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"...Es ist schwer geworden sich eine eigene Meinung zu bilden, bei all diesen unterschiedlichen Reports, die verbreitet werden..."
Sein Einstieg in das grosse Musikbusiness hätte nicht besser sein können, als er damals Udo Dirkschneider bei Accept beerbte. Was folgte, waren dann allerdings Schuldzuweisungen an David Reece seitens Accept für das Sinken des Interesses an der Band. Danach folgten Bangalore Choir, die mit ihrem Debüt-Album «On Target» vieles erreichen konnten und dann aber durch die Grunge Welle komplett ausgebremst wurden. Es blieb deshalb still um den stimmgewaltigen Sänger, bis David mit EZ Livin, Bonfire, Sainted Sinners und Reece wieder durchstarten konnte. Mit «Blacklist Utopia» liegt nach einem Jahr ein neues Album vor, das sich hinter dem sensationellen Vorgänger «Cacophony Of Souls» nicht zu verstecken braucht. Doch es ist nicht nur das neue Reece Album, welches David zusammen mit Andy Susemihl (Gitarre, ehemals Sinner, U.D.O.), Malte Burkert (Bass, Victory) und Neutrommler Francesco Jovino (ehemals Primal Fear, U.D.O.) einspielte, sondern auch kommende Veröffentlichungen, welche ihre Schatten voraus werfen. Dass David nicht nur Schlechtes an COVID-19 sieht, kommentiert der Amerikaner im folgenden Interview, und besticht einmal mehr durch seine offene und ehrliche Art.
MF: Du warst sehr kreativ und hast schnell ein neues Album veröffentlicht. Was war der Grund dafür?
David: «Cacophony Of Souls» wurde im März 2020 veröffentlicht, und dann wurden 35 Shows abgesagt. Ich öffnete nicht einmal mehr meine Mail-Box, weil es eine dermassen deprimierende Situation war. Einen Monat später fragte mich Malte, was anstehen würde. Ich hatte keine Ahnung. Er sagte, dass er aufgenommenes Material hätte und ich mir das anhören soll. "Niemand interessiert sich für meine Songs", sagte Malte, aber ich tat es. «Utopia», «Save Me» und «Handsight in 2020» fanden den Weg zu mir. Als ich mir die Tracks anhörte, dachte ich: "Wow, Malte kann echt tolle Lieder komponieren!" Ich schrieb die Texte dazu, und so beschäftigten wir uns. Das war echt befriedigend. Bedeutend mehr als nur herum zu sitzen (grinst). Wir komponierten das Album in knapp vier Wochen (lacht). Letztes Jahr im August wurden die Lieder aufgenommen. 85 % der neuen Tracks schrieben wir zusammen. Malte und ich komponierten viel, und dann folgte noch ein Titel, den ich mit Roland Grapow (ehemals Helloween) und ein paar weitere Sachen, welche ich mit Jimmy Waldo (Alcatrazz) schrieb. Natürlich war auch Andy Susemihl mit dabei, aber da er zum gleichen Zeitpunkt an einem Soloalbum arbeitete, reichte die Zeit nur für ein paar Titel wie «American Dream» und «I Can’t Breath». Alles ging sehr schnell über die Bühne. Ich schreibe Dir jeden Tag ein neues Stück (grinst). Es gibt vieles, welches mein Gehirn auf Trab hält und das in Töne umgewandelt werden will. Es gibt so viele Ideen in meinen Kopf, dass ich befürchte, mich nicht mehr daran zu erinnern, wenn ich nicht gleich an ihnen arbeite (grinst).
MF: Der Indianer ist wieder auf dem Cover zu sehen. Wie stehst du selber zu den Ureinwohnern von Amerika?
David: In meiner Familie fliesst indianisches Blut. Ich wurde in Oklahoma geboren, und zwar dort, wo der "trail of tears" stattfand. Es war ein grosses Territorium der Indianer, die damals von da vertrieben wurden. Ich wuchs mit einigen Kindern auf, die aus unterschiedlichen Stämmen kamen. Ich zog dann weg nach Montana. Meine Tochter heiratete einen Blackfoot Indianer. So wurde sie zu einem Teil der Black Foot Nation. Sie lebt mit diesem Stamm und wird "Little Morning Star Woman" genannt. Das ist ihr indianischer Name. Ihr "richtiger" Name ist Violette. Ich fühle mich mit den Indianern verbunden, weil ich ihre Geschichte liebe. Es ist ein sehr schrecklicher Teil der amerikanischen Geschichte, wenn man sieht, was mit den Ureinwohnen passierte. Ich habe sehr viele Indianer als Freunde.
