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Spannend: Die amerikanischen Epic Power Metaller Adamantis erinnern mich auf ihrem Debüt-Album an Blind Guardian, obwohl sie eigentlich nur wenig mit diesen deutschen Szene-Primussen zu tun haben.
Unabhängig davon ist ihnen mit «Far Flung Realm» ein gutes, wenn auch nicht herausragendes Album gelungen. In Sachen Eigenständigkeit kann man den Amerikanern allerdings nichts vormachen. Die Mischung aus Power, Folk, Doom und vielen Melodien hat etwas, auch wenn die elf Lieder und 57 Minuten gegen Schluss an Durchschlagskraft verlieren. Irgendwann hat man trotz gutem Songwriting, langsamen und schnellen Liedern die Ohren voll. Am besten gefallen mir auf «Far Flung Realm» die Melodien, welche die beiden Gitarristen Jeff Taft und Javier Estrada aus ihren Armgelenken zaubern. Gerade das Solo bei «Puppeteers Bane» ist schlicht der Wahnsinn. Die Gitarristen können also immer wieder Akzente setzen. Dagegen ist der Hall, den die Band auf Steff Starks Stimme legt, manchmal etwas zu viel des Guten. Dafür passen die vielen Chöre und Zweitstimmen, die den Gesang immer wieder begleiten. Mit Elisa C. Martin ist auf «The Oracles Prophecy» eine Gaststimme zu hören, die zwischen 1999 und 2003 bei den spanischen Dark Moor mitwirkte. Schön auch, wie es Adamantis verstehen, mit ihren Liedern Atmosphären zu kreieren. Diese wird gar noch verstärkt, wenn man zur Musik das wunderschöne CD-Cover betrachtet. Dieses kommt in der LP-Version natürlich noch besser zur Geltung. Hier stimmt Musik und Verpackung einfach sehr gut zusammen. «Far Flung Realm» sollte allen Heavy Metallern gefallen. Für die oberste Liga reicht es leider noch nicht, aber für ein starkes Ausrufezeichen alleweil. Mit den Amerikanern ist definitiv und ab sofort zu rechnen.
Roger W.