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13.06.2024, Aarburg - Musigburg
By Rönu
Whiplash gehören sicher nicht zur ersten Thrash-Garde, sondern spielten trotz des Kultstatus ihres Debüts «Power And Pain» (1986) eher in der zweiten Liga, relativ deutlich hinter den "Big Four". Es war deshalb nicht verwunderlich, dass die Musigburg nur mässig gefüllt war. Am Schluss waren etwas mehr als siebzig Fans anwesend, die ihr Kommen aber kaum bereut haben. Beide Bands hatten sichtlich Spass, und die Stimmung war ausgezeichnet. Bevor die Amerikaner ihren Headliner-Slot spielten, war die Reihe aber noch am Opener, der da hiess…
Mortal Factor
Das Trio aus Luzern veröffentlichte letztes Jahr ihr zweites Album «Where To From Here?», wurde aber bereits 2003 gegründet. Wobei Trio eigentlich nicht mehr aktuell ist, weil mit Simon ein zweiter Gitarrist zur Band gehört, der aber heute wohl verhindert war. Das hinderte Mortal Factor aber nicht daran, eine echte Groove-Thrash Breitseite abzufeuern. Mit sechs Songs wurde das aktuelle Album gebührend berücksichtigt, und die Songs wurden vom Publikum auch gut aufgenommen. Gitarrist René wirbelte seine Mähne auf der Bühne, als gebe es kein Morgen, Bassist wie Sänger Dave zeigte eine starke Vorstellung und auch Drummer Spiga war bestens aufgelegt.
Im Gegensatz zum Headliner war auch der Sound bestens, sowohl in den vorderen Reihen, wie auch hinten im Saal. Mortal Factor machten schlussendlich das, was man von einer Support-Band erwartet: Sie machten Laune und Appetit auf den Haupt-Act. Überaus sympathisch war auch, dass sich Dave nach dem Konzert die grösste Mühe, machte für mich eine Setliste aufzutreiben. Der Autor bedankt sich recht herzlich!
Setliste: «Shy Hell» - «You Do» - «I Find A Minute» - «Whiskey Stream» - «Blind Warrior» - «Spirit Soul» - «Mortal Factor» - «Good As Gold» - «Devil And His Dog» - «Broken» - «That’s The Way»
Whiplash
Im Rahmen des MTV-Headbangersball waren Whiplash, zusammen mit Xentrix, Artillery und Vio-Lence, bereits im November 2022 zu Gast in der Musigburg und gingen damals schon heimlicher Sieger vom Platz. Nun sind sie also als Headliner zurück gekehrt, und auch heute lieferten sie gnadenlos ab. Eine erste Überraschung war, dass heute mit Fabio Alessandrini ein Drummer hinter den Kesseln sass war, der mit Annihilator und Bonfire eigentlich bereits sehr gut ausgelastet schein. Wahnsinn wie der Italiener auch heute performte, er zählt wirklich zur absoluten Weltklasse.
Ebenfalls fantastisch die Darbietung von Bassist Will, der eine Spielfreude ausstrahlte, die seinesgleichen sucht. Unter den Augen von Bandmitgliedern von Destruction und Burning Witches war aber der mittlerweile 63-jährige Tony Portaro der Star des Abends. Leider war der Gesang in den vorderen Reihen nicht gut abgemischt, weshalb ich mich flugs in den hinteren Teil verabschiedete und siehe da, hier war es perfekt. Logisch kam der Klassiker «Power And Pain» heute besonders zu Ehren.
Auf der Setliste waren nicht weniger als zwei Drittel der Scheibe vorgesehen, und weil die Fans im Zugaben-Teil vehement nach «War Monger» verlangten, wurde auch dieser spontan vorgertragen. Das letzte Album liegt übrigens fünfzehn Jahre zurück, und ob es wohl mal noch neues Material zu hören gibt? Auf alle Fälle lieferten die Amerikaner eine Show ab, die sich gewaschen hatte. Die Stimmung war ausgelassen, und die Jungs liessen sich davon anstecken. Nach dem Konzert mischte sich die Band noch unter das Publikum und stiess mit den übrig gebliebenen Fans auf einen rundum gelungenen Abend an.
Setliste: «Last Man Alive» - «Killing On Monroe Street» - «Spit On Your Grave» - «The Burning Of Atlanta» - «Walk The Plank» - «Spiral Violence» - «Drum Solo» - «Sword Meet Skull, Skull Meet Sword» - «Insult To Injury» - «This» - «Red Bomb» - «Nailed To The Cross» - «Stage Dive» - «War Monger» - «Power Thrashing Death»