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"...Das ist nicht etwa mit Absicht so gemacht worden, sondern das ist einfach so gekommen, denn das bin einfach ich. Ich selber mag so verschiedene Dinge..."
Seraina Telli muss man in einem Metal-Magazin nicht mehr vorstellen, denn da sollte allen klar sein, wer diese Frau ist. Entspannt tauchte sie am 05. August in ihrem PW, vollgestopft bis unters Dach und Dead Venus Heckscheiben-Aufkleber, auf dem Gelände des Rockfestivals in Brienz auf. Auf den ersten Blick wurde klar, diese Frau ist echt!
Sie braucht keine Verkleidung auf der Bühne, sie spielt keine Rolle, wenn sie losrockt – sie ist echt! Bunte Haare, eine Tonne Piercings und Tunnels im Gesicht und jede Menge Charisma. Ich lud sie in ihren karg ausgestatteten Container (Festbank, Tisch und drei Badetücher) zum Interview ein, und sie freute sich darüber, weil es sauber war. Allüren sehen anders aus! Wir plauderten über die Zukunft, die Vergangenheit und die Gegenwart, während mein laienhaft vorbereitetes Telefon einmal klingelte und später noch eine Sprach-Nachricht ankündete. Tja, Frau Telli trug es mir nicht nach…
MF: Bei den Interview-Vorbereitungen habe ich doch recht über die Geschwindigkeit gestaunt, die du vorgibst. Erst im Oktober 2022 das Debüt «Simple Talk», das sogleich auf #2 in die Charts einstieg, keine zehn Monate sowie fünfzig Konzerte später die vierte Single vom neuen Album und am 25. August die Veröffentlichung von «Addicted To Color». Du scheinst gerade gut unterwegs zu sein…
Seraina: (lacht) Ich mache momentan sehr viel, das man natürlich auch langsamer angehen könnte, aber zusammen mit meinem Team ist es uns wichtig, dass wir voll dran sind, wenn wir viele gute Ideen haben. Gerade als neuer Act ist es äusserst sinnvoll, neues Hör-Material zu liefern. Mich kennt man vielleicht wegen meiner Vergangenheit, aber das Solo-Projekt gibt es erst seit dem Oktober letzten Jahres. Zwar hatten wir schon vorher auf Spotify und anderen Plattformen Musik platziert, aber eine Band gibt es nun grundsätzlich erst nach ihrem ersten Release. Von daher sind wir einfach bestrebt, dass es genügend Material von uns gibt und man sich was anhören kann.
MF: Heute wurde frisch deine vierte Single-Auskopplung «Spaceman» vorgestellt. Was hat dich dazu bewogen, ein Stück von Linda Perry (4 Non Blondes) zu nehmen, um die neue Platte zu promoten?
Seraina: Also, wir haben uns im Team und mit dem Label zusammen für vier Songs entschieden. Einer davon war «Spaceman», was ich persönlich auch eine gute Idee fand, denn Cover-Versionen eignen sich bestens, um mehr Reichweite zu generieren. «Spaceman» war eigentlich die Idee meines Produzenten Rico H. - und so habe ich mich dem Song angenommen, habe ihn einfach irgendwie umgestellt und er ist schnell zu meinem eigenen geworden. Ich mag den Song mittlerweile sehr und Linda Perry ist sowieso eine Frau, deren Stimme mich beeindruckt hat, als ich noch ein Teenager war. Dann konnte sie noch Gitarre spielen und Songs schreiben. Davon gibt es nicht so viele im Business. Es ist eigentlich eine kleine Hommage an ihr Schaffen.
MF: Was dürfen die Fans von deiner neuen Platte «Addicted To Color» erwarten?
Seraina: Es ist wirklich colorfull (lacht)…, es ist beladen mit verschiedenen Genres wie Rock, Metal, Punk oder auch Pop. Ja…, eigentlich alles, was in diese Richtungen geht, findet sich auf dem Album wieder. Ich denke deshalb auch, dass die verschiedenen Songs auf der Platte verschiedene Personen ansprechen werden. Das ist nicht etwa mit Absicht so gemacht worden, sondern das ist einfach so gekommen, denn das bin einfach ich. Ich selber mag so verschiedene Dinge, so ist nun auch das Album geworden.
