André: Wir haben uns da noch gar keine Gedanken drüber gemacht. Wir werden uns sicherlich wieder genügend Zeit nehmen, aber das heisst keinesfalls, dass es wieder vier Jahre dauern muss. Das lag ja dieses Mal auch an unserer unklaren Vertragssituation. Also dauert es vielleicht nur drei Jahre. Da unsere zwei Axtmänner dauernd am Songs schreiben sind, kanns schon sein, dass da schon in einer Schublade neue Songs rumliegen, da bin ich aber der falsche Ansprechpartner, da wir doch räumlich nicht grad nahe beieinander wohnen, ausser VO und ich.
MF: Wie schwierig gestaltet sich die Planung von Gigs für euch, da mit Reto Crola (Drums) und Ralph Winzer Garcia (Bass) noch zwei Musiker dabei sind, die auch noch bei Requiem aktiv sind?
André: Wenn wir eine Anfrage für eine Show bekommen, klären wir das immer sofort ab, ob es keine Überschneidungen gibt. Da gibt’s ja nicht nur Requiem, sondern auch noch Wolf Counsel und bei Chasper Klaw und Eddie’s Beast und bei VO Gurd und Pulver plus Studiotermine, also eine ganze Menge Planung ist da nötig.
MF: Habt ihr für das neue Album eine Tour geplant oder werdet ihr vorwiegend Wochenend-Gigs machen?
André: Eine kleine Tour mit Freakings und Gomorra war eigentlich schon geplant, platzte aber aus bekannten Gründen. Zurzeit weiss ich da auch nicht mehr, wie das weitergehen soll. Da geht es uns nicht anders, als allen Künstlern auf dieser Welt.
MF: Wieviel Wehmut spielt bei euch mit, wenn ihr eure Auszeit von 1993 bis 2016 betrachtet und seht wo Bands, die mit euch angefangen haben, hingekommen sind?
André: Als wir uns damals trennten, war Thrash Metal eigentlich tot. Die Bands, die übrig blieben, machten auch eher untypische Alben wie zum Beispiel «Renewal» von Kreator oder die eher gemässigten Testament Alben, wie «Practice What You Preach» oder «Souls Of Black». Wir waren einfach zu wenig gross, um sich wirklich über Wasser zu halten. Persönlich mache ich mir ehrlich gesagt auch keine grossen Gedanken darüber. Damals war ich auch ziemlich müde von dem ganzen Business und brauchte die Auszeit. Dass sie dann so lang dauert war natürlich nicht geplant, aber ich habe einfach nie die Band gefunden, in der ich mich wirklich entfalten konnte, habe aber nie mit dem Gedanken gespielt für immer mit dem Singen aufzuhören.
MF: Gibt es noch etwas, das du unseren Lesern gerne noch mitteilen möchtest?
André: Bleibt Gesund und unterstützt soweit wie möglich die lokale Szene. Wir haben hier in der kleinen Schweiz wirklich eine tolle Szene mit tollen Bands, die ich gar nicht alle aufzählen kann, die reissen sich alle ihren Arsch auf, um irgendwie über die Runden zu kommen. Dazu zähl ich auch die Magazine, die einen tollen Job machen um uns zu unterstützen. Polter ‘til Death und vielen Dank an all unsere Fans für die Unterstützung, denn ohne Euch gäbe es uns auch nicht mehr!!
Mit dem Schlusswort trifft André den Nagel voll auf den Kopf! Wenn man sich nur ein wenig umsieht, dann stellt man unschwer fest, wie viele geniale Bands aus der Schweiz kommen und zu den Schwergewichten (natürlich nur sinngemäss gemeint, André!) gehören ganz sicher auch POLTERGEIST, von denen wir hoffentlich auch livemässig im 2021 wieder etwas sehen werden. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, empfiehlt sich das geniale neue Album «Feather Of Truth» von POLTERGEIST als Appetizer!!
POLTERGEIST in den 80ern