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13. bis 15. Juni 2024, Interlaken - Flugplatz
Text & Pics by Oliver H. & Axera
Das "Greenfield Festival" 2024 ist Geschichte und nach dem Festival ist bekanntlich vor dem Festival. Dennoch wollen wir aber erst einmal einen Blick auf das Vergangene werfen. Das Festivalgelände, das von einer atemberaubenden Kulisse umgeben ist, hat auch in diesem Jahr wieder knapp 80'000 Besucher angelockt. Auf den zwei Bühnen wurden während drei Tagen 38 Bands, aus diversen Musik-Genres präsentiert. So kamen neben Metal und Rock auch Indie- und Elektronik-Klänge zum Zug.
Einige der bekanntesten Bands und Künstler, die in der Vergangenheit aufgetreten sind, sind beispielsweise Rammstein, Iron Maiden, System Of A Down, Nightwish, Muse, Die Toten Hosen und viele mehr. Die ganz grossen Namen haben mit den Jahren merklich abgenommen, weshalb 2024 neben Bring Me The Horizon noch Green Day, The Prodigy, Machine Head und Sum 41 zu den Headlinern zählten.
Natürlich gab es auch die weniger gängigen Bandnamen, die aber, wie so oft, zu den unbekannten Favoriten avancierten. Das "Greenfield Festival" setzte auch wieder neue Massstäbe in Sachen Umweltfreundlichkeit, da es auf den Einsatz von Wegwerfplastik verzichtete, Mülltrennung anbot und erneuerbare Energien nutzte. Insgesamt war das "Greenfield" 2024 wieder ein beliebtes und beeindruckendes Musikfestival, das eine grosse Anzahl von Besuchern aus allen Teilen der Schweiz und dem nahen Ausland anzog.
Tag 1: 13. Juni 2024
Life Of Agony
Nach den folkloristischen Alphorn-Klängen hatten Life Of Agony die Ehre, das dreitägige Festival noch bandtechnisch zu eröffnen. Die Alternative-Rocker brachten dem "Greenfield" coolen und modernen Sound, der jedoch ein Weilchen brauchte, um so richtig zu zünden. Vielleicht war die Menge nach den sanften Alphörnern noch in einer Art Trance. Mit der Zeit kamen Publikum und Band besser in Fahrt und innert Kürze war die Party in vollem Gange. Besonders die talentierte Schlagzeugerin Veronica Bellino geriet ins Visier der Menge, die mit Präzision und Power die Felle gerbte.
Überzeugend war ebenfalls die Sängerin Mina Caputo, die mit ihrer rauen Stimme und sympathischen Art das Publikum überzeugte. Ihre Songs sind seit Jahren bekannt für knackige Riffs und fesselnde Melodien, die mal ans Herz gehen und dann wieder die Fresse polieren. Life Of Agonys Auftritt war kreativ und groovig, machte in erster Linie aber einfach Spass. Die Band hat alles richtig gemacht und somit war ihr Gig ein gelungener Startschuss für die kommenden Festivaltage. (oli)
Saltatio Mortis
Wenn mächtiger Trommel-Donner, mitreissende Gitarren und majestätische Dudelsack-Klänge durch die alten Bergtäler hallen, laden Saltatio Mortis zum Tanze. Die Mittelalter-Rocker Alea, Falk, Elsi, Frank, Till, Jean und Luzi galten sicher für ihre Fans als Highlight, auch wenn sie viel zu früh am Nachmittag ihren Auftritt hatten. Für einmal keine Schlosstour in historischen Mauern, sondern eine (Berg)tour in historischer Landschaft. Beim vorgetragenen Liedgut orientierten sich die Totentänzer vorwiegend an den Stücken der letzten beiden Alben «Brot & Spiele» und «Für immer Frei» sowie der brandaktuellen Platte «Finsterwacht».
Auch dass das Electric Callboy-Cover «Hypa Hypa» ebenso perfekt in den Rahmen passte, zeigt auf, wie vielfältig und abwechslungsreich die Truppe geworden ist. Neben dem Duracell-Häschen Alea wirbelten auch die beiden Dudelsäcke von Elsi und Luzi wild wie energiegeladen über die Spielwiese, und auch Drehleier-Versteher Falk mischte munter im lebhaften Treiben mit. Der Name Saltatio Mortis stand auch diesmal nicht nur für mitreissende Live-Musik, sondern mindestens auch fürs Mitmachen der Zaungäste. Ihr Konzert war ein Erlebnis, das gemeinsam gefeiert wurde, als gäbe es kein Morgen! (oli)
Babymetal
Die aufstrebende japanische Retorten-Band Babymetal hat vor Jahren die musikalische Welt durchgerüttelt, indem sie J-Pop mit Heavy Metal kombiniert. Ihre einzigartigen Choreografien, gekoppelt mit einem ungewöhnlichen Sound, garantierten eine Show, die sowohl visuell als auch musikalisch faszinierte. Dennoch schienen viele Leute das Phänomen Babymetal nicht zu kennen, denn während die Anhängerschaft völlig begeistert ausrastete, wandten sich viele irritiert von der Bühne ab und suchten schnell das Weite. Die drei singenden Girlies und ihre rabiate Band störte dies hingegen wenig, denn sie rockten die Bühne bedingungslos.