MF: Und inhaltlich? Ist es thematisch auch querbeet oder hast du Themen, die dich grundsätzlich mehr beschäftigen?
Seraina: Was für mich wichtig ist – ein Thema muss aus dem Leben sein. Ich schreibe gerne über Dinge, die real sind. Ich mache mir viele Gedanken über die Gesellschaft, wie wir miteinander umgehen, wie wir mit unserer Erde umgehen, was wir allenfalls verbessern können. Aber ganz konkret werden eigentlich zwei, mir besonders wichtige, Themen auf der Platte behandelt. Das eine ist der Missbrauch von Drogen und Medikamenten, der weltweit gesehen extrem gross ist und auch totgeschwiegen wird. Man spricht nicht darüber, und das ist etwas, das ich gerne ändern möchte. Es wäre auch mein Ziel, dass diese Szene, explizit die Rock-Szene, einen Wandel durchmacht, denn die meisten Künstler leben heute nicht mehr nach dem Motto "Sex, Drugs & Rock'n'Roll" oder sie lassen zumindest die Drogen weg. Es ist ja wirklich nicht so, dass man dieses Zeug braucht, um wirklich Rock'n'Roll zu sein, cool zu sein oder etwas auf die Reihe zu kriegen.
"...Nüchtern geht es noch viel besser als mit zusätzlichen Dingen, die deinen Geist beeinträchtigen..."
MF: Also dann ist das ein Klischee, das unter den Fans noch mehr gelebt wird als unter den Künstlern?
Seraina: Ja genau, und ich denke, dass es zwischendurch auch völlig ok ist. Aber ich bemerke, wie mich junge Leute anschauen, wenn ich an Konzerten bin oder welche gebe. Wenn ich dann mit dem Bier in der Hand dastehe, haben sie augenblicklich das Gefühl, dass dies unweigerlich zusammen gehört. Das stimmt so aber einfach nicht, denn ich möchte gerne ein Vorbild sein und ihnen mitteilen, dass man auch Rock'n'Roll sein kann, wenn man nicht immer leicht zugedröhnt ist, im Gegenteil! Nüchtern geht es noch viel besser als mit zusätzlichen Dingen, die deinen Geist beeinträchtigen. Das andere grosse Thema ist «Song For The Girls», der Opener des neuen Albums, heisst das Thema Frauen in der Szene, aber auch interdisziplinär, sprich überall, auch in der Arbeitswelt. Es ist noch immer ein Riesenthema.
MF: Was ist von dir aus gesehen der grösste Unterschied zum Vorgänger-Album, den du bewusst anders haben wolltest?
Seraina: Ja…, wir sind nach der ersten Platte mit unserem Produzenten zusammen gesessen und haben da erst einmal besprochen, was wir bestimmt nicht noch mal machen wollen. Beim ersten Album war man noch auf der Suche, in welche Richtung es gehen soll. Ich begann einfach mal mit schreiben, dann haben wir in Kürze festgestellt, dass wir uns grundsätzlich im Rock-Genre bewegen, und ich habe mir dann den Namen "In-Your-Face-Rock" einfallen lassen, da ich fand, dass es unseren Stil ziemlich gut umschreibt. Dies wollten wir unbedingt beibehalten und auch die Tatsache, dass es catchy Songs sein müssen.
Wir haben die neue Platte aber viel natürlicher produziert. Ich konnte mich viel mehr ausleben mit dem Gitarren-Sound, und wir haben auch extrem am Schlagzeug-Sound gearbeitet. Wir haben Replacements gemacht, damit es einfach so ein organischer, natürlicher… "in die Fresse Sound" wird. Wenn ich mir heute die Songs vom ersten Album anhöre, finde ich den Unterschied extrem. Als Producer und Songwriter findet man aber natürlich immer etwas, das man hätte anders machen können.
MF: Auf der Bühne kannst du die alten Songs ja trotzdem anders rüber bringen, als diese auf der Platte daher kommen…
Seraina: Ja das stimmt, und genau das ist auch so ein Erfahrungs-Wert, den wir beim ersten Album natürlich nicht hatten. Wir haben jetzt über fünfzig Shows gespielt in einem Jahr und mittlerweile unseren Sound auch live gefunden. Zudem sind die Rückmeldungen so, dass unsere Songs live mehr abdrücken und viel cooler klingen. Somit war für mich klar, dass man diesen Live-Sound, diesen Live-Effekt auch aufs neue Album bringen muss (lacht), obwohl es natürlich etwas anderes ist. Ich finde aber, dass uns das bei «Addicted To Color» schon sehr gut gelungen ist.
