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03. Februar 2023, Pratteln - Z7
By Rönu
Am Samstag davor war das Z7 bei Alestorm und Gloryhammer komplett ausverkauft! So weit sind Twilight Force allerdings noch lange nicht, und trotzdem dürften die anwesenden Fans am heutigen Dienstagabend kaum enttäuscht nach Hause gegangen sein, denn alle drei Bands lieferten ab und konnten mit viel Spielfreude überzeugen. Da die Tour aufgrund der Pandemie mehrmals verschoben werden musste, kam man gleich in den Genuss einer ganzen Fülle an neuen Songs, die erstmals live genossen werden konnten.
Silver Bullet
Den Anfang machten die Finnen von Silver Bullet, deren letztes Album «Shadowfall» von meiner Wenigkeit mit 8.5 Punkten belohnt wurde. Dementsprechend gespannt war ich auf die Live-Performance und auf den neuen Sänger Bruno Proveschi. Dieser nutzte seine Chance und ist auch live ein absoluter Gewinn für Silver Bullet. Die Band startete mit «Shadow Of A Curse» fulminant in ihr Set und konnte dabei beim Publikum – der grösste Teil dürfte Silver Bullet noch nie gehört, respektive gesehen haben – ordentlich punkten. Da die Band das Drumkit von Twilight Force benutzte, fanden die Musiker ordentlich Platz vor, um ihren Bewegungsdrang zu stillen. Dank weiteren Knallern wie «The Thirteen Nails» und «The Witcher’s Hammer» dürften Silver Bullet heute Abend so manchen neuen Fan dazu gewonnen haben, und nicht nur ich hätte mir dabei mehr als sechs gespielte Songs gewünscht. Toller wie mitreissender Auftritt zum Auftakt!
Setliste: «Shadow Of A Curse » - « She Holds The Greatest Promise» - «The Ones To Fall» - «The Thirteen Nails» - «The Witches Hammer» - «Forever Lost»
Seven Spires
Nun war es Zeit für den ersten Schweizer Auftritt der Band um Sängerin Adrienne Cowan, wobei die Stimmakrobatin ja schon mit Avantasia im Z7 auf der Bühne stand. Stilistisch fielen Seven Spires dabei schon aus dem Rahmen, denn die Einflüsse reichen von Power, Symphonic, Death bis hin zu Progressive Metal. Nach dem Intro stiegen die Amerikaner mit «Gods Of Debauchery» knallhart in ihr Set ein, und Adrienne zeigte schon mal ihr breites Spektrum. Von Growls über Klargesang bis hin zu klassischen Gesangslinien beherrscht sie alles und sorgte so für offene Mäuler bei den Anwesenden, auch wenn die Songs selber nicht für dieselbe Stimmung wie bei Silver Bullet sorgten. Aber es brauchte auch nicht Mitgröhl-Refrains, denn die Stärken von Seven Spires kamen dank einem guten Sound und der Spielfreude der Band trotzdem zur Geltung. Mit sechs Songs lag das Augenmerk der Setliste auf dem neuen Album «Gods Of Debauchery», und Seven Spires haben ihre Chance jedenfalls genutzt.
Setliste: «Wanderer’s Prayer (Intro)» - «Gods Of Debauchery» - «Oceans Of Time» - «The Cabaret Of Dreams» - «Succumb» - «Unmapped Darkness» - «In Sickness, In Health» - «Dare To Live» - «This God Is Dead»
Twilight Force
Nun war es Zeit in eine Welt voller Zauberer, Elfen und natürlich Drachen einzutauchen. Die Schweden hatten dabei leichtes Spiel, denn die Fans mussten lange auf diesen Auftritt warten, so dass Twilight Force gleich aus den letzten beiden Alben Songs wählen konnten, welche bisher noch nicht zu Live-Ehren kamen. Mit dem Titeltrack aus dem vorletzten Album «Dawn Of The Dragonstar» enterten die Jungs die Bühne und sorgten sogleich für Stimmung. Natürlich stehen Twilight Force für fröhlichen, ultramelodiösen und kitschigen Power Metal, und deshalb war das Motto schnell gefunden: Heute wird gefeiert! So wurde bei «Flight Of The Sapphire Dragon» ein aufblasbarer Drachen ins Publikum geworfen, welcher dann über die Köpfe wanderte oder es durfte ein junger Fan auf die Bühne und konnte zwischen den beiden Songs «Enchanted Dragon Of Wisdom» oder «Long Live The King» wählen. Er entschied sich für Zweiteren, was sich als goldrichtig entpuppte, denn diese Nummer war ein absolutes Highlight und wurde mächtig abgefeiert. Die Ansagen von Keyboarder Blackwald mit seiner epischen Stimme gaben einem das Gefühl, wirklich in einer anderen Welt zu sein, und der neue Sänger Alessandro Conti alias «Allyon» ist live schlicht eine Wucht. Die Setliste war klug gewählt, und so fanden neue Knaller wie «At The Heart Of Wintervale» ebenso Anklang wie die bekannten Klassiker, auch wenn die Spielzeit von 75 Minuten für einen Headliner etwas gar kurz ausfiel. Bei «Blade Of Immortal Steel» durfte die Temperance Sängerin Kristin Starkey, die als Background-Sängerin mit auf Tour ist, ihr Können beweisen und intonierte den Song wirklich genial. Mit «The Power Of The Ancient Force» fand die Stimmung schliesslich ihren Höhepunkt und markierte ausserdem das Ende eines äussert kurzweiligen Abends mit grandiosen Musikern und Bands.
Setliste: «Intro» - «Dawn Of The Dragonstar» - «Twilight Force» - «Dragonborn» - «Thundersword» - «Flight Of The Sapphire Dragon» - «Long Live The King» - «Winds Of Wisdom» - «Twilight Horizon» - «At The Heart Of Wintervale» - «Blade Of Immortal Steel» - «The Power Of The Ancient Force»