Zugegeben, mein Geschmack ist es nicht, aber Babymetal können mittlerweile wirklich nicht mehr als Eintags-Fliege bezeichnet werden, denn von ihren Alben sind doch einige Songs beim Publikum hängen geblieben. Die Masse feierte das eingängige Brett «Chocolate» und natürlich ihre neueste Single «Ratatata», die Kollaboration mit Electric Callboy, die es allerdings nur auf Grossleinwand zu bestaunen gab. Die Japanerinnen machten aber Stimmung und brachten ordentlich Bewegung in die noch frischen Glieder. Von Babymetal kann man halten, was man will, aber irgendeinen Nerv scheint die Truppe getroffen zu haben – so auch am "Greenfield". (oli)
SUM 41
Für die Funpunk-Fans der 90er rückte mit dem Auftritt der legendären kanadischen Punks Sum 41 ein Highlight heran. Der Trupp um Deryck Whibley hat vor Kurzem beschlossen, dass nach 27 Jahren Schluss sein soll mit Punk, und in diesem Rahmen sind sie nun auf grosser Abschieds-Tour. Ein Halt führte den Fünfer schliesslich zum Flugplatz Interlaken. Voll motiviert ging es mit «Motivation» lautstark los und das Publikum kam in die Puschen. Allerdings waren es die Hits «The Hell Song» und «Over My Head (Better Off Dead)», die die Fans komplett zum Ausrasten brachten. Die Gefühle, die wohl nicht nur bei mir aufkamen, waren rein nostalgischer Natur. Die Setliste ihres Auftritts erstreckte sich von alten Krachern wie «Makes No Difference», bis hin zu ganz neuen Songs wie «Landmines» oder «Dopamine».
Die Band sprühte vor Spielfreude und war bestens gelaunt. Dies übertrug sich auf die Menge und entsprechend ausgelassen war auch die Party vor der Bühne. Bei «We’re All To Blame» und «Still Waiting» war auch ich für kurze Zeit wieder 25 Jahre alt und genoss den Punk der vergangenen Tage. Zum Ende hin wurden sogar Sum 41 etwas melancholisch und überschütteten die Fans mit rührenden Liebes-Bekundungen. Dabei wurde wohl allen Anwesenden klar, dass mit der Auflösung dieser Band, auch ein Teil der eigenen Geschichte enden wird. Vielen Dank Sum 41, vielen Dank Deryck, Jason, Tom, Dave und Frank. Es war ein Fest! (oli)
ESCAPE THE FATE
Das Konzert begann mit einem Knall, als Escape the Fate die Bühne betraten und direkt mit einer sprachlosen musikalischen Schwingung loslegten. Die Band zeigte eine unglaubliche Energie, die das Publikum sofort mitriss und für gute Vibes sorgte. Sie spielten auch Songs von der Vergangenheit wie «Broken Heart» oder Hits wie «This War Is Ours» und «One For The Money». Besonders beeindruckend war, als Craig Mabbitt spontan in die Menge sprang und die Fans mit seiner Nähe begeisterte. Die Zuschauer waren es ebenso von der Band und feierten ausgelassen zu den rockigen Klängen.
Mit ihrer Mischung aus eingängigen Melodien, harten Gitarren-Riffs und energiegeladenen Live-Auftritten begeistern sie ihr Publikum immer wieder aufs Neue. Das Konzert am "Greenfield Festival" war ein unvergessliches Erlebnis für alle Anwesenden und zeigte, dass Escape the Fate auch nach über fünfzehn Jahren Band-Geschichte nichts von ihrer Power verloren haben. Zusätzlich konnte ich den Gitarristen Matti Hoffmann sogar noch beim Sum 41 Konzert treffen, was ein besonderes Highlight für mich war. (axe)
Machine Head
Die Amis gelten als die Meister des American Heavy Metal. Sie sind für ihre brachialen Gitarren-Riffs und tiefgründigen Texte bekannt, jedoch auch für ihre nicht immer kritikfreien Veröffentlichungen. Dadurch war ich sehr auf ihren Auftritt beim "Greenfield Festival" gespannt. Dies schon einmal vorneweg: ihre Show und Performance begeisterte vermutlich jeden Headbanger gleichermassen! Machine Head liessen bereits beim Opener «Imperium» die Bühne schmelzen, und im Fotograben fühlte ich mich wie ein Grillhähnchen. Die Pyrotechnik, die sie auffuhren, war im grossen Stil, was sich leider auch auf die Sichtbarkeit der Band auswirkte. Akustisch gab es aber rein nichts zu beanstanden! Der Vierer drückte so gewaltig ab, dass man als Fan einfach nur grinsen konnte.