MF: Wie du vorhin kurz angetönt hast, ist die Produktion entspannter und natürlicher vonstatten gegangen. Hast du denn keinen Druck verspürt, erfolgsmässig an die erste Scheibe anknüpfen zu müssen?
Seraina: Ah doch, natürlich schon. Wir haben uns das Ziel gesetzt, dass die zweite Platte besser werden soll als die erste. Wir haben uns auch klar zum Ziel gemacht, dass wir es diesmal auf Platz eins in den Schweizer Charts schaffen. Wir haben wieder Riesen-Konkurrenz von einer den Schweizer Markt dominierenden Band, und wer noch an Einhörner und Rock'n'Roll glaubt, sollte unbedingt mein Album vorbestellen, damit wir diese schlagen können. Jetzt waren gerade Shakra auf Platz eins, und ich finde es wirklich super zu sehen, dass der Rock wieder auf dem Vormarsch ist. Ich glaube, dass wenn wir, die Rocker und Metaller zusammen halten, einander unterstützen, der Rock auch wieder ins Radio zurück kehrt.
MF: Wenn es für dich ok ist, würde ich nun gerne das neue Album kurz verlassen und mit dir in die Vergangenheit reisen…
Seraina: Ja gerne…
*...Ich bin dafür jetzt auf dem Weg, den ich gehen möchte, und ich weiss, dass dies der richtige Weg für mich ist..."
MF: Nach deinem Ausstieg bei den Burning Witches ging es ja für die restlichen Ladies ziemlich steil durch die Decke. Was ging dir damals durch den Kopf, wenn du aus heutiger Zeit so zurück blickst?
Seraina: Man weiss natürlich nie was kommt. Die Band hatte ja schon ziemlich Fahrt aufgenommen, als ich noch dabei war. Ich habe einfach für mich gemerkt, wie ich es schon beim offiziellen Statement erklärt habe, dass dies nicht der Weg ist, den ich weitergehen möchte. Ich habe auch schon Angebote von grossen Bands ausgeschlagen, weil ich einfach mein eigenes Zeug machen will. Natürlich möchte ich auch auf Wacken spielen und die Welt bereisen. Ich möchte auch die riesigen Bühnen sehen und in Stadien auftreten, aber ich möchte mit meiner Musik dort stehen. Das ist einfach ein Teil meiner Integrität, die da reinspielt, und ich musste mich damals fragen, ob ich mit dem Entscheid (Ausstieg/Solo-Projekt) leben kann. Und nun ist das einfach so, sprich ich habe effektiv wieder ganz von vorne begonnen, was natürlich anstrengend, aber auch völlig ok ist. Ich bin dafür jetzt auf dem Weg, den ich gehen möchte, und ich weiss, dass dies der richtige Weg für mich ist, und darauf bin ich stolz.
MF: Ich finde es auch mutig, zu einem Karriere entscheidenden Zeitpunkt, ein gemachtes Nest, an dem du selber mitgewirkt hast, zu verlassen.
Seraina: Bei den Burning Witches zu bleiben, wäre vermutlich schon die etwas sicherere Variante gewesen. Andererseits geht es aber bei der Musik auch immer um die Echtheit, heisst die Musik sollte unter die Haut gehen, und deshalb ist es doppelt wichtig, dass alles stimmt. Die Personen um dich herum müssen stimmen. Das was du tust, muss stimmen! Wenn ich momentan schaue, arbeite ich etwa dreimal so viel wie damals bei den Witches, aber ich bin nie müde. Es ist nun wirklich das, was ich machen will. Und es bleibt sogar noch genug Luft nach oben, um noch mehr machen zu können. Das ist aus meiner Sicht das Wichtigste daran, denn wenn du bereits am Limit bist und mehr machen möchtest oder solltest, ist das Projekt zum Scheitern verurteilt.
