Sonntag, 12. Mai 2024

Metal Factory since 1999

Samstag, 11 Mai 2024 06:49
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v. 10 Punkten: 7.8

Der Titel des elften Langeisens der Happy-Metaller symbolisiert nicht nur das 25-jährige Bestehen der Band, sondern laut Chris Bay noch viel mehr: "Dem Edelmetall Silber werden Eigenschaften wie Klarheit, Freiheit und Leichtigkeit zugeschrieben, ausserdem soll Silber das Selbstbewusstsein und die Fantasie stärken können. Allesamt Attribute, die auch zu Freedom Call passen und die wir sowohl musikalisch als auch textlich in unseren neuen Songs haben einfliessen lassen."

Der Blick auf das Artwork (mehr Kitsch geht nicht mehr) und die Pressefotos (lasst Euch auf der nächsten Tour überraschen) lassen jeden True-Metaller erschaudern, aber Freedom Call lässt das mittlerweile kalt. Sie haben es trotz zum Teil vernichtenden Kritiken geschafft, sich eine loyale Fanbasis zu erspielen und zelebrieren ihren Power Metal nur zu gerne mit einer Extra Portion Zucker. Nicht zu unterschätzen ist allerdings, dass man es in der umfangreichen Diskographie geschafft hat, dutzende Ohrwürmer aus den Ärmeln zu schütteln.

Auch auf «Siler Romance» findet der Fan wieder genug Stoff, um seinen Durst nach ultramelodiösen Power Metal zu stillen. Die Mitgröhl-Hymne «Symphony Of Avalon», das mit mächtigem Synthie-Teppich unterlegte «Supernova» oder die Up-Tempo Nummer «In Quest Of Love» sind einfach alles prächtige Gute-Laune-Songs. Allerdings muss ich nach mehrmaligen Anhören auch feststellen, dass die Zahl der Hits im Gegensatz zu Klassiker-Alben wie «Stairway To Fairyland», «Eternity», «The Circle Of Life», «Legend Of The Shadowking» oder «Master Of Light» diesmal deutlich tiefer ist.

Phasenweise kommt auch das Gefühl auf, dass diesmal viele Songs aus der Reste-Rampe stammen. Nicht falsch verstehen, viele Melodic-Power Metal Bands wären schon froh, eine Hymne der Marke «Symphony Of Avalon» im Repertoire zu haben. Im internen Freedom Call Album Ranking wird «Silver Romance» bei mir allerdings eher im unteren Mittelfeld zu finden sein.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-3cvu57itTg

Samstag, 11 Mai 2024 06:44

Mister Bach wurde als agiles Duracell-Häschen von Skid Row bekannt. Die Jungs eroberten 1989 mit «18 And Life», «I Remember You» und «Youth Gone Wild» die Hitparaden der Welt und konnten mit dem Debüt in der Heimat 5-fach Platin einsammeln. Die Amis waren in aller Munde und die Egos lagen sich schnell in den Haaren.

Speziell Sänger SEBASTIAN BACH war ein "Krisenherd", der seine Emotionen nicht immer im Griff hatte und es irgendwann zum Bruch kommen musste. Dieser wurde 1996 vollzogen. Während sich Skid Row mit den Original-Mitgliedern Dave "Snake" Sabo (Gitarre), Scotti Hill (Gitarre) und Rachel Bolan (Bass) mit diversen Schlagzeuger- und Sängerwechseln über Wasser hielten (zusammen mit ZP Theart und speziell Erik Grönwall, der leider aus gesundheitlichen Gründen aussteigen musste und nun durch Lzzy Hall ersetz wurde), versuchte Seb sein Glück mit teils uninspirierten Alben (unter anderem «Give 'Em Hell»).

Nun steht der Shouter mit seinem neusten Studio-Werk in den Starlöchern. Während sich viele Fans die Reunion der beiden Parteien wünschen (zu denen ich zu 105 % nicht gehöre), haut der Sänger ein wirklich gutes Werk heraus. Auch wenn er dabei immer wieder mit moderneren Sounds liebäugelt, besitzen Tracks wie «What Do I Got To Lose», «Future Of Youth» und «To Live Again» das Flair, den Schreihals wieder dahin zurück zu bringen, wo er einmal vor langer Zeit stand. Vergleicht man aber «Child Within The Man» mit dem letzten SR-Werk «The Gang’s All Here», zieht Seb allerdings den Kürzeren.

Der Kanadier tanzt musikalisch noch immer auf zu vielen Hochzeiten (auch wenn er auf dem neusten Werk bedeutend fokussierter an die Sache heran geht), auf denen er unentwegt versucht, krampfhaft den alten Erfolg in die neue Zeit zu retten. Wie das geht, haben seine Ex-Kumpels gezeigt, in dem sie sich auf ihre Stärken besannen, ohne dabei einem Trend nach zu rennen, sondern selbst wieder einen setzten. Es gab schliesslich auch einen Grund, wieso damals «Subhuman Race» nach den beiden erfolgsverwöhnten Alben «Skid Row» und «Slave To The Grind» ziemlich abkackte.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/_wx4PQRx2hA

Samstag, 11 Mai 2024 06:36
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v. 10 Punkten: 7.2

SIX FEET UNDER wurden ursprünglich als Nebenprojekt für Chris Barnes gegründet, der damals die letzten Jahre mit seiner Stamm-Kapelle Cannibal Corpse abspulte. Im Jahr 1995, zeitgleich mit der Veröffentlichung ihres Debüts «Haunted», wurde die Band zum alleinigen Fokus des Frontmanns. Von der ursprünglichen Inkarnation von Six Feet Under ist nur noch Barnes übrig, und auch die Qualität der bisher veröffentlichten Alben war ein ständiges Auf und Ab.

Die aktuelle Besetzung mit Barnes, den Gitarristen Jack Owen und Ray Suhy, dem Bassisten Jeff Hughell und Schlagzeuger Marco Pitruzzella bildet eine vernichtende Einheit, die das vierzehnte Studio-Album «Killing For Revenge» nach vorne prügeln soll. Von den ersten Anhör-Momenten des Albums an wird klar, dass der Fünfer seine Energie auf etwas konzentriert hat, das brutal, lyrisch instinktiv und musikalisch umwerfend ist - bahnbrechender Death Metal aus Tampa. «Killing For Revenge», ein knorriges Biest einer Platte, die nichts für schwache Nerven ist.

Liefert sie doch mit freundlicher Genehmigung von Frontmann Chris Barnes Albtraum erregende Bilder. Sowohl der Albumtite,l als auch das dunkelrot gefärbte Album-Cover des Künstlers Vince Locke sind perfekte Behälter für die darin enthaltene Brutalität. Die zwölf Songs teilen alle ein gemeinsames Thema - die Rache. Rache durch den Menschen oder Rache durch die Natur. Die Lieder tauchen kopfüber in Szenarien ein, die fröhlich abscheulich, ja geradezu grotesk sind, wie sie von einem Barnes/Owen-Duo eigentlich zu erwarten sind.

Schliesslich waren die beiden Herren wichtige Rädchen der Cannibal Corpse Ära, die so herrliche Death Metal Klassiker wie «Butchered At Birth» und «Tomb Of The Mutilated» veröffentlichten. «Killing For Revenge» ist nun das zweite Album, das Barnes und Gitarrist Jack Owen gemeinsam kreiert haben. Zu den Höhepunkten des neuesten Werks von Six Feet Under gehört «Compulsive», die Geschichte eines verstörten Individuums in der Gummizelle, das sich selber bei lebendigem Leibe auffrisst.

Ausserdem hat die Truppe «Hair Of The Dog» von Nazareth gecovert, das auf allen Formaten, mit Ausnahme des Vinyls, erscheint. "Der Track besitzt einen starken Groove, der Gesang ist umwerfend, und ausserdem hört man eine Kuhglocke" witzelt Barnes. Six Feet Under sind definitiv zurück, auch wenn sich das Duo Barnes/Owen erst wieder warm spielen muss. Wer die Truppe schon vor Jahren in den imaginären Mülleimer gestopft hat, sollte sie jetzt da wieder heraus fischen, denn trotz der etwas trockenen Überproduktion gehört «Killing For Revenge» zum Besten, was die Band seit «Bringer Of Blood» produziert hat.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/jcykTLhfAxo

 

Samstag, 11 Mai 2024 06:29
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v. 10 Punkten: 7.1

BISMARCK verkörpern eine Band, die aus Bergen/Norwegen stammt, und «Vourukasha» ist das dritte Album in ihrer Diskografie. «Sky Father» marschiert unerbittlich voran, und als Resultat davon dringt betrübter Doom Metal an die Lauscher.

Interessanterweise wird das Tempo für Doom Metal unüblich oft variiert. Wie ein mächtiges Riff-Monster präsentiert sich «Echoes», und hier wird es auch immer mal sehr dissonant! Das wirkt dann schon fast ein wenig hypnotisch und beschwörend! Tribal-artiges Getrommel begleitet «Kigal», und dieser Song beginnt sehr mysteriös, vor allem wegen den beschwörenden Ritual-Gesängen! Sanft und beruhigend, so beginnt «The Tree Of All Seeds», und in der Folge geht es in Richtung Meditations-Musik.

Mit dem Titeltrack stampft das Ganze anschliessend wieder in die richtige Richtung und zwar mit massivem Doom Metal! Den Abschluss bestreitet «Ocean Dweller» und das zu Beginn auf eine eher unspektakuläre Art und Weise. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt das Ganze schliesslich dennoch, aber gaaanz langsam in die Gänge! Bismarck machen bei drei von sechs Songs alles richtig, aber das ist einfach zu wenig, und deshalb ist das Album «Vourukasha» leider nur dem Durchschnitt zuzuordnen.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/c79ZKdPz3_U

 

Freitag, 10 Mai 2024 04:56

Es war 1988, als ich zum ersten Mal mit den Amis von RIOT in Berührung kam. Damals wurde ihr legendäres Album «Thundersteel» veröffentlicht. Eine Mischung aus Speed, Power und Melodic Metal lieferte uns das Quintett und hatte mit dem genialen Gitarristen Mark Reale einen Leader in der Band, der genau wusste wie man Härte, Geschwindigkeit und Melodie verbinden musste. Schnell wurden die Vorgänger-Alben («Rock City», «Narita», «Fire Down Under», «Restless Breed», «Born In America») gekauft, da mich dieser Virus namens Riot ab da nicht mehr losliess.

Für mich die absolute Sternstunde war der «Thundersteel» Nachfolger «The Privileg Of Power». Songs wie «Dance Of Death», «Metal Soldiers», «Maryanne», oder «Runaway» boten genau den Stoff, aus dem meine Metal-Träume geschustert wurden. Weitere geniale Alben folgten, und ich hatte das Vergnügen die komplette Band, neben Mark waren dies Gitarrist Mike Flyntz, Bassist Pete Perez, Schlagzeuger Bobby Jarzombek (er gehört zu den absolut besten seines Faches) und Sänger Mike DiMeo kennen zu lernen.

Eine Truppe, die liebte was sie machte und dies mit einer unglaublichen Hingabe zur Musik. Mark starb leider viel zu früh 2012 an den Folgen von Morbus Crohn. Die Band schien danach kurz davor,  auseinander zu brechen. Dann nahm sich Bassist Donnie Van Stavern (er spielte Bass auf «Thundersteel» und «The Privilege Of Power») der Truppe an, reaktivierte Mike und den ehemaligen Virgin Steele Trommler Frank Gilchriest, holte Wundersänger Todd Michael Hall sowie den Gitarristen Nick Lee dazu und formierte Riot V.

In der Zwischenzeit haben die Jungs zwei Studio- und ein Live-Album veröffentlicht. Mit dem neusten Streich «Mean Streets» macht der Fünfer nun so ziemlich alles richtig. Die Gitarren-Harmonien, Riffs und Doppel-Leads scheinen noch immer nicht von dieser Welt zu sein (da hat Mike sehr viel bei Mark gelernt). Das neue Werk handelt von den Strassen von New York, in denen Mark und Riot aufgewachsen sind. Es finden sich dabei sehr schnell Tracks («Higher»), rockige Nummern («Mean Streets») und treibender Banger Stoff («Open Road»).

Dazu verspielte Songs («Lean Into It»), schleppende Lieder («Love Beyond The Grave») sowie die perfekte Mischung zwischen Blues, Metal und Hard Rock («Feel The Fire») oder Metal Hymnen («Hail To The Warriors»), die den Metal-Geniesser sofort für sich vereinnahmen werden. Langeweile kommt bestimmt nicht auf. Riot (V) hatten nie die Gunst der Stunde, obschon sie immer abgeliefert haben. Es ist an der Zeit, dies zu ändern. Einerseits, wenn ihr diese Sternstunde des Metals kauft und andererseits, wenn ihr am 10. Mai 2024 nach Aarburg pilgert und Euch Riot V anseht.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ouMzyowzzJw

Freitag, 10 Mai 2024 04:46

Neben Thundermother sind die Engländer von THE TREATMENT die einzige Truppe, welche es als “jüngere” Combo versteht, dreckigen Hard Rock mit genügend Melodie zu spielen und die Härte trotzdem nie vernachlässigen.

Beim sechsten Album gehen die Jungs um Schlagzeuger Dhani Mansworth ein Stück bluesiger ans Werk und lassen den Kick Ass Groove zuerst ein bisschen in der Box versteckt. Erst der vierte Track «This Fire Still Burns» lässt die Gitarren in bester Dirty Looks Manier aufheulen, um dann gleich mit dem Country Hard Rock Eckpfeiler «Man On The Highwire» das Album sehr abwechslungsreich zu gestalten. Die Hymne mit feinen Melodien und einem leicht irischen Einschlag nennt sich «I Can’t Wait No Longer» und ist eine Mischung aus einem Blues Rocker und einer Halbballade.

Im Vergleich zu seinem grandiosen Vorgänger «Waiting For Good Luck» braucht «Wake Up The Neighbourhood» zwei bis drei Durchläufe mehr, bis die Lieder richtig zünden. Auch ist die Hit-Attitüde nicht sofort erkennbar, wie dies noch die Tracks des 2021 erschienen Albums taten. Deswegen ist der neuste Streich nicht schlecht(er) geworden, sondern zeigt einfach ein anderes Bild einer Truppe, die bisher noch kein schlechtes Werk abgeliefert hat. Vielleicht haben sich Sänger Tom Rampton und seine Jungs ein bisschen mehr The Black Crowes angehört und weniger AC/DC aus den Achtzigern. Aber wie gesagt, Hard Rock Fans können hier bedenkenlos zugreifen.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/d5n_VmEFbos

Freitag, 10 Mai 2024 04:41

Besteigen mit CROWNSHIFT nun neue Herrscher den Thron des Melodic Death Metal? Neu trifft es nicht ganz, denn wenn man so will, lassen sich Crownshift gut in die Supergroup-Schublade stecken. Ihre Mitstreiter sind nämlich alles andere als unbekannt.

Mit Daniel Freyberg (Children Of Bodom), Jukka Koskinen (Wintersun, Nightwish), Heikki Saari (Finntroll) und Tommy Tuovinen (Mygrain) haben sich vier Musiker der finnischen Oberliga zusammen getan, um neue Klänge in den Äther zu schiessen. Überraschenderweise ist das selbstbetitelte Debüt-Album kein billiger Abklatsch der oben genannten Bands, sondern ein farbiges Potpourri verschiedenster Einflüsse. Seit 2019 bastelten die Musiker an den Songs für ihre erste Platte.

Nun liegen sie da, acht Tracks, die grob unter dem Oberbegriff Melodic Death Metal einzuordnen sind. Grob deshalb, weil ihr Sound im Laufe der Jahre vielfältiger und reichhaltiger geworden ist. Der Stil von Crownshift vereint derzeit markante Einflüsse aus den Stilrichtungen Heavy Metal, Modern Rock und vielleicht sogar eine Prise Pop – ohne die progressiven Elemente zu vergessen. Eingängige Melodien treffen auf vielschichtige Harmonien, saubere Vocals duellieren sich mit Screams und derben Growls, während schneller, wütender Metal sich mit langsamen und atmosphärischen Parts abwechselt.

Es gibt viele Hooklines und Wendungen zum Verdauen! Besonders erwähnenswert ist die stimmliche Leistung von Shouter Tommy, der wirklich in allen Gesangs-Stilen zu Hause ist. Crownshift haben noch nie so hart an einem Album gearbeitet, obwohl alle Mitstreiter vorher schon bei etlichen Produktionen mitgewirkt haben. Selbstverständlich gilt dieses unermüdliche Arbeits-Ethos auch für die abenteuerliche, lyrische Welt der Platte. Die Geschichten sind grösstenteils fiktiv, vielseitig und ziemlich düster.

Die Themen drehen sich um persönliche Transformation und Widerstandsfähigkeit, und symbolisieren die Suche nach persönlichem Wachstum und innerer Erleuchtung. «Crownshift» wird hungrige Metal-Fans zufrieden stellen und wer Bock hat, kann die Band bald live erleben, denn für keines der Mitglieder ist Crownshift ein Nebenprojekt. Der Vierer kommt und schwenkt mit Stolz wie Leidenschaft die Flagge von Veränderung, respektive Evolution!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/tJdR9DTLqw8

Freitag, 10 Mai 2024 04:36

Sollte man Bock haben, von einer Wand aus wütenden Gitarren und Synthesizern platt gewalzt zu werden, dann kommt man um die griechischen Groove-Metaller FULL HOUSE BREW CREW nicht herum.

Wenn nämlich Vagelis Karzis (Ex-Rotting Christ / Wolfheart) an etwas beteiligt ist, ist ein Sound mit Durchschlagskraft garantiert. In seiner eigenen Band Full House Brew Crew übernimmt er neben der Gitarre auch den Gesang. Seit 2009 haben sie zwei Alben in voller Länge veröffentlicht, und «Rise Of The Underdogs» ist nun ihr drittes Werk. Bereits der Opener «Fake» ist ein Sprung an die Gurgel. Es ist moderner, heruntergestimmter, aggressiver Metal mit Synthesizern, die Farbe und Abwechslung ins Spiel bringen.

«When Violence Meets The Art» brettert mit rasender Geschwindigkeit los, um dann wieder in den Groove zu finden, damit Vagelis Karzis mit seinem Bären-Gebrüll einsteigen kann. «Flaws Of Guilt» ist indes eine Überraschung, da Karzis hier seine melodische, klare Stimme auspackt. «Rise Of The Underdogs» dauert 37 Minuten, daher ist es leicht zu verstehen, dass die neun Songs, mit Ausnahme des abschliessenden «Leaving Home», das sechs Minuten dauert, nicht mit bedeutungslosen Schnörkeln versehen sind, sondern sich kurz und umfassend entfalten.

Ein Augenmerk gilt ebenfalls dem wilden Trommelfeuer von Nikos Friligos, der seine Mannschaft professionell vorantreibt. «Bleed» ist ein weiteres modernes Metal-Juwel, das sich mit seinem dunklen, melancholischen Groove in die Gehörgänge fräst. Das schwungvolle «Voice Of Doubt» bringt Köpfe zum Nicken, und lässt live zweifellos die Fäuste zum Himmel ragen. Ein Hauch Industrial Metal weht mit dem Song «Nightmare» aus den Boxen, bevor der melodische Titeltrack zum heftigen Groove von «Downfall» führt.

Der Rausschmeisser «Leaving Home» setzt das Treiben mit einem weiteren feinen melodischen Breakdown fort. «Rise Of The Underdogs» ist eine Spur spannender ausgefallen als ihr vorheriges Werk, denn der Vierer hat erfolgreich Synthesizer zu ihrem Sound hinzugefügt, ein Schritt, der oft risikobehaftet ist. Die Platte ist aber grundsätzlich heftig, und manchmal werden ein paar schöne Melodien eingefügt, um der groovigen Schwere entgegen zu wirken.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/mUDgn54yhec

Donnerstag, 09 Mai 2024 06:36
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v. 10 Punkten: 9.0

Melodischer Hard Rock gefällig? Dann kommt man an den Briten von FM nicht vorbei! Keine andere Truppe vermag Gefühle mit genügend Härte dermassen gekonnt umzusetzen, dass jeder Track von der ersten Sekunde an begeistert, wie die Herren um den singenden Gitarristen Steve Overland.

Die belegt einmal mehr der Opener «Out Of The Blue» vom mittlerweile vierzehnten Studio-Album, das mit einem schon fast "gruselig-schönen" Cover verpackt daher kommt. Auch das folgende «Don't Need Another Heartache» weist ein feines und packendes Riff auf, das, von einer perfekt abgestimmten Keyboard-Melodie getragen, immer im Zentrum des Geschehens bleibt. Wie auch das lockere, leicht bluesige und verspielte «No Easy Way Out», das von der ersten Sekunde an überzeugt.

FM machen genau da weiter, wo sie mit dem Vorgänger «Thirteen» aufgehört haben. Die Melodien gehen sofort in die Gehör-Gänge wie das Herz und krallen sich dort fest wie die Klaue eines Bussards, die sich fest im Fell einer kleinen, unvorsichtigen Maus verfängt. Musik-Fans, denen AOR-Klänge oftmals zu "süss" sind, werden hier Gefallen daran finden, heisst an Tracks, die mit «Lost» und dem Candle Night Dinner verschönernden «Whatever It Takes» das Bein zu Mitwippen bringen.

Loverboy meets Night Ranger erklingen bei «Cut Me Loose», und der Einstieg zu «Leap Of Faith» erinnert an die seligen Zeiten von Cinderella. Die Londoner Jungs wissen nach wie vor, wie man interessant gestaltete Songs kreiert und beenden «Old Habits Die Hard» mit dem wundervollen «Another Day In My World» und dem rockigen «Blue Sky Mind». So geht Hard Rock!
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/u03LR80pe2U

 

Donnerstag, 09 Mai 2024 06:25
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v. 10 Punkten: 7.0

Mal abgesehen davon, dass ich bisher immer gedacht hatte, dass diese Band den Namen von Tool geklaut hätten und einfach ein D anstelle eines T verwendeten, ging sie mir bisher einfach am Allerwertesten vorbei. Gibt ja noch ein oder zwei andere Bands, die man sich anhören kann, aber egal.

DOOL spielen eine Art von Indie Rock mit sachten Metal-Anleihen, sehr soft, sehr ruhig und mit einem Sänger, der generell in den höheren Tonlagen singt. Kann man mögen, muss man aber nicht. Die Jungs spielen ganz ordentlich, wenn man bedenkt, dass dies erst ihr drittes Album darstellt. Zwischendurch gesellen sich sachte, Doom-ähnliche Anleihen hinzu. Ich sage es mal so: Wenn man Indie Rock generell mag, das meiste Zeug aber zu weichgespült ist, können Dool tatsächlich aushelfen. Wenn man aber nach etwas sucht, das mehr Kick hat, ist man hier definitiv am falschen Ort. Geschmackssache!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ybL_zAmMad0

 

Donnerstag, 09 Mai 2024 06:18

«Voidkind» ist das zweite Album von der schottischen Band DVNE. «Summa Blasphemia» eröffnet den Reigen und zwar mit dissonantem Post Metal. Wie in diesem Gerne üblich, finden sich hier diverse Wendungen und Abzweigungen, und die gewaltige Intensität reisst einen fast von den Füssen!

Filigran tänzelt sich «Eleonora» ins Gehör, und so bietet auch diese Nummer ganz viele, verschiedene Facetten. Zum Teil klingt das schon ein wenig nach Metalcore! Richtig krachend wird es mit «Reaching For Telos». Die Clean-Vocals sind wirklich sehr mitreissend! So ziemlich nervös wird mit «Reliquary» herum gelärmt. Definitiv keine Musik für hypernervöse Leute! Ein ruhiges Zwischenspiel wird mit «Path Of Dust» geboten, und so kann man ein wenig herunter fahren. Massive Riffs leiten «Sarmatae» ein und lassen einen psychedelischen Anstrich erkennen. Das nächste Intermezzo folgt sogleich mit «Path Of Ether».