Frontmann Robb Flynn war sichtlich gut gelaunt und dirigierte die Fans nach Lust und Laune. Die "Greenfield" Besucher waren bei jedem Song am Ausrasten, und man spürte irgendwie, dass dieser Gig auch nach drei Tagen Festival zu den Highlights der Fans gehören würde. So war es dann auch nicht weiter erstaunlich, dass «Ten Ton Hammer» oder das aktuelle «Choke On The Ashes Of Your Hate» einschlugen wie Bomben. Begleitet wurden die Songs immer durch massig Pyros oder eine tolle Lichtshow, die beim langsamen Eindunkeln immer besser zur Geltung kamen. Vernichtende Double-Bass Drum-Salven dröhnten auf die Menge ein, während die gut gelaunte Band stets «Is There Anybody Out There?» in die Crowd brüllte.
Machine Head waren mächtig und faszinierend zugleich, während sie musikalisch alles niederwalzten. Nach all den medialen Diskussionen über falschen Nationalstolz, dürfte sich der eine oder andere, an der doch sehr amerikanischen Lichtshow mit US-Flagge, etwas gestört haben. Schnurzpiepegal, denn das gnadenlose «Davidian» entlockte auch den älteren Besuchern nochmals die Feierwut, bevor das grandiose «Halo» den Schluss ihres Auftritts besiegelte. Mit einem Knall, Konfetti-Regen und Feuerwerk fand ein fantastisches Konzert auch optisch sein gebührendes Ende. Machine Head haben an diesem Abend restlos überzeugt! (oli)
Karnivool
Nach Machine Head war noch lange nicht Schluss, denn auf der Eiger-Stage warteten Karnivool auf ihren Abriss. Die Sicherheitskräfte hatten bereits nach kurzer Zeit alle Hände voll zu tun, um einige Fans über die Absperrung zu ziehen. Optisch wirkte die Truppe um Ian Kenny zwar eher bieder, um es etwas salopp auszudrücken, aber ihr Sound war gewaltig. Nach den ersten Gitarren-Schlägen von «Goliath» tobte die Menge - ein Fan-Favorit, wie ich mir habe sagen lassen. Die komplizierte Gitarren-Arbeit von Drew Goddard und Mark Hosking wirkte, zusammen mit den pulsierenden Rhythmen von Jon Stockmans Bass sowie Judds meisterhaftem Schlagzeugspiel, Wunder.
Dazu Kennys Gesang, und alles zusammen demonstrierte die Virtuosität wie den musikalischen Zusammenhalt. Die Setliste war eine sorgfältig zusammengestellte Mischung aus alten, neuen und unveröffentlichten Stücken. Optisch war das Konzert ein komplementäres Spektakel, das von ätherischen Farben bis hin zu explosiven Farbausbrüchen reichte und die Klanglandschaften widerspiegelte, für die Karnivool bekannt sind. (oli)
Bring Me The Horizon
Die britische Band Bring Me The Horizon hat ihre Metalcore Wurzeln stets weiter entwickelt, sprich experimentiert mittlerweile mit einer Mischung aus Rock, Pop und elektronischen Elementen. Ihre kraftvolle Bühnenshow war für viele Festival-Besucher ein Muss und auch ihr Platz zuoberst auf dem Plakat schien redlich verdient. Obwohl ich mir einen anderen Headliner als die Jungs aus Sheffield, UK gewünscht hätte, machten die ihre Sache ganz ordentlich. Nach einem Videogame-Intro startete ihr Set mit «Darkside».
Es folgte ein Kracher nach dem anderen, unterstützt durch Licht-, Video- und Feuershows. Die Truppe um Shouter Oli Sykes zeigte sich enorm spielfreudig, war gut drauf und unterhielt das Publikum bestens mit britischem Humor. Mit «Amen» wurde es ziemlich heiss, da liessen BMTH Feuersäulen bis an die Decke der imposanten Bühne hochschiessen. Als die Band «Kingslayer» anstimmte, hofften wohl viele im Publikum auf ein Feature mit Babymetal. Die drei Damen schienen zu dem Zeitpunkt aber bereits abgereist zu sein. Beim wütenden «Antivist» wurde ein Typ aus dem Publikum geholt, der mitsingen durfte. Was normalerweise als Strafe fürs Publikum empfunden wird, entpuppte sich diesmal als starke Performance mit hoher Qualität. Chapeau!