MF: Wie stehst du denn heute zu deinen ehemaligen Mitstreiterinnen? Habt ihr gelegentlich noch Kontakt?
Seraina: Zum Teil schon aber man hat sich auseinander gelebt. Dennoch bekomme ich mit, was sie machen. Wir sind momentan auf ganz verschiedenen Pfaden unterwegs. Unsere beiden Projekte konkurrieren nicht miteinander. Ich finde toll, was sie machen und den Erfolg, den sie haben. Im Endeffekt bringt es mir insofern auch etwas, dass immer neue Fans dazu kommen, die dann auch diejenigen Songs kennen und sich anhören, die ich damals geschrieben habe. Von dem her gesehen ist das wirklich cool.
MF: Zwischenzeitlich hast du mit Dead Venus doch ziemlich melancholische Töne angeschlagen. Hat das etwas mit dem damaligen Zeitpunkt und deiner mentalen Verfassung zu tun oder wie muss man das interpretieren?
Seraina: Das war eigentlich bloss ein Zufall. Dead Venus wurde nicht durch mein Solo-Projekt ersetzt, sondern es ist mein Kunst-Projekt, das neben dem Solo-Projekt her läuft, und das soll auch so bleiben. Das Projekt hat es schon vor Burning Witches gegeben, also seit gut zehn Jahren. Die Musik, die ich bei Dead Venus schreibe, beschreibt eigentlich meine Person - das bin ich. Ich habe vor zehn Jahren begonnen Songs zu schreiben und dafür auch Bandmitglieder gesucht. So hat sich dieses Projekt mit der Zeit zu einer Prog-Band entwickelt, die es immer noch gibt.
Momentan steht sie aber sehr im Schatten meiner Solo-Aktivitäten, da es damit momentan ziemlich abgeht. Es wäre einfach nur blöd, diesen Lauf jetzt zu unterbrechen (lacht). Aber trotzdem schreibe ich auch immer wieder mal Songs und nehme mir die Zeit für Dead Venus. Es sind wirklich lange Songs mit verschiedenen Teilen, und ich möchte, dass die so bleiben können wie sie sind. Für mich gibt es da keine Kompromisse, und ich kann auch nicht aussteigen, denn die Songs spiegeln ja schliesslich mich wider (lacht).
"...Zum Heavy Metal bin ich wirklich eher durch die Burning Witches gekommen, habe zwar viel solche Musik gehört, besonders Judas Priest und andere Bands..."
MF: Kam dann in der Zwischenzeit der Moment, in dem du dich wieder gefunden hast? Denn «Simple Talk» ist frech, ruppig und frisch...
Seraina: Ja, also irgendwie schon! Zum Heavy Metal bin ich wirklich eher durch die Burning Witches gekommen, habe zwar viel solche Musik gehört, besonders Judas Priest und andere Bands, die in diese Richtung gehen. Wenn ich mir aber nun überlege, was ich heute mache, dann ist mein Material bedeutend vielseitiger. Ich habe mir gar nicht überlegt, was ich genau machen möchte, sondern habe einfach damit begonnen Musik zu schreiben. Bei Dead Venus konnte ich mich zwar schon ziemlich gut ausleben, aber diese Mitsing-Sachen haben mir definitiv gefehlt. Und so war für mich schnell klar, dass es noch ein weiteres Projekt braucht, welches dann in diese Richtung geht. Da bin ich nun, völlig frei in meinem Tun, und so wird es eben bunt. Aber so war ich eigentlich schon immer, denn wenn man die ersten Bilder und Promo-Fotos von Burning Witches anschaut, waren meine Haare schon damals blau. Dies ist also nichts Neues… (lacht).
MF: Wurde es einfach etwas unter dem Deckel gehalten, da es etwas düsterer sein musste?
Seraina: Ja natürlich! Heavy Metal eben…
MF: Dann scheint es, dass du mit «Addicted To Color» deinen eingeschlagenen Weg konsequent weiter verfolgst. Wenn auf das Promo-Material Verlass ist, spielst du heute das erste Konzert zur neuen Platte, oder?
Seraina: Wir sind etwas im Übergang. Wir spielen heute neunzig Minuten, und in denen sind auch neue Songs dabei, aber eigentlich sind wir noch immer auf der "Simple Talk Tour". Die neuen Konzerte oder die neue Tour startet dann eigentlich erst im September, sprich dann, wenn das Album draussen ist.