Mit «Abode Of The Perfect Soul» ist es dann allerdings fertig mit der Ruhe, und es wird sehr nervös. Dieser Sound flimmert so zu sagen vor dem geistigen Auge. «Pleroma» klingt anfangs bedrohlich, um dann mit Stakkato-Riffs für mächtig Dampf zu sorgen. Zum Schluss folgt «Cobalt Sun Necropolis», und geboten wird sehr dissonanter Sound, zusammen mit massiven Riffs, die alles niederwalzen, was im Weg ist! Mit zehn Minuten letztlich sehr lang ausgefallen, aber es wird jederzeit für Abwechslung gesorgt. Mit «Voidkind» haben Dvne ein Album in der Hand, das sehr spannend ist und zu keinem Moment langweilig wird.
Roolf

cede


https://www.youtube.com/embed/xjmXEJXInag

 

Mittwoch, 08 Mai 2024 05:24

Bei LOCH VOSTOK stimmt das Gesamt-Paket. Hatte ich kürzlich mit den französischen Genre-Kollegen Thalia meine liebe Mühe, weil mir trotz musikalischer Klasse der Gesang nicht gefiel, kann ich mit den Schweden nun deutlich mehr anfangen. Hier passt mir schlicht alles.

Das liegt aber nicht unbedingt alleine am Gesang oder der deutlich härteren Gangart, sondern auch am im eigentlichen Sinn progressiveren Vorgehen. Hier tauchen immer wieder Death Metal Attacken auf, die in die fast schon lieblichen und trotzdem treibenden Melodien hinein preschen. Wobei sich mir dieses Werk nicht sofort aufschlüsselte. Es brauchte mehrere Hördurchgänge, um mit den musikalischen Strukturen von «Opus Ferrox II» klar zu kommen.

Hat man diese Hürde aber mal überwunden, erlebt man wundervolle 49 Minuten Musik. Diese haben das Potenzial, gar an den an die ganz grossen Alben dieses Genres aufzuschliessen. Man darf also gespannt sein, wohin die Reise dieser Truppe aus Uppsala noch führen wird. Für mich ist «Opus Ferrox II» noch deutlich stärker als sein Vorgänger und damit eine Empfehlung für Liebhaber von Prog-Metal. Reinhören, geniessen und vielleicht auch mal headbangen.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/bWtr29dqPeo

Mittwoch, 08 Mai 2024 05:17

Die Jungs spielen den klassischen US-Rock, und da könnte man annehmen, dass die auch von dort stammen, aber nein, wir haben es hier mit einer dänischen Band zu tun.

So hört man tolle Blues Rock Nummern wie «Blues Trap», und mit «Blood» geht man eher Richtung Country Rock mit Southern Rock Klängen. Man hört Einflüsse von den Eagles, Tom Petty oder auch Lynyrd Skynyrd heraus. Mit «The Road Goes On Forever» folgt ein weiterer, längerer, starker Song mit weiteren Country-Anleihen und den gefühlvollen Vocals von Frederik Schnoor. «Get High» dann eine starke Southern Rock Nummer mit etwas ZZ Top Flair, sehr gelungen. Die akustische Gitarren-Lied «Tuesday's Gone» gefällt auch sehr und bieten mit den Chören Eagles-Feeling pur, dazu noch das Harp-Solo, passt.

Ich finde die Mischung aus Rock, Country, Blues und Southern Rock echt lecker. Frederik Schnoor bringt die Songs mit seinem meist klaren Gesang auf den Punkt. Auch wenn er mal etwas rockiger singt, wie beim klasse «Time Flies By», macht er das hervorragend. Oder das vom Gesang an John Lennon erinnernde «Morning Mist», kommt sehr gut, gepaart mit dem coolen, verzerrten Gitarren-Riff. Echt stark, was die dänischen Cowboys hier mit ihrem neuen Werk «Heathen Gospels» entsprechend abliefern und erfrischend anders das Ganze.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/zN5-QSR_snA

Mittwoch, 08 Mai 2024 05:11
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v. 10 Punkten: 7.0

Dreissig Jahre Band-Geschichte auf dem Buckel, ein Todesfall, viel Anerkennung aus der Szene, aber kaum Geld aus der Label-Kasse und eine gut achtzehn Jahre dauernde Auszeit…, kein Wunder klingt der jüngste Spross aus dem Hause IRON MONKEY so extrem angepisst.

Sieben Jahre nach ihrem Comeback-Album «9-13» knallen uns die Sludge-Urgesteine aus Nottingham ihren neuen Hass-Brocken um den Latz. Stilistisch hat sich dabei, verglichen mit ihren beiden früheren Outputs «Iron Monkey (1997) und «Our Problem» (1998), eigentlich kaum etwas geändert. Der hörbar hohe Anteil an Hardcore Punk und der krasse Schrei-Gesang halten das Aggressions-Level auch dann hoch, wenn das Trio im musikalisch schweren, sumpfigen Morast herum wütet oder das eine oder andere amtliche Doom-Riff raushaut.

Und wenn die Band ihren Hass auf alle und alles im gehobenen Tempo heraus rotzt, dann befindet sie sich eh in ihrer Komfort-Zone. Dynamik ist Iron Monkey dabei selbstredend völlig fremd, denn ihre Songs bestehen ausschliesslich aus Wut, Missmut wie Hass und dienen einzig und allein dem Zweck, einem Schmerzen zuzufügen. «Spleen & Goad» ist der perfekte Sound-Track für Menschen, deren Misanthropie sich auch gegen sie selbst richtet, und zum ordentlichen Durchlüften des Kopfes eignet sich das stumpfe Geballer auf «Spleen & Goad» dazu allemal vorzüglich.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/tjH7NyKwlLM

Mittwoch, 08 Mai 2024 05:05
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v. 10 Punkten: 7.5

Wer das Südtirol nur mit tollem Essen, wundervoller Landschaft, netten Leuten und Wellness-Ferien in Zusammenhang bringt, kennt in dem Fall LOST ZONE noch nicht.

Ganz nach ihren musikalischen Vorbildern Bring Me The Horizon, 30 Seconds To Mars oder Linkin Park verschmelzen die drei Musiker verschiedenste Elemente zu einem grossartigen Ganzen. Getragen von harten Riffs, schwingen Ohrwurm-Melodien, gepaart mit wilden Screams. Obschon die Einflüsse klar hörbar sind, schafft es die Band ihren eigenen Stil zu kreieren. Noch sind sie nicht auf dem Niveau der ganz Grossen, aber die Bühnen dürften in naher Zukunft immer grösser werden und man wird sich, mitunter auch durch «Ordinary Misery», Schritt für Schritt an die Spitze hinkämpfen.
Pat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/s0ZaRu9DOn0

Dienstag, 07 Mai 2024 05:25
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v. 10 Punkten: 8.5

Wenn sich ein versierter Produzent wie Max Norman wieder ans Mischpult setzt, dann muss die Band etwas vorzuweisen haben. Die Jungs von THE WATCHERS aus Detroit gehen mit dem zweiten Album ins Rennen und bieten…, ja, wie will man diese Musik beschreiben? Stoner-Heavy-Blues-Rock mit feinen modernen Tunes und einem Gesang, der leicht an denjenigen von Ozzy erinnert?

Die Riffs quillen mächtig aus dem Boxen, die Rhythmus-Sektion legt einen unglaublichen, druckvollen Beat vor, und die Songs bieten bei jedem Anhören wieder etwas Neues zum Entdecken. Dabei fliegen einem die mächtigen Chöre bei «They Have No God» nur so um die Ohren, während der schwere Rhythmus bei «Garden Tomb» unseren Planeten erzittern lässt. Leicht verspielt und balladesk kommt «Zodiak» ums Eck, eine Nummer, die zum Beispiel auch Badlands auch gut zu Gesicht gestanden hätte.

Die oftmals heruntergestimmten Gitarren sind eine andere Geschichte, was nicht allen gefallen wird, aber hier einfach zum Sound passen und somit den Amis auch einen leicht modernen Anstrich verleihen, der die Dramatik der Lieder manifestiert («Taker»). «Nyctophilia» zeigt sich insgesamt als interessantes Album, das sich seinen Platz in der musikalischen Landschaft allerdings zuerst suchen muss, aber mit immer wieder neu erkennbaren Parts dennoch viele Zuhörer begeistern wird.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/vmrB3ZX5I-U

 

Dienstag, 07 Mai 2024 05:19
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v. 10 Punkten: 7.8

Was Beethoven mit seiner 9. Sinfonie gelungen ist, davon sind die italienischen Death Metaller sicherlich weit entfernt. Alles wurscht, denn die Fans werden wohl kaum dieselben sein! Hour Of Penances neuntes Album hört auf den Namen «Devotion» und ist 38 Minuten strukturierte Death Metal Zerstörung.

«Devotion» knüpft an «Cast The First Stone» aus dem Jahr 2017 und «Misotheism» aus 2019 an und geht den Weg zwischen technischem und brutalem Death Metal. Der Sound ist schnell und aggressiv, aber es mangelt ihm nicht an dynamischer Präsenz. Die wilden Riffs und die zermalmenden Darstellungen wie satten Grooves treffen wirklich ins Schwarze, während die strafenden Drums brutal nach vorne treiben. Die eher kehligen Growls sind leidenschaftlich und die Gitarren-Soli wie flüssiges Feuer.

Die Songs profitieren von einer Art Einprägsamkeit, die im Vergleich zu «Misotheism» gewachsen ist, was «Devotion» zu einer Platte macht, die Spass bietet und immer besser wird, je mehr man sie sich anhört. Darüber hinaus hat der Vierer um Giulio Moschini (Gitarre), Silvano «Nightorn» Leone (Bass), Paolo «Hell-IO-Kabbalus» Pieri (Vocals) und Simone «Arconda» Piras (Drums), feine Keyboard-Parts integriert, die für eine zusätzliche Atmosphäre sorgen, und an manchen Stellen entsteht auch ein Gefühl von geschwärztem Todesstahl.

Die Keyboards und die atmosphärischen Black Metal Anreicherungen funktionieren wirklich gut und tragen dazu bei, der Wirkung der zehn Tracks eine vielschichtige Langlebigkeit zu verleihen. Diese Aspekte sind im Vergleich zur bestrafenden Brutalität eher subtil, aber sie sind sehr effektiv. «Devotion» ist sicher kein Album, das zu jeder Tageszeit und -form passt, aber in der richtigen Stimmung, kann man diese Platte wirklich geniessen. Hour Of Penance sind von ihrer längsten Pause zwischen zwei Alben zurück gekehrt, um ein solides, dröhnendes Stück Death Metal Gemetzel abzuliefern.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5fauuRWORbg

Dienstag, 07 Mai 2024 05:14
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v. 10 Punkten: 8.0

Das Album «Head Hammer Man» ist der dritte Streich der schwedischen Band HORNDAL. Das Album beginnt mit dem Titeltrack und geboten werden massive Riffs in Abwechslung mit atmosphärischen Parts.

Melodischer kommt «Calling: Labour» daher, und so wird eine Wagenladung voll Groove dargeboten! «Exiled» überzeugt mit weiterem Groove ohne Ende und dazu noch mit einer genialen Melodie! Dieser Song ist eigentlich viel zu sauber gespielt, damit er als Sludge durchgehen kann! Auch «Fuck The Scabs» bietet, ausser dem angepissten Gesang, nicht viel Schmutz. Dafür werden aber massive Riff-Wände aufgetürmt! Ein Drum-Solo eröffnet «Famine» und überzeugt hier mit einer gelungenen Melodie. Das gilt auch für «Blacklisted», und als schwerfällige Doom Metal Nummer zeigt sich «The Shining Specter».

Nicht aufregend oder gar weltbewegend, aber geil gespielt! Flott geht es mit «Evictions» zur Sache, und mit genialen Riffs wird erneut gepunktet! Mit viel Energie wird «Orange Legacy» dargeboten, und so gefallen mir Horndal im High Energy Rock-Modus am besten! Psychedelisch wird es mit dem abschliessenden «Creatures Cages», und so bleibt hinten raus eher Unspektakuläres übrig! «Head Hammer Man» ist zwar durchaus ein abwechslungsreiches Album geworden, aber ob Horndal damit aus der grossen Masse heraus stechen können, bezweifle ich stark!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/aWayANVikCM

 

Dienstag, 07 Mai 2024 05:07
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v. 10 Punkten: 6.0

Mit Instrumental-Alben ist das so eine Sache. Es ist sehr schwer, durch ein ganzes Werk hindurch spannend zu bleiben, und so wird dann die Musik irgendwann eintönig oder sogar langweilig.

Auch dem Trio aus Nürnberg passiert das gelegentlich auf deren neuem Rundling. Der grosse Teil der Songs basiert auf der verzerrten Gitarre. Die psychedelischen Effekte sind immer wieder im Spiel, und oft bringt man einige coole Stoner-Gitarren in die Songs mit ein, die den hypnotischen Effekt gleichwohl noch mal verstärken. Man schafft so natürlich mehr Atmosphäre. Gut zu hören bei «Fainting», sehr schwerfällig das Ganze, mit leichtem Black Sabbath-Feeling, nur hat Iommi viel mehr Wumms auf seinem Instrument.

Aber der Bass glänzt hier immerhin mit einem verzerrten Solo-Part. Natürlich finden sich bei den sieben Songs viele verspielte Momente, aber wie bereits erwähnt, stellt sich beim Durchhören dann wieder das Problem der Instrumental-Werke ein. Es wird monoton und es fehlt die Abwechslung sowie halt der Gesang. «Beyond Borders Of Time» ist wirklich nur etwas für absolute Instrumental-Freaks.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5toKm9-pAP0

Montag, 06 Mai 2024 05:40

Endlich gibt es wieder Neues aus Norwegen von DARKTHRONE und das in Form des neuen Albums «It Beckons Us All». Meine Vorfreude ist riesig, denn hat uns das Duo Fenriz und Nocturno Culto in ihrer langen Karriere überhaupt schon jemals enttäuscht?! Mich natürlich noch nie!

«Howling Primitive Colonies» kommt schweratmend und doomig daher. Das ist kauziger Doom Metal in Reinkultur. Die Riffs sind an Genialität nur schwer zu überbieten. Massive Riffs folgen zu Beginn von von «Eon3», und was nach einer Typenbezeichnung einer Automarke klingt, stellt sich als nächstes Highlight heraus, und so laufen Darkthrone schon mit dem zweiten Song zur Höchstform auf! Das Tempo wird mit «Black Dawn Affiliation» angezogen, aber egal in welcher Geschwindigkeit, Darkthrone ist einfach ein Erfolgsgarant für endlos geile Mucke.

In der Mitte wird es episch, und das Ganze bäumt sich zu einem riesigen Riff-Monster auf! Mysteriös beginnt «And In That Moment I Knew The Answer», und so wird epischer Doom Metal in Perfektion geboten. Das nächste Highlight folgt sogleich mit «The Bird People Of Nordland». Besser kann kauziger Doom Metal nicht gespielt werden! Man wird in einen unheilvollen Strudel voller Riffs gezogen und es gibt kein Entkommen! So richtig versifft dreht «The Heavy Hand» seine Kreise, und auch diese Nummer kann mit Riffs der Güteklasse 1A überzeugen!

Zunächst beschwingt zeigt sich die Schlussnummer «The Lone Pines Of Lost Planet», aber nur bis ein mörderisches Kreissägen-Riff einsetzt! Nochmals zelebrieren Darkthrone die Langsamkeit in Perfektion! Auch wenn man Black Metal Vergangenheit inzwischen komplett an den Nagel gehängt hat, kann die dargebotene Doom-Mucke auf «It Beckons Us All» zu 100% überzeugen! Nun müssen nur noch die alten Shirts umgeschrieben werden, denn anstelle von TRUE NORWEGIAN BLACK METAL muss es jetzt TRUE NORWEGIAN DOOM METAL heissen!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/YqUTjPhCIS0

Montag, 06 Mai 2024 05:33

Wen dieses Album der chilenischen Gruppe UTTERTOMB beim ersten Mal hinhören nicht überzeugt oder wer das Werk als ein weiteres, x-beliebiges Death Metal Projekt mit Doom Metal Einflüssen abstempeln und zur Seite legen will, sollte dies auf keinen Fall tun! Denn spätestens beim grandiosen Finale «Nebulas Of Self-Desecration» sollte es "klick" machen.

Aber Achtung: Es lohnt sich durchaus dieses Album von Anfang bis Ende durchzuhören und sich geistig auf die vielen Facetten der Dunkelheit einzulassen. Die Gefühle von Bosheit, Schwermut, Hoffnungslosigkeit und der abgrundtiefen, sowie akuten Verzweiflung, müssen erst mal gedeihen, bevor man dem Abschluss die Stirn bieten kann. Uttertomb sind seit 2009 aktiv, haben diverse Demo-Tapes, EPs und Splits heraus gebracht, aber nun endlich ihr Debüt präsentiert. Das lange Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Lässt man sich erst einmal auf diesen teuflischen Pakt ein, wird die Musik wahrscheinlich zu einem finsteren Begleiter. Es handelt sich hierbei um einen Spätzünder. Das Intro und die vier darauffolgenden Tracks liefern nur einen flüchtigen Blick auf das, wozu die Band tatsächlich fähig ist. Wo sie wahrlich brillieren, ist auf den letzten drei Titeln. Es sei bemerkt, dass es auch auf der ersten Hälfte des Albums dennoch Höhepunkte gibt. So sticht beispielsweise das Solo auf «Graceless Thaumaturgy» doch deutlich heraus.

Auch wird von Anfang an klar, dass sie die Mixtur von Death und Doom Metal sogar aus dem Stegreif beherrschen. Das Album ist einfach auf so einem enormen Level düster, dass man eine gewisse Vorbereitungszeit benötigt, bis man in seinen Bann gezogen werden kann. Wer sich in abgrundtiefe Höllenschlunde wagt und sich nicht aus dem Konzept bringen lässt, wenn diese besagten Abgründe zurück blicken, sollte sich «Nebulas Of Self-Desecration» genehmigen. Es ist in der Tat ein Erlebnis und eine wahre Explosion in kompletter Dunkelheit.
Erik N.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/EOCnD4c47YY

Montag, 06 Mai 2024 05:25
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Wer Dark Angel, Sadus und Kreator als seine absoluten Favoriten sieht, sollte sich ebenso mit DEAD HEAD beschäftigen. Die Holländer, die sich seit 1989 im musikalischen Sumpf des Thrash Metal herum treiben, haben mit der EP «Shadow Soul» ein wildes Abriss-Kommando veröffentlicht.

Neben purem Hass und unberechenbarer Aggressivität («Litany Of The Weak»), finden sich auch groovende Monster («Caverns Of Fate»). Das Ganze wird zudem immer mit einem Schuss Celtic Frost wie Hellhammer gewürzt und macht auch vor Obituary Sounds nicht halt. Reine Metal-Riffs («Soul Defiance») sind dabei ebenso zu hören. Die Holländer sind wütend wie angepisst und würden musikalisch gesehen jedem den Kopf abreissen, der sich ihnen in den Weg stellt. Eine wilde Angelegenheit, welche zum Bangen verleitet und den Mosh-Pit sowie die Wall Of Death schon mal in Bereitschaft versetzt.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/_tnusff6gL4

 

Montag, 06 Mai 2024 05:16
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v. 10 Punkten: 6.0

Die 2008 gegründeten INNER AXIS veröffentlichen ihr drittes Album und begeistern mich nur mässig. Wenn ich mir in Erinnerung rufe, wie andere, renommiertere Bands für ihre Outputs in die Mangel genommen wurden, dann frage ich mich ab und zu schon, wie gross der eigene Antrieb ist, es besser zu machen.

Irgendwo zwischen Running Wild und Iron Savior schippern die Jungs aus Kiel mit ihrer Mucke auf den eisigen Wellen des Musik-Business. Handwerklich ist, wie so oft, vieles auf einem sehr guten Niveau. Allerdings fehlt es an guten Songs wie packenden Refrains, und wenn ich mich richtig erinnere, wie damals Running Wild für «Shadowmaker» an den Pranger gestellt worden sind und diese Tracks doch noch besser klingen als diejenigen von «Midnight Forces».

Musik ist halt, wie immer, Geschmacks-Sache, und auch wenn Inner Axis offensichtlich versuchen, viele Elemente in ihre Songs einfliessen zu lassen und das Album damit interessanter gestalten wollen, bleibt am Schluss leider nicht wirklich viel hängen. Wer aber Bands wie Paragon gut findet, sollte ruhig mal bei «Midnight Forces» der Kieler Heavy Metaller reinhören. Ja, ich weiss, der musikalische Vergleich hinkt zwar etwas, aber trotzdem..., antesten tut Not.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/xn4OnXhZj3Q

 

Samstag, 04 Mai 2024 07:03
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Hoch die Tassen, in Bollnäs (Schweden) wird gefeiert! BLOODBOUND werden zwanzig Jahre alt und schmeissen zum Jubiläum eine «Best-Of Compilation» auf den Markt. Dazu haben sie sich einiges einfallen lassen, um den Kaufanreiz zu steigern.

Die grundsätzliche Frage, ob in Zeiten von Spotify und Co. eine «Best Of» überhaupt noch Sinn macht, lassen wir mal aussen vor. Dass die elf Songs plus zwei Intros musikalisch über alle Zweifel erhaben sind, versteht sich bei Mitsing-Hymnen wie «Moria», «Rise Of The Dragon Empire», «Nosferatu» oder «In The Name Of Metal» von selbst. Das ist einfach Power Metal, der mitreissend ist. In zwei Dekaden hat die Band eine beeindruckende Anzahl starker Tracks geschrieben und so genügend Material für diese Geburtstags-CD zusammen stellen können.

Spannender als die reine Musik ist allerdings, dass die CD als Earbook mit einer fetten Blu-ray (die mir leider nicht vorliegt) und einem Comic daher kommt. Vinyl-Freunde müssen allerdings auf die Blur-ay verzichten, kriegen aber eine Doppel-LP serviert, ebenfalls mit dem Comic dazu. Allerdings ist der Preis auch dementsprechend teurer, was zumindest bei mir jetzt nicht dazu führt, «The Tales Of Nosferatu» zuoberst auf die Einkaufs-Liste zu setzen. Bloodbound Neulinge werden aber garantiert viel Freude an diesen grandiosen Hymnen haben.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gbiqE3qhKRw

Samstag, 04 Mai 2024 06:54
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Seit dreissig Jahren sind MOB RULES unterwegs, und auch wenn das Quintett aus Wilhelmshaven einen eher ruhigeren Verlauf in ihrer Karriere hatte, so tauchte die Truppe immer wieder als Support einer grösseren Band in Erscheinung. Nun wird gefeiert, und zwar das 30-jährige Jubiläum.

Dabei wurden die bekanntesten Nummern der Band auf 150 Minuten und zwei CDs gepresst und mit einigen Cover-Versionen ergänzt. Dazu gehören Irene Cara («Fame») ebenso, wie auch Iron Maiden («Run To The Hills»), Ghost («Square Hammer»), Dio («Sacred Heart») oder Amon Amarth («Raven’s Flight»). Eine illustre Mischung aus unterschiedlichen Stilen. Genau dies haben die Jungs um Sänger Klaus Dirks auch immer wieder in ihren Tracks bewiesen, dass sie mehr als nur Standard waren.

