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18. Februar 2025, Aarau - KiFF
By Rönu
Es waren wohl etliche Leute im Zwiespalt an diesem Dienstagabend. Zum einen waren im Komplex Queensrÿche zu Gast, anderseits spielten im KiFF in Aarau The Night Flight Orchestra. Für mich stellte sich die Frage nicht, da mir Letztere viel mehr zusagen. Es war also klar, dass mich der Weg deshalb ins KiFF führen würde. Apropos Weg: Dieser gestaltete sich wohl für etliche Fans schwierig, da im Raum Olten eine Störung bei der SBB zu grösseren Wartezeiten führte. Am Ende war der Saal aber einigermassen gut gefüllt, man konnte sich aber noch gut bewegen, was aufgrund des fehlenden Fotograbens ein Segen war.
Metalite
Die Wahl der Supportband viel auf die Schweden Metalite, welche nun auch schon 10 Jahre auf dem Buckel haben. In dieser Zeit veröffentlichte man vier Alben, der letzte Output erschien vor einem Jahr und wurde «Expedition One» getauft. Tatsächlich fanden sich in den vorderen Reihen doch eine Handvoll Fans mit Shirts der Band. Umso erstaunlicher, dass niemand die Hand hob, als Sängerin Erica Ohlsson fragte wer das neue Album denn schon kenne. Trotzdem kam der moderne Power Metal beim Publikum recht gut an, ja die Frontfrau schwärmte sogar vom besten Publikum bisher auf der Tour.
Ob sie das wohl nicht jeden Abend sagt? Ein wenig Schmeicheln ist ja nicht verkehrt. Was ich hingegen bemängeln kann, ist das ein Keyboarder auf der Bühne fehlte. Gerade bei keyboardorientiertem Sound macht es einfach eine bessere Falle wenn ein Tastenhauer auf der Bühne steht und nicht alles von Band kommt. Ansonsten war wenig zu meckern. Erica’s Stimme könnte man sich zwar auch im Pop Bereich vorstellen, aber sie sang an diesem Abend hervorragend. Der Sound war ebenfalls super, was den Songs auch die nötige Power gab. Ein starker Auftritt von Metalite und definitiv eine gute Wahl als Opener.
Setlist: «Disciples Of The Stars» - «Far From The Sanctuary» - «Beyond The Horizon» - «Cyberdome» - «Apocalypse» - «Blazing Skies» - «Afterlife» - «Peacekeepers» - «We Bring Yo The Stars»
The Night Flight Orchestra
Als das Nachtflugorchester die Bühne betrat, kochte der Saal schon richtig. Da sollte sich in den kommenden 90 Minuten auch nicht mehr ändern. Die Spielfreude der Band war wirklich in jeder Sekunde spürbar und war dermassen ansteckend, dass man gar nicht anders konnte, als mitzufeiern. Das neue Album «Give Us The Moon» ist erst wenige Wochen alt, trotzdem reihten sich Hits wie «Shooting Velvet», «Paloma» oder «We Spend The Night» nahtlos in die Setlist ein, welche übrigens kaum Wünsche offen liess. Natürlich wurde auch dem verstorbenen Gitarristen David Andersson gedenkt, in dem man seinen Song «Transatlantic Blues» besonders ankündigte. Nachfolger Rasmus Ehrnborn (Soilwork) machte seine Sache hervorragend, wie übrigens auch Keyboarder John Lönnmyr, welcher gar eine atemberaubende Performance an den Tag legte.
Sänger Björn Strid bewies einmal mehr seinen trockenen Humor, als er auf die Ankündigung eines langsameren Songs darauf hinwies, dass man ja nicht an einem Slayer Konzert sei. Recht hat er, denn heute Abend stand feinster AOR / Melodic Rock auf dem Plan. Die beiden Stewardessen und Background Sängerinnen Anna und Åsa sind dabei nicht mehr wegzudenken. Schon nur das Dauerlächeln der beiden Protagonistinnen zaubert einem Freude ins Gesicht. Tja und wer Granaten wie «Divinyls», «Domino», «Satellite» oder «White Jeans» im Gepäck hat, der kann einfach nur gewinnen.
Beim abschliessenden «West Ruth Ave» wurde natürlich wieder die legendäre Polonaise initiiert und das Kiff endgültig zur Party Hütte. Was war das für ein geiler Flug! Die Band kann grosse Bühnen, genauso gut wie Clubkonzerte und verströmt dabei die gleiche Sympathie und Energie. Auch wenn ein paar Kumpels vom Queensryche Konzert in höchsten Tönen schwärmten, ich bereue meine Wahl nicht im Geringsten. Danke Night Flight Orchestra für einen grandiosen Abend!
Setlist: «Stratus» - «California Morning» - «Shooting Velvet» - «Divinyls» - «Domino» - «Gemini» - «Cosmic Tide» - «This Boy’s Last Summer» - «Paloma» - «Satellite» - «Transmissions» - «Can’t Be That Bad» - «Transatlantic Blues» - «Burn For Me» - «White Jeans» - «Way To Spend The Night» - «West Ruth Ave»