Mit dem kitschigen «Can You Feel My Heart?» beendete die Kombo ihren offiziellen Teil der Show. Den Fans fehlten aber noch einige Songs im Repertoire, und so liessen sie Bring Me The Horizon nicht ziehen, bevor diese noch «Doomed», «Lost» und «Throne» zu besten gaben. Die Gesichter des Publikums strahlten und ich wette, dass der Grossteil von ihnen glücklich und durchgerockt ins feuchte Zelt krabbeln durfte. (oli)
Tag 2: 14. Juni 2024
Future Palace
Es ist der zweite Tag des Festivals, und die Spannung in der Luft ist greifbar, als Future Palace die Eiger-Stage mit einem donnernden Auftakt rocken. Die ersten Akkorde hallten durch die Lautsprecher, und die Menge wurde sofort mitgerissen. Die aufstrebende Band aus Berlin hatte sich in den letzten Jahren in der Post Hardcore Szene einen Namen gemacht, und heute Abend bewiesen sie eindrucksvoll, warum. Mit Maria Lessing als Frontfrau, deren kraftvolle Stimme das Publikum fesselte, und den talentierten Musikern Manuel Buhl an der Gitarre sowie Johannes Frenzel am Schlagzeug, war die Band perfekt aufeinander abgestimmt.
Besonders beeindruckend war ihr Song «Parted Ways», der die Zuhörer mit seiner Intensität und Tiefe berührte. Jeder Song wurde mit Applaus belohnt. Nach einem fulminanten Abschluss des Konzerts verabschiedete sich die Band unter tosendem Applaus von der Bühne. Doch die Geschichte endete hier noch nicht. Maria Lessing wollte nach dem Auftritt durch das Festival-Gelände laufen, um die Band Feine Sahne Fischfilet zu sehen. Doch die Fans erkannten sie sofort und strömten zu ihr. Nach einem kurzen Smalltalk und einigen Fotos entschied sich die Band, einen Umweg zu nehmen, um zum nächsten Konzert zu gelangen. Die Band zeigte sich dabei äusserst freundlich und kommunikativ, was die Fans nur noch mehr begeisterte. Es war ein unvergessliches Erlebnis, Future Palace live zu sehen, und die Energie und die Emotionen, die sie hinterlassen haben, werden noch lange in Erinnerung bleiben. (axe)
Guano Apes
Auf der Hauptbühne war mit den Guano Apes wieder ein nostalgischer Act am Start. Auch ihr Auftritt war um 16:15 Uhr eher früh eingeplant, was ihnen vermutlich zugute kam, da die Leute noch mitbekamen, was vor ihren Nasen ablief. Die Crossover Veteranen um Sängerin Sandra Nasić legten jedenfalls gutgelaunt und voller Energie los und hatten das Publikum schnell im Griff. Spätestens beim ersten Klassiker «Open Your Eyes» wussten wohl die meisten, wer da auf der Bühne stand. Auch an diesem "Greenfield Festival" waren die Künstler sichtlich begeistert von der schönen Landschaft, die sie umgibt und sie freuten sich augenscheinlich, hier sein zu dürfen.
Dem Publikum gefiel, was es geboten bekam und tanzte ausgiebig zu den eingängigen wie groovigen Songs. Beim rockig aufgemotzten Eminem-Cover «Lose Yourself» bekam sogar das täglich konsumierende Radio-Publikum etwas geboten, das sie kannten. Der Vierer streute ebenfalls neuere Tracks ein, die allesamt gut vom Publikum aufgenommen wurden. Die letzte Viertelstunde gehörte dann wieder ganz der Nostalgie, die mit den unsterblichen Hits «Big In Japan» und «Lords Of The Boards» gefüttert wurde. Die Guano Apes hatten es wirklich noch drauf und boten dem Publikum ein Riesenfest. (oli)
Imminence
Weiter ging es dann mit der schwedischen Kapelle Imminence, die mit ihrem Bombast-Metalcore viele Neugierige anzogen. Die Nordmänner wirkten eher introvertiert, denn sie waren sehr sparsam mit Danksagungen und Publikums-Interaktionen aller Art. Glücklicherweise vermochte die Musik Band und Publikum zu verbinden, obwohl der Funke während der ganzen Spieldauer nicht ganz überspringen wollte. Dies konnte auch die Tatsache nicht ändern, dass der Sänger ein begnadeter Geigen-Spieler ist, der sein Können immer wieder unter Beweis stellte.