Mob Rules selbst sind bekannt geworden für ausgeklügelte und spannende Momente, die sie in hymnische, aber auch schnelleren Tracks umgewandelt haben. Hier stand immer die Qualität und selten die Quantität im Zentrum. Songs wie «Sinister Light», «Black Rain» (mit einem Mönchs-Chor zu Beginn), «Tele Box Fool» oder «The Sirens» sind beste Beispiele dafür.

Irgendwo zwischen Brainstorm, Helloween und Iron Savior bewegen sich die Jungs, und wer bis anhin nicht in den Genuss von Mob Rules kam, sollte sich «Celebration Day» unbedingt zulegen. Es lohnt sich definitiv, sofern man auf guten, nachhaltigen und spannenden Metal steht. Die «Best Of» beinhaltet unter anderem sechs neue oder bisher nur in digitaler Form erhältliche Tracks.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ODSzBEF74c8

Samstag, 04 Mai 2024 06:49

Das «Live At Morsefest»-Album wurde am 29. und 30. April 2022 aufgezeichnet. Das Wochenende auf dem "Morsefest" bot zwei Abende voller Shows. In der ersten Nacht spielte die Band ihr klassisches Album The «Whirlwind» in seiner Gesamtheit, heisst achtzig Minuten ohne Pause und zum ersten Mal seit zehn Jahren.

An diesem Abend wurden auch «Into The Blue» und «Shine» aus «Kaleidoscope» (2014), dem vierten Album der Band sowie die klassische Ballade «We All Need Some Light» gespielt, die vom Publikum lautstark mitgesungen wurde. Als Überraschung folgte zudem ein Song, der noch nie live gespielt wurde - die Cover-Version des Procol Harum Klassikers «In Held 'Twas In I» vom ersten Transatlantic-Album «SMPT». In der zweiten Nacht wurde «The Absolute Universe - The Ultimate Edition» in voller Länge aufgeführt, wo alle Titel der beiden Versionen des Albums vereint wurden.

Der Abend endete mit einem Medley aus Titeln der ersten beiden Alben der Band, darunter «All Of The Above», «My New World» und «Stranger In Your Soul». Zum ersten Mal trat man gemeinsam mit einem Chor und einer Streicher-Gruppe auf, was diese Shows zu etwas ganz Besonderem für die Anwesenden machte, und jetzt könnt ihr diese unglaublichen Auftritte selbst erleben.

Möglich wird dies mit der Veröffentlichung dieses Limited Deluxe (5 CDs + 2 Blu Rays) Artbooks, welches zusätzlich ein umfangreiches 36-seitiges Booklet mit Fotos enthält. Transatlantic waren und sind eine der besten Prog-Bands überhaupt, und dieses Prog-Superwerk könnte das Letzte von Portnoy, Morse, Stolt und Trewavas mit Livemusiker Ted Leonard sein. Ganz grosses Kino!
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/zm8EEu_CfsE

 

Samstag, 04 Mai 2024 06:40
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v. 10 Punkten: 10

Nach den liebevoll zusammengestellten Jubiläums-Paketen ihrer ersten beiden Alben «Hybrid Theory» (2000) und «Meteora» (2003), folgt nun die erste offizielle Best-Of von LINKIN PARK, heisst eine Retrospektive von 23 Jahren mit nichts als Hits!

Sieben Jahre nach dem tragischen Suizid von Chester Bennington wird einem hier offenbart, dass das anfängliche Belächeln einer damals aus dem Nichts auftauchenden Band so rein gar nicht legitimiert werden sollte. Chester Bennington und Mike Shinoda haben als Duo, Songwriter und Performer Grossartiges geleistet und Höhen erreicht, von denen viele nur zu träumen wagen.

Zwanzig Songs umfasst die Werksschau, inklusive dem bisher unveröffentlichten Track «Friendly Fire», der es nicht mehr auf das letzte Album geschafft hatte (ich würde auch gerne mal solche Songs auf Halde schreiben) und die bisher nur für Fanclub-Mitglieder erhältliche Nummer «QWERTY». Man stelle sich nur mal vor, was Linkin Park noch alles hätten kreieren können, wäre Chester nicht tot.

Sind wir also mal gespannt, ob an den aktuellen Gerüchten etwas Wahres dran ist, sprich dass die Band nun mit einer Sängerin (!) weiter machen möchte. Bleibt am Ende also die Frage, wie bewertet man ein "Best-Of" Album? Wenn ein Solches effektiv nur aus Killern und keinen Füllern besteht, dann kann man ja fast nicht anders, als die volle Punktzahl zu vergeben.
Pat

cede


https://www.youtube.com/embed/Obu-R8kuz3w

Freitag, 03 Mai 2024 05:30
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v. 10 Punkten: 8.0

Die britisch-finnischen Progressive Metaller WHEEL veröffentlichen ihr drittes Studio-Album «Charismatic Leaders». Das neue Werk von Sänger/Gitarrist James Lascelles, Leadgitarrist Jussi Turunen und Schlagzeuger Santeri Saksala ist ihr bisher härtester und konsequentester Release.

Schon der Opener «Empire» knallt mit tief gestimmten Gitarren und donnerndem Bass aus den Lautsprechern. Das folgende «Porcelain» kommt da schon ruhiger daher, glänzt mit einer melodiösen Gesangs-Melodie und weniger harten Gitarren. Sehr schöner Gegensatz gegenüber dem Opener, wobei auch hier wieder ein grummeliger Bass zu hören ist, starker, ausgereifter Song. Die klare Stimme von James Lascelles passt hervorragend dazu.

Der 10-minütige Track «Submission» entpuppt sich als klares Highlight des Albums. Diverse, progressive Elemente erinnern dabei schon am Anfang an die Kalifornier von Tool. Hier ziehen jedoch die Finnen alle progressiven Register ihres Könnens. Ein Auf und Ab der Dynamik und Geschwindigkeit machen diesen Long-Runner zu etwas Besonderem. Das folgende, ebenso überlange «Saboteur» ist etwas weniger progressiv und glänzt auch mit einigen ruhigeren Parts.

«The Freeze» ist der dritte Long-Track, beginnt sehr zart mit cleanen Gitarren und baut sich dann immer mehr auf und endet schliesslich als lauter, harter Song, genial gemacht. Auf ihrem dritten Werk zeigen die Finnen, was für Potenzial in ihrer Musik steckt. «Charismatic Leader» ist ein modernes, sehr variantenreiches Progressive Metal Album geworden, viel Spass beim Geniessen!
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/7fcvjAS9Qqk

Freitag, 03 Mai 2024 05:29
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v. 10 Punkten: 8.0

Respektvolle 23 Jahre ist es her, seit die christlichen Nu-Metaller P.O.D. mit dem Überalbum «Satellite» und den Knallersingles «Alive», «Boom» und «Youth Of The Nation» die Welt im Sturm eroberten.

Der Nu-Metal wurde damals schon belächelt. Spannenderweise haben sich aber sehr viele Bands aus dieser Zeit halten können und liefern noch heute tolle Musik ab. Auch P.O.D. mussten in den letzten Dekaden Höhen und Tiefen erleben, melden sich nun aber nach mehr als sechs Jahren Unterbruch mit dem neuen Album «Veritas» zurück. Beim Opener und zugleich der ersten Single «Drop» mit Gastsänger Randy Blythe von Lamb Of God, fühlt man sich gleich, als hätten die Kalifornier den Härtegrad ein paar Schrauben angezogen.

Kaum bis gar nicht kuschelig gehts auch bei der zweiten Single «Afraid To Die» mit Gast Tatiana Shmayluk von Jinjer zu und her. Über die ganze Spiellänge findet man denn doch auch noch einige der alten Trademarks wieder, nicht aber die Dichte an Hits im Stile der alten Tage. Nichtsdestotrotz ist «Veritas» ein sehr gelungenes Comeback geworden, wenn man es denn so nennen möchte.
Pat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ah80WZaJH54

Freitag, 03 Mai 2024 05:23
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v. 10 Punkten: 7.5

In der Welt der Gothic- und Industial-Acts haben sich GOTHMINISTER den Ruf erworben, eine der kultigsten Live-Bühnenshows zu haben. Ihr kraftvoller Sound mit seiner bemerkenswerten atmosphärischen Dichte begeistert schon seit 1999 nicht nur ihr Publikum, sondern entführt es auch mit eloquenten Fantasy-Geschichten in unbekannte Gefilde.

Jetzt hat die Band um Mastermind Bjørn Alexander Brem ihren neuesten Coup angekündigt: «Pandemonium II: The Battle Of The Underworlds». Die brandneue Album-Veröffentlichung des Vierers aus Norwegen knüpft dort an, wo der Vorgänger «Pandemonium» 2022 aufgehört hat. Allerdings ist das neue Material schneller und eingängiger als das des Vorgänger-Albums, klingt aber gleichzeitig komplexer und moderner, mit ausgefeilteren Gesangs-Melodien und herausfordernden Breaks. Gleichzeitig sind die treibenden Beats für die Tanzfläche und das Konzept der extrem tief klingenden, harten Gitarren-Riffs immer noch präsent und verbinden beide Aufnahmen.

König Gothminister ist mit seinen Mitstreitern Eirik «Blodøks» Øien (Bass), Glenn «Icarus» Nilsen & Ketil «Turbo Natas» Eggum (Gitarre) und Christian Svendsen «Chris Dead» (Schlagzeug) von den Toten auferstanden und kehrt zurück, um die Dinge wieder an ihren rechtmässigen Platz zu bringen. Die wichtigen Fragen, die «Pandemonium I» offen liess, werden nun mit «Pandemonium II» beantwortet.

Alle zwölf Songs wurden von Bjørn Alexander Brem selber komponiert und auch produziert. Der Mix stammt von Henning Verlage (Unheilig, Eisbrecher), und der norwegische Toningenieur Morten Lund, der unter anderem mit Morten Harket (A-ha) zusammen gearbeitet hat, war für das Mastering des Materials verantwortlich. Für Fans, die Neuerungen lieben, ist «Pandemonium II: The Battle Of The Underworlds» sicher ein schlechter Tipp. Alle anderen hingegen, besonders die Gothminister-Anhänger, dürfen blindlings zuschlagen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/0hPV2pn9Ouw

Freitag, 03 Mai 2024 05:13
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v. 10 Punkten: 7.4

Am Keyboard bei Spiritual Beggars und Opeth hat sich PER WIBERG längst einen Namen gemacht. Sein drittes Solo-Album zeigt den Multi-Instrumentalisten als facettenreichen Songwriter mit beeindruckender Signatur.

So gehen Songs wie der Titeltrack klar in die Stoner-Ecke, aber mit viel Melodie. Das acht Minuten lange «Blackguards Stand Silent» beginnt sehr düster, mit leicht verzerrtem Sprech-Gesang. Nach einem fast poppigen Part geht es dann wieder in Richtung Stoner Rock, sehr gewöhnungsbedürftige Nummer. «This House Is Someone Else’s House Now» könnte glatt von David Bowie stammen. Sehr verspielt, mit viel Gefühl und dezent eingesetzten Instrumenten, Klavier, zarten Drums mit etwas Jazz-Feeling, sehr speziell.

«He Just Disappeared» kommt noch ruhiger, ist fast schon Meditations-Musik, zusammen mit Pers Flüster-Stimme. «Follow The Unknown» ist dann eher eine etwas schwerfällige Nummer, die wieder in der Stoner-Ecke zu finden ist. Mit «The Looser» gibts noch einen Bonustrack oben drauf. Düster, etwas träge und bedrohlich. Was der Schwede hier abliefert, ist keine Stangenware. Zeitweise etwas verwirrend und keinesfalls leicht verdaulich. Speziell, aber nicht uninteressant. Per verbindet einige Einflüsse auf «The Serpent's Here», die nicht leicht zu beschreiben sind. Riskiert doch selber mal ein Ohr.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ybT3C1KIigk

Donnerstag, 02 Mai 2024 05:17
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v. 10 Punkten: 9.0

Zum dritten Schlag holt SELBST mit dem neuen Album «Despondency Chord Progressions» aus. Dabei handelt es sich um das Solo-Projekt des Multi-Instrumentalisten N., der ursprünglich aus Venezuela stammt und nun in Chile wohnt. Nur die Drums stammen von Jonathan Heredia.

Schon mit «La encarnación de todos los miedos» geht es voll ab! Dissonante Sound-Wände türmen sich meterhoch auf, und in Verbindung mit dem hyperaktiven Drumming, kann man das Gefühl der Verzweiflung eindrücklich fühlen! Mysteriös beginnt «When True Loneliness Is Experienced» und verströmt auf Seite der Gitarre einen starken Latino-Vibe! Der Song bleibt in ruhigen Gefilden und legt erst nach der Hälfte gewaltig an Geschwindigkeit zu. Eine undurchdringliche Atmosphäre bietet «Third World Wretchedness» und hierbei erinnert der Sound immer wieder an Blut Aus Nord.

Die klug eingesetzten Breaks sind wie das Salz in der Suppe! Für «Chant Of Self Confrontation» gilt das gleiche Lob wie für seinen Vorgänger, und Selbst weiss genau, wie man intelligenten Black Metal fabriziert! Ein Meer an Atmosphäre wird mit «The One Who Blackens Everything» geboten, aber nach drei Minuten folgt ein Feuerwerk und das Ganze explodiert so richtig! «Between Seclusion And Obsession» ist eine Nummer, der mit Flamenco-Vibes daher kommt und so nicht mal im Entferntesten etwas mit Black Metal zu tun hat.

Schade, aber dieser Track passt so gar nicht auf dieses Album, auch wenn er in einem anderen Kontext nicht einmal schlecht ist! Als Abschluss suhlt sich «The Stench Of A Dead Spirit» erneut in spürbarer wie nachvollziehbarer Melancholie und bringt so nochmals alle Stärken von Selbst auf den Punkt. Mit «Despondency Chord Progressions» hat Selbst, der namentlich von sich nur ein "N" preis gibt, ein innovatives Black Metal Album veröffentlicht, das nicht zurück, sondern vorwärts blickt!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/ORC16Xqg_Pc

 

Donnerstag, 02 Mai 2024 05:12

Auf dem zweiten Album der Doom Metal Band FRIENDS OF HELL gibt es einen Sängerwechsel zu vermelden: Anstelle von Albert Witchfinder (Reverend Bizarre) ist nun Per "Hellbutcher" Gustavsson (Nifelheim) zu hören. Wie auch schon auf dem Debüt, ist erneut Doom Metal der Marke St. Vitus, Witchfinder General und Pentagram Trumpf, dazu gesellt sich der okkulte Charakter.

Nun ist es ja in einem limitierten Genre wie Doom nicht mehr einfach, noch echte Glanzpunkte zu setzen. Den Freunden der Hölle gelingt dies auch nur ansatzweise. «Bringer Of Evil» ist ein klasse Song, der deutliche Anstriche der NWOBHM trägt, und auch «Cross Inverter» hebt sich deutlich ab. Der Rest der Scheibe dümpelt leider etwas vor sich her. Auch wenn Attribute wie charmant oder authentisch sicher nicht falsch gewählt sind, fehlt der Scheibe der letzte Kick. Insofern hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht viel geändert. Fazit: Bandkopf Tasos Danazoglou (Drums) und seine Mitstreiter haben mit «God Damned You To Hell» ein solides, aber wenig aufregendes Doom-Album am Start.
Rönu

cede



https://www.youtube.com/embed/LjODb5zjK_o

Donnerstag, 02 Mai 2024 05:07
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v. 10 Punkten: 8.0

Der New Yorker PETER WILSON präsentiert uns hier sein Debüt-Album. Geboten wird kraftvoller, melodiöser Hard Rock. Schon der Opener «Release» zeigt das. Schnell bleibt der Song im Gehör hängen, natürlich auch durch die klasse Gesangs-Melodie.

Peter besitzt eine kräftige, angenehme Stimme, die immer im Vordergrund der einzelnen Tracks steht. Der Four Trips Ahead Shouter macht seine Sache wirklich gut. Stark ist auch das moderne, treibende «Sunshine» ausgefallen oder das mit einem Led Zeppelin-ähnlichen Gitarren-Riff rockende «Mountain». Ab und zu erinnert mich die Musik auch an Pearl Jam, vor allem, wenn schwere Gitarren-Riffs dominieren. Hauptsächlich klingt die Chose nach Ami Hard Rock. Ich mag es, wenn Peter seine gesamte, gesangliche Bandbreite ausschöpft, sprich von zart bis hart, wie beim starken «Now There's Nothing».

Oder hört Euch mal die starken Gitarren-Linien beim schnellen «Move Closer» an. Wie auch «Mirror», das ganz ruhig beginnt und sich dann zu eine starken Power-Ballade entwickelt, sehr gut gemacht. Wenn ich mir die Musik seiner Haupt-Band Four Trips Ahead anhöre, zum Beispiel das 2019 erschienene «And The Fire Within», ist die Musik nicht viel anders. Vielleicht etwas heavier, und der Solo-Künstler zeigt hier ein bisschen mehr Melodie im Gesang, aber grosse Unterschiede sind das nicht. Trotzdem ist «Freedoom's Door» ein sehr hörenswertes Hard Rock Album mit modernen Klängen. Ich würde dabei aber auch mal in die Musik von Four Trips Ahead reinhören.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/w0WSEDc4hT0

 

Donnerstag, 02 Mai 2024 05:01
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v. 10 Punkten: 6.6

Das Album, das übrigens ganz ohne Sänger auskommt, wird mit dem Titeltrack eröffnet und weist eine starke Schlagseite hin zu Rush auf. Der Song fängt leicht wie eine AOR-80er-Nummer an und entwickelt sich nachfolgend in eine tolle Prog-Nummer.

Etwas bedrohlich und monoton kommt das folgende «So Mote It Be» durch eine breite Keyboard-Wand daher. Bei der Sound-Beschreibung heisst es: For fans of Goblin, Blue Oyster Cult, Rush, King Crimson, Sleep, Grails, Boy Harsher. Kann man fast so durchgehen lassen. Hört man sich «Kamichi & Sandy» an, kriegt man fast das Gefühl, sich durch die monotonen Keyboards in einer Neuen Deutschen Welle Nummer zu befinden. In Richtung Slow Jazz geht es dann mit «Sessuale II», bestärkt durch das Saxophon, das die ganze Nummer begleitet.

Und immer wieder blitzen in deren Synthie-Phase Rush-Sequenzen auf, und die stehen, zusammen mit den Keyboards, fast immer im Vordergrund. Cool klingt es, wenn sich mal eine Gitarre in einen Song verirrt und die Drums dazukommen. Sonst besteht schon die Gefahr, dass die beiden Musiker Steve Moore / Synthesizers, Guitars, Bass und A.E. Paterra / Drums etwas eintönig klingen. «Direct Inject» bringt gute Ansätze bei einzelnen Tracks, verliert sich aber oft in langatmigen Spielereien.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/tvDk3qVYs94

Mittwoch, 01 Mai 2024 05:26

Eins vorweg, ja, ich bin ein Pearl Jam Fanboy der ersten Stunde, aber das macht mich nun nicht automatisch zum Schreiber mit einer rosa Brille, sondern, nach all den Jahren, wohl eher zu einem sehr kritischen Zuhörer.

Es ist unbestritten, dass die Veteranen des Grunge mit ihren ersten drei Album Meisterwerke der Musik geschaffen haben, indem sie den Zeitgeist einer ganzen Generation perfekt eingefangen haben. Dann ist das passiert, was mit uns allen geschieht: wir werden älter! Die jugendliche Wut verschwindet zusehends, und man sieht die Welt mit anderen Augen, nicht minder kritisch, aber erfahrener. So hat sich auch die Musik von Pearl Jam logischerweise verändert.

Ihre Fans sind mitgegangen, einige haben sich von ihnen abgewendet, neue sind dazu gekommen, viele sind geblieben, und dies mit der immer gleichen Freude und zusätzlicher Angst, wie ein neues Album denn nun klingen würde. Bei «Dark Matter» war das bei mir genau gleich. Die ersten beiden Singles «Dark Matter» und «Running» haben mich zunächst noch nicht berührt. Erst «Wreckage» als dritte Single hat mir den Zugang zum kurz darauf erschienenen Album gewährt. Mir wurde dabei bewusst, dass meine Helden mittlerweile in der Liga ihrer Vorbilder spielen. 

Das Songwriting ist geprägt von Einflüssen wie Tom Petty, Bruce Springsteen oder gar Neil Young. Trotzdem haben die Herren es geschafft, Parallelen zu ihren besten Zeiten zu schaffen. Die Songs sind tiefgründig und vielschichtig. Es braucht aber Zeit, Musse und Offenheit, einer zu respektierenden Band die volle Aufmerksamkeit zu schenken, das Ganze wachsen zu lassen und zu erkennen, was für grossartige Musik hier geschaffen wurde. Und ja, ein zweites «Ten» dürfen wir nicht erwarten, denn auch Herr Vetter wird Ende dieses Jahres mittlerweile stolze sechzig Jahre alt.
Pat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/6Fx8LprPMIU

Mittwoch, 01 Mai 2024 05:21
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v. 10 Punkten: 7.0

Was? GUN gibt es noch? Oder wieder? Was haben die denn seit ihrem Hit, dem Cameo-Cover «Word Up», aus 1994 gemacht?

Na ja, mal locker sechs weitere Alben veröffentlicht, und davon geschlagene achtzehn Singles (!) auf die Welt losgelassen. Und hat dies jemand mitbekommen? Möglicherweise auf der Insel, aber weitere, grosse Wellen wurden damit  leider nicht mehr geschlagen. Verdient hätten es die Schotten ja, denn ihr solider Rock kommt knackig daher und geht direkt in die Hüften.

Die aktuelle Single «Take Me Back Home» geht da allen anderen Songs als perfektes Beispiel voran. Für Rock-Fans IST «Hombres» definitiv ein Album, das es abzuchecken gilt. Um damit die grossen Arenen zu füllen, wird es damit aber leider nicht reichen, muss jedoch auch nicht immer das Ziel sein.
Pat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/uI7rlUXj8Eg

 

 

 

 

Mittwoch, 01 Mai 2024 05:17
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v. 10 Punkten: 7.5

FATAL FIRE schimpft sich eine neue Power Metal Kapelle aus Frankfurt, die mit ihrem Debüt «Arson» für Furore sorgen will. Dabei setzt die Band auf weiblichen Gesang und hat mit Svenja Rohmann eine starke Rockröhre am Mikro.

Ebenfalls erfrischend ist, dass man nicht nur die typischen Power Metal Klischees bedient, sondern gerne auch Speed und Thrash Elemente einbaut. Von Speed ist im Opener «Destruction» allerdings noch nicht viel zu hören, der Midtempo-Song besitzt aber durchaus seinen Reiz. «Ashes Remain» folgt dann aber mit schnellen, sägenden Riff-Attacken und treibenden Drums, wie man sie auch im Speed Metal findet. Eine durchaus gelungene Mischung aus typischem Power Metal der Marke Mystic Prophecy oder Brainstorm.

Gepaart mit Speed im Stil von Enforcer, setzt sich auch bei Tracks wie «Sea Of Damnation» oder «Kingslayer» fort. Was der Band noch fehlt, sind die wirklich grossen Riffs und Refrains, um das nächste Level zu erreichen. Ansonsten kann man mit «Arson» nicht viel falsch machen. Wer Power und Speed Metal mag, sollte der Scheibe unbedingt ein Ohr leihen. Die acht Songs sind alle auf einem beachtlichen Niveau und machen durch die Bank Spass.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/4P67HHwJQbI

Mittwoch, 01 Mai 2024 05:11
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v. 10 Punkten: 7.3

Sindre Wathne Johnsen dürfte ein vielbeschäftigter Mann sein. Erst im Januar erschien ein neues Album von seiner Band Blood Red Throne, nun schiebt der Norweger mit seiner anderen Band Deception das vierte Album «Daenacteh» nach. Die ersten beiden Alben erschienen noch unter dem Namen Art Of Deception, seit 2019 ist man nur noch unter dem Banner DECEPTION unterwegs.

