wenn man solch geniale Bands direkt vor der Haustüre hat! In diesem Sinne: Hail ASGARD, und checkt das Album «Leuchtenstadt» unbedingt aus!!