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"...Wir wollen aktiv sein, aber nicht mehr die Welt erobern. Wenn wir noch etwas bewegen können, umso besser..."
Was haben Werner (Hardy) Hartmeier, Math (Strübi) Shiverow, Patrick Mason (ehemals Krokus), Eric St. Michaels und Douglas McCowan gemeinsam? Korrekt, sie alle sangen bei China und waren, mit Ausnahme von Hardy, auf einem der ersten vier Alben der Winterthurer zu hören.
Was damals so kometenhaft begann, fand mit der Grunge-Phase sein schmerzvolles Ende. Immerhin stieg man mit dem Zweitling «Sign In The Sky» bis auf Platz #2 in der helvetischen Hitparade. Dies geschah zu einer Zeit, in der man noch mit Plattenverkäufen Geld verdienen konnte. Über die letzten Jahre gesehen wurde es, mit Ausnahme von ein paar Konzerten, ruhig um China. Aktuell stehen aber wieder ein paar Auftritte an, die in der Besetzung Claudio Matteo (Gesang, Gitarre), Freddy Scherer (Gitarre, Gotthard), Marc Lynn (Bass, Gotthard), Hardy (Gesang) und Tosi Tosone (Schlagzeug) über die Bühne gehen werden. Wie der aktuelle Stand bei den Chinesen ist und was damals alles passiert ist, erzählte mir Claudio bei einer gemütlichen Zoom-Plauderei.
MF: Wer spielt heute alles bei China?
Claudio: Der Plan war, mit der Original-Formation an den Start zu gehen und den Fans die ersten beiden Alben zu präsentieren. John Dommen war dafür nicht zu begeistern (grinst). Seit zwanzig Jahren hat er kein Schlagzeug mehr berührt. Er lebt sein Leben hier wie in Thailand und ist damit glücklich. Sein Interesse war nicht mehr vorhanden. Patrick Mason konnten wir auch nicht mehr reaktivieren. Er zeigte zwar Interesse, lebt jedoch in Berlin. Die ganze Fliegerei für Proben und Gigs..., vor fünf Jahren spielten wir einen China-History-Gig. Damals fiel auf, dass unsere Sänger, die nicht mehr in Übung sind, nach fünf Tracks ins Wackeln gerieten.
Auch Strübi konnten wir nicht mehr dafür begeistern. Alle waren vor einem halben Jahrzehnt ja dabei, mussten jedoch nur vier bis fünf Songs singen. Eine komplette Show durchzuhalten, hätte schwierig werden können. Das bemerke ich ebenso, wenn ich singe. Auch wenn ich gerne hinter dem Mikrofon stehe und Jahrzehnte lang zusammen mit Marc Storace (Krokus) bei Acoustical Mountain gesungen habe..., okay, mit ihm zu singen lässt die Ambitionen, sich als Sänger zu behaupten, sehr schnell schwinden (lacht).
Damals musste ich über meinen Schatten springen. So stehe ich heute noch auf der Bühne und singe, zusammen mit unserem ersten Sänger Hardy. Er war damals eines der Ur-Mitglieder. Zusammen mit ihm gewannen wir das "Marlboro Rock 1985". Alles begann wieder während der Pandemie, als wir zusammen telefonierten und uns fragten: "Wollen wir wieder ein paar Lieder zusammen schreiben?" Freddy und ich waren online miteinander verbunden, denn damals war es nicht möglich, Leute zu treffen.
So kam alles wieder ins Rollen, und nun stehen neben den erwähnten Jungs auch noch Marc und Tosi auf der Bühne. Marc gehört zu den Originalen (grinst), aber das ist eine andere Geschichte, denn er stieg sehr kurzfristig bei uns ein. Das Debüt-Album war schon im Kasten, und der Bass wurde damals von Beat Kofmehl eingespielt. Er wollte nicht bei China einsteigen, da er immer noch bei Killer war. Wir wollten Marc jedoch unbedingt in der Band. Somit hat Beat das Album eingespielt, und Marc wurde unser neuer Bassist.
MF: Wo würdest du China heute einordnen, als eine aktive Band oder eher als ein Treffen mit Freunden, die gemeinsam Musik machen?