Das Artwork fällt dem Betrachter sofort ins Auge und macht definitiv Lust auf die Mucke. Hier punkten die Jungs schon mal kräftig, und auch der Opener «Sulphur Clouds» überzeugt. Der fett produzierte Melodic Death glänzt durch starke Melodie-Linien und mit technischer Raffinesse. Allerdings machen es einem die Norweger danach nicht leicht. Man ist progressiv unterwegs, baut etliche Tempowechsel ein und sprudelt nur so vor Ideen, was den Songs allerdings nicht nur positiv zu Gesicht steht.

Exemplarisch steht dafür ein Track wie «Iblis’ Mistress». Es passiert dermassen viel, dass man schnell mal den Faden verlieren kann. «Dhariyan» überrascht derweil mit orientalischen Streicher-Einsätzen und ruhigen, verträumten bis hin zu extremen Blastbeat-Orgien. Als Abschluss folgt mit dem über zehn Minuten dauernden «Daughters Of The Desert» noch ein Epos, das erstens die musikalischen Fähigkeiten beweist und zweitens als Blaupause exemplarisch für den Stil von Deception dasteht.

«Daenacteh» ist beileibe kein schlechtes Album und dürfte Fans von progressivem und technisch anspruchsvollem Melodic Death ziemlich schmecken. Wer aber eingängigen Stoff wie Arch Enemy oder Dark Tranquillity erwartet, dürfte wohl enttäuscht werden. Darum reinhören und sich selber ein Urteil darüber bilden.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/RDFRgagN21c

Dienstag, 30 April 2024 04:51
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v. 10 Punkten: 8.1

Das vierte Album der Berner Black'n'Roller hört sich so an, wie man es von der Truppe erwarten konnte. «Pächschwarz» ist ein wieder mal ein echter Kotzbrocken geworden und das ist ausnahmsweise positiv gemeint, respektive das wollen die Jungs ja auch nicht anders. Geblieben sind natürlich die Texte in tiefstem «Bärndütsch», welche die Band seit der Gründung auszeichnen.

Der Opener «Gottvergässä» kommt schnell auf den Punkt und ist ein dreckiger Groover, während das anschliessende «Schimubuebä» live ziemlich abgehen dürfte. Der Refrain bringt es auf den Punkt: «Dä Eländ Lärm, ds huera Gschrei! Ds ganze Gmöög, ä Schweinerei!». Dass die Berner es verstehen ihren Stil weiter zu entwickeln, zeigen «Unusgschprochä» mit einem Bass-Solo im Mittelteil und vor allem «Satan's Sündä» mit sakralen Chören. Das abschliessende «Wundgang» schielt dagegen Richtung Atmospheric Black Metal und überzeugt mit starken Melodien.

Der Rest der Songs bewegt sich hingegen wieder im typischen, schwarz gefärbtem Rock'n'Roll Gewand, für den CHOTZÄ stehen. Dabei haben sie versucht, ihren plumpen Stil etwas zu ergänzen, was ihnen auch gelungen ist. Aber keine Angst! «Pächschwarz» wird die Fans der Berner nicht enttäuschen. Wer allerdings auf technisch anspruchsvollen Black Metal steht, dürfte weiter wenig bis nichts mit dem dreckigen Sound anfangen können.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/78QeKmNOhdI

 

 

Dienstag, 30 April 2024 04:46

Die unfreiwillige Pause wegen Corona haben viele Musiker genutzt, um neue Projekte zu starten. So auch Fenriz (Darkthrone), der sich mit seinen Kumpels Bestial Tormentor (Waklevören, Ex-Infernö) und Apollyon (Aura Noir, Ex-Immortal) zusammen getan hat, um Coffin Storm zu gründen.

Musikalisch tief in den Achtzigern verwurzelt, mischt man klassischen Metal mit Thrash und viel Doom Metal. Die sechs überlangen Songs bieten sicher nichts Bahnbrechendes, sondern sind wohl als liebevoll gestaltete Huldigungen an Genre-Grössen wie St. Vitus, Candlemass, Manilla Road oder Pentagram gedacht. Der Opener «Over Frozen Moors» markiert sogleich ein Ausrufezeichen, auch wenn der Gesang von Fenriz nicht jedem zusagen wird. Das Trio hat hier die perfekte Balance zwischen thrashiger Härte, düsterer Atmosphäre und einer doomigen Ausrichtung gefunden.

Der Titeltrack wälzt sich zäh wie Lava um die Ecke, und das zehnminütige «Open The Gallows» erinnert auch mal an die Anfangswerke von Mercyful Fate. «Arcana Rising» ist ein Album mit vielen Einflüssen geworden, und trotzdem besitzt es genug Eigenständigkeit. Man merkt deutlich, dass es sich bei Coffin Storm um routinierte Musiker mit Klasse handelt. Das Debüt-Album wird seine Liebhaber bestimmt finden, aber für eine Kauf-Empfehlung fehlen mir einfach die absoluten Killer-Songs!
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/d5nvhMqJ9Ns

Dienstag, 30 April 2024 04:41
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v. 10 Punkten: 7.5

Bei den Deutschen Heavy Metallern von THORNBRIDGE scheint die Luft mit ihrem dritten Werk bereits draussen zu sein. Lobte ich noch ihr Debüt-Album von 2016, empfinde ich beim neuen Werk nur noch durchschnittlichen Hörgenuss.

Das liegt einerseits daran, dass Thornbridge plötzlich verdächtig nach Ordan Ogan klingen (die ich musikalisch nie richtig mochte), anderseits aber auch an Härtegrad eingebüsst haben. Schlussendlich bleibt jedoch schlicht ein Höreindruck, der deutlich weniger Schlagkraft als noch beim Erstling aufweist. Das Handwerk beherrschen die Deutschen allerdings nach wie vor. Mit Bassist Tomi Göttlich (Rebellion, Ex-Grave Digger) begrüssen die Bajuwaren seit letztem Jahr gar eine kleine Heavy Metal Legende in ihren Reihen. Wer schliesslich für die fetten Chöre verantwortlich ist, wird beim Promo-Schreiben nicht klar.

Aus meiner Sicht verwässern diese den Gesamtsound. Wer diesen Umstand ignoriert, findet natürlich trotzdem noch harten, klassischen Power Metal auf «Daydream Illusion». So zum Beispiel bei «Sacrifice», während sie mit «Bird Of Salvation» ein kurzweiliges knapp 5-minütiges Epos erzeugen. Insgesamt hätte ich aber von dieser Scheibe deutlich mehr erwartet – was vielleicht auch ein Problem ist. Wer die Musik von Ordan Ogan mag, kann bei meiner Bewertung gerne einen halben bis einen ganzen Punkt dazu geben. Alle anderen sollten vor einem Kauf besser eine Runde reinhören.
Roger W.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/YIoE5cr-4Ok

Dienstag, 30 April 2024 04:36
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v. 10 Punkten: 5.0

«Cloud Sculptors» ist das Debüt-Album des experimentellen Rock-Quintetts FULL EARTH aus Oslo, bestückt mit Mitgliedern von Kanaan und Motorpsycho.

Der 21 Minuten lange Opener «Full Earth Pt.1 Emanation» klingt dreckig mit scherbelnden Gitarren, zuweilen monoton. Ach ja, dies ist ja ein reines Instrumental-Album. Nachfolgend «Cloud Sculptors», ebenfalls ein 20-Minuten-Track, geht in dieselbe Richtung und ist echt gewöhnungsbedürftig, denn alles klingt übersteuert und verwirrend. Einzig die Drums vermögen zu gefallen. Das Ganze wirkt zu lang und sehr chaotisch. «Weltgeist» klingt dabei wie ein Meditations-Song, nur etwas schräger.

Und dann «Echo Tears», das sich mehr wie ein sehr monotoner Synthie/Pop-Song anhört. Der Schlussakt mit «Full Earth Pt.2 Disintegration» beginnt wie eine alte Doors Nummer, um dann später erneut in einem musikalischen Chaos zu versinken. Ich weiss echt nicht, was die Norweger ihren Zuhörern hier musikalisch sagen oder eher zumuten wollen. Free Alternative Chaos Rock? Ich habe keine Ahnung, was ich abschliessend zu «Cloud Sculptors» noch sagen soll.
Crazy Beat

 

cede

 

https://www.youtube.com/embed/QnQ0BooVvwc

Montag, 29 April 2024 05:33
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v. 10 Punkten: 8.0

Die Londoner THE LUNAR EFFECT sind sowas wie die grosse Hoffnung der britischen Retro Rock Szene, und das nicht zu Unrecht.

Abgesehen davon, dass die Instrumental-Fraktion (Brett Halsey am Bass und die Brüder Jon sowie Dan Jefford an der Gitarre, respektive am Schlagzeug) den Vintage-Sound der Siebziger nahezu perfekt reproduziert, verfügt die Truppe mit Frontmann Josh Gosling über einen Sänger, der berechtigte Vergleiche mit Chris Cornell oder Myles Kennedy nicht zu scheuen braucht. Driftet er mal in ganz hohe Lagen ab, kommt einem zudem unweigerlich Robert Plant in den Sinn, was eh vorzüglich zu den Songs passt, verbreiten diese doch oft typische Led Zeppelin Vibes und Grooves, allerdings ohne diese jemals nur zu kopieren. Zum letzten Umstand passt auch die Affinität der Band hin zu gefühlvollen, bluesigen Klängen.

Kein Wunder kommt dies den balladesken Song-Passagen selbstredend sehr zugute. Die fünf Jahre Wartezeit seit dem Debüt «Calm Before The Calm» haben sich somit gelohnt. The Lunar Effect sind ihrem Sound im Spannungs-Bogen zwischen hart groovenden, lässigen Rockern und nachdenklichen, bluesigen Ohrenschmeichlern treu geblieben, was nicht bloss die Fans der ersten Stunde freuen dürfte, sondern auch all jene Vintage Rock Fans, welche die Band bisher nicht auf dem Schirm hatten und sich jetzt mal die Zeit und Musse dazu nehmen, sich in aller Ruhe «Sounds Of Green And Blue» als feines Stück traditioneller Rock-Musik zu Gemüte zu führen.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/8_cr9OxhNmU

Montag, 29 April 2024 05:27

Man kann über ACCEPT sagen oder denken was man will, und weil Wolf Hoffmann seit 2018 noch das einzige Mitglied der Combo ist, welches aus der Ur-Besetzung stammt, sind viele Rufe nach der eigenen Kopie laut geworden. Am Ende des Tages haben die Jungs aber immer wieder abgeliefert und die Metal-Gemeinde mit echtem, deutschen Stahl befriedigt.

So auch mit dem mittlerweile siebzehnten Studio-Album, das mit leicht orientalischen Klängen («Diving Into Sin») eröffnet wird und in einen typischen Accept Kracher übergeht. Dabei steht die Reibeisenstimme von Mark Tornillo erneut im Mittelpunkt, wie auch die Gitarren-Arbeit von Wolf und Uwe Lulis. Nicht zu vergessen ist das treibende Schlagzeug-Spiel von Christopher Williams und die mitreissenden Bass-Parts von Martin Motnik, der einen fetten Groove vorgibt, aber logischerweise nicht mit jenem von Peter Baltes konkurrenzieren kann, zumindest fast nicht.

Da Accept mit Scheiben wie «Balls To The Wall» (1983), «Russian Roulette» (1986), «Restless And Wild» (1982) oder «Objection Overruled» (1993)  Klassiker veröffentlicht haben und nach der Reunion 2009 mit «Blood Of The Nations» (2010), «Blind Rage» (2014) und dem letzten Werk «Too Mean To Die» (2021) mehr als nur überzeugen konnten, ist es nicht leicht an solche, von den Fans geliebte und verehrte Alben heran zu reichen. Sprich, die Erwartungshaltung und der Druck steigen mit jedem nachfolgenden Werk.

«Humanoid» bringt mit dem AC/DC angehauchten «Man Up», «Nobody Gets Out Alive», der Ballade «Ravages Of Time», dem galoppierenden «Mind Games» und «Straight Up Jack» tolle Lieder ans Tageslicht. Accept sind Accept geblieben, haben ein in sich stimmiges Werk veröffentlicht, das mit seinem treibenden Groove keinen Fan verunsichern, geschweige denn enttäuschen wird. Die typischen Merkmale von Accept sind klar erkenn- und hörbar. Darum ordnet sich «Humanoid» bestens bei den letzten Scheiben ein und markiert somit einen weiteren, hörenswerten Rundling.
Tinu

 

cede

 

https://www.youtube.com/embed/LYPFFZFBBYY

 

Montag, 29 April 2024 05:21
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v. 10 Punkten: 8.4

Die französische Band ECR.LINF verteilt mit ihrem Debüt-Album «Belluaires» eine erste Visitenkarte. Da sind aber nicht etwa Anfänger am Werk, sondern gestandene Musiker von Truppen wie Svart Crown, No Return, Hygal, Demonde À La Poussière, Ophe und Jarell!

Mit dem Opener «La Dèsespoir Du Prophète» geht es zappenduster los, und sofort türmt sich eine massive Soundwand auf! Man kann die Verzweiflung so richtig spüren, und der Gesang auf französisch passt an der Stelle wie Arsch auf Eimer zur musikalischen Darbietung! Atmosphärisch beginnt «Tribunal De L’âme», um in Folge dann melancholisch davon zu traben. Hier ist man sehr Hardcore-mässig unterwegs, und da zeigen sich ECR.LINF von einer anderen Seite.

Vollgas ist mit «La Danse Des Crânes» angesagt und bietet anschliessend symphonisches Geprügel. «Missive» kann dagegen mit eindringlichem Wehklagen verglichen werden, das durch Mark und Bein geht! Mit Geräuschen wie aus einer aus der Werkstatt beginnt «Le Royaume Du Vide» und entwickelt sich dann aber zu einer wahren Prügel-Orgie! Die symphonischen Parts passen hierbei nicht wirklich ins Gesamtbild! Dissonantes Draufhauen bietet einem «Ultime Projection» und wirkt ein wenig konzeptlos.

Das klingt so, wie wenn hier eine andere Band spielen würde. «Valetaille» treibt die Spannung dafür auf die Spitze, denn man weiss nicht, was jetzt kommen wird! Mit einem Paukenschlag geht es nach einer Minute im gewohnten Fahrwasser weiter, heisst strukturiertes Geprügel und angepisster Gesang in der Landes-Sprache sind die Zutaten dieses Tracks. Mit dem Outro «Feu Pâle» werden die Kerzen schliesslich ausgemacht. ECR.LINF hinterlassen mit «Belluaires» grundsätzlich keinen schlechten Eindruck, aber es hat schon noch Luft nach oben.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/z54Ufprc4Rc

Montag, 29 April 2024 05:12
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v. 10 Punkten: 5.5

Hinter dem Namen STRESS ANGEL steckt mit Manny Sores (Drums, Gesang) und Nicolai Orifice (Gitarre) ein Duo aus Brooklyn. Aktiv seit 2018 ist «Punished By Nemesis» nun das zweite Album. Das Debüt «Bursting Church» (2021) ist an mir vorbeigerauscht. Nach dem "Genuss" der vorliegenden Scheibe muss ich dieses Versäumnis aber nicht gross bereuen.

Ich habe in letzter Zeit oft Diskussionen im Netz gesehen, was das Thema Produktionen angeht. Die fetten Ausführungen davon seien steril und ohne Seele habe ich dabei oft als Argument gelesen. Wenn ich mir aber einige Alben aus den Achtzigern anhöre, wären wohl viele Bands dankbar für die Möglichkeiten von heute gewesen. Stress Angel gehören nicht dazu, denn anders kann ich mir die Aufnahme dieses Werkes nicht erklären. Ich fühle mich definitiv in den Achtzigern bei irgendwelchen Demo-Tapes angekommen. Soll wohl besonders oldschool rüber kommen.

Aber wie sieht es denn mit dem Songmaterial aus? In bester Rumpelmanier prügeln sich die Amerikaner recht plump durch die neun Songs hindurch und erinnern dabei an Bands wie Venom, Possessed oder Witchery, aber ohne auch nur annähernd das Niveau dieser Truppen zu erreichen. Der Gesang und einige Riffs weisen dann auch Spuren hin zum US Death Metal auf. Wirklich überzeugend kommt das Ganze nicht daher, und wären mit dem Titeltrack und «Jericho’s Trumpet» nicht wenigstens zwei akzeptable Songs auf dem Album vertreten, wäre die Bewertung noch vernichtender ausgefallen!

Fazit: Miese Produktion trifft auf rumpeliges Songwriting. «Punished By Nemesis» hätte in der Tat auch in den späten Achtzigern erscheinen können, und ob es damals besser als heute bewertet worden wäre, wage ich allerdings stark zu bezweifeln.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/rtgNq5HLcWQ

 

Samstag, 27 April 2024 07:28
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v. 10 Punkten: 8.0

Die Essener Jungs von DARKNESS haben sich 1987 mit «Death Squand» und 1988 mit «Defenders Of Justice» einen mehr als nur guten Namen erspielt, konnten aber nie so richtig zu den grossen Vier des deutschen Thrash Metals (Sodom, Destruction, Kreator, Tankard) aufschliessen.

Nachdem sich Darkness 1991 aufgelöst haben, kam das Comeback 2013 eher unerwartet. Seit 2016 hat der Fünfer zwei Alben veröffentlicht und kommt nun mit einem sehr wütenden Werk ums Eck. «Wake Up In Rage» kündigt als Opener acht weitere Tracks an, die an Hass, Aggression und Authentizität gewonnen haben. Ein Song wie «Nights In Turmoil» besitzt einen kleinen Anthrax Groove und erinnert von der Gitarren-Einleitung her an die alten Testament und geht dann in einen knochenzersplitternden Thrasher über.

Die Fan-Reaktionen werden sich an der Stimme von Lee scheiden, da sein "Gesang" eher ein wütendes und angepisstes Sprechen ist. Mit melodischen Einleitungen («Human Flesh Wasted») erweitern Darkness ihr Spektrum und beweisen damit, dass sie durchaus mit den Grossen mithalten können. Geschickt spielen die Jungs auch mit Tempowechseln und lassen «This And My Heart Beside» zu einem sehr geilen Track werden, während «Truth Is A Whore» mit kleinen Quer-Verweisen an Celtic Frost in deren Frühphase aufwartet.

Interessant ist der über acht Minuten lange und sich immer wieder abwechselnde Titelsong, wie auch das pfeilschnelle und brutale «Defcon Four». Die in Essen beheimateten Darkness haben mit ihrem sechsten full-lenght Album «Blood On Canvas» eine sehr hörenswerte Scheibe veröffentlicht, welche die Thrash-Gemeinde unbedingt antesten sollte.
Tinu

cede


https://www.youtube.com/embed/xKq5ZdD3vw8

Samstag, 27 April 2024 07:23
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v. 10 Punkten: 8.0

SiX By SiX, das progressive Power-Trio, bestehend aus Ian Crichton (SAGA), Nigel Glockler (Saxon) und Robert Berry (3.2), präsentiert die Veröffentlichung ihres zweiten Albums «Beyond Shadowland».

Schon das gleichnamige Debüt von 2022 war klasse, und so führt das Trio die Musik des Debüt-Werks fort. Vielleicht einen Ticken härter, und so ist «Beyond Shadowland» wieder ein Rock-Album mit mal mehr, mal weniger proggigen Eigenwilligkeiten geworden, vermischt auch mal mit AOR-Klängen. «The Arms Of A Word» ist so eine Nummer, bei der Prog mit AOR vermischt wurde, natürlich kann man da schon einige Klänge von SAGA heraus hören, aber eben nicht typisch.

«Can't Live Like This» arbeitet mit elektronischen Klängen und geht dann in einen coolen Refrain über. Das folgende «Obiliex» kommt da schon etwas melodiöser, punktet mit einer coolen Basslinie und melodiösem Refrain, starker AOR-Song. Bei den ruhigeren Songs erinnert mich Sänger Robert Berry auch mal an Bob Catley. Ebenso stark der Stampfer «Titans» mit grossem Refrain und nicht übertriebenen, elektronischen Einspielungen sowie ein starkes Gitarren-Riff.

Dazu ein wenig orientalische Klänge in der Mitte des Songs, klasse gemacht. Ich mag die immer wiederkehrenden kleinen Spielereien innerhalb der einzelnen Songs. Ian ist ein grossartiger Gitarrist, Nigel ein sehr vielseitiger spielender Drummer, und Roberts Gesangs-Stimme passt sehr gut zu den Songs. Starkes Trio mit überzeugenden, teils verspielten Songs zwischen Prog, SAGA, Rock und AOR. Durchaus hörenswert, die Musik des Trios auf ihrem Zweitling.
Crazy Beat

cede


https://www.youtube.com/embed/0xhTCAnwm-c

Samstag, 27 April 2024 07:17
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v. 10 Punkten: 7.8

Der «Unglaube» kehrt kämpferisch zurück. DISBELIEF wurden 1990 gegründet und seitdem erfolgreich geleitet von Karsten Jäger (Gesang, Ex-Morgoth), dann Jochen Trunk (Bass, Sacrifire), David Renner (Gitarre, Ex-Painful), Marius Pack (Gitarre, Ex-Verdict) und Timo Claas (Schlagzeug, Miseo, Ex-Lay Down Rotten). Nun veröffentlicht die Truppe mit «Killing Karma» ihr elftes Album.

Die Scheibe beginnt mit einem Hauch von Süsse, verwandelt sich jedoch schnell in eine schwere, raue Melodie, die massive Gesangs-Parts willkommen heisst. Hohe Tempi verstärken den wilden Aspekt, bevor das lebhafte «Killing Karma» mit vielen energischen Riffs und durchdringenden Gitarren die Oberhand gewinnt. Im Anschluss sind es die groovigen Einflüsse, die bei «The Scream That Slowly Disappeared» anschlagen und eine bedrückende Atmosphäre schaffen.

«A Leap In The Dark» bringt einen Hauch Sludge mit sich und nutzt faszinierende Melodien für sich. «Condemnation» braucht keine Einleitung, um seine schneidenden Thrash-Einflüsse mit offensichtlicher Wut zu integrieren. Ein ähnliches Gefühl lässt sich auch auf «The End Of Gods» finden, das in seinem eindringlichen Marsch intensivste Verzweiflung vermittelt, um sich den Keyboards von «This Last Order» anzuschliessen, die sofort einen majestätischen Ansatz entwickeln.

Während dreizehn Songs brettern gewaltige Riffs, die eine latente Aggression befeuern, bevor die Gesangs-Parts zum Leben erwachen und der Platte verrückte Harmonien bescheren. «Killing Karma» ist ein Album mit äusserst wirkungsvollen Kompositionen, die beweisen, dass Disbelief noch immer in Topform sind. Obwohl das Werk etwas lang geraten ist, was stellenweise zu monotonen Passagen führt, überwiegen doch die eingängigen Riffs, die mit Leichtigkeit zu überzeugen vermögen!
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/y5MrHUWz-ng

 

Samstag, 27 April 2024 07:07

Ganz ehrlich, «The Power» von MOON SHOT gehört zu der Gattung Musik, die ich mir privat nie anhören würde! Als Schreiberling ist man aber teilweise gezwungen, auch über den musikalischen Gartenzaun zu schauen. So versuche ich nun, so ehrlich wie möglich, Gutes über dieses Album zu berichten.

