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Man kann über ACCEPT sagen oder denken was man will, und weil Wolf Hoffmann seit 2018 noch das einzige Mitglied der Combo ist, welches aus der Ur-Besetzung stammt, sind viele Rufe nach der eigenen Kopie laut geworden. Am Ende des Tages haben die Jungs aber immer wieder abgeliefert und die Metal-Gemeinde mit echtem, deutschen Stahl befriedigt.
So auch mit dem mittlerweile siebzehnten Studio-Album, das mit leicht orientalischen Klängen («Diving Into Sin») eröffnet wird und in einen typischen Accept Kracher übergeht. Dabei steht die Reibeisenstimme von Mark Tornillo erneut im Mittelpunkt, wie auch die Gitarren-Arbeit von Wolf und Uwe Lulis. Nicht zu vergessen ist das treibende Schlagzeug-Spiel von Christopher Williams und die mitreissenden Bass-Parts von Martin Motnik, der einen fetten Groove vorgibt, aber logischerweise nicht mit jenem von Peter Baltes konkurrenzieren kann, zumindest fast nicht.
Da Accept mit Scheiben wie «Balls To The Wall» (1983), «Russian Roulette» (1986), «Restless And Wild» (1982) oder «Objection Overruled» (1993) Klassiker veröffentlicht haben und nach der Reunion 2009 mit «Blood Of The Nations» (2010), «Blind Rage» (2014) und dem letzten Werk «Too Mean To Die» (2021) mehr als nur überzeugen konnten, ist es nicht leicht an solche, von den Fans geliebte und verehrte Alben heran zu reichen. Sprich, die Erwartungshaltung und der Druck steigen mit jedem nachfolgenden Werk.
«Humanoid» bringt mit dem AC/DC angehauchten «Man Up», «Nobody Gets Out Alive», der Ballade «Ravages Of Time», dem galoppierenden «Mind Games» und «Straight Up Jack» tolle Lieder ans Tageslicht. Accept sind Accept geblieben, haben ein in sich stimmiges Werk veröffentlicht, das mit seinem treibenden Groove keinen Fan verunsichern, geschweige denn enttäuschen wird. Die typischen Merkmale von Accept sind klar erkenn- und hörbar. Darum ordnet sich «Humanoid» bestens bei den letzten Scheiben ein und markiert somit einen weiteren, hörenswerten Rundling.
Tinu