Claudio: Wir wollen aktiv sein, aber nicht mehr die Welt erobern (grinst). Wenn wir noch etwas bewegen können, umso besser. Was mir persönlich ein Herzenswunsch wäre, ist, dass wir neue Songs schreiben und die auf der Bühne präsentieren können. Wir sind auch eingeschränkt wegen Freddy und Marc, die noch bei Gotthard spielen. Da existieren grosse Pläne. Gotthard werden neue Alben komponieren und weiterhin auf Tour gehen, aber auch bei ihnen gibt es Nebenschauplätze, wie Leo mit seinen CoreLeoni. Für mich passt es, wie es gerade bei China läuft. Neben der Band habe ich andere Dinge am Laufen, die ich nicht liegen lassen kann.
MF: Wie kam es zum Namen China? Für eine Schweizer Truppe eher ungewöhnlich.
Claudio: Ja, das war auch so eine Geschichte (grinst). John kam mit der Idee um die Ecke. Er war dauernd in Asien unterwegs. Asia konnten wir nicht verwenden, da es schon eine sehr erfolgreiche Truppe mit diesem Namen gab (lacht). Nach Alternativen suchend, blieben wir bei China hängen (lacht). Ich war ehrlich gesagt nicht der grösste Fan dieses Namens (lacht). Hardy zeichnete uns ein unglaublich grossartiges Logo, das wir heute noch verwenden.
Als wir zum ersten Mal den Entwurf sahen, dachten wir nur: "Wow! Das sieht richtig geil aus!" So entschieden wir uns für China, überlegten uns aber nicht im Geringsten, dass wir mit dem politisch schwierigeren China verwechselt werden könnten. Würde China plötzlich Taiwan angreifen, dann hast du mit dem gleichnamigen Bandnamen ziemlich verloren (lacht). Darum sind wir auf der Homepage als Rockband China zu finden, wie auch auf YouTube.
"...das Business war am Laufen, und sehr schnell konnten wir einen Plattenvertrag unterschreiben..."
MF: Wie habt ihr euch damals gefunden, und wie wurdet ihr letztlich zu China?
Claudio: Das entstand durch einen Wettbewerb. Damals veranstaltete Marlboro einen Nachwuchs-Wettbewerb. Wir meldeten uns mit einem Demo an und waren absolute Nobodys, heisst die Band existierte noch nicht (lacht). Plötzlich stand Freddy auf der Matte, als ich und John am Üben waren. Zusammen komponierten wir neues Material und Hardy sang. Wir fuhren zum Wettbewerb nach Basel ins Atlantis. Tatsächlich und völlig unerwartet gewannen wir. Das Finale fand dann im Volkshaus in Zürich statt (lacht). Wir wurden Zweite und als heimliche Sieger gefeiert. Die Medien stürzten sich auf uns, und darauf folgten Telefonate mit Phonogram sowie Polygram, das Business war am Laufen, und sehr schnell konnten wir einen Plattenvertrag unterschreiben. Dies nach ein paar Gigs, die allesamt das pure Desaster waren (lacht), aber der Chef des Plattenlabels hörte das Potenzial der Songs «Rock City» und «Hot Loving Night». Dank diesen beiden Tracks konnte ich meinen Job kündigen und nur noch neues Material schreiben. Es war eine geile Zeit. Wenn ein deutsches Majorlabel hinter dir stand, du mit Plattenverkäufen noch Geld verdienen konntest und Downloads noch niemand kannte. Damals war noch ein Budget vorhanden (lacht).
MF: Welche Erinnerungen hast du an das Debüt-Album?
Claudio: Wenn ich mir heute die Lieder anhöre, bin ich immer noch voller Begeisterung (grinst stolz und zufrieden). Jeder einzelne Song hat eine tiefgreifende Bedeutung. Wenn ich zurückdenke, sind die Lieder völlig mühelos entstanden. Du bist eine neue, junge Band, spürst keinen Druck und kannst tun und lassen, was du willst. Ohne grosses Überlegen haben wir das Album komponiert, und es klingt auch heute noch grossartig (grinst).
MF: Ich erinnere mich noch daran, wie ihr im Schweizer Fernsehen «Wild Jealousy» gespielt habt...