Es versetzt mich zurück in die Zeit, als Gun die Clubs beherrschten. Die kraftvolle Mischung aus melodischem Hard Rock und modernem Pop-Rock-New-Wave à la U2 und Simple Minds verschmilzt mit präzisionsgefertigtem Rock. Dies scheint auch den finnischen Rockern Moon Shot zu gelingen. Die perfekte Dosis Rock'n'Roll und Pop, die auf epische symphonische Gitarren-Melodien und Licks trifft. Dabei ist es egal, ob es sich um den Opener «Life Is A Killer» mit seinem donnernden Riff, den dynamischen Trommelwirbeln und dem wilden Gesang handelt oder um den leise dröhnenden High-Tech Titelsong. 

Irgendwoher serviert jeder Track eine Energie. Der Bass pulsiert und die Bässe grooven zwischen dem schweren Drum-Beat und den Synthesizer-Effekten. Gerade genug, um nicht dem Pop zu verfallen, aber auch genug, um richtig zu rocken. «The Power» verfügt über tanzbare Beats im Depeche-Modus und bietet gleichzeitig enorme Kraft aus den nachhallenden Gitarren. Gesanglich ist alles glatt, passt aber perfekt zum Rock'n'Pop Drama und entfaltet einen einzigartigen Wiedererkennungswert.

«Stars Are Holes» lässt eine gewisse Cure-ähnliche Stimmung aufleben und bedient sich beim 80er-Jahre Wave-Thema. «Deep Hood» hingegen ist eine Depeched-Back-Version des «Thunderstruck»-Riffs, der australischen Hard Rock Grössen AC/DC. Mit «The Power» erklimmen Moon Shot die Riege des Hard Rock Pops. Ihre Songs sind fesselnde Stücke handwerklicher Kunst, alle mit enormer Kraft, die gut dosiert ist, um den Spass zu maximieren. 

Diese Supergroup (Ex-Mitglieder von Children Of Bodom, Lapko und Disco Ensemble) vereint Stile zu einem explosiven Ballon, der zum Platzen gebracht wird. Dieses Album ist für alle, die Rock-Pop mit Metal-Akzenten, The Rasmus oder Sunrise Avenue mögen und auch vor modernen Wendungen nicht zurückschrecken.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/NSh4vIO3ycE

Freitag, 26 April 2024 04:47

Die Death Metal Legenden Deicide melden sich nach sechs Jahren endlich mit ihrem neuen, sehnsüchtig erwarteten Album «Banished By Sin» zurück in der Szene! Den gelungenen Auftakt macht «From Unknown Heights You Shall Fall», und geboten wird teuflischer Oldschool Death Metal in Perfektion, der zusätzlich noch mit einem sagenhaften Gitarren-Solo garniert ist!

Heulende Gitarren nehmen uns bei «Doomed To Die» gefangen, und zusammen mit dem teuflischen Gegrowle von Glen Benton ergibt das eine explosive Kombination! Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk schreitet dieser Song voran, und erneut darf einer der Gitarristen (Kevin Quirion oder Taylor Nordberg) mit einem Hammer-Solo sein Können demonstrieren! Ganz viel Groove wird mit «Sever The Tongue» geboten, und so schütteln Deicide einen weiteren Hit aus dem Ärmel! Unerbittlich treibt einen auch «Faithless» voran, und dabei wird eine Gitarren-Salve nach der anderen abgefeuert.

Ein Flächenbrand wird mit «Bury The Cross…With Your Christ» entfacht, und hier wird so richtig primitiv vor sich hin geröchelt. Mit einem klassischen Gitarren-Intro beginnt «Woke From God», bevor sich diese Nummer in blinde Raserei stürzt! Massive Riffs sind der Ausgangs-Punkt von «Ritual Defied», und so zieht mich auch dieser Track in seinen Bann! «Failures Of Your Dying Lord» wartet mit geilen Riffs auf und die Gitarren-Front soliert sich einmal mehr ins Nirvana. Der Titeltrack «Banished By Sin» prügelt einem schliesslich alle Flausen aus dem Hirn und wird dazu mit mächtig Groove garniert.

Highspeed folgt mit «A Trinity Of None», und diese Truppe spielt sich förmlich in den Wahnsinn! Trotz immenser Geschwindigkeit bleibt der Groove-Faktor sehr hoch! Ohne Rücksicht auf Verluste pflügt sich «I Am I…A Curse Of Death» durch sämtliche Äcker! Leider handelt es sich bei «The Light Defeated» schon um den Absacker, aber Deicide sind noch kein bisschen müde und geben nochmals richtig Vollgas! So endet dieses geniale Album mit einem weiteren gelungenen Kracher! Deicide liefern mit «Banished By Sin» total ab, und dieses Meisterwerk erhält eine klare Kaufempfehlung von mir!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/UT3enm7sKJY

 

Freitag, 26 April 2024 04:43

Als Lee Aaron 1984 mit «Metal Queen» mein Leben nachhaltig prägte, gab es in meinem Ranking keine andere Königin des Metals als sie. Das hat sich über die Jahre verändert, auch weil Karen Lynn Greening musikalisch stark varierte und mit Soul, Blues und Oper eine Liaison einging, die nicht in mein Weltbild passen wollte.

Engstirnig wie ich war, kündigte ich meine Liebe zur Kanadierin, ohne dass sie es wusste und wurde erst wieder ein glühender Verehrer, als sie mit «Fire And Gasoline» (2016) den harten Blues Rock erneut für sich entdeckte und ab diesem Zeitpunkt wieder die "Queen of Rock" markierte. Lee hat so ziemlich alles gemacht, nur noch eines nicht in ihrem Leben, nämlich ein komplettes Cover-Album. Das ist nun in Form von «Tattoo Me» und elf Tracks zu hören.

Dabei covert die Lady nicht bekannte Hard Rock Hits oder kultige Metal Tracks, sondern lässt ihre nach wie vor sehr kernige Stimme bei «Are You Gonna Be My Girl» (Jet), «Even It Up» (Heart), «Malibu» (Hole), «What Is And What Should Never Be» (Led Zeppelin), dem elektrisierenden «It’s My Body» (Alice Cooper), dem packenden «Go Your Own Way» (Fleetwood Mac), das unter die Haut gehende und grandios gesungene «The Pusher» (Nina Simones), das umgewandelte «Connection» von Elastica, «Teenage Kicks» (The Undertones) sowie das unglaublich sensationell vorgetragene «Somebody Saved My Life Tonight» (Elton John) aufblitzen und bietet ein Album, das sich sehen und hören lassen kann. Lee wandelt die Tracks dabei immer zu einer eigenen Nummer um, ohne dabei das Grundflair der alten Hits zu vernachlässigen.

Während andere Cover-Alben sehr gelangweilt daher kommen, zeigt die Kanadierin hier ihr ganzes Können, fasziniert mit der Musik und überzeugt mit ihrer nach wie vor grandiosen, teils sehr rohen, aber immer kräftigen Stimme, mit welcher die knapp 62-jährige Sängerin von der ersten bis zur letzten Sekunde durch die Songs führt. Die Ausflüge in andere musikalische Landschaften haben meine Liebe zu ihr zwar ausgebremst, zeigen aber heute, wie wichtig diese für die stimmliche Entwicklung der Lady waren, die weit mehr zu bieten hat, als nur die in enge, rote Lederhosen gekleidete Metal Queen zu sein. Danke für die unzähligen Gänsehaut-Momente, auch auf «Tattoo Me». Ich freue mich auf den Auftritt am "Urrock Festival" am 08. November 2024 in Sarnen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/sHl2pF29hig

Freitag, 26 April 2024 04:38
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v. 10 Punkten: 7.8

Aus Newcastle upon Tyne/England stammt das Projekt ARÐ des Musikers Mark Deeks, der sich damit der Nothumbrischen Geschichte um die Uthred-Saga widmet. Mit «Untouched By Fire» folgt nun das zweite full-lenght Album.

Den Start übernimmt «Cursed To Nothing But Patience», und geboten wird epischer Doom Metal mit Chorgesang. Der Mittelteil fällt sehr ruhig aus und der gesprochene Gesang ist nicht jedermanns Sache. Begleitet von gregorianischen Chören erklingt «Name Bestowed», ergänzt mit Klavier-Geklimper. Ab der Mitte geht das Ganze dann in eine epische Ballade über. Allerdings sind diese Chöre nicht so meins. Ruhe ist auch mit «Hefenfelth» garantiert und markiert so die nächste, ausgewachsene Ballade.

Natürlich kommt man auch hier nicht ohne Chöre aus. Mit «He Saw Nine Winters» baut sich eine majestätische Hymne auf, die aber von den Mönchs-Gesängen ausgebremst wird. Was bietet «Beset By Weapons»? Folkigen Doom Metal, der schon wieder mit diesen Chören aufwartet. Fast zehn Minuten vertonte Traurigkeit und auch Langeweile wird mit «Casket Of Dust» zum Schluss geboten. Arð ist mit «Untouched By Fire» kein grosser Wurf gelungen und lässt so noch ganz viel Luft nach oben übrig.
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/d_QU-c_uqpA

Freitag, 26 April 2024 04:32
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v. 10 Punkten: 7.6

CYPECORE sind eine Metal-Band aus Mannheim, Deutschland. Ihre Musik enthält Elemente von Melodic Death Metal, Industrial, Metalcore, Groove Metal und Thrash Metal. Sie arbeiten am liebsten im Genre des Sci-Fi Metal, mit Material, das von brutal bis zum Mitsingen reicht!

Nach vier Konzept-Alben und einer EP melden sich Cypecore nun mit ihrem fünften vollständigen Werk «Make Me Real» zurück. Es spielt im Jahr 2133, in einer postapokalyptischen Welt nach dem Dritten Weltkrieg, in der synthetische Körperteile überlebenswichtig geworden sind. «Make Me Real» schlägt also das nächste Kapitel in der Geschichte von Cypecore auf, das an die vorherigen Scheiben anknüpft. Als Einstieg dient «Neoteric Gods», das die Metalcore Muskeln spielen lässt und mit harschen, gequälten Vocals sowie sporadischen Blastbeats übersät ist.

Metalcore scheint für einen Grossteil des Albums eh das vorherrschende Genre zu sein, insbesondere bei «Pinnacle Of Creation» und «Doomsday Parade». Beide haben zudem sanftere Breakdowns mit klarem Gesang, und an diesem Punkt ändert sich der Stil ziemlich drastisch. Der Titelsong kommt einer Ballade gleich, und «King Of Rats» ist so eingängig, dass es schon fast als Pop-Musik durch geht. Diese Vielfalt setzt sich bis zum Ende des Albums fort. Mit «Fragments» erhebt sich erneut ihre Metalcore Seite, und umgekehrt könnte man Teile von «I'll Be Back» als elektronische Tanz-Musik bezeichnen.

Hier geben sich Elemente von Industrial, Death Metal und Metalcore die Klinke in die Hand. Sänger Dominic Christoph (Commander) bringt sein ganzes Spektrum zum Ausdruck und macht diesen Track zu einer der abwechslungsreicheren Nummern. Der aktuelle, bereits vierte Schlagzeuger seit 2007 ist Sebastian Unic, der unter dem Künstlernamen «Ex09» auftritt. Zwei Ex-Mitglieder sind in diesen sechzehn Jahren sind allerdings schon verstorben, was doch sehr tragisch ist. 

Es erstaunt also nicht weiter, dass Cypecore das Weltuntergangs-Szenario lieben. Die Truppe aus Sinsheim,  Baden-Württemberg ist wirklich vielseitig unterwegs. Vielleicht etwas zu sehr, denn mit so einem coolen Image und Konzept sollten sie eigentlich bekannter sein. Wem die harrsche Musik jedoch uneingeschränkt gefällt, wird an der Marke Cypecore und deren neuem Werk «Make Me Real» seine helle Freude haben.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/15zYyU02BZ0

Donnerstag, 25 April 2024 04:59

Die vier jungen Schweden von QUANTUM haben sich dem Prog Metal verschrieben. Dabei folgt man musikalisch oft keinem gewohnten Prog-Schema. Mir kommt es deshalb so vor, als spielten die vier einfach so, was ihnen gerade in den Sinn kommt.

Gut zu hören beim Opener «The Hivemind & The Cockroach». Man versucht sich mal eben durch viele Varianten des Prog, inklusive Geigen-Passagen mit Jazz-Anleihen. Nicht gerade leicht verdauliches Material. Auch «On The Verge» geht von verschachtelten Parts bis zu ruhigen, melodiösen, mehrstimmigen Chören. King Crimson lassen grüssen. Bei «Down The Mountainside Pt. 1» hört man sogar Porcupine Tree heraus, natürlich nur stellenweise. Auch kleine Dream Theater Instrumental-Parts sind auszumachen, etwas Flower Kings ebenfalls, doch das ist längst nicht alles, und dies in einem 6-minütigen Song.

Da geniesst man das vergleichsweise ruhige «Moths & Leaves» und lässt sich davon wegtragen. Aber natürlich nur gerade zu Beginn, denn länger halten es die Musiker nicht aus. Nachfolgend wirds ein wenig lauter wie lebendiger, und anschliessend, mit einem fast schon Petrucci-artigen Solo, wieder ruhiger. Die Hälfte von «Abstract Bliss» ist leicht verdauliche Musik, wogegen der zweite Teil in einem unglaublichen Prog-Gewitter endet, schwere Kost.

Mit dem gerade mal drei Minuten "langen" Track «Dots» schaffen es die Schweden dann doch, einen komplett ruhigen Song durch zu spielen, inklusive ansprechenden, Spocks Beard ähnlichen Chören, sehr schön. Also die vier Schweden hauen hier ganz schön was heraus. Es braucht allerdings einige Durchläufe, um mit deren Musik wenigstens etwas warm zu werden. Echt stark ist das Werk trotzdem, aber Vorsicht, denn «Down The Mountainside» ist definitiv nichts für Prog-Neueinsteiger!
Crazy Beat


cede

https://www.youtube.com/embed/xVBQGUOU21s

Donnerstag, 25 April 2024 04:52

Die neue EP der Niederländer BODYFARM ist gar keine EP im herkömmlichen Sinne, denn sie besitzt die Laufzeit eines Langspielers. Trotzdem sind nur vier neue Songs darauf zu finden, und der Rest wurde mit Live-Aufnahmen gefüllt.

Da die Band bereits fünf Alben unter ihrem Gürtel trägt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Produktion sitzt und sie den Songs so eine angemessene Härte verleiht. Die klassischen Death Metal Riffs werden nur hin und wieder durch episch klingende Soli unterbrochen. Ein gutes Beispiel dafür wäre der Track «Onward Doomsday», denn wenn man diesen Titel nur schon hört, wird klar, dass das Thema Krieg auf dieser Platte gross geschrieben wird, und genau so hört es sich auch an. Die Szenerie eines Schlachtfeldes, vollgespickt mit erbarmungslosen Kämpfen, wird durch die Aggression des zelebrierten Death Metals hervorragend untermauert.

Die Live-Aufnahmen sind breit über deren Diskographie verteilt. Allerdings ist das Ganze so gemischt worden, dass es sich wie Studio-Aufnahmen anhört. Nur zwischendurch vernimmt man Ansagen, die einen wieder daran erinnern, dass es sich um einen Auftritt handelt. Die vier neuen Songs haben es in sich, und auch das Live-Material ist grossartig gespielt, allerdings etwas überproduziert. «Malicious Ecstasy» ist trotzdem ein wertiges Teil und jedem Death Metal Fan zu empfehlen.
Erik N.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/wwt3d8vJESo

Donnerstag, 25 April 2024 04:46
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v. 10 Punkten: 7.5

Beim Debüt der US-Amerikanischen Band BRAT sollte man sich lieber schnell daran gewöhnen, auf den Boden geschmettert zu werden. Obwohl dies ihre erste Platte ist, wird deutlich, dass sie schon längst wissen, was sie tun und wie das zu machen ist.

Auch wenn es sich hierbei um keine Neuerfindung des Genres handelt, treten sie doch mit einem Selbstbewusstsein auf, welches ihrer Musik den richtigen Pepp verleiht. Passend zu ihrem Bandnamen ist der Auftritt aufmüpfig und frech. Besonders gut ist das beim Track «Blood Diamond» zu hören, bei welchem die Core-Seite deutlich zum Vorschein kommt. Wie so üblich bei dieser Musikrichtung, sind die Tracks kurz und knackig. Das gesamte Album ist ein äusserst kurzweiliges Unterfangen. Kein Wunder mit nur zwanzig Minuten Laufzeit, welche aber in ganzen zehn Songs gepackt wurden!

Somit kann man sich in etwa ein Bild davon machen, wie die Riffs unablässig und ohne Verschnauf-Pause auf den Zuhörer eindreschen. Frontfrau Liz Selfish ist ein zusätzlicher Aspekt, der diese Truppe von andern im Genre abheben lässt. Ihre Vocals sind eindringlich, ungeschliffen und strotzen vor Energie. Zudem besitzen sie noch das gewisse Etwas, das ihrem Namen "Brat" alle Ehre macht. Da es sich bei «Social Grace» um ein sehr kurzes Werk handelt, rate ich, hier zuerst mal reinzuhören. Zu verlieren hat man ja nichts, und vielleicht bleit sogar der eine oder andere Drop hängen.
Erik N.

cede


https://www.youtube.com/embed/l5YqrJfPvB8

Donnerstag, 25 April 2024 04:36
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v. 10 Punkten: 6.5

Es gibt den perfekten Zeitpunkt, eine Band zu gründen und seine Musik auf die Welt loszulassen, und dann gibt es den Moment, bei welchem die Welt kurz danach in einen kulturellen Tiefschlaf verfällt.

Dies ist geschehen während der COVID-Pandemie, in welcher jegliche der musikalischen Kunst der Boden unter den Füssen weggezogen wurde und sich grade eine junge Band in feinster Weise der Welt präsentieren konnte. DEFOCUS teilen dieses Schicksal mit vielen anderen Acts, haben aber in der Zeit ein beachtliches Album an den Start gebracht und liefern nun den zweiten Longplayer nach. Für Metalcore Szenekenner sicher ein massiver Schritt nach vorne.

Die verschiedenen Soundlayer sind perfekt aufeinander abgestimmt, wirken aber streckenweise fast ein bisschen zu überladen und überproduziert auf mich. «There Is A Place For Me On Earth» ballert insgesamt einen Song nach dem anderen ohne Atempause durch, bis mir die Nummer auffällt, die tatsächlich als Messlatte von Defocus gelten könnte. «Don't Let It Hurt Me» spielt nämlich grandios mit Melodien, sphärischen Klängen und knallharten Riffs. Das aktuelle Werk ist unbestritten ein gekonnter, nächster Schritt, aber die Band ist hiermit noch lange nicht am Ende ihres Könnens angekommen.
Pat

cede


https://www.youtube.com/embed/8y_RszahCdc

Mittwoch, 24 April 2024 05:14
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Die 2015 von Bandkopf Manny Watts gegründeten VOIDGAZER beschreiben ihren Stil als Progressive Sludge Grindcore. Drei Genres, die unterschiedlicher nicht sein könnten! Die Band aus St. Louis, Missouri bringt mit «Dance Of The Undesirables» nun ihre zweite EP heraus.

Eigentlich sollte die Scheibe mit sieben neuen Songs früher erscheinen, wurde aber pandemiebedingt hinten angestellt. Bereits der Opener «Just Take The Needle» besteht aus einer rauen Rhythmusgitarren-Sektion und hartem Schlagzeugspiel. Death-Vocals sorgen für die passende Stimmung, während der Song langsamer wird und ein mahlendes Tempo erreicht. Von da an dominieren aggressive Töne, zusammen mit einigen progressiven Elementen. Der Titeltrack ist ein achteinhalbminütiges Biest, das mit schweren und aggressiven Tönen beginnt, mit harschen Vocals weiter geht und in leichtem Chaos endet.

Von einem geschickten und bluesigen Gitarren-Solo verwandelt sich der Song schlagartig in einen jazzigen Sound. «Blast Equalizer» versteckt melodische Noten grösstenteils zwischen Passagen voller Chaos und Brutalität, bevor es auf halber Strecke zu einem tiefen Zusammenbruch kommt. «Sexual Sadist Serial Slasher» läutet das letzte Drittel einer wahnsinnigen Platte ein, die definitiv nichts für gemütliche Stunden ist. «Grand Appeasement» und «From Nothing» beenden dann einen Reigen, der sich nicht wirklich einordnen lässt. Ganz so aussergewöhnlich, wie von der Band selbst beschrieben, ist ihr Stil allerdings nicht.

Wer im doomigen Death Metal zu Hause ist, wird diese musikalische Ausrichtung wertschätzen können, denn die Jungs sind wirklich sehr talentiert. Die Kunst, verschiedene Stilrichtungen so zu vermischen, dass sich etwas Hörbares daraus ergibt und für ein besonderes Hörerlebnis sorgt, ist doch hohe Schule. Die Frage ist mehr, ob «Dance Of The Undesirables» jemals ein breites Publikum ansprechen wird. Wahrscheinlich werden sie nicht den grossen Reibach damit machen, aber das geht völlig in Ordnung, denn "sein Ding durch zu ziehen" ist schliesslich die Grundlage, auf der Heavy Metal fusst. Voidgazer bringen Frische in die verstaubten Gehörgänge.
Oliver H.

cede


https://www.youtube.com/embed/cv8zn4Qade0

Mittwoch, 24 April 2024 05:06
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v. 10 Punkten: 7.6

Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums «Replica Of A Strange Love» aus dem Jahr 2021 durchlief die Besetzung von WRISTMEETRAZOR eine Metamorphose, wobei Justin Fornof seine Rolle am Bass, zugunsten des Lead-Gesangs aufgab. Neu hinzu kamen Userelaine am Tieftöner und Nate Billmyer an der Gitarre. Darauf folgten ausgedehnte Nordamerika-Tourneen und Festivalauftritte.

Nachdem das frisch aufgerüstete Quintett die Stärken seiner jüngsten Inkarnation auf der Bühne gefestigt und verfeinert hatte, fand es sich mit einem neuen Fokus wieder, der zur Entstehungs-Phase von «Degeneration» führte. Der Schreib- und Aufnahme-Prozess für «Degeneration», der die Truppe in die nahezu völlige Isolation in den Wäldern von New Jersey führte, war von äusserster Einsamkeit geprägt. Die Band-Mitglieder verliessen die Studiohütte, während der 30-tägigen Session, zwischen fast ununterbrochenen 12-stündigen Aufnahme-Sitzungen, nur gerade dreimal.

Für diesen Moment der seltenen Ruhe nutzten Wristmeetrazor die Produktions-, Technik-, Mixing- und Mastering-Fähigkeiten von Randy Lebeouf (The Acacia Strain, Dying Wish, Kublai Khan). Während «Degeneration» immer noch Spuren von Fornofs etablierter Welt der Nietzschen Philosophie und der verdrehten Romantik enthält, fühlte sich der Sänger auch zu Themen wie Menschen-Feindlichkeit, Apoplexie und moralischer, politischer und religiöser Heuchelei innerhalb der Gesellschaft hingezogen. Während der Zorn eher nach aussen als nach innen gerichtet ist, wird der gesellschaftliche Verfall und das System-Versagen erkundet, die zusammen ein Gesamtbild der Verachtung für die abstossenden Eigenschaften der Menschheit offenbaren.