MF: Würdest du gerne ein Konzept-Album über die Indianer schreiben?
David: Würde ich gerne. Ich habe viel über die berühmten Häuptlinge gelesen wie Red Cloud, Black Hawk und natürlich auch Sitting Bull. Quanah Parker…, es gibt eine grossartige Geschichte um ihn. Alle Stämme wanderten nach Kanada aus, um sich der Invasion der Weissen zu entziehen. Es gab nicht genügend Essen, und darum starben Menschen viele im Winter. Der Konflikt mit der Nahrungskette endete nie. Es gibt so viele traditionelle Geschichten wie die Schlacht am Little Big Horn mit George Armstrong Custer, den Sioux, Cheyenne und Arapaho Indianern und deren Anführern Sitting Bull und Crazy Horse. Ja, es ist eine sehr lange Historie, die man eigentlich vertonen sollte (grinst). Ich lebte knapp 35 Minuten vom Little Big Horn entfernt.
MF: «Blacklist Utopia» klingt entmutigt, wütend und desillusioniert, wenn man sich auf den Album-Titel fokussiert. Was willst du uns damit sagen?
David: Der letzte Sommer war nach dem Mord an George Floyd sehr hektisch. Meine musikalische Karriere startete ich in der Nachbarschaft in Minneapolis, Minnesota. Dort begann ich mit dem Rock'n'Roll. In dieser Gegend wurden mir meine Milchzähne gezogen, damit ich bereit war fürs Musikbusiness (grinst). Ich sah im Fernsehen, wie meine alte Nachbarschaft niedergebrannt wurde. Ich hasste es und konnte nicht verstehen, wie so etwas passieren konnte, mit diesem Mord. Ich sass zu Hause in Italien und schrieb in dieser Corona Zeit ein neues Album. Im Sommer las ich in einigen Chat-Rooms rassistische Äusserungen. Das war sehr hässlich. Ich bin kein Rassist und an die 90 % meiner Familie stammt aus unterschiedlichen Kulturen. Ich sah diesen Krieg der losgetreten wurde und auch die sehr unterschiedlichen Reportagen darüber. In Amerika bist du nur auf der linken oder der rechten Seite, und es gibt keine Mitte. Die Fotos auf dem Cover zu «Blacklist Utopia» drehen sich um dieses Thema. Auf der einen Seite siehst du Leute die an ihren Pools am Relaxen sind und auf der anderen Seite wie dieser Krieg wütet. In der Tat sind auf dem Album einige politische Statements untergebracht. Ich war nie ein Sänger der nur darüber sang, die nächste Lady flach zu legen. Klar, auf dem ersten Album von Bangalore Choir hatte es mit «Angel In Black» Lyrics, welche dieses Klischee bedienten. Aber ich liebe es, Texte mit einer Geschichte und Inhalt zu schreiben. Ich will niemandem meine Meinung aufzwingen und den Leuten sagen, wie sie zu denken haben. Das ist alles subjektiv. Wie du darüber denkst, ist dir überlassen. Das ist die Freiheit, wie ich eine Geschichte schreibe und wie ich darüber denken kann. Ich schaue selten Nachrichten. Es ist schwer geworden sich eine eigene Meinung zu bilden, bei all diesen unterschiedlichen Reports, die verbreitet werden. Das verwirrt. Ich hoffe du verstehst was ich damit meine, und es Sinn für dich ergibt.
MF: Klar, aber wie gefährlich ist es für dich, durch deine Texte missinterpretiert zu werden?
David: Das kann sehr überraschend kommen. «I Can't Breath» handelt davon, wie ich meine Witze über die Desinformationen mache. Es geht nicht darum was ich sagen würde, kurz bevor ich sterbe. Dieser Titel ist meine Sicht der Dinge. Klar gibt es auch traditionelle Rock'n'Roll Songs wie «Highway Child» oder «Red Blooded Hell Raise». Dies sind straighte Rock-Tracks, und die werden nicht von tiefgründigen Texten unterstützt. Es gibt sehr unterschiedliche Themen auf der neuen Scheibe. Ich habe keine Angst davor, dass mich Leute mit ihren Meinungen konfrontieren. Das ist ihr gutes Recht. Ich versuche das in Worte zu verfassen was ich denke und fühle.