Claudio (lachend): ...genau. Hardy sang und bekam einen Bandscheibenvorfall. Er hätte über sechs Monate pausieren müssen. Wir konnten und wollten aber nicht warten, weil die Dinge gerade so gut liefen, und aus diesem Grund nahmen wir Kontakt zu Strübi auf, der auch auf dem Album zu hören ist. Er kam aus Winterthur und besass eine gewaltige Stimme. Er sang die Songs in einer Tonlage, in der ich noch heute Probleme habe und sie tiefer singen muss (lacht). Er hat den Songs noch mehr Feuer verliehen, und alles hat gepasst. Das Schöne war, dass wir intern in der Band keine Diskussionen über Riffs oder andere Dinge führten. Jeder hat geliefert und sein Bestes gegeben. Das ist das Schönste für eine Band, wenn so zusammen gearbeitet wird.
MF: Warum hat euch Strübi damals verlassen? Der Erfolg war doch da, und eigentlich hätte es nur noch weiter bergauf gehen können.
Claudio: Wir wollten zusammen weiter am gleichen Strick ziehen. Wir waren voll angepisst. Strübi hatte… keine Passion mehr dafür? Ich weiss es nicht inwieweit er vielleicht auch Angst vor diesem Musikerleben hatte. Die Plattenfirma bezahlte uns. Logischerweise hätten wir mit einer normalen Arbeit sicher mehr verdient. In der Schweiz geht es uns zu gut. Selten will jemand Einbussen machen und seiner Leidenschaft folgen. Wir setzten alles auf eine Karte, und ich war völlig überrascht, dass er sich gegen die Band entschied, denn er war ein unglaublich guter Sänger. Dass er keinen Bock zum Weitermachen hatte, enttäuschte uns sehr. Er stieg kurz vor der Tour mit Bonfire aus.
Dabei musste ich zum ersten Mal als Sänger einspringen. Ein Sprung ins kalte Wasser, auch wenn ich einer der Komponisten war. Die Texte kannte ich nur teilweise. Zudem war mein Englisch noch ausbaufähig (grinst). Es standen vier Konzerte zusammen mit Bonfire auf dem Plan, und dies in grossen Hallen. Ich hatte keine Ahnung vom Singen, aber irgendwie haben wir alles über die Runde gebracht (lacht). Der Plattenlabel-Boss wollte mich zum Leadsänger machen, aber damals fühlte ich mich noch nicht in der Lage, auch weil mein Englisch noch nicht gut genug war. Wir suchten deshalb nach einem Kaliber, das mindestens genauso gut war wie Strübi, und dieses fanden wir schliesslich mit Patrick.
Wir kannten Crown und wussten, dass er kurz bei Krokus an der Gitarre war. Seine Stimme erinnerte mich immer an die von Lou Gramm (Foreigner). Als er bei uns zum ersten Mal im Proberaum war und zu singen begann, wusste ich, dass er das fehlende Puzzleteil war. Speziell stimmlich und durch den Klang seiner Stimme. Er war nicht nur ein grossartiger Sänger, sondern auch ein sehr guter Gitarrist. Für uns ein Glücksfall. Es ist immer schwer, nach den ersten Erfolgen den ersten Sänger zu ersetzen. Es kann durchaus funktionieren, wie bei AC/DC oder Iron Maiden. In der Regel klappt ein solcher Sängerwechsel nicht.
"...Zu der Zeit waren Bands wie Def Leppard gross im Geschäft, die melodischer auftraten. Man wird immer ein wenig beeinflusst..."
MF: «In The Middle Of The Night» war ein Hit und präsentierte euch auch von einer melodischeren Seite. Wie kam es zu diesem Stilwechsel?
Claudio: Wir schrieben zwanzig Lieder, die im gleichen Fahrwasser waren wie diejenigen des Debüts. Dann kam Stephan Galfas dazu, ein Produzent aus Amerika..., er holte uns in die Staaten rüber..., ja, er ist eigentlich der Grund dafür, dass alles melodischer wurde. Dies ist nicht negativ gemeint, denn wir waren immer noch brachial, rockig und spielten geradlinig. Stephan brachte zudem verschiedene Stile ein. Mehr Keyboards und schöne Chöre (grinst). «In The Middle Of The Night» stand bei uns gar nicht auf dem Plan, genauso wenig wie «Sign In The Sky». Er strich, ausser drei bis vier Tracks, alles und der Rest wurde in Amerika neu geschrieben. Zu der Zeit waren Bands wie Def Leppard gross im Geschäft, die melodischer auftraten. Man wird immer ein wenig beeinflusst (grinst), besonders wenn Bands wie Dokken und Ratt gerade gross im Geschäft waren und nicht etwa Judas Priest mit "British Steel" (grinst).