Zwölf neue Songs bietet das Werk, das auch musikalisch ein Makeover erfahren hat. Die Single «Trepanation» fasst die neue Ausrichtung des Albums auf aggressivste Art und Weise bestens zusammen. Ihr Sound schwebt zwischen Metal- und Hardcore, gepaart mit Nu Metal und Industrial Elementen. Auch Spuren von Black sowie Death Metal sind enthalten. Um eine vollständig umgesetzte Ästhetik zu gewährleisten, die die Absurdität der Suche nach Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt darstellt, wurde das Cover vom bildenden Künstler Alex Eckman-Lawn (END, Dim Mak, Woe) zusammen gestellt. Die visuelle Präsentation von «Degeneration» vereint das, was einst Fleisch war mit maschineller Technologie und unterstreicht Wristmeetrazors bislang düsterstes Album.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/yTLL-IW2bo0

Mittwoch, 24 April 2024 04:59
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v. 10 Punkten: 7.5

Rein von den Rhythmus-Gitarren ausgehend, haben sich die Deutschen wohl sehr viel Running Wild angehört. Dazu gesellt sich noch eine Prise Iron Maiden und Saxon, während der Gesang sehr kernig aus den Boxen erklingt.

Der vierte Longplayer von Stormhunter bietet aber auch feine Einleitungen, wie man sie von Blind Guardian her kennt, um dann in einen Double-Bass Drum-Klopfer überzugehen («Altar Of Illusions»). Wer somit auf die genannten Truppen steht, könnte hier eine nicht mehr ganz so junge Band für sich entdecken. Die Combo existiert immerhin schon seit 1998. Dass sie allerdings nie so ganz zu den angesagtesten Truppen gehören, trägt auch (s)einen musikalischen Grund.

Was sie fabrizieren, klingt gut und hörenswert, wird aber das Level der obenstehenden Bands nicht erreichen können. Mit «Nightmare» klopft das Quintett an die Pforte von Helstar und mit «Death Fallen Angel» stossen sie die Türe zu Candlemass und Black Sabbath weit auf. Metalheads die sich eh alles anhören, werden hier sicher ihre Freude daran haben, und bei allen anderen könnte mit «Best Before: Death» eine gelungene Scheibe den Weg in die heimischen Anlagen finden.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/xcPXAFVZ5N8

Mittwoch, 24 April 2024 04:45
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v. 10 Punkten: 6.5

Zur Hälfte aus den Ruinen der UK-Band Hark, die bis 2017 aktiv waren, sind nun GOAT MAJOR quasi aus "den Wirren der COVID-Pandemie" hervor gegangen. Nach der der 3-Track EP «Evil Eye» von letztem Jahr wuchten nun Tom Shortt (Vocals, Bass), Jammie Arnold (Guitars) und Simon Bonwick (Drums) ihr full-lenght Debüt heraus. War man zuvor (mit Hark) eher noch in der Sludge und Stoner Ecke zu Hause, soll es jetzt okkulter und doomiger zu und her gehen.

Ein erster Durchlauf von «Ritual» bringt insgesamt jedoch eher weniger von dem, was im Presse-Schrieben als "Occult Doom Metal" angepriesen wird. Vielmehr scheppert es zu Beginn stonermässig daher und fördert Monster Magnets Riff-Monotonie zu Tage. Der Opener «Snakes (Goddess Of The Snake) erinnert mich vom Gitarren-Sound her allerdings zunächst mal frappant an das alte Death Metal Flagschiff Bolt Thrower oder auch Six Feet Unders Masterpiece «Warpath» (1997). Spätestens wenn der Gesang von Tom einsetzt, werden die deathigen Vibes jedoch wieder ins zweite Glied zurück gedrängt.

Für zäheren Doom muss bis zum Track «Turn To Dust» abgewartet werden, und auch «Light Of The End» klingt ziemlich gleich vom Aufbau her. «Power That Be» geht derweil wieder mehr in Richtung Stoner Doom, ehe das Opus «Mountains Of Madness» den erwähnten Begriff "Occult Doom Metal" mindestens halbwegs abdeckt, und mit «Lay Me Down» folgt letztlich ein halbinstrumentaler, unerwarteter Absacker, der stilistisch aus der Reihe tanzt. Unter dem Strich verbleibt mit «Ritual» ein Werk, das somit nicht sonderlich innovativ daher kommt und deshalb nur bei eingefleischten Gerne-Liebhabern punkten kann.
Rockslave

cede

 

https://www.youtube.com/embed/802S85Ezdbc

Dienstag, 23 April 2024 05:05

Zwei Jahrzehnte nach der Veröffentlichung ihres letzten Studio-Werkes «Heathen Machine» meldet sich die UK Heavy/Prog Metal Band BALANCE OF POWER mit neuen Band-Mitgliedern und einem brandneuen Album zurück.

Von der alten Besetzung sind gerade noch Tony Ritchie (Bass) und Lionel Hicks (Schlagzeug) übrig geblieben. Neu sind Sängerin Hazel Jade und die beiden Gitarristen Adam Wardle und Chris Young. Auf dem Album jedoch sind Chris Masimore und Stoney Wagner an den Gitarren zu hören und klingt somit alles etwas verwirrend. Aber zur Musik: Songs wie « Never Be Here Again» sind klasse, leben von einer starken Gesangs-Melodie und der kraftvollen Stimme von Hazel.

Derweil klingt diese leicht verständliche Prog-Nummer klasse durch die Stimmungs-Wechsel, gespielt auf hohem Niveau. Auch die Midtempo Metal-Nummer «Monster» geht schnell ins Ohr, wie auch das interessante «Rage Of Ages», ein Wechselspiel zwischen harten Gitarren-Riffs und ruhigen Passagen bei den Strophen, dazu ein Mitsing-Refrain, sehr coole Nummer. Dann das schnelle «Abbys», das etwas an neuere Judas Priest erinnert. 

Die Briten schaffen es, die Musik von Heavy Rock, Metal und Prog in einem spannenden Mix zu verschmelzen. Zudem ist Hazel Jade ein richtiger Glücks-Griff, denn die Sängerin veredelt die sonst schon starken Songs durch ihre variable Stimme noch zusätzlich. Und so beendet die Power-Ballade «One More Time Around The Sun» das rundum gelungene Comeback der Truppe aus Brighton.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/TxHYnPHCGSc

Dienstag, 23 April 2024 05:00
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v. 10 Punkten: 7.0

Norwegischer Black'n'Roll, rau und ursprünglich. So könnte man die ganze Chose stehen lassen. Vergleiche zu Satyricon drängen sich unweigerlich auf, wo die beiden Jungs aber eine Eigenständigkeit mit einer gewissen Abwechslung an den Tag legen, ist dies bei KHOLD nur bedingt der Fall.

Die Tracks ähneln sich alle sehr stark, grosse Abschweifungen oder Alleinstellungs-Merkmale sind kaum zu finden. Wer also auf groovigen, tiefschwarz eingefärbten Metal steht, der kann sich diese Neuerscheinung gerne antun. Wer aber auf Abwechslung setzt, ist hier mit «Du Dømmes Til Død» eher schlecht beraten. Manchmal muss es eben einfach nur Gerödel sein, und dessen sollte man sich einfach bewusst sein. Ordentlich!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/HEHwkcD80BU

Dienstag, 23 April 2024 04:54
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v. 10 Punkten: 7.5

Kathrine Shepard, die visionäre Künstlerin hinter dem eindrucksvollen Musikprojekt SYLVAINE, webt ein komplexes Geflecht aus Emotionen durch die Sprache der Musik.

Sie schlägt eine Brücke zwischen den Welten, eine faszinierende Dualität, die das Schöne und das Harte vereint, Licht und Dunkelheit, Gelassenheit und Chaos und das empfindliche Gleichgewicht zwischen der Aussenwelt und dem inneren Heiligtum der Seele. Sylvaines Kompositionen sind eine viszerale Reise durch das grosse Spektrum an Emotionen, die bei all den menschlichen Erfahrungen entstehen. Katherines Songs dienen als Kanal für die innersten Gefühle, ein kathartischer Ausdruck der ewigen Sehnsucht.

Wie ein Märchen, gesponnen aus den Fäden der norwegischen Folklore, eine Erzählung, die mitschwingt mit den Geistern uralter Wälder und dem Flüstern längst vergessener Kreaturen. Auf ihrer aktuellen EP «Eg Er Framand» (norwegisch: «ich bin eine Fremde») begibt sie sich auf eine zutiefst introspektive und gelassene Reise durch das reiche Erbe der norwegischen Tradition. In diesem neuen Kapitel ihrer musikalischen Odyssee werden alte Volksmärchen zum Leben erweckt.

Sie bieten einen Einblick in die Tiefen ihres kreativen Geistes und verankern ihre Kunstfertigkeit in exquisiten Klangwelten. Mit ihren bisher vier veröffentlichten Alben und einer Split-EP bietet Sylvaine ätherische Klang-Landschaften, die auf Bühnen in ganz Europa, Nord- und Südamerika gezeigt wurden. Das Publikum war fasziniert von der transzendenten Kraft der Live-Auftritte.

Diese Fähigkeit, Zuhörer durch Musik in jenseitige Sphären zu entführen, ist ein Ausdruck von Kunstfertigkeit und tiefgreifendem Einfluss. «Eg Er Framand» transportiert dabei ein tiefes Gefühl von Staunen wie Faszination und schafft auch eine einzigartige musikalische Alchemie, die noch lange nachklingt, wenn die Musik bereits aufgehört hat zu spielen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/-oKsDurzt88

Dienstag, 23 April 2024 04:48
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v. 10 Punkten: 6.7

Ein interessantes Konzept haben die Berliner VLAD IN TEARS bei ihrem neusten Streich am Start. Nach der Veröffentlichung von «Porpora» im Jahr 2022 haben viele Fans der Band über ihre Gefühle, Kämpfe und Auseinandersetzungen des Lebens geschrieben. Die drei Brüder Kris, Alessio und Dario bastelten aus diesen Geschichten die neuen Songs.

Musikalisch bewegt man sich zwischen Gothic, Hard Rock und Alternative Rock und somit eigentlich etwas ausserhalb meiner favorisierten Musik. Das Trio setzt dabei auf fast schon radiotaugliche Melodien und Refrains, dies übrigens ohne Einsatz von Keyboards. Die E-Gitarre hinterlässt bei den meisten Songs ihren Stempel, ausgenommen beim ruhigen «Goodbye». «Hallo» überrascht mit deutschen Texten und «Hear Me Out» sorgt mit-Cello-Einsätzen für weitere Akzente.

Die Jungs sind also durchaus gewillt abwechslungsreiches Songwriting zu betreiben, auch wenn sich am Ende des Tages dann eben doch viel nach Wiederholung anhört. «Relapse» ist nichtsdestotrotz en solides, modern angehauchtes Dark Rock Album geworden, das bei mir allerdings sicher nicht in Dauer-Rotation laufen wird, denn dafür sind mir die Songs in der Summe dann doch etwas zu
glattgebügelt.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/MRD3xDUSu8g

Montag, 22 April 2024 05:47

Black Metal aus Polen wird von BLAZE OF PERDITION mit dem Album «Upharsin» geboten. Komplett in polnischer Sprache ist auch das sechste Album eingespielt worden.

Mit «W Kwiecie rozlamu» startet dieser neue Longplayer rasend schnell und klingt typisch polnisch. Man spürt den Geist von Behemoth, denn eine gewisse Ähnlichkeit ist definitiv vorhanden. Ganz viel Atmosphäre versprüht der Track «Przez rany», und auch so kann die Truppe aus Lublin überzeugen. Ebenso schnell und klirrend kalt präsentiert sich «Niezmywalne». Mit den eiskalten Breaks kriegt man die Möglichkeit, um Luft zu holen! 

Eine epische Black Metal Hymne wird mit «Architekt» geboten und die unheimliche Atmosphäre zieht sich durch den ganzen Song hindurch! Mit der erneut flirrenden Nummer «Mlot, miecz i bat» wird «Upharsin» beendet. Blaze Of Perdition machen ihre Sache dabei recht gut, nur sind die Songs allesamt ein wenig zu lang geraten, und so verlieren sie sich zum Schluss hin irgendwie!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/VL2Donu1E1g

Montag, 22 April 2024 05:35
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v. 10 Punkten: 8.2

Die schweiz-serbische Band EVOLUCIJA existiert seit 2007 und hat in der Vergangenheit bereits drei Alben veröffentlicht, wobei die ersten Beiden in serbischer Sprache komponiert wurden. 2023 wurde man in Serbien als beste Metalband ausgezeichnet.

«The World Is Full Of Wrath» schimpft sich der neuste Longplayer und bietet symphonischen Metal, der allerdings geradliniger und weniger ausufernd als die Songs der Genre-Könige von Nightwish aus den Boxen tönt. Sängerin Ilana vermeidet dabei die hohen Tonlagen und klingt mit ihrer warmen Stimme beruhigend. Dass die Band ein starkes Gespür zwischen der nötigen Härte und viel Melodie hat, beweist sie auf dem Opener «Pale Rider», der neben «The Earth Is Full Of Rats» (wie Recht sie doch haben…) und dem Hit «Storm» zu den Highlights gehört. 

Auch die gefühlvolle Ballade «Shame On You» kann überzeugen, hier singt Ilana im Duett mit einem männlichen Singer. Der Song wäre auch auf einem Avantasia Album gut aufgehoben. Die symphonischen Elemente sind angenehm und songdienlich platziert und drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, so dass die Gitarren voll zur Geltung kommen. 

Mit dem Cranberries Chartstürmer «Zombie» versucht man sich auch an einem Coversong, welcher solid performt wurde, mich aber nicht ganz überzeugt. Das vierte Werk der Band ist ein gutes Werk geworden, dass mit einigen starken Highlights aufwarten kann. Fans von Ad Infinitum, Visions Of Atlantis oder Leaves’ Eyes dürfen sich angesprochen fühlen.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/VJvrD6tuSBA

 

 

Montag, 22 April 2024 05:26

Nachdem sich Alessandro Del Vecchio als Haus- und Hofproduzent bei Frontiers verabschiedet hat (böse Zungen behaupten, dass jetzt nicht mehr alles gleich klingen wird bei diesem Label), scheint er bei VANDEN PLAS eine neue Heimat gefunden zu haben.

Die ungekrönten deutschen Prog-Könige um Sänger Andy Kuntz und Gitarrist Stephan Lill gehen mit ihrem elften Album ins Rennen und haben sich seit 1986 eine kleine, aber feine Fan-Gemeinde aufgebaut. Eine, die sich aber den komplexeren Sound-Strukturen verschrieben hat und eine, die bei den Konzerten dem Genuss eher den Vorzug gibt, statt einer wilden und ausufernden Party. Was aber nicht Schlechtes bedeuten muss!

Allein der Album-Titel zeugt einmal mehr davon, dass er sich eher als Zungenbrecher, denn als sich leicht einzuprägender Titel zeigt.  Auch dieses Mal lassen es sich die Kaiserslauterer nicht nehmen und hauen dem Zuhörer Lieder um die Ohren, die sich zwischen sechs Minuten und einer Viertelstunde bewegen. Ein Eintauchen in nach wie vor opulente Song-Sphären ist garantiert, wenn man sich die Zeit dazu nehmen will.

Wer nun denkt, dass man es hier mit der deutschen Version von Dream Theater zu tun hat, sieht sich allerdings getäuscht. Höchstens zu vergleichen mit derjenigen Phase, in der damals «Images And Words» (1992) veröffentlicht wurde, denn Vanden Plas verstehen es immer wieder geschickt, melodische Parts und Elemente einzubauen, die sofort hängen bleiben. Prog-Fans, mit «The Empyrean Equation Of The Lost Things» kommt hier zumindest musikalisch ein gut verdaulicher Brocken auf Euch zu.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/RNiXdcgzCYE

Montag, 22 April 2024 05:16

REVULSED aus Australien sind zurück. Sie haben 2015 ihr Debüt-Album «Infernal Atrocity» veröffentlicht und bis auf ein paar Singles war es sehr ruhig um die Band. Jetzt haben sie es geschafft und Ihr zweites Werk veröffentlicht.

«Equitable Sufferance» macht, was es soll. Nichts wirklich Besonderes oder Eigenständiges, verwendet aber die typischen Zutaten und wîrd damit nur einen kleinen Kreis an Zuhörern erreichen. Klar, das ist nicht der Grund, warum man Musik macht, aber trotzdem ist es schön, wenn man gerade aus dieser Ecke ein positives Feedback bekommt. Die Truppe aus Down Under interpretiert ihre Variante des Brutal Death Metal technisch und hat mit simplen und stumpfen Passagen nicht viel am Hut.

Natürlich muss das Ganze blasten ohne Ende, und diese Momente kommen natürlich auch nicht zu kurz. Gitarrentechnisch zwickt es an allen Ecken und Enden, und man rifft sich die Finger wund, um es einmal übertrieben zu formulieren. Immer wenn es um brutalen und technischen Death Metal geht, muss man natürlich Suffocation ins Spiel einbringen. Die Einflüsse sind deutlich hörbar, aber man ist weit davon entfernt, wie ein Klon davon zu klingen oder bloss zu kopieren.

Die Tatsache, dass Gitarrist Sheldon D'Costa und Bassist Mark Smith die Band inzwischen verlassen haben, könnte auf weitere Inaktivität hindeuten, aber für den Moment ist «Cerebral Contamination» mehr als genug, um einen bei der Stange zu halten. Mit einer Spielzeit von knapp 36 Minuten schlägt dieses Album zu wie eine Heuschreckenplage und hinterlässt verwüstete Felder. Fans von Brutal Death Metal könnten hier fündig werden.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/GHguEZoIvtY

 

Samstag, 20 April 2024 07:30
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v. 10 Punkten: 8.5

Still und hoffnungsvoll befreien sich die Schweizer KING ZEBRA aus dem Schatten-Dasein der neuen und zukünftigen Helden heraus.

Die Truppe um den ehemaligen China Sänger Eric St. Michaels schiesst mit dem Opener «Starlight» aus allen Rohren und segnet den Track mit einem leichten Def Leppard Chorus, der sich sehen und speziell hören lassen kann. Das Quintett erfindet die Musik nicht neu, schippert im hart rockenden Bereich und gewährt den treibenden Rhythmen den gleichen Platz wie den mitreissenden Gitarren-Riffs und Solos. Dabei werden die 80er herauf beschworen und lassen mit feinen, punkigen Akzenten («Children Of The Night»), wie auch mit melodischen Elementen («Dina») das Hard Rock Herz höher schlagen.

Einerseits haben King Zebra mit «Cyanide» einen kleinen Hit im Ärmel versteckt, um andererseits mit dem Ratt artigen «With You Forever» Zusatz-Punkte einzusammeln. Das stark an Def Leppard angelehnte «Restless Revolution» besitzt durchaus seinen Reiz, kupfert letztlich aber zu stark bei den mächtigen Engländern ab. «Between The Shadows» ist auf jeden Fall ein coole Scheibe geworden, die sich zu einer Ausfahrt mit dem Cabrio ebenso eignet, wie als Album, das die Party zum Kochen bringt.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/DJRmlubYZ6Q

Samstag, 20 April 2024 07:26

Was machen zwei bekannte Musiker von Ensiferum, nämlich Petri Lindroos und Janne Parviainen, wenn es ihnen langweilig ist?! Sie gründen auf die Schnelle eine neue Band mit einem anderen Musikstil! SATANIC NORTH nennt sich diese neue Combo, die mit ihrem selbstbetitelten Album ausgiebig dem Black Metal der zweiten Welle huldigt.

«War» schiesst gleich mal retromässig und mit unheiliger Power aus den Boxen! Da wird eine Maschinengewehr-Salve nach der anderen abgefeuert. Zum Luftholen folgt ein geniales Break, und mit einer maximalen Intensität schliesst «Arise» an. Passt das filigrane Gitarren-Solo zu diesem Wirbelsturm von einem Song? Ja, denn genau so wird für gehörig Abwechslung gesorgt. Mit viel Groove zieht «Village» in die Schlacht und auf das Schlachtfeld.

Nur geil gespielt ist «Hatred And Blasphemy», und das vor allem wegen den traditionellen Heavy Metal Breaks! Groovig und ebenfalls sehr traditionell heavymetallisch zieht einem «Four Demons» in seinen Bann! Majestätisch und erhaben kommt «Behind The Inverted Cross» daher. Satanic North wissen genau, wie geile Songs geschrieben werden, auch wenn damit vor allem auf Altbekanntes gesetzt wird. Die Glocken werden mit «Vultures» geläutet und lässt einen eine epische Black Metal Hymne geniessen.

Im Midtempo schliesst «Wolf» an, aber nur zu Beginn. Danach wütet nämlich ein hungriges Wolfsrudel. Auf finnisch wird «Kohti Kuolemaa» dargeboten, und diese Nummer watet in ruhigerem Gewässer herum! Zum Schluss gibt sich noch der Titeltrack «Satanic North» die Ehre und klingt etwa so eine Black Metal Version von Motörhead. Ein würdiger Abschluss für dieses geniale Album von Satanic North, und hoffentlich bleibt das Ganze keine Eintages-Fliege!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/5NCBbNMC8QI

 

Samstag, 20 April 2024 07:21

Die Grammy Award Gewinner von HIGH ON FIRE bringen nach dem letzten Album «Electric Messiah» mit «Cometh The Storm» ein weiteres Highlight heraus.

Laut und krachig beginnt das neunte Album von High On Fire mit dem Opener «Lambsbread», und so löst ein geniales Riff das andere ab. Eine gewisse Nähe zu Crowbar ist dabei nicht von der Hand zu weisen! Dass dieser Sound ohne Ende groovt, muss nicht extra erwähnt werden! Wie eine Planier-Raupe macht «Burning Down» alles dem Erdboden gleich, was sich als Hindernis in den Weg stellt! Die Chose wirbelt zudem noch gewaltig Wüstenstaub auf und wildert so in Gefilden des Desert Rock! Die psychedelischen Gitarren-Soli sind exzellent und veredeln das Ganze gekonnt.

Eine massive Riff-Wand türmt sich mit «Trismegistus» auf, und High On Fire grooven wie von Sinnen! Der Gitarrist soliert sich hierbei ins Nirvana! Danach folgt der Titeltrack, und nun wird es bluesig, aber nur bis die nächste Groove-Lawine ins Tal donnert! «Karanlik Yol» ist ein aussergewöhnliches Instrumental, das einen Hauch Orient verströmt. Eine volle Wagenladung Rhythmus wird mit «Sol's Golden Curse» aufgefahren, und die Maschine namens High On Fire läuft gut geölt wie reibungslos! Chaotisch wird es mit «The Beating», und das fühlt sich an wie Motörhead auf Speed!

Eine weitere Portion Groove gefällig? Dann wäre «Though Guy» das richtige Mittel zum Zweck! Richtig intensiv wird es mit «Lightning Beard» und man kann förmlich den Geist von Crowbar spüren! «Hunting Shadows» wird mit einer wunderbaren Melodie aufgepeppt und zeigt die Kalifornier diesmal von einer ruhigeren Seite. Dissonant beginnt hingegen «Darker Fleece» zum Schluss, und das klingt dann gar nach Sunn O)))! Also noch Drone pur als Zugabe oben drauf. Die Truppe aus Oakland hat auch mit «Cometh The Storm» einen Grammy Award verdient, denn das ist ein absolut grandioses Werk geworden!
Roolf

cede

 

https://www.youtube.com/embed/2eaYjKB_Phc

Samstag, 20 April 2024 07:14
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v. 10 Punkten: 8.8

«Transience» birgt neue Klänge der deutschen Metalcore-Formation VENUES, die sich besonders in Grossbritannien eine stolze Fanschar erspielt haben. Als Support von Future Palace konnte der Vierer mit seinem Mix aus Metalcore, Post-Hardcore und einem modernen Touch Nu-Metal überzeugen.