Genau dieser Punkt könnte auch für Anziehungskraft von Imminence verantwortlich sein, denn Violinen-affine Metalcore Sänger gibt es wirklich nicht wie Sand am Meer. Die Truppe gab wirklich alles, und je länger ihr Auftritt dauerte, desto besser schien es auch der Menge vor der Bühne zu gefallen. Die harten und melancholischen Klänge schienen genau richtig zu sein, um das bereits übernächtigte Publikum wieder auf Kurs zu bringen. (oli)
Eluveitie
Diese Kurskorrektur war wichtig, denn mit Eluveitie stand ein Kaliber aus der Heimat auf dem Programm, das vom Publikum einiges abverlangen würde. Durch ordentlich Nebel betrat die Equipe um Chrigel Glanzmann die Jungfrau-Stage. Harte Metal-Riffs, Drehleier-, Geigen- und Flötenklänge drangen ins Publikum, welches dadurch noch mehr befeuert wurde. Die acht Musiker hatten leichtes Spiel am "Greenfield Festival". Die Fans frassen den Schweizern vom ersten Song an aus der Hand. Wilde Melodien wechselten sich ab mit sanften Harmonien, während Chrigel und Fabienne sich mit Gebrüll wie Engelsgesang duellierten.
Als treibender Motor die klassischen Metal-Werkzeuge, ergänzt durch mittelalterliche Instrumente. Nackenbrechende Songs wie «Havoc» oder fulminante Titel à la «King» wurden stets mit reichlich Pyros unterstützt und ein feierfreudiges Publikum ging heftig dazu ab. Das schöne «The Call Of The Mountain», wieder einmal in schweizerdeutsch vorgetragen, läutete bereits die Schlussphase ein. Eluveitie hatten noch drei Songs zusätzlich im Köcher, aber Fans und Kenner warteten eigentlich nur noch auf einen – «Inis Mona». Damit war die Zielgerade erreicht und mit ihr auch das Ende eines tollen Auftritts vor heimischem Publikum. Glanzmann war sichtlich gerührt und bedankte sich mehrmals demütig bei den Fans. Diese wiederum gaben der Formation zu spüren, dass es schön ist, sie zu haben! Danke Eluveitie! (oli)
Dropkick Murphys
Mit den aus Boston stammenden Dropkick Murphys kam schliesslich noch der Irish-Punk aufs Gelände, um zu späterer Stunde für Party und gute Laune zu sorgen. Das Publikum wusste den beschwingten Sound der Murphys zu schätzen. Es sang, grölte und johlte mit, während sich bereits beim Opener «The Boys Are Back» Mini-Circle-Pits bildeten. Die Murphys sind bekanntlich Stammgäste am "Greenfield" und wussten nicht immer zu überzeugen. Diesmal war es ein wirklich guter Murphy-Tag, auch wenn die Midtempo-Nummern zur Mitte hin nicht immer zündeten.
Hauptsache die raubeinigen Songs haben richtig gerockt und mit Volldampf nach vorne gedrückt. Klassiker wie «Worker’s Song» oder «The State Of Massachusets» machen auch nach hundert Mal noch Stimmung. Die Mitsing-Nummer «Rose Tattoo» sowie der stimmige Schunkel-Song «Kiss Me, I'm Shitfaced» brachten das Publikum in Wallung und es gab es kein Halten mehr. Schliesslich machte der Rausschmeisser wie ultimative Celtic-Punk-Track «I’m Shipping Up To Boston» alles klar und zementierte ihren Status als die ultimative Party-Punk-Band. (oli)
Kvelertak
Passend zum "grünen Feld" ging es schnurstracks über den Atlantik nach Norwegen. Auf der Eiger-Stage war nämlich die Zeit gekommen für Kvelertak. Die durchgeknallte Black'n'Roll Truppe aus Stavanger trat überzeugend und mächtig auf. Gleich mit drei Gitarren sorgte sie für druckvolle Wände, die das Publikum regelrecht wegblies. Jegliche Müdigkeit wich aus den Gliedern der Fans, die für Kvelertak nochmals alles, an aufbringbarer Energie, freisetzten. Die Spielfreude, die der Sechser an den Tag legte, war sehr ansteckend.
Ivar Nikolaisen, seines Zeichens Frontmann der Truppe, hatte die Menge vor der Bühne fest im Griff, auch wenn er nur sehr selten zu ihnen sprach. Die Ähnlichkeiten zwischen der Schweiz und Norwegen musste er allerdings lautstark breitschlagen: «It feels like home here. You have beautiful mountains, everything is super expensive and you are all wasted!». Danach liess er wieder Körper sprechen, indem er sich mehrfach in die Menge warf, crowdsurfend und auf den Schultern der Fans stehend, weiter sang. Das eigensinnige Sextett bereitete Interlaken den perfekten Abschluss, und mir ebenfalls, obwohl auf der Hauptbühne die nicht mehr ganz originalen Prodigy auf ihren Auftritt warteten. (oli)
The Prodigy
The Prodigy, die Pioniere des Big Beat, brachten explosive Bühnen-Energie nach Interlaken. Auch wenn viele Besucher sie nicht als den perfekten Headliner gesehen haben, schrieben sie seinerzeit mit «Firestarter» und «Breathe» Musikgeschichte. Gerade die jüngste Generation wollte die elektrisierende Show live erleben. Der Platz vor der Bühne war überfüllt und die Leute standen dicht gedrängt fast bis zu den Essständen, als die legendäre Electro-Punk-Gruppe loslegte. Ganz egal was ich persönlich von der Band halte, denn sie rockten das Festival und die Massen feierten sie frenetisch. Die Beats waren ansteckend, der Sound unvergleichlich und die Licht- wie Lasershow spektakulär.