MF: Du bist mit einem neuen Trommler unterwegs…
David (grinst): …genau…
MF: …wie kam es dazu?
David: Andrea Gianangeli ist ein toller Schlagzeuger, und es hat Spass gemacht mit ihm zu touren. Es gibt viele Dinge die dazu führen, dass man in eine Band passt oder eben nicht. Persönlichkeit, Lifestyle, mit oder ohne Drogen und Alkohol, die Art, wie man zusammen reisen kann und ist man bereit für dieses Musikerleben. Viele Leute sind noch immer der Meinung, dass das Rock'n'Roll Leben richtiger Luxus ist. Man spielt seine Musik und ist in alles andere nicht involviert. Aber! Du hast Meetings an denen du teilnehmen musst, Zeitpläne die eingehalten werden müssen, du musst auf dich und deine Gesundheit aufpassen und immer professionell arbeiten. Wir haben einige Elemente davon bei Andrea vermisst. Der Groove passte nicht mehr. Wir spielten auf dem "Rock The Boat" von Dänemark nach Norwegen. Francesco Jovino, der nun unser neuer Drummer ist, war auch dort und fragte mich: "Hey, kann ich mit euch «X-T-C» (eine alte Accept Nummer, die damals von David eingesungen wurde) spielen?" Er spielte diesen Track schon mit seiner alten Band U.D.O. - Als Francesco sich hinters Schlagzeug setzte, fügte sich alles zusammen. Wir übten nicht, sondern er setzte sich hinter das Drum und spielte.
Es war einfach grossartig! Ich kannte Francesco seit fünf Jahren, und wir wussten, dass wir irgendwann in der Zukunft zusammen spielen würden. Damals war er noch Mitglied bei Primal Fear. Ich rief ihn an und sagte: "Weisst du, es funktioniert nicht mehr mit Andrea, bist du interessiert bei uns einzusteigen?" Er war sofort Feuer und Flamme. Malte, unser Bassist, ist neu Mitglied bei Victory. Er ist schon lange bei Purpendicular dabei, wo ja Ian Paice (Deep Purple) mitspielt. Ian hatte hierzu ein klares Statement abgegeben: "Ohne Malte gehe ich bei Purpendicular nicht auf die Bühne!" Wenn ein Musiker wie Ian Paice das sagt, ist das ein grosses Kompliment und spricht für seine Loyalität. Malte vermisste bei uns immer dieses Element an den Drums. Es geht immer um das Gleiche bei Schlagzeugern, nämlich dass sie "driving nails on the floor" mässig grooven und die Vorderleute pushen. Ich bin mir sicher, dass der Schlagzeuger wichtiger ist als der Sänger, auf eine spezielle Weise. Ohne das fehlt dem Ganzen die Schärfe. Francesco ist ein unglaubliches Talent. Er ist die perfekte Wahl für uns. Verstehe mich nicht falsch, ich mag Andrea, aber…, ab und zu ist es ein hartes Business, und man muss schwierige Entscheidungen treffen. Aber Malte ist nun glücklicher und die anderen auch.