Für den Gesang sind Daniela «Lela» Gruber (Clean-Vocals) und Robin Baumann (Screams) zuständig, die dadurch eine Reihe von Gesangs-Stilen kreieren, die sich mit jedem Track ändern. «Godspeed, Goodbye» beginnt erstmal mit Synthesizern, bevor anschliessend die Hölle losbricht. Gitarrist Valentin Hahnemann leistet dabei hervorragende Arbeit an den Saiten. Auch «Haunted House» besticht durch ein sehr eingängiges Gitarren-Riff, aber es ist diesmal Schlagzeuger Dennis Vanhofen, der auf dem Track durch hervorragende Arbeit an den Drums brilliert.

Das Schöne an «Transience» ist, wie leicht Gruber und Baumann die Gesangs-Aufgaben tauschen, ohne aus dem Rhythmus zu gelangen. «Unspoken Words» wurde bereits im Februar als Vorab-Single veröffentlicht und thematisiert tiefe Gefühle zum Thema toxische Beziehungen. Der Titel «Reflections» ist mittlerweile schon zum festen Teil des Live-Sets geworden. Mit «Oblivion» und «Cravings» folgen zwei weitere, zuvor veröffentlichte Tracks, die erneut, besonders Letzterer, durch herausragende Schlagzeug-Arbeit auffallen.

Die Scheibe endet mit dem nachdenklichen «Coming Home», das mit einer Laufzeit von gut fünf Minuten auch der längste Titel auf der Platte ist. Der vom Klavier geleitete Song entführt die Zuhörer in eine völlig andere Richtung als der Rest von «Transience». Ein herausragender Titel zum Abschluss des Albums, der der philosophischen Frage «Was ist Freiheit?» nachgeht. Die Band hat sich für «Transience» mit dem Stamm-Produzenten Christoph Wieczorek von Annisokay zusammen getan, der bei der Produktion exzellente Arbeit geleistet hat. Es bleibt also nur noch zu hoffen, dass Venues über Pläne verfügen, ihre Fans heuer mit einer Tournee zu beglücken.
Oliver H.

cede

 

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Freitag, 19 April 2024 05:16

Muss eine traurige Gegend sein, dieses Yorkshire in England oder wie ist es sonst erklärbar, dass MY DYING BRIDE immer wieder aufs Neue so tieftraurige Musik produzieren?! So folgt nach dem genialen Album «The Ghost Of Orion» nun das fünfzehnte Werk «A Mortal Binding», das ebenfalls nur so vor Genialität strotzt!

Mit «Her Domination» wird untypisch harscher Death Metal geboten, und dieser Song wird mit einem unvergesslichen Riff garniert! Aber halt, denn sobald die tieftraurigen Geigen ins Spiel kommen, müssen die Taschentücher gezückt werden! Mit zackigem Riffing geht es bei «Thornwyck Hymn» zur Sache, und nun werden von Sänger Alain Stainthrope cleane Vocals anstelle von Growls eingesetzt, die nur so vor Melancholie triefen! Dieser Track ist tieftrauriger Doom Metal in Perfektion!

«The 2nd Of Three Bells» fischt in den Tiefen der Melancholie, und der Gesang erinnert mich an Ville Valo in Höchstform. So wird eine bittersüsse Halbballade geboten, die sämtliche Stärken von My Dying Bride bündelt! Mit «Unthroned Creed» wird einen Zacken zugelegt und erneut ein endlos geniales Riff aus dem Hut gezaubert. Auf diese Weise wird abermals Traurigkeit in grossen Portionen serviert! Der Longtrack dieses Albums nennt sich «The Apocalyptist» und zeigt sich als massiver Hassbatzen!

Jetzt darf sich Alain Stainthrope sämtliche Wut von der Seele growlen, um dann aber auch mit wehklagenden Clean-Vocals tief zu berühren. Für noch mehr Atmosphäre kommen noch Geige und akustische Gitarre zum Einsatz. Traurigkeit in Perfektion wird mit «A Starving Heart» geboten und einmal mehr präsentieren man sich in Bestform! Den traurigen Abschluss besorgt «Crushed Embers», und nochmals zieht der Sechser aus Halifax sämtliche Register seines Könnens. Mit «A Mortal Binding» ist ein weiteres, sensationelles Album gelungen, das ich mir unbedingt und unverzüglich zulegen muss, inklusive einer Grosspackung Taschentücher!
Roolf

cede

 

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Freitag, 19 April 2024 05:11

Seit 2013 rotzen sich die Jungs aus Atlanta durch ihren dreckigen und von klebrigen, ölverschmierten Hosen und staubigen Lederjacken versehenen Rock. Irgendwo zwischen den Dangerous Toys, Rose Tattoo und Hardcore Superstar haben sich die Herren um Sänger D.K. Revell eingefunden.

Lieder wie «Dirty Rhythm» manifestieren die schäbige Table Dance Bar, in denen sich die Jungs um die leichtbekleideten Tänzerinnen prügeln und sich dabei vor keiner Biker-Truppe fürchten («Ride Or Die»). Mit «Fireback» lassen sie die Motoren der Harleys aufheulen und die Räder durchdrehen, bis sie sich in kleine Einzelteile auflösen. Kompromisse kennt der wilde Haufen nicht, sondern nur den konsequenten Weg, der ab durch die Mitte geht. 

Mit einem The Cult artigen Rhythmus pfeffert «Man On A Mission» aus den Boxen und lässt selbst Lemmy im Himmel mit einem zufriedenen Lächeln seinen Kopf im Takt mitwippen, während «Turn Me Loose» selbst Rose Tattoo nicht besser hätten bringen können. Das vierte Album des räudigen Haufens bietet genau dieses Kraftfutter, welches vielen anderen jungen Bands abhanden gekommen ist. Angesprochen ist dabei deren Authentizität! 

Hier rocken Hunde, die sich ihr Revier selbst abgesteckt haben, und wer ihnen da einen Haufen hinsetzt oder ans Bein pinkelt, humpelt anschliessend mit gebrochenen Beinen wieder davon («Died Laughing»). Hier wird nicht nur Musik gemacht, weil es cool ist, sondern hier wird gerockt, weil es eine verdammte Lebenseinstellung ist, das zu tun! Wer auf bodenständigen, ehrlichen, dreckigen und urwüchsigen Hard Rock steht, wird an Kickin' Valentina, respektive «Star Spangled Fist Fight» nicht vorbei kommen.
Tinu

cede

 

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Freitag, 19 April 2024 05:06

Seit 1975 gehen die Troy Brüder mit ihrem melodischen Rock ins Rennen. Dabei drehte sich das Band-Karussell immer wieder, was der Qualität der Musik aber keinen Abbruch tat.

Mit dem zwölften Studio-Album werden sie keinen Fan enttäuschen, sondern neu dazu gewinnen. Die Songs dermassen auf den Punkt bespielt, von jeglichem Ballast entfernt und mit Hitpotenzial gesegnet, habe zumindest ich die Jungs noch nie erlebt. Tracks wie «Never Can Say Goodbye», das flotte «Feelin' Lucky», die berührende Ballade «Forever In May Heart» oder die hervorragende Rainbow Cover-Version von «I Surrender» lassen das Album zu einem Highlight werden.

Wie auch das verspielte und von einem tollen, solistischen Einstieg eingeleitete «One Heart», welches sich dank der Chören sofort in die Gehörgänge und das Herz einschleicht. Die leicht Flamenco artigen Zwischen-Parts runden diese Nummer zusätzlich auf. Das rockende «Give It Up» sowie das an Disco-Musik der 80er erinnernde «Standing Tall» überzeugen und machen aus «Defiance» ein Album, das schon jetzt zu den besseren Releases des laufenden Jahres gehört.
Tinu

cede

 

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Freitag, 19 April 2024 04:58
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v. 10 Punkten: 8.0

Die Deutsch-Rocker AMPEX legen seit ihrer Gründung 2019 ein beachtliches Tempo vor. «Eterno» ist bereits ihr drittes Album, und dieses klingt extrem hungrig. Hier paart sich jugendliche Kraft mit Melodien, Punk, ein wenig Heavy Metal und wird begleitet von mal platteren, dann reflektierenden Texten. Allerdings bewegen sie sich sie weit von irgendwelchen, pubertierenden Parolen.

So prangert «Welt voller Müll» die Umwelt-Zerstörung an, wirkt «Nichts ist verloren» melancholisch, wird es mal lustig bei «Stifflers Mom», werden klassische Fragen bei «Mein letzter Tag» gestellt und eine Beziehung voller Gewalt bei «Der Kummer der nicht spricht» besungen. Dazu kommt abwechslungsreicher Rock. Dieser könnte gerade live sehr gut funktionieren. Zudem fühlen sich Ampex auf den Bühnen laut Promo-Schreiben denn auch am wohlsten. 

Spannend wird es dann sein, woher die gelegentlich dezent eingesetzten Bläser kommen. Vielleicht kommen Ampex live aber noch ein wenig roher daher, als auf diesem Studio-Album. Wobei sie auch hier eine sehr grosse Energie in die heimischen Stuben transportieren. Insgesamt fand ich das Zweitwerk «Alles was du brauchst» zwar noch etwas zwingender, doch unter wie über dem Strich wird das Niveau aber gehalten, und das ist für «Eterno» äusserst erfreulich.
Roger W.

cede


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Donnerstag, 18 April 2024 05:36

Wir haben es hier mit einem neuen Black Metal Projekt aus der Ukraine zu tun. Bassist Oleksii Kobel (Soen) ist der Kopf hinter WAIDELOTTE und hat die Songs komponiert: "Waidelotte erzählt die Story wie man das Licht erreicht, wenn man zuerst durch Finsternis wandern muss". In einem Land dass seit über einem Jahr in einen Krieg verwickelt ist, trifft das leider in besonders hohem Mass zu.

Musikalisch verbindet man Black, Melodic Death und Progressive Metal mit einer Portion Folk. So erklingt bereits im Opener «The Era Of Stagnant Gods» nach einem rasenden Start eine Flöte und später sogar an Stranger Things erinnernde Synthie-Melodien. Gewöhnungsbedürftig, aber spannend! Doch auch seltene Instrumente finden hier Platz. Das anschliessende «Todestrieb» beginnt stampfend, bevor die Drehleier (Hurdy Gurdy) eine schaurig-schöne Atmosphäre zaubert. Bei den mir völlig unbekannten Instrumenten Bandura und Tsymbaly musste ich zuerst Google zu Hilfe nehmen.

Bei Ersterem handelt es sich um eine ukrainische Zither, welche bei zwei Songs zum Einsatz kommt und bei Zweiterem um ein baltisches Hackbrett, welches in Verbindung mit einer weiblichen Stimme bei «Lightkeeper» an Eluveitie erinnert. Mit der Schlussnummer zerstören Waidelotte allerdings ein insgesamt beindruckendes Erstwerk. Das Synth-Ambient Gedudel mag ja noch als Intro durchgehen, aber spätestens nach zwei Minuten drückt man entnervt die Stopp-Taste. Unter dem Strich lässt sich dennoch ein positives Fazit ziehen. «Celestial Shrine» ist abwechslungsreich, spannend und musikalisch beeindruckend umgesetzt.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/zrM9CSB80kk

Donnerstag, 18 April 2024 05:29

Oz Hawe…, also..., den Gitarristen kennt man von Osukaru her…, nun gut…, Oz war bei der Live-Formation von Eye Gitarrist. Puh…, in unseren Breitengraden wird man ihn kaum kennen, aber zumindest hat er nun, zusammen mit Keyboarder Mathias Rosén (Eye), ein paar Lieder komponiert, welche zwischen Hard Rock und AOR liegen.

Dabei erklingen verdammt gute Tracks («As We Cry», «Midnight Lady (Dangerous Game)»), die aber auch von Mittelmass abgelöst werden. Sehr hörenswert ist dagegen «Fools Gold» mit Sängerin Jane Gould, die eine hervorragende Performance abliefert, wie auch bei «The Essence Of Love». Am Ende der Scheibe sprechen wir hier aber von einem Projekt, das zwar verdammt viel Potenzial in sich trägt, dies aber nicht immer ausschöpft. 

Speziell die Sänger/Sängerinnen agieren grandios, lassen aber einen gewissen roten Faden vermissen. Es wäre an der Stelle spannender gewesen, wenn man Jane das komplette Album hätte einsingen lassen (hiermit will ich die Leistung der anderen aber nicht schmälern)…, anyway. Das selbstbetitelte Werk ist auf jeden Fall eine gute, rockige AOR-Scheibe, die sich Freunde von FM, Foreigner und Journey unbedingt anhören sollten.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/zDtiuJmU9a8

Donnerstag, 18 April 2024 05:22
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v. 10 Punkten: 7.0

Wer die Band Hexvessel kennt, braucht eigentlich nicht weiter zu lesen und hat sich diesen Release vermutlich eh schon längst gekrallt.

Leute wie ich aber, die ein wenig mehr an Informationen benötigen, können sich folgendermassen orientieren: ITERUM NATA ist quasi das Solo-Projekt des ehemaligen Hexvessel Lead-Gitarristen Jesse Heikkinen, und man beschäftigt sich musikalisch mit sehr atmosphärischen, düster eingehauchten Folk-Songs, welche jeweils gerne am Rand des Black Metal entlang schlittern, ohne sich dessen komplett hinzugeben. 

Diverse Instrumentalisierungen, seien sie sowohl elektrifiziert wie auch ohne, gepaart mit cleanem und teils auch geknurrtem Gesang, bilden zusammen mit der melodiösen Atmosphäre einen Reigen der düsteren Art. Es ist noch schwierig zu beschreiben, wie man Iterum Nata einordnen könnte. Hört es Euch an wenn Ihr, wie eben erwähnt, auf Hexvessel oder auf düstere Atmosphäre mit unterschiedlichen Einflüssen steht. Speziell!
Toby S.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/0xErUImGI80

Donnerstag, 18 April 2024 05:14

Das Intro auf der neusten Platte des schwedischen Trios SATURNALIA TEMPLE gewährt einen optimalen Einblick in das Album. Die Riffs sind rudimentär, schwer und grundsätzlich fundamentaler Doom. Die Produktion ist roh, ungeschliffen und tönt so, als wäre es in einem Kellerloch aufgenommen worden, was natürlich prächtig zur Stimmung passt.

Das Einzige, was das Intro nicht verrät, sind die Vocals. Diese sind nämlich etwas untypisch für Sludge oder Doom und erinnern eher an die zweite Welle des Black Metals. Sie sind im Kontrast zu den Instrumenten eher energiereich und angriffslustig. Repetition wird hier grossgeschrieben. Die rund 5-minütigen Tracks beinhalten nur sehr wenige Riffs, dafür aber recht eingängige. Durch die Gewaltigkeit der Musik schmilzt man förmlich dahin bei Zuhören, sofern man eine Affinität für Doom Metal hat. Ansonsten kann das Erlebnis relativ langweilig ausfallen. Die vereinzelten Soli verleihen dem Werk eine gewisse ominöse Stimmung, heitern dabei aber die Atmosphäre etwas auf. 

Ein Höhepunkt ist sicherlich der Closer «Kaivalya», der, wie das Intro, ganz ohne Gesang auskommt. Dieser Track wirkt noch basslastiger, als das Album ohnehin schon ist. Der Main-Riff ist klassischer Doom Metal aus dem Bilderbuch und wird auch noch nach Ende des Stücks weiter im Kopf vor sich hin dröhnen. Dazu kommt das ausführlichste Solo, welches ein wenig an abendländische Musik erinnert. An sich sticht bei diesem Projekt nichts wirklich heraus, abgesehen vom Closer. Das Album ist einfach altherkömmlicher Doom Metal, mit wenigen bis gar keinen Überraschungen. Dafür übt «Paradigm Call», trotz den Vocals, einen entspannenden Effekt auf den Zuhörer aus.
Erik N.

cede

 

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Mittwoch, 17 April 2024 05:28
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v. 10 Punkten: 7.5

Die finnischen Druid-Metaller UNSHINE bieten auf ihrem fünften Album «Karn Of Burnings» weniger Einzel-Lieder, sondern 45 Minuten schamanisch-mystische Hintergrund-Musik. Das kann auf die Dauer etwas bemüht wirken, schafft aber eine eindrückliche Atmosphäre für verregnete Tage.

Auch Spaziergänge in vernebelten Wäldern mit aufgesetzten Kopfhörern könnten damit noch eindrücklicher werden. Wobei man damit natürlich die Original-Atmosphäre mit all den echten Waldgeräuschen verpasst – was auch blöd ist. Tatsache ist, dass es Unshine hier wohl um ein Gesamt-Klangbild geht und nicht um einen einzigen Moment, in dem zum Beispiel die Masse einen Refrain mitsingt. Dabei zeigen sich die Nordländer aus Helsinki, Uusimaa musikalisch sehr offen. Ihren klassischen Heavy Metal reichern sie mit Folk, Death-, Black- und gar Power Metal an.

Dazu kommen verschiedene rockfremde Instrumente und auch mal einen Schrei eines Adlers sowie natürlich die Stimme von Susanne Vesilahti. Um das Ganze abwechslungsreich zu gestalten, wird immer mal wieder das Tempo gewechselt, schalten sich Breaks ein und auch sprachlich ist man offen für anderes als ausschliesslich Englisch. Mir selber rauscht «Karn Of Burnings» zu sehr am Ohr vorbei. Und selbst bei einer langen Zugfahrt bleibt nur wenig hängen. Wer über mehr Gespür für Folk Metal verfügt als ich, darf hier gerne mal ein Ohr volll riskieren, und natürlich all diejenigen unter Euch, die sich gerne atmosphärische Musik anhören.
Roger W.


cede


https://www.youtube.com/embed/ImF4qSO6G8s

 

Mittwoch, 17 April 2024 05:21
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v. 10 Punkten: 8.5

Von 1987 bis 1997 existierte die Band VOYAGER. Deren Mitglieder waren um den ganzen Erdball verteilt, und das damals zur Veröffentlichung anstehende Material ging beinahe verloren, bis sich die Musiker 2019 wieder trafen. Dabei kam die Idee auf, wieder aktiv zu werden und den gemeinsamen, musikalischen Weg fortzusetzen.

Da der Name Voyager schon vergeben war, hängte man einfach noch ein X hinten dran. Heraus gekommen sind neun starke Tracks, so zum Beispiel der knackige Opener «Janus Face» oder das an Survivor erinnernde «Hypnotize You». Sänger Mario Gansen überzeugt mit seiner kräftigen Stimme und besitzt auch einen grossen Wiedererkennungswert. Auch gut zu hören beim AOR-Stück «Magic». Wirklich klasse, was Mario hier abliefert. 

Noch besser kommt seine Stimme bei der Power-Ballade «You Crossed My Way»zur Geltung. Hier erinnert er mich an Uriah Heep Sänger Bernie Shaw. Auch sehr schön, das flotte «I Recognize You», wo sich die Produktion herausragend zeigt. Der Sound ist klar, kraftvoll und dynamisch zugleich. Hier wird zeitloser, sehr spannender Melodic Rock geboten. Die Songs klingen ausgereift, mit viel Melodie, und dank Sänger Mario hebt man sich gewaltig von der Masse ab. «Magic» ist insgesamt ein sehr interessantes Album geworden und verleiht seinem Titel alle Ehre.
Crazy Beat

 

cede

 

https://www.youtube.com/embed/wKIMevI4nzk

Mittwoch, 17 April 2024 05:16
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v. 10 Punkten: 7.9

«Requiem For Eirênê» markiert das dritte Album der Funeral Doom Band ISENORDAL, und das neue Werk erzählt von einer ähnlichen Reise, wie sie auf fünf Tracks und fast einer Stunde voller Energie beschrieben wird.

Bereits beim Debüt stellte man fest, dass Isenordal sich einer Richtung des Metal verschrieben haben, auch wenn man im Doom und Black Metal wohl fühlt, könnte ihr dramatischer und extrem langsamer Funeral Doom eine Spur zu viel für so manchen sein. Aber genau wie beim Debüt finde sich auch hier sehr viele Qualitäten, und die sechs Musiker geben sich alle Mühe, das Album und die Instrumentierung spannend zu halten. Man könnte anerkennen, dass hier ganz viel drinsteckt, das man möglicherweise eben einfach nicht fühlen kann. 

Vor allem wirken Isenordal wie aus der Zeit gefallen, denn das Album könnte mit seinem Wechselspiel aus rauen Growls, leichtem Keifen und weiblichen Gesang glatt aus den 90ern stammen. Auch der Einsatz der Violine und das gesamte metallische Konzept sitzen perfekt, die Lieder auf «Requiem For Eirênê» sind zu keinem Zeitpunkt langatmig und banal. Es ist eine wilde Reise, eine, die nach mehrmaligem Anhören verlangt, um alles, was auf dieser Platte passiert, und alle Botschaften, die diese begnadete Band hier vermittelt, aufzunehmen. Jede Reise zurück öffnet neue Türen und Nebenflüsse, die Eure Sinne anregen und mit Staunen erfüllen.
Roxx

cede



https://www.youtube.com/embed/rgNFOX6Hlt0

Mittwoch, 17 April 2024 05:08

Es fällt mir schwer, VOLCANDRA entweder dem Black oder dem Death Metal zuzuordnen. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass sie auf jeden Fall sehr melodiös sind. Diese Melodien sind aber ausschliesslich auf Gitarren gespielt. Jedoch bringt man auch Blastbeats mit simplen Riffs, dann aber wieder technisch hochstehende Passagen.

Dieser Mix ist sehr gelungen und schafft eine heldenhafte Stimmung, welche von einer gewissen Aggressivität begleitet wird. Dies ist erst das zweite Album der US-Amerikaner. Man kann schon behaupten, dass die Truppe ihren eigenen Sound gefunden hat. Vor allem die Übergänge begeistern, wie sie scheinbarlos von weitschweifigen, an Viking Metal grenzenden Parts hin zu stumpfen und ungeschliffenen Black Metal Abschnitten wechseln. Ein gutes Beispiel ist der Opener «Birth Of The Nephalem». Dieser Track tangiert alle Aspekte ihrer Musik. Ein Cocktail aus Death, Black, Viking und vielleicht sogar noch ein bisschen Power Metal.

Alles begleitet von giftigen Screams und aggressivem Growling. Der Höhepunkt des Albums ist wohl der Closer und zugleich Titeltrack. Er beginnt mit einer cleanen Gitarre, wird dann abgelöst von einem Riff, der den Abschluss einer langen Reise verkündet. Die Musik ist beherzt und verbreitet eine feierliche Stimmung. In der Hälfte kommt eine gewisse, fast schon sinnliche, Melancholie auf. Der Übergang zur heroischen End-Passage gelingt der Band wieder vortrefflich. Klassische Black Metal Fans werden mit diesem Album wohl eher weniger anfangen können. Die Zielgruppe sind daher Leute, welche sich an herzhafter Musik, nachzuhören auf «The Way Of Ancients», erfreuen können.
Erik N.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/WI4LB1lS22U

Dienstag, 16 April 2024 05:05

Die Schweden beginnen ihr Debüt-Album mit «Väg», einer Mischung aus Stoner Rock, Grunge und einem kräftigen Black Sabbath Riff. Dazu die einsetzenden, ruhigen Passagen dazwischen, und ergänzt um die eher tiefe, kräftige Stimme des Sängers Kim Minkkinen, überzeugen gleich vollkommen.