MF: Gibt es etwas, auf das du dich nun besonders freust?
Seraina: Für mich ist das Livespielen immer ein Highlight. Ich bin wirklich froh, dass es in der Szene wieder normal läuft (Corona-Massnahmen) und die Songs bei den Leuten gut ankommen. Das ist etwas, das ich sehr schätze. Mein Sound ist grundsätzlich Live-Musik, und heute Abend freue ich mich besonders darauf, den neuen Song «Spaceman» zu spielen.
MF: Die nächste Frage passt irgendwie nicht mehr ganz ins Interview, da du seit Kurzem nicht mehr in der Roxette Tribute-Band RoxXxet singst. Dennoch kurz, wie kam es seinerzeit dazu?
Seraina: Es war eigentlich so, dass ich angefragt worden bin, ob ich nicht Lust hätte, bei so etwas mitzumachen. Zuerst habe ich mir gedacht - Tribute-Band - voll nicht! Das ist nicht mein Ding aber dann wurde mir gesagt, dass es sich um Roxette-Songs handelt. Da wurde ich doch hellhörig, denn Roxette finde ich spannend, weil es vielseitige Musik mit verschiedenen Stimmen ist, und das klang interessant für mich. Dazu konnte ich mich für einmal nur auf das Singen konzentrieren. So haben wir dann einfach mal angefangen, und ich wurde zur Mitgründerin von RoxXxet. Mein Mitstreiter hat dann den Rest der Band zusammengesucht. Das war aber auch zu der Zeit, als ich mit meinem Solo-Projekt begonnen habe, und Corona war auch noch da. Im Anschluss kam das Solo-Projekt aber schneller zum Laufen als gedacht, und ich musste bei RoxXxet die Handbremse ziehen.
MF: Gibt es einen musikalischen Traum, denn du dir noch erfüllen möchtest?
Seraina: Ganz allgemein gehalten, ich möchte gerne noch in Stadien spielen. Das ist das Ziel, wo ich hin möchte.
"...aber dann habe ich Opeth entdeckt, und ich war hin und weg. Meine Prog-Seite war geweckt..."
MF: Gibt es auch Vorbilder, die dich stets begleitet haben und zu denen du aufschaust?
Seraina: Eigentlich habe ich diese Vorbilder mehr in der Prog-Welt mit Opeth zum Beispiel. Aber klar, ich hatte immer einige Vorbilder. Vermehrt Sängerinnen wie Christina Aguilera oder auch Whitney Houston. Auch Pink oder Mary J. Blige gehören zu meinen Vorbildern, denn ich habe auch viel Hip-Hop und Soul gesungen. Ich denke, dass all diese Stile schlussendlich auch meine Stimme geformt haben, denn wenn ich nur in eine Richtung gegangen wäre, wäre mir heute vieles stimmlich nicht möglich. Ich habe mich beim Singen sozusagen für alles interessiert. Ich habe Funk gesungen, habe Jazz gesungen und mich sogar im Rap versucht, aber dann habe ich Opeth entdeckt, und ich war hin und weg. Meine Prog-Seite war geweckt. Ich war gefühlt zwei lange Jahre am Anhören von Opeth (lacht). Ich war voll der Fan, und bei den Alben, die ich besitze, kann ich noch heute mitsingen.
MF: Fragentechnisch bin ich offiziell am Ende und möchte dir nun das Schlusswort an die Fans überlassen…
Seraina: Ich wiederhole mich gerne, denn ich habe es bereits vorher einmal kurz erwähnt. Es ist sehr wichtig, dass ihr mein neues Album vorbestellt (lacht). Dies nicht in erster Linie, weil ich unbedingt das Geld brauche, sondern weil wir so gemeinsam die Rock-Musik unterstützen. Als junger Musiker ist es einfach enorm wichtig, dass man in den Charts vorne mitmischen kann, denn dies hat Auswirkungen auf Medienpartner, Labels, Booker sowie Veranstalter. Und unter diesem Aspekt danke an alle, die das unterstützen!
MF: Danke sehr für deine Zeit und das offene Gespräch.
Seraina: Danke dir, sehr gerne.