MF: Du hast das neue Reece Album veröffentlicht und schon steht mit Wicked Sensation ein weiteres Album in den Startlöchern…
David (lachend): …2014 war ich in Montana. Ich rechnete nicht mit dem Anruf von Hans Ziller (Bonfire). Ich lebte sozusagen im Ruhestand (grinst). Ich kehrte zur Musik zurück, aber nichts passierte, und so ging ich zu meinem normalen Job zurück. Michael Klein trat in Kontakt mit mir. "Wir nehmen unser neues Album «Adrenaline Rush» auf. Wärst du interessiert mitzumachen?" Ich wollte zuerst die Lieder hören und sagte: "Wow, die Jungs können schreiben!" Ich sang auf dem Album, und ein paar Wochen später rief mich Hans Ziller an. Es ist eine lustige Geschichte. Weisst du, COVID-19 ist eine schreckliche Sache. Ich versprach, nicht mehr in so viele Projekte involviert zu sein. Aber mit dem Aufkommen des Virus hatte ich viel mehr Zeit. Auch wenn ich in Europa lebe, habe ich noch immer viele Connections in den Staaten. Michael kontaktierte mich wieder und wollte, dass ich auf dem kommenden Album singe. Dang Vong und Michael sind fantastische Songwriter. Ich bin sehr stolz, ein Teil dessen zu sein. Die Scheibe erscheint am 17. Dezember 2021. Keine Ahnung, was alles passieren wird. Zuerst kommen Reece, dann Wicked Sensation, und wenn sich dies unter einen Hut bringen lässt, dann werde ich auch versuchen mit beiden Truppen zu touren. Schliesslich will ich wieder auf die Bühne und live spielen. Ich war überrascht, wie das neue Werk von Wicked Sensation geworden ist. Ich schrieb die Texte und Dennis Ward (Magnum, ehemals Pink Cream 69) produzierte. Er ist ein toller Produzent und zudem sehr talentiert am Bass wie als Sänger!
MF: Und das nächste grosse Ding wird die neue Truppe zusammen mit Herman Frank (Victory) namens Iron Allies…
David (lacht): …ja, das ist ein anderes Produkt aus der COVID-Zeit (lacht). Letzten Sommer schickte mir Herman eine Mail. "Wir haben in derselben Band zu unterschiedlichen Zeiten gespielt". Wir trafen uns noch nie bisher. Auch wenn wir an den gleichen Shows auftraten, war er entweder noch nicht am Ort oder ich schon weg (grinst). Das lag an zeitlichen Gründen oder weil wir weiter reisen mussten. Er ist ein fantastischer Gitarrist. "Lass uns was zusammen machen!", ermunterte er mich in dieser Mailnachricht, und ich war sofort dabei! Im Moment haben wir 22 fertig aufgenommene Tracks (lacht). Bassist ist Donnie Van Stavern von Riot und Francesco wird Schlagzeug spielen. Wir mischen gerade die Demos zusammen mit Jacob Hansen in Dänemark und sind gespannt, bei welchem Label und welchem Management wir unterkommen. Spiele ich in einer anderen Truppe, dann will ich sie auch auswählen. Du hast vier bekannte Musiker, und die Promoter wissen, dass man mit uns Tickets absetzen kann. Zusammen bringen wir eine grosse Geschichte mit. Darüber lachten wir und sagten: "Wir brauchen kein neues Album, sondern können Accept Tracks spielen, was von Riot, Victory, U.D.O. oder von anderen Bands, in denen wir spielten". Alleine so könnten wir bereits auf Tour gehen. Wir spielen mit dem Gedanken ein Medley aus diesen alten Songs zu machen, aus vier oder fünf Liedern. Wir haben einige Angebote. Ich singe (lacht), mir geht es gesundheitlich gut, bin beschäftigt und kreativ. Ich habe das grosse Glück, mit vielen sehr talentierten Musikern zusammen arbeiten zu dürfen. Ich bin einfach glücklich, und COVID hat meine Karriere definitiv nicht zerstört, sondern eher beflügelt. Alle sitzen zu Hause und schreiben mir Mails mit der Aufforderung: "Lass und was zusammen machen!". Bei Iron Allies werden wir sehen, mit welchem Label wir uns im neuen Jahr einig werden. Wir werden das Album in Hannover produzieren oder fahren zu Jacob Hansen.
"...In den Plattenfirmen arbeiteten damals nicht die klügsten Leute. Sie sagten dir, wie du zu klingen hast und liessen sich von einem Trend blenden..."
MF: Warst du in deiner Vergangenheit enttäuscht, respektive wütend über das Business, Manager, Labels oder auf andere Bands?
