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Aus der Steiermark, Österreich, stammend, erreicht uns «Killing Dreams» des Fünfers namens Adiant, einer tatsächlich sehr jungen Combo, denn die wurde seinerzeit im Herbst 2019, kurz vor Ausbruch der diktatorischen Welle namens Covid-19, gegründet.
Adiant, das sind Patricia Gschier (Symphonic Cleanvocals), Felix Gschier (Bass, Growlvocals), René Stöcklmair (Guitars), Lizzy Siebenhofer (Guitars) und Marcus Kürzl (Drums) und verschrieben hat man sich dem symphonisch gehaltenen Melodic Death Metal. "Adiant" stammt aus dem Keltischen, übersetzt heisst es Wunsch, Begierde und ist den keltischen Opferplätzen sowie Ausgrabungsstätten in der heimischen Steiermark geschuldet. Auf dem Debüt namens «Killing Dreams» befinden sich zehn abwechslungsreiche Songs, mal etwas heftiger, dann wieder melancholischer dargebracht. Aufgenommen und produziert wurde das Teil in den Redhead Studios von Thomas Reinisch und gemastert im Studio Audiophil von Philipp Wilfinger, was von beiden Protagonisten hervorragend gemeistert worden ist, denn «Killing Dreams» kommt satt, klar, druckvoll rüber. Ein interessantes, zum Sound passendes Cover-Artwork wurde sorgfältig ausgewählt und rundet so dieses debütale Machwerk bestens ab. Soundmässig erinnert es mich etwas an At The Gates, The Crown, As I Lay Dying, All That Remains, etwas von Killswitch Engaged, Atrocity, Morgoth, In Flames, Dark Tranquillity, Darkane sowie ganz weniges von Grave und Edge Of Sanity. Ihr merkt schon, dass hier ordentlich und auf Abwechslung gespielt wird, yep. So sind nebst eben viel distortionierten Momente auch ab und an akustische, ruhige Sequenzen zu hören, ohne dabei total in die Folk- und Paganschiene abzuwandern.
Gibt es Balladen im symphonisch-melodischen Death Metal? Wenn nicht, dann wäre dies wohl so zu nennen, beispielsweise im Track «Beloved Distance». Ansonsten rumoren die Gitarren heftigst, die eine ziert den riffigen Weg, die andere Klampfe thront auf melodiösen Lines, abwechselnd gepaart mit kurzen, melodiösen Soli, ohne überlastend zu wirken. Der Bass ist rein, klar wummernd und bietet eine gesunde Masse zu den beiden Gitarren, auch mit Lines bezogen, doch meist im rhythmischen Sektor anzutreffen. Der Schlagwerker untermalt das abwechslungsreiche Songwriting gekonnt mit sauberen Double-Bass Drum-Attacken, doch auch mit reinen heavy-metallischen Momenten im Midtempo ist zu rechnen. Gepaart mit einigen Tomseinsätzen zur straighten, trockenen Snare und Streicheleinheiten über die Cymbals gleitend schliessen sich die groovenden, treibenden Momente von Paradiddels und Patterns. Die Vocals sind einerseits eben klar, symphonisch, beinahe schon operettenhaft, doch werden diese durch klare, tiefe, aggressive Growls gekontert, es entsteht eine vokalistische Diskussionsrunde, sozusagen. Anspieltipps wären da «Killing Dreams», «Hiding Place», «Insatible», «Witches Dance» und «Psychosis». «Killing Dreams» ist ein interessantes Debütwerk, das es sich auf den Merkzettel zu notieren und sehr wohl zu verfolgen gilt, was da noch kommen mag, denn weiteres Potenzial ist sehr wohl vorhanden.
Poldi