Das schwerfällige, etwas ruhigere «Talar Miljon» erinnert an die grossen Grunge-Zeiten. Klasse sind BOTTENHAVET aus Stockholm auch, wenn sie ruhigere Töne anschlagen, wie beim starken «I Skuggan» und trägt bei den Strophen sogar einen feinen Blues-Touch nach aussen. Ebenso vernimmt man die kräftige, mächtige Stimme des Sängers und den schwedischen Gesang. Bereichert durch die wunderbaren Gitarren-Soli von Gitarrist Andreas Bohman sicher eines der Highlights hier. 

Das abschliessende «Hennes Liv» beginnt mit einem brettharten Tony Iommi Riff, lässt aber genügend Spielraum für andere Einflüsse. Auch die typische Stoner-Nummer «Motorväg» passt gut ins Gesamtbild. Zwischen grosser Wucht, mächtigem Rock, viel Gefühl und fetten Riffwänden finden Bottenhavet ihren ganz eigenen Weg. Klassischer Stoner Rock mit Alternative- und Grunge-Sounds, vermischt mit klassischem Rock und eben etwas Black Sabbath Geist - die Herren aus Stockholm legen hier mit «Ljud I Tysta Rum» ein grossartiges Album vor.
Crazy Beat

cede

 

https://www.youtube.com/embed/dxLxX6U8CgY

Dienstag, 16 April 2024 04:59
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v. 10 Punkten: 8.5

Nicht ganz alltäglich ist die Herkunft von NEON RIDER, denn die Combo ist in Argentinien beheimatet. Vor vier Jahren beschlossen die beiden Gitarristen Hernan Cattaneo und Marcos Nieva Green zusammen eine neue Band zu formieren. Zusammen mit Schlagzeuger Pablo Ureta, Bassist Daniel Bravo und Sänger Bruno Sangari entstand die Combo so.

Nach einer Single und einer EP liegt uns nun das erste full-length Album der Südamerikaner zur Diskussion vor. Grundsätzlich ist man im breit gefächerten Bereich des klassischen Hard Rocks zu Hause. Dabei ist ein konsequenter Melodic-Einschlag nicht von der Hand zu weisen. Nichtsdestotrotz bleibt die Band aber knackig und spritzig. Man begeistert in erster Linie durch äusserst virtuose Gitarren-Klänge, überzeugt aber auch durch ein versiertes Rhythmus-Fundament und last but not least durch wunderbare und vielschichtige Vocals, die durchaus, wenn auch nur sporadisch, in die Gefilde von Ronnie James Dio und Michael Kiske vorstossen. 

Vielseitigkeit wird aber auch beim Songwriting gross geschrieben. Zwischen Melodic und klassischem Heavy Metal wird auf «Destination Unknown» ein breites Spektrum abgedeckt. So ist Abwechslung garantiert, auch wenn der berühmte, rote Faden dafür zweitrangig bleibt. Das Songmaterial bleibt aber jederzeit charismatisch und hält sich durch einen hohen Eingängigkeits-Faktor spannend wie substanziell. Neon Rider sind definitiv eine äusserst sympathische Truppe mit grossem Potenzial!
Chris C.

 

cede

 

https://www.youtube.com/embed/gf3TB7FVMMo

Dienstag, 16 April 2024 04:49
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v. 10 Punkten: 8.3

MERRIMACK produzieren seit mehr als dreissig Jahren Black Metal. Ihr neues Album hält dabei die Balance zwischen atmosphärischer Melodik wie Brutalität und ist ebenso eindringlich wie knüppelhart.

Textlich beschwört «Of Grace And Gravity» die Rückkehr zu einem esoterischen und geläuterten Satanismus, frei von oberflächlichen wie performativen Schnörkeln, ohne kitschigen Kommerzialismus oder Horror-Klisches. Manche Leser werden den Begriff «Grace And Gravity» als Titel eines posthum erschienenen Werkes der Philosophin und Mystikerin Simone Weil wieder erkennen. Tatsächlich handelt es sich nicht um ein Buch, sondern um eine Sammlung von Passagen aus ihren Notizbüchern. 

Nach drei Dejkaden haben Merrimack ihre Fans immer wieder herausgefordert und provoziert, was im Extreme Metal Bereich nicht einfach ist. «Of Grace and Gravity» fordert den Zuhörer in vielerlei Hinsicht. Philosophisch, vielleicht sogar spirituell, wird die eigene Integrität und Hingabe an eine Idee beflügelt. Musikalisch fordert es in der BM-Tradition der Unruhe und Verzerrung standhaft zu bleiben.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/42aPgNrggms

Dienstag, 16 April 2024 04:42

HELL BOULEVARD zum Vierten! Nach dem 2020er Album «Not Sorry» schlägt man mit «Requiem» nun wieder zu und veröffentlicht erneut eine Mischung aus Nightwish, Him, Sisters Of Mercy und Amaranthe.

Tönt erstmals eher ungewöhnlich, und so klingt die Musik auch. Das orchestrale Flair von Nightwish trifft auf Gothic Rock und den elektronischen Elementen von Bands wie Amaranthe. Auch Lord Of The Lost dürften ihren Einfluss haben, was nicht überrascht, da der Opener «Not Another Love Song» in Zusammenarbeit mit Chris Harms entstanden ist. Die Stufe zum Kitsch wird dabei leider des öfteren geknackt, man höre sich Synthie-Desaster wie «Rollercoaster» oder «She Just Wanna Dance» an. Habe ich es hier wirklich mit einer Platte zu tun, welche in einem Magazin wie Metal Factory was zu suchen hat?

Klar, es gibt schliesslich genügend andere Beispiele, welche haarscharf an der Genre-Grenze wandern. Traditionalisten werden eh schon nicht mehr mitlesen, für Zuhörer ohne Scheuklappen sei gesagt, dass die Idee, Gothic mit klassischen Orchestrierungen zu mischen, grandios wäre und phasenweise klingen Hell Boulevard auch tatsächlich stark. Ein Beispiel wäre die Ballade «Don't Fix A Broken Heart», bei der die Band sich auf Gefühle, statt auf Synthie-Attacken konzentriert. Im Gegensatz dazu wirken die elektronischen Spielerein einfach "too much". Dank griffigen Melodien und der angenehmen Stimme von Sänger Matteo Fabbiani rettet sich «Requiem» noch knapp in einen akzeptablen Wert.
Rönu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/0Coy1rOTY1A

Montag, 15 April 2024 04:54

Die fünf Basken von THE WIZARDS machen es einem nicht wirklich einfach, denn ihr stets nach den goldenen Siebzigern schielender Heavy Metal sehr früher Prägung zündet nicht sofort. Das liegt allerdings vermutlich auch an der Tatsache, dass selbst meine Wenigkeit als Vertreter einer eher älteren Generation nicht davor gefeit ist, der zeitgenössischen Unsitte der sturen, musikalischen Schubladisierung zu verfallen.

Dabei machen es diese fünf jungen Leute eigentlich genau richtig und zocken exakt jene Musik, die man vor Jahrzehnten noch gemeinhin als Heavy Rock bezeichnet hat, was automatisch eng gesteckte Genre-Grenzen sprengt. So kommt es dann auch, dass sich der Tonträger, den man bei der ersten Anhörung als klassischen "weder Fisch noch Vogel" Fall empfunden hat, nach wiederholtem Anhören plötzlich als wahres Kleinod offenbart. Dennoch werden The Wizards meines Erachtens ein Geheim-Tipp bleiben. 

Den Proto Metal der ganz frühen NWOBHM haben sie zwar zweifellos verinnerlicht, aber die latent mitschwingenden düster-doomigen Elemente sowie die durchgehend melancholische Stimmung des Songmaterials machen das Ganze dann doch zum ausgeprägten Nischen-Produkt, sprich massentaugliche Konsensmucke klingt anders. Aber das ist eigentlich auch gut so, denn das ist, wie auch in diesem Fall, in der Regel der Preis für musikalische Eigenständigkeit. 

Und damit man zur Auflockerung eigentlich eher unerwarteterweise doch noch einen Link zur Moderne erstellen kann, klingt man in «Full Moon In Scorpio» sowie «Oniros» kurzzeitig wie die salonfähigen Okkult-Rocker von Ghost, und die erste Hälfte von «Equinox Of Fire» dürfte vor allem Danko Jones Fans aufhorchen lassen. Am Podest der deklarierten Szene-Grössen (Lucifer, Kadavar, Graveyard, Blues Pills, Uncle Acid And The Deadbeats und weitere) wird «The Exit Garden» nicht rütteln können, aber The Wizards haben damit zumindest solide abgeliefert.
Mirko B.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/NvD-7Ebl3Wg

 

Montag, 15 April 2024 04:49
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v. 10 Punkten: 7.0

Rockig geht es bei den Australiern von GREYSTONE CANYON zu und her. Das Ganze wird mit einem starken Flair an die Siebziger und mit einem Schuss Frühachtziger serviert, und so rocken sich die Jungs munter durch die neun Tracks hindurch. Das tut niemandem weh, überzeugt aber auch nicht auf der ganzen Linie.

Als ob eine gute Idee vor meinen Füssen zu Boden fällt. Da sind gute Refrains («Price On Your Head») einfach dann doch nicht der Arena füllende Bringer. Auch der gut gemeinte Groove von «We All Become Yesterday» besitzt seinen Moment, aber dieses grungige Mitgeräusch verunstaltet die eigentlich guten Ideen. Ja, ich fühle mich beim Anhören an eine Zeit erinnert, die wahrscheinlich notwendig war, aber meine musikalischen Vorlieben für einen Moment stilllegten. 

Darum werde ich mit diesem melancholischen Sound nicht warm. Aber nochmals, die Jungs beherrschen auf «Iron & Oak» ihre Instrumente und fabrizieren gute Lieder, doch für diese Art von Musik brauche ich Spass, und der wird hier mit stark angezogener Handbremse vorgetragen. Speziell dann, wenn ich mich bei «Raging Waters» mitunter an Pearl Jam erinnert fühle.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/Ba1uT2gHcxE

Montag, 15 April 2024 04:43
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v. 10 Punkten: 7.2

Die Alternative Rocker NEW YEARS DAY freuen sich riesig, ihr fünftes Studio-Album «Half Black Heart» unter die Leute bringen zu dürfen. Angeführt von einer lebendigen Naturgewalt, der Frontfrau Ash Costello, entfesseln New Years Day Hymnen der Unzufriedenheit und Ermächtigung, vorgetragen mit Gothic-Flair und theatralischem Bombast.

New Years Day lassen es seit 2005 gemeinsam krachen,und die Truppe gehört nach renommierten Magazinen zu einer Handvoll Elite-Bands, die die nächste Generation inspirieren wird. In Bild und Ton bewegt sich der Fünfer stets an der Grenze zwischen Licht und Dunkelheit. Die Dualität der Band kommt auf «Half Black Heart» zum Ausdruck, einem reuelosen und unverschämten Album, das sich für Entdeckungen einsetzt, von den schwärzesten Geheimnissen bis hin zur inneren Stärke. Unbändige Wut kollidiert mit Arena-tauglichem Glamour, konfrontativer DIY-Leidenschaft und melodischen Hooks. Costellos Stimme ist so eingängig, dass man regelmässig eine Augenbraue hochzieht und sich berechtigterweise fragt, ob dies der langersehnte Durchbruch ist, für den die Truppe so hart gearbeitet hat.

Die Rückkehr von Brandon Wolfe und Jeremy Valentine hat dem Songwriting-Prozess deutlich neuen Schwung verliehen. «Hurts Like Hell», «Vampyre», «Bulletproof», «Fearless», der Titelsong und der Rest von «Half Black Heart» ergänzen einen bereits beeindruckenden Katalog von Alben wie «Victim To Villain» (2013), «Malevolence» (2015) und «Unbreakable» (2019). Sie finden grossen Anklang bei Zuhörern, die sie als zeitloses Andenken ihrer eigenen, persönlichen Entwicklung schätzen. Costello, die die Horror und Comic-Ästhetik gekonnt als Allegorie herauf beschwört, ist selbst eine von ihnen. «Half Black Heart» ist eine zwölf Songs starke, gemeine Sound-Maschine und vermutlich auch das bisher mit Abstand beste Neujahrs-Werk.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/944A_Is1eHM

 

Montag, 15 April 2024 04:36

IHSAHN hat weitaus mehr Zeit unter seinem eigenen Banner verbracht und mehr Platten veröffentlicht, als er es mit den norwegischen Black Metal Ikonen Emperor gemacht hat.

Es ist auch wahr, dass die Musik, die er in seiner Solo-Diskographie kreiert hat, weit von dem entfernt ist, was Emperor gemacht haben. Passenderweise ist Ihsahns selbstbetiteltes, achtes Solo-Werk eine Übung in Kreativität, lockeren Grenzen und unglaublichem Talent, während es auch zum Ausdruck bringt, dass sein Schöpfer genau weiss, wer er ist. Dass er sich dafür entschieden hat, es zusammen mit einem Begleit-Album mit Orchester-Versionen zu veröffentlichen, ist nicht nur ein Tribut an die Bandbreite der Klänge, die es enthält, sondern auch daran, wie hoch das Niveau von allem sein muss, um das alles zu schaffen. 

Klassische Einflüsse sind nichts Neues - in der Tat war Ihsahn einer der ersten Künstler, der dies schon als Teenager in den Black Metal einbrachte - aber der Einsatz in diesen Songs ist oft genauso entscheidend und ausdrucksstark wie die Gitarren. Einmal mehr hat Ihsahn ein Werk geschaffen, das nur von jemandem stammen kann, der ein natürliches Gespür für die Musik hat, die er macht. Hier finden sich sowohl das Können eines Meisters, als auch eine unschuldige Neugierde auf etwas Neues. Und das ist etwas, worauf der versierte Solo-Künstler weiterhin stolz sein kann.
Roxx

cede

 

https://www.youtube.com/embed/QZyVazpVWoI

 

Samstag, 13 April 2024 07:03

Dass diese Angelegenheit nicht ganz einfach werden würde, dessen war ich mir wohl bewusst. Spätestens, als ich herausfand, dass die beiden Herren Schwadorf und Konstanz eine Scheibe mit nur einem einzigen Song produzierten, der in mehrere Kapitel unterteilt wäre.

Nun, die vorliegende Scheibe ist, soviel muss konstatiert werden, definitiv typisch THE VISION BLEAK - das latente Gefühl einer bedrohlichen Präsenz kann über die knapp 45 Minuten mal mehr, mal weniger deutlich zutage treten. Die ruhige, erzählerische, beinahe schon theatralische Stimme von Konstanz dominiert die Songs, und Schwadorf treibt sich gerne in den Songs herum, respektive meldet sich meistens dann zu Wort, wenn man es am wenigstens erwartet. So bleibt auch ein gewisses Überraschungs-Moment erhalten, was sehr angenehm zum Anhören ist.

Und wenn wir schon dabei sind: Die seltsamen Geschichten, welche uns hier präsentiert werden, entfalten ihre Wirkung durchaus - meiner persönlichen Meinung kommt aber leider das "Kapitel"-Gefühl ein wenig zu kurz. Man könnte nun argumentieren, dieses Werk sei wie ein Buch, das einen fesselt, von der ersten bis zur letzten Seite. Oder besser vom ersten bis zum letzten Ton. Andererseits könnte man auch dagegen halten, dass das "Abschliessen" der einzelnen Kapitel nicht wirklich fassbar ist.

Es gibt keine Interludien, welche dies bemerkbar hätten machen können. Einfach als Beispiel, der Möglichkeiten sind viele. Was hiermit ausgedrückt werden soll: «Weird Tales» sollte wohlbedacht angegangen werden und mit dem Wissen, dass man genau aufpassen sollte, was wann geschieht. Die Geschichten entwickeln sich, wenn man vollkommen in sie eintaucht und sich ihnen hingibt. Ansonsten kann es passieren, dass man sich in den unendlichen, düsteren Klang-Landschaften verliert. Oder vielleicht, nur vielleicht, ist dies am Ende gar gewollt? Schaurig-Schön!
Toby S.

cede

 

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Samstag, 13 April 2024 06:57
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v. 10 Punkten: 7.5

Okay, man könnte die Deutschen auch in die Thrash Ecke stecken, aber VULTURE erinnern mich zu sehr an die frühen Tage von Helloween, Iron Angel und Living Death. Speziell der hohe Gesang von Steeler lässt die alten Achtziger in Reinkultur aufleben.

Mit der vierten Scheibe geben die Jungs mächtig Gas und kennen dabei keinen Halt, sprich Balladen werden in der Muttersprache von Vulture nicht verwendet. «Realm Of The Impaler» ist eine herausragende Nummer, die sofort in die Gehörgänge geht, den Zuhörer vom Sofa reisst und zum munteren Mitbangen animiert. Wie schon Iron Angel, Scanner, oder Living Death kennen auch Vulture nur die Geschwindigkeit, was mit der Zeit ein bisschen monoton anmutet. Zwischendurch mal einen schleppenden Part einzustreuen, wäre definitiv keine falsche Entscheidung gewesen. Wer aber stets das volle Brett um die Ohren gehauen bekommen will, kann mit «Sentinels» nichts falsch machen.
Tinu

cede

 

https://www.youtube.com/embed/GefgY5zd65k

 

Samstag, 13 April 2024 06:51
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v. 10 Punkten: keine Wertung

Er war noch längst keine zwanzig Jahre jung, als Michael Schenker bereits als das Gitarren-Talent angesehen wurde und mit den Scorpions, aber auch UFO die Hallen dieses Planeten in Verzückung versetzte.

Der Hannoveraner hatte allerdings irgendwann genug von den Eskapaden der UFO Köpfe und wollte sich ein eigenes, musikalisches Denkmal setzen. Dies gelang ihm auch mit den ersten Scheiben, sei dies unter dem Banner MSG (Michael Schenker Group) oder mit Robin McAuley als McAuley Schenker Group. Die hier vorliegenden Box beinhalten die ersten vier Studio-Scheiben («Michael Schenker Group», «MSG», «Assault Attack», «Built To Destroy»). Dabei erblicken die Alben das remasterte Licht der Welt, während «Built To Destroy» mit dem US-Mix sämtliche Lieder als Bonustracks vereint.

Dies gab es so allerdings auch schon auf der 2009er Re-Release Serie zu hören), und deshalb wird für Die Hard Fans kaum was Spezielles zu vernehmen sein. Ausser, dass sich hier Songs für die Ewigkeit präsentieren («Armed And Ready», «Into The Arena», «Ready To Rock», «Attack Of The Mad Axeman», «Dancer», «Samurai», «Desert Song», «Rock My Nights Away», «I'm Gonna Make Your Mine» oder «Systems Failing»). Interessant sind hingegen die CDs Nummer fünf und sechs. Hier wird zunächst mal ein Demo aus dem Jahre 1979 ausgegraben.

Zudem finden sich hier insgesamt 23 (!) und in dieser Form bisher noch nicht zusammengestellte Tracks. Ergänzt mit einem 52-seitigen Booklet kriegt der geneigte Schenker-Fan so doch noch seine Zusatz-Songs und auch optisch etwas geboten. Wer MSG bis anhin nicht kannte, kriegt hiermit das ideale Einsteiger-Paket. Für Fans, die schon vieles davon bereits ihr Eigen nennen, bleibt eine wertige Box, die man sich dennoch zulegen sollte, obwohl es von Master Schenker, wie auch von seiner Ex-Band (UFO), schon einiges an Box-Sets und Raritäten zu kaufen gibt.
Tinu

 

cede

 

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Samstag, 13 April 2024 06:45

Die Detroiter Doomster TEMPLE OF THE FUZZ WITCH mögen es nicht eindimensional. Abseits von den nach wie vor populären Huldigungen für Black Sabbath servieren sie ihren Düster-Sound erst mal mächtig angeschwärzt, was sich in klirrenden Riffs, röchelndem Kreisch-Gesang und sogar einem Blastbeat-Part («Nephilim») manifestiert.

Aber wie eben erwähnt, reicht die Palette noch weiter, denn Gitarrist Noah Bruner beherrscht auch Clean-Gesang, und der kommt immer dann zum Einsatz, wenn man auf den Pfaden des traditionell-melancholischen Doom Rock oder des lässigen Stoner Rock wandelt. Selbstredend werden die verschiedenen Stil-Elemente auch innerhalb ein und desselben Songs eingesetzt, was noch zusätzlich für Spannung und Dynamik sorgt. Damit beweisen die drei Jungs auch eine gewisse Risiko-Bereitschaft, denn ihren gewagten Mix aus Tradition und eher moderner Garstigkeit werden nicht alle Fans goutieren, mir gefällt dieser Ansatz hingegen richtig gut.

«Apotheosis» ist zwar ein Album bar jeglicher leisen Töne, die Band haut von der ersten bis zur letzten Sekunde ganz ordentlich aufs Mett, und der Bandname ist in Bezug auf die Zerrung bei den Saiten-Instrumenten und dem Gesang wahrlich Programm, aber dafür sorgt die Verflechtung der verschiedenen Doom-Varianten bei aller Härte dafür, dass die Scheibe trotzdem keinen Moment lang monoton oder gar langweilig wirkt, ganz im Gegenteil. «Apotheosis» ist ein harscher Doom-Brocken, der weniger durch vertonten Weltschmerz und schleppende Lava-Riffs überzeugt als durch seine inhärente Bösartigkeit, was eine Käuferschaft auch jenseits der beinharten Doom-Fans ansprechen dürfte.
Mirko B.

cede

 

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Freitag, 12 April 2024 05:37
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v. 10 Punkten: 8.4

Auf dem neuen Album «Battle Ballads» schlagen TÝR einen mutigen neuen Kurs ein, der die rohe Essenz des Viking Metal mit der majestätischen Bandbreite symphonischer Orchestrierung verbindet. Dieses Album, kreiert auf dem fruchtbaren musikalischen Boden der Färöer-Inseln, festigt ihre reiche Diskographie und definiert die Konturen ihres Genres neu.

Die Zusammenarbeit mit dem Symphonie-Orchester der Färöer-Inseln nahm 2020 seinen Anfang und erblüht nun zu einem vollwertigen Symphonic Metal Meisterwerk. Das Album entfaltet sich mit «Hammered», das durch seine Riffs und die vielschichtige Komplexität sofort auf die Entwicklung von Týr hinweist. Von der Hymne «Unwandered Ways» bis zur Eindringlichkeit von «Torkils Døtur» ist jedes Stück ein Denkmal, das für die Fähigkeiten der Band steht. 

Dies nicht nur im Erzählen von Geschichten, sondern auch als Musiker, die mit Orchester-Arrangements tiefer in ihrer Emotionalität versinken. «Dragons Never Die» durchläuft die Verschmelzung von Folklore mit einer metallischen Note. Auch der Titelsong ist eine gewaltige Hymne voller Konflikte und Siege, der in fesselnde Klang-Landschaften eingebettet ist. Vielleicht ist es der Rausschmeisser «Causa Latronum Normannorum», der die Essenz von «Battle Ballads» wirklich auf den Punkt bringt: eine ehrgeizige Synthese zwischen Wikinger-Epos und symphonischer Erhabenheit. «Battle Ballads» ist mehr als eine schlichte Platte, es ist eine Zeitreise, ein Schlachtruf und eine symphonische Hommage an den unsterblichen Geist des Viking Metal.

Mit diesen zehn neuen Songs beschreiten Týr weiterhin einen Weg durch unerforschte, musikalische Gebiete und festigten ihren Platz an der Spitze des Genres. Während sie sich nun darauf vorbereiten, diese aussergewöhnliche Scheibe den Fans live näher zu bringen, wirbt «Battle Ballads» für die charakteristische Innovation wie Kreativität und das unermüdliche Streben der Band, Exzellenz innerhalb ihres gewählten Metal-Genres hervor zu bringen.
Oliver H.

cede

 

https://www.youtube.com/embed/mueo9kIlWS4

 

 

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