David: Oh ja!!! Mein ganzes Leben (lacht). Ich wurde bei Accept gefeuert, ging nach Los Angeles und erhielt von jeder grossen Plattenfirma ein Angebot, so dass wir mit Bangalore Choir bei Warner landeten. Drei Monate später veröffentlichten wir «On Target» und wurden auf MTV sowie allen Radiostationen gespielt. Die Dinge entwickelten sich grossartig, und wir sprachen davon, mit Whitesnake auf die «Slip Of The Tongue» Tour zu gehen, da wir beim gleichen Manager unter Vertrag standen. Zwei Wochen später wurde Grunge zum Hit. Ich wurde ins Büro der Plattenfirma bestellt, und uns wurde da mitgeteilt, dass die Band ihren Vertrag verloren hätte. "Junge, Rock'n'Roll ist gestorben, tot! Geh nach Hause und such dir einen normalen Job!". Wie bitte? Das war ein Kampf, den ich mit mir ausfechten musste. Auch wenn wir Jahre später endlich in Europa spielen konnten und das Publikum die Band wie das Album liebten. In den Plattenfirmen arbeiteten damals nicht die klügsten Leute. Sie sagten dir, wie du zu klingen hast und liessen sich von einem Trend blenden. Was sie sagten, musste nicht der Wahrheit entsprechen. Ich arbeitete danach zusammen mit Greg Chaisson und war bei Badlands dabei, nachdem Ray Gillan starb. Greg und Jake (E. Lee ehemals Ozzy) riefen mich an und sagten: "Komm zu uns ins Studio!". Es kam aber nie zu einer Zusammenarbeit mit Badlands.
Greg und ich gründeten darauf zusammen ein anderes Projekt, aber dann war bei mir die Luft raus, ich ging zurück in mein normales Leben und verschwand für neun Jahre. Ich lebte in Montana, war ein Cowboy aber vermisste die Musik. Ich erhielt eine Offerte, zusammen mit Gypsy Rose aus Schweden ein Album («Another World»- 2008) einzusingen. Hier bin ich wieder (grinst). Ich hatte Manager, mit denen es sehr gut klappte, aber das Geld zerstörte oftmals das Geschäft. Ich weigerte mich mit Leuten zusammen zu arbeiten, denen ich meine Sichtweise nicht mitteilen konnte. Ein Manager hat für eine Band zu arbeiten (grinst). Auf eine andere Art und Weise klappt es nicht (lacht). Es ist wie bei Regierungen, diese haben für uns zu arbeiten (grinsend). Plattenfirmen sind ein böses Monster, es ist aber auch notwendig, dass sie böse sind (grinst). Sie mussten sich mit Streaming und dem Downloaden auseinander setzen.
Im Moment ist Vinyl gross im Kurs. Es sind sehr viele Dinge passiert und haben sich nicht immer zu Gunsten der Künstler verändert. Aber ich sehe es positiv und umgebe mich mit tollen Leuten. Liege ich falsch und es funktioniert nicht, dann wird es Zeit weiter zu gehen. Auch wenn es Freunde sind, muss man die Grösse haben zu sagen: "Es wird Zeit sich zu trennen und dass jeder seinen eigenen Weg geht". Deswegen muss die Freundschaft nicht leiden, wenn das Business dir unterschiedliche Wege vorgibt. Aber wer kann in diesem Geschäft nach einer Trennung noch befreundet bleiben (lacht)? Es gab sehr viele Höhen, aber auch ebenso viele Tiefen. Jeder will berühmt werden, und darum fühlt sich alles wie ein Vollkontaktsport an. Wenn du dich für etwas nicht opfern willst, wirst du nie erfolgreich sein. Das Einzige was ich sagen kann, ist , schau nach was an das du glauben kannst, stehe morgens auf, glaube an dich und vertrau dir. Das war immer das Einzige, welches mich aufrecht laufen liess. Glaube an dich, niemand sonst wird es für dich tun. Das ist meine Sicht. Ich muss richtig liegen, denn so überlebte ich (grinst).
MF: Ich danke dir ganz herzlich für das wie immer sehr ehrliche und offene Gespräch, es war mir ein Vergnügen.
David: Ich danke dir mein Freund. Für mich auch, wie immer. Ich bin mir sicher, wir werden uns schon bald wieder hören. Es steht einiges an neuem Material mit mir an (lacht). "Don't forget about me!" (lacht).
MF: Wie könnte ich. Glaub' mir, dich werde ich nie vergessen (beide lachen)!
David: Genial! Wenn ich wieder in der Schweiz spiele, melde dich, dann trinken wir einen Kaffee zusammen (grinst)…
MF: …oder zwei…
David: Genau, pass auf dich auf mein Bruder, und bleib gesund!