Die Version von «Firestarter» war leider ziemlich merkwürdig, würdigte jedoch den verstorbenen Sänger Keith Flint mit schönen Visuals. Trotz anderer Vorlieben muss ich gestehen, dass The Prodigy ein Spektakel vom Stapel liessen, von dem sich andere Bands noch eine Scheibe abschneiden könnten. Die Engländer bewiesen einmal mehr, dass sie vorzügliche Vermittler zwischen den Genres sind. Egal ob Elektronik-Freak, Punk oder Metalhead, irgendwie schienen sich vor der Hauptbühne alle auf einen Nenner einigen zu können – The Prodigy! (oli)
Tag 3: 15. Juni 2024
Feuerschwanz
Neuer Tag, neues Glück…, oder besser gesagt, neue Musik! Mittelalterliche Klänge ertönten auf der Jungfrau-Stage von der deutschen Kapelle Feuerschwanz. Ganz in traditionellen Gewändern traten Hauptmann Feuerschwanz und Prinz R. Hodenherz III. samt Schabernack-Kapelle und feuerspuckenden Tänzerinnen ihren nachmittäglichen Siegeszug an. Deftige Riff-Gewitter mit Drehleiern und Flöten passen immer wieder hervorragend an ein Festival. Der Wortwitz der beiden Barden hob die Band jedoch von ihresgleichen ab.
Sie splitteten die Menge mehrmals in zwei Teile, um sie in Schrei-Wettkämpfen, Walls of Death und dem beliebten "Schubsetanz" gegeneinander antreten zu lassen. Als die Sänger schliesslich ein Lied aus dem 17. Jahrhundert ankündeten, das die Landung der Wikinger auf Mallorca thematisiert, konnte dies nur «Dragostea Din Tei» bedeuten! Ein furchtbarer Eurodance-Klassiker, den Feuerschwanz königlich zu einem Party-Metal-Banger verwurstet haben, der das ganze Festival-Publikum zum Mitgrölen brachte. Auch wenn einigen bis ins Mark erschütternd peinlich, war es für den Grossteil erheiternd und spassig! (oli)
Rave The Reqviem
All Hail The Chvrch Of RTR – Das ist die Mission der schwedischen Industrial Metal Pioniere Rave The Reqviem. Auch am "Greenfield" präsentierte die Band ihren modernen Mix aus Metal und elektronischer Musik. Die eingängigen Refrains und majestätischen Symphonien haben die Fans vor der Bühne in ihren Bann gezogen und bis zum Gigende stetig wachsen lassen. Ihre letzte Platte fand grossen Anklang und Interlaken bekam eine dynamische Show mit viel Energie zu sehen. Die Band spielte viele Songs des neuen Albums. «Are Yov Happy Now, Fidelio?», «Crack The Sky», «Saint Jvdas», aber auch viele ältere Songs und beendete das Konzert mit dem epischen «Aeon».
Ihr Sound war allerdings nicht immer über allem erhaben. Der Mix vom Schlagzeug und den elektronischen Samples war teilweise nicht im Einklang, was die Stimmen der Sänger untergehen liess. Im Verlauf ihres Auftritts pendelte sich aber auch dieses «Problem» ein und es war eine energiegeladene Show, die das Publikum in Wallung brachte. Rave The Reqviem boten dem Publikum eine wilde Fahrt mit innovativen Metal Klängen, harten Elektro-Beats, süssen Melodien und glorreichen Harmonien. (oli)
Thy Art Is Murder
Australien machte einst mit AC/DC Schlagzeilen, und seitdem sind mehrere Aussie-Bands in ihre Fussstapfen getreten, wenn auch in viel kleinere. So stand also mit Thy Art Is Murder eine weitere Band des Känguru-Kontinents auf der Schweizer Bühne. Der Platz vor der Jungfrau-Stage war sicherlich zu gross für diese Band, jedoch erstaunlich gut gefüllt für diese Tageszeit. Die Menge verwandelte sich schnell in einen wilden Moshpit und trotz aller Kontroversen um den ehemaligen Sänger im Vorfeld, von dem sich die Band aufgrund transphober und allgemein unzumutbarer Aussagen getrennt hatte, legte die australische Deathcore-Truppe eine vernichtend gute Show hin. Vor allem machte der neue Vocalist Tyler Miller eine gute Figur und liess wirklich nichts an Brutalität und Power in seiner Performance vermissen. Die Fans wussten dies zu schätzen und gingen zu Songs wie «Make America Hate Again» oder «The Purest Strain Of Hate» ab wie Eichhörnchen auf Steroiden. (oli)
The Interrupters
Samstagnachmittag am "Greenfield Festival" in Interlaken: Die Sonne strahlte vom Himmel, doch es waren The Interrupters, die mit ihren positiven Vibes die Stimmung so richtig zum Kochen brachten. Die charismatische Sängerin Aimee verteilte lächelnd ihre Energie und rockte die Jungfrau-Stage mit einer Leidenschaft, die förmlich Funken sprühen liess. Die Fans waren in bester Laune, die Atmosphäre war friedlich und voller Happyness. Mit jedem energiegeladenen Gitarren-Riff und jeder kraftvollen Textzeile steckte die Band ihre unbändige Leidenschaft sowie ihr Engagement in die Songs.