MF: Platz #2 in den CH-Charts mit «Sign In The Sky» - das war sicherlich ein grosser Erfolg für euch. Warum hielt die Zeit mit Patrick nicht länger, und wie habt ihr Eric St. Michaels gefunden?
Claudio: Aus heutiger Sicht war das unser grösster Fehler, obwohl es eigentlich nicht an uns lag. Patrick kriegte während der Tour gesundheitliche Probleme. Zusammen mit Yngwie Malmsteen waren wir zwei Monate auf Tour. Danach war Mason am Boden zerstört. Zu der Zeit hatten wir einen amerikanischen Tourmanager, und der hatte natürlich immer ein Auge auf die USA gerichtet und meinte, dass wir diesen Schritt mit Patrick nicht machen könnten. Ich stand jedoch immer hinter Patrick und war sicher, dass wir mit ihm den Durchbruch schaffen würden.
Unser Manager versprach uns, dass er einen Sänger aus den Staaten an der Angel hätte, mit dem wir die USA leicht erobern würden. Nach der Tour musste Patrick zuerst seine Gesundheit wieder in den Griff bekommen, was uns nicht störte, und wir gaben ihm die nötige Zeit dafür. Unser Manager flog in die Staaten und kam mit Eric zurück, probehalber. Als wir Eric zum ersten Mal sahen, dachten wir, der Rock-Gott steht vor der Türe, mit seiner verdammten Mähne (grinst). Leck mich am Arsch, "that's the real shit" (lautes Lachen).
Mit Patrick lebte sich schliesslich alles auseinander, und wir begannen mit Eric zu proben. Er klang gut und sah verdammt gut aus. Wir entschieden uns dann, mit Eric weiter zu machen. Wir haben Patrick aber nicht aus der Band geworfen, sondern wir hatten uns Sorgen um seine Gesundheit gemacht. China waren bereit, Vollgas zu geben, und wir waren uns nicht sicher, ob Patrick das wirklich durchhalten könnte, sollten wir länger auf Tour gehen, bis zu einem halben Jahr. Eric war dagegen die Rampensau vor dem Herrn.
"... aber mit jedem Album einen neuen Sänger zu präsentieren, das funktioniert nicht. Damals war uns dies noch nicht bewusst..."
MF: "Go All The Way" war für mich das letzte richtig geile Album von China, da ihr in meinen Augen mit "Natural Groove" zu sehr von eurem Stil abgewichen seid.
Claudio: Mit "Go All The Way" wurden die Songs sehr bluesig. Keine Ahnung warum, es fehlt ein bisschen der Kick, auch wenn ich es noch immer als schönes Album ansehe, und so setzte die Talfahrt langsam ein. Unsere Erwartungen wurden enttäuscht, auch wenn wir in den Charts waren. Wir spielten, aber mit jedem Album einen neuen Sänger zu präsentieren, das funktioniert nicht. Damals war uns dies noch nicht bewusst. Es war eine geile Tour, aber jeder war unzufrieden mit den Tracks, und so fügte sich eines zum anderen.
Auch die Plattenfirma machte sich bemerkbar, und die Geschichte begann in sich zusammen zu brechen. 1993 traten wir mit Marc Storace auf, und auch Strübi war vereinzelt wieder dabei, doch dann flog uns das Ganze um die Ohren. Wir hatten die Orientierung verloren. Wir trafen Douglas, der in den gleichen Lokalen verkehrte wie wir. Dabei schnupperten wir wieder Abendsonne, und das Feuer begann erneut zu lodern. Das war 1994, als die ganze Grunge-Szene aktuell war. Logisch verfolgten wir die auch und waren Fans von Soundgarden, Nirvana oder Pearl Jam. Die Beeinflussung war da (grinst). «Rock City» war einmal, und wir wollten jetzt eher dem "Natural Groove" folgen, allerdings völlig unbewusst.
MF: Welche war für dich die erfolgreichste Zeit mit China?
Claudio: Ganz klar mit den ersten beiden Scheiben. Es war ein Riesenhype, und wir hätten tun und lassen können, was wir wollten. «Sign In The Sky» war der absolute Höhepunkt. Wir spielten zusammen mit Yngwie zwei Mal im ausverkauften Volkshaus und bereisten mit ihm ganz Europa. Das war eine sehr schöne Erfahrung.
