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Ein nächstes Projekt, welches die Ketten des "Normalen" sprengen möchte, es auch sprengt, sowie das 08/15-Modell in Vergessenheit geraten lässt. Irgendwie neu und doch schon x-mal gehört, irgendwie, denn die Zutaten sind meist dieselben, eben Brutalo-Sound auf der einen Seite, süssliche Melodik auf der anderen Seite.
Doch ist es bei Ahasver denn irgendwie differenzierter? Zu meiner Überraschung muss ich gestehen, dass es doch tatsächlich irgendwie wiederum anders und doch auch gelungen ist. Noisig sind Ahasver und melodiös ebenfalls. Well, aus Toulouse, France, stammend, aus Musikern von den Bands namens Eryn Non Dae, Gorod, Psykup, Zubrowska, Dimitree, Drawers besetzt, zieren diese nun mit «Cosa Sui» das Debüt-Album, nach zwei Single namens «Dust» und «Peace», wobei diese jeweils als Track auf dem «Cosa Sui» gelandet sind und die acht releasten Songs so komplettieren. Ja, seit 2022 existieren Ahasver, in der Form mit Julien Deyres (Guitars), Victor Minois, Niko Kvass, Théo Astorga und Mickaël André. Die Gitarren schrummeln auch hier im meist corigen, noisigen Bereich, mal mit melodiösen Lines untermalt, mal mit vereinzelten, kurzen, melodiösen, soloartigen Ausflügen und gepaart mit einfach sattem, rhythmischem und noisigem Riffing.
Das Drumming ist groovig, sludgig, blastend, abstrakte Paradiddles, double-bassig, mit viel Cymbals- und Tom-Patterns versetzt, die Snare ist drückend und straight. Der Bass ist satt rhythmisierend, doch auch wiederum Walking-Lines-verliebt, sauber intoniert. Die Vocals sind sowohl klar gehalten, als auch screamend, leicht hardcorig, aber auch growlend, tief, stets jedoch verständlich. Somit kommen Bands wie Igorrr, Gojira und die vorhin schon genannten Combos als Vergleich zum Zuge. Die Produktion ist druckvoll, klar, und das Cover-Artwork lässt den musikalischen Erguss erahnen. Sehr interessantes Songwriting, welches sehr abstrakt, verschachtelt daher rollt, unaufhaltsam, ja auf eine Art und Weise ziemlich progressiv und mit vielen Überraschungsmomenten ausstaffiert. Ein interessantes Debüt, welches Lust auf mehr macht. Speziell wird es wegweisend wie interessant sein, in welche Richtung sich Ahasver weiter entwickeln, sprich das kann und darf mit Genuss beobachtet werden.
Poldi