Hits wie «She's Kerosene» und «Take Back The Power» verwandelten das Festival-Gelände in ein tobendes Meer aus tanzenden und mitsingenden Fans. Niemand konnte wirklich stillstehen, die Menge war wie im Rausch und liess sich von der mitreissenden Musik tragen. The Interrupters, bestehend aus den Geschwistern Aimee und Kevin Bivona sowie den Brüdern Justin und Jesse Bivona, haben sich mit ihrem einzigartigen Mix aus Punk Rock und Ska in kürzester Zeit einen festen Platz in der Musik-Szene erobert. Ihre rebellischen Texte und eingängigen Melodien sind Hymnen für all jene, die sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung auflehnen.
Die Atmosphäre der Solidarität und Rebellion, die die Band auf der Bühne schuf, war ansteckend und zog das Publikum in ihren Bann. Die unvergleichliche Energie und Power, die The Interrupters versprühten, machte den Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Fans tobten vor Begeisterung, als die Band nach einer energiegeladenen Stunde die Bühne verliess, aber nicht ohne ein Versprechen: Sie werden weiterhin für Gerechtigkeit und Freiheit kämpfen, sowohl auf der Bühne als auch im Alltag.
The Interrupters haben bewiesen, dass Musik mehr sein kann als nur Unterhaltung – sie kann eine Stimme für diejenigen sein, die keine haben. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement haben sie sich einen festen Platz in den Herzen ihrer Fans erobert und werden auch in Zukunft für Aufsehen sorgen. (axe)
Hanabie
Während Babymetal künstlich erschaffen wurden und ihr Auftritt auch gekünstelt wirkte, sind Hanabie eine echte Band, die ebenfalls echt auf der Bühne wirkte. Die Fans kamen voll auf ihre Kosten. Die auffälligen Harajuku-Kostüme trugen sogar sehr zu der Authentizität der vier Musikerinnen aus Japan bei, hatte nichts Kitschiges. Die unscheinbar wirkenden Girls boten knochenharte Riffs, gepaart mit wildem und brutalem Geschrei, sowie tollem Groove. Die Sängerin Yukina hatte die Menge eindrucksvoll im Griff, obwohl ihre englischen Sprachkenntnisse mehr als bescheiden waren.
Dennoch brachte sie die Anhänger mit ihren sympathischen Ansagen oft zum Schmunzeln, um sie kurz darauf mit Growls anzubrüllen. Nebst den Growls beherrschte allerdings die Mickey Mouse Stimme der Sängerin die Szenerie, was nach einigen Songs doch etwas nervig wurde. Trotzdem waren Hanabie ein spezieller Act an diesem "Greenfield", der für ordentlich Abwechslung sorgte. Auch wenn man kein Wort von den gesungenen Texten verstand, machten ihre Songs grösstenteils Spass. (oli)
Underøath
Anfang der 2000er Jahre hatten Underøath mit ihren Alben «They’re Only Chasing Safety» und «Define The Great Line» grosse Wellen geschlagen, die ihnen in den USA sogar Gold-Status einbrachten. Ihren christlich angehauchten Metalcore brachten sie nun nach Interlaken, wo sie mit offenen Armen empfangen wurden. Der Sechser legte in der Abend-Dämmerung los und das Publikum war begeistert. Ihre Setliste bestand hauptsächlich aus den Comeback-Alben «Erase Me» (2018) und «Voyeurist» (2022).