MF: Welche war die schwierigste Zeit?
Claudio: Das war nach «Natural Groove». Wir bekamen für diese Platte einen neuen Deal mit EMI und konnten ein paar Gigs spielen, aber dann wollte Douglas auf einmal zurück nach L.A. - und wir standen als Band erneut ohne Sänger da. Wir hatten somit den vierten Sänger verbraucht. Was folgte nun (lacht)? Die Wille verblieb auf jeden Fall, und es war nie meine Intention, das Handtuch zu werfen. Ein Fun-Projekt mit Marc Storace folgte (Acoustical Mountain). Wir spielten über viele Jahre, aber trotzdem fehlte es an nachhaltigem Antrieb.
Mit minimalem Equipment gingen wir von Bühne zu Bühne. Das war das Konzept, und wir spielten unsere Cover-Versionen, zusammen mit sehr wenigen eigenen Liedern. Bei China dachte ich immer, dass es definitiv vorbei sei. Es war eine grossartige Zeit, aber das war es. Im Jahr 2003 wollten wir uns wieder mit Mason und Dommen zusammen tun. Alle waren in Winterthur, als Freddy das Angebot von Gotthard bekam. Wir unterstützten ihn und sagten: "Junge, dieses Angebot musst du annehmen!" Gotthard bedeuteten den grossen Durchbruch! Eine Absage wegen China wäre dumm gewesen.
Wir zogen nicht in Betracht, Freddy zu ersetzen, weil wir möglichst originalgetreu wieder in das Rennen einsteigen wollten. So wurde die Idee verworfen. Als wir nichts Böses ahnten, kam von Good News die Anfrage, beim "Spirit Of Rock" 2007 in Winterthur zu spielen. Stefan Matthey meinte, dass wir neben Papa Roach, U.D.O., Mötley Crüe, Motörhead, Heaven And Hell und Saxon die Eröffnung machen sollten. "Leck mich am Arsch, das wäre geil" (lacht). Zuerst musste ich ein paar Telefonate führen und eine Band zusammen stellen. Wir spielten vierzig Minuten, ohne gross zu proben. Es war richtig geil!
Daraus ergaben sich weitere Anfragen, und wir mussten einen zweiten Gitarristen suchen. Wir gingen zu Universal, die unseren Back-Katalog verwalteten. Sie waren der Meinung, dass wir eine neue Platte aufnehmen sollten. Aus dieser Idee entstand unsere „Best Of“, und plötzlich waren wir wieder im Rennen, ohne es zu bemerken. Wir spielten einige Gigs zusammen mit Eric, und dabei machten wir den Fehler…, es ist doch immer das Gleiche. Wenn du neue Lieder komponierst, dann bist du ein Fan davon.
Diese Begeisterung wollten wir auf der Bühne mit den Fans teilen. Diese wollten jedoch «In The Middle Of The Night», «Shout It Out» oder «Rock City» hören, aber keine neuen Songs (grinst). So spielten wir die neuen Lieder vor dem Publikum und liessen unsere alten Hits aussen vor. Mit Krokus spielten wir vier Shows, dabei fragte mich Chris (von Rohr): "Du musst mir jetzt erklären, warum ihr «In The Middle Of The Night» nicht spielt!?" Da wurde mir bewusst, wie wichtig dieser Song für China ist.
Natürlich hatten wir unsere Vergangenheit, aber dass wir diese immer präsentieren mussten, hielt ich nicht für möglich (lacht). Wir hatten eine neue Platte, also wollten wir diese präsentieren. Punkt! Darum kehren wir jetzt zu unseren Wurzeln und unseren grössten Erfolgen zurück. Das ist auch der Grund, warum Eric nicht dabei ist. Er hat eine neue Band (King Zebra), aber die ersten beiden Alben haben wir ohne ihn aufgenommen. Bei den Shows werden wir uns die Lieder aufteilen, heisst Hardy und ich werden singen.
MF: Ich freue mich auf das Konzert im Z7…
Claudio: …Wir uns auch, denn wir wollen die guten alten 80er-Jahre wieder aufleben lassen!
MF: Danke dir für das Gespräch und die Zeit, die du dir genommen hast…
Claudio: …ich danke dir, und wir sehen uns im Z7.