Die abgelieferten Songs waren emotional, kraftvoll und beweisen, dass die Band Screamo und Post Hardcore auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach ihrer Gründung noch beherrscht. Sänger Spencer Chamberlain kam ganz oft vorne an den Bühnenrand, um der Menge möglichst nahe zu sein, wenn er mit ihnen sprach. Underøath spielten auch die neue Single «Let Go», die hungrig auf mehr macht. Energiegeladen und wild waren ihre Live-Shows schon immer, so auch bei ihrem Besuch am "Greenfield" 2024! (oli)
Bury Tomorrow
Metalcore aus England, der für energiegeladenen Live-Auftritte und kraftvolle Musik bekannt ist. Dafür stehen Bury Tomorrow, und ihre Musik ist geprägt von harten Riffs, melodischen Gitarren und eingängigen Refrains. Am "Greenfield Festival" zeigte die Band am Samstagabend einmal mehr, warum sie zu den aufstrebenden Grössen im Metalcore Genre gehören. Mit ihrer energiegeladenen Performance und ihrer beeindruckenden Bühnen-Präsenz begeisterten sie das Publikum und sorgten für eine unvergessliche Show.
Dany, der eindrucksvolle Sänger der Band, zeigte sich nahbar und zugänglich, als er nach dem Konzert Autogramme gab, Fotos machte und mit den Fans interagierte. Die Atmosphäre war elektrisierend und die Fans waren voller Begeisterung sowie geladener Energie. Insgesamt war das Konzert von Bury Tomorrow am "Greenfield Festival" ein voller Erfolg und hat wieder einmal mehr gezeigt, dass die Band auch live eine absolute Wucht ist. Mit ihrem mitreissenden Sound und ihrer leidenschaftlichen Performance haben sie die Herzen der Fans im Sturm erobert. (axe)
Green Day
Der grösste Publikums-Magnet war vermutlich das Kult-Punk-Trio Green Day. Es konnte fast drei Generationen Fans vor der Hauptbühne versammeln. «The American Dream Is Killing Me» holte zum Start die jüngsten Fans ab und zeigte die legendäre Band in bester Spiellaune. Zur Freude aller und Überraschung mancher, kam der Knaller «Basket Case» gleich als Nachfolger. Wenn die Truppe damit bloss nicht schon ihr Pulver verschossen hat. Nichts da, denn zum 30-jährigen Jubiläum von «Dookie», wurde dann auch die halbe Platte gespielt mit Hits wie «She», «Longview», «Welcome To Paradise» und «F.O.D.». Passend zum Flugplatz Interlaken, schwebte sogar der aufblasbare Kampfjet vom Albumcover über dem Publikum.
Der Sänger Billie Joe Armstrong war bestens gelaunt und seine beiden Kumpanen, der Drummer Tré Cool und der energiegeladene Bassist Mike Dirnt, standen ihm im nichts nach. Zu «Know Your Enemy» durfte ein junger, weiblicher Fan auf die Bühne, um mit Billie Joe das Mikro zu teilen. Der zweite Teil des 140-minütigen Sets stand ganz im Zeichen des legendären Albums «American Idiot». Dies feierte immerhin schon das 20-jährige Jubiläum. Green Day stehen nicht auf halbe Sachen, so wurde gleich das ganze Album am Stück gespielt.
Von Hitsingles wie dem Titeltrack, «Wake Me Up When September Ends», «Boulevard Of Broken Dreams» und «Holiday», über schon fast vergessene Songs wie «Extraordinary Girl» oder «St. Jimmy» bis hin zu den zwei epischen Tracks «Homecoming» und «Jesus Of Suburbia» war alles dabei. Zwischenzeitlich ging mir Armstrongs Mitteilungs-Durchfall zwar ziemlich auf den Senkel, aber eben – vielleicht nur mir und der Rest feierte ein wichtiges Punk-Album. Nach drei Tagen Festival hätte ich verstanden, wenn die Luft beim Publikum langsam draussen gewesen wäre, aber ans Aufgeben zu denken, da war niemand bereit.
Als Zugaben schmetterten Green Day noch das wundervolle «Minority» heraus, bevor der Sänger bemerkte, dass im ersten Teil «When I Come Around» vergessen ging, was postwendend aufgearbeitet wurde. Schliesslich bestritt das obligate und fantastische «Good Riddance (Time Of Your Life)» den endgültigen Schluss. (oli)
Damit waren bereits drei weitere "Greenfield" Tage vergangen und ein weiteres friedliches Festival fand ein positives Ende. Drei Tage, 80'000 Leute, 38 Bands und ein friedliches Zusammensein – es war schlicht wundervoll! Das Festival war laut und bierselig, es war dreckig, es war sumpfig und stinkig, es war fettig und schweisstreibend, doch vor allem war es eines: es war toll! So bleibt nur zu hoffen, dass 2025 die Härte am "Greenfield" wieder etwas mehr zündet und alle drei Headliner wirklich auch Headliner sind. Falls nicht, drücken wir wohl erneut ein Auge zu und kommen dennoch wieder! Einfach weil es so schön war!