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Nun, ist Alchemy Of Flesh eine One-Man-Band? Yep, und zwar im Jahre 2019 in Athens, Georgia, U.S.A., von Tim Rowland ins Leben gegrowlt.
Er hält sich strikte an die floridianische Death Metal Kunst, sprich äh schreib, er ist ein grosser Fan von Hate Eternal, Nile und Morbid Angel, wobei Letztere sich tief in seine musikalischen Gene eingegraben haben. Das Einzige, was ein echter Florida-Deather noch vermissen würde, wären diese herrlichen Florida-Soliattacken, welche auf «Ageless Abominations» etwas schmerzlich vermisst werden, sprich den dargebrachten neun Songs, denn die Grundlagen hierfür sind hervorragend gesongwrited und abgemischt, von Mr. Rowland himself. Doch auch der Start von Alchemy Of Flesh war wohl etwas happig und holperig, denn etwa um 2017 startete Tim mit Chopping Mall, von 2018 bis 2019 dann als Sculpted Horror und eben von dazumals bis heute als Alchemy Of Flesh. Nun, «Ageless Abominations» ziert nun als Debüt-Longplayer, nach zwei Singles vorab namens «Slipgates To Annihilation» und «Fiamma Nera Rites». Die ganze Chose ist von Tim Rowland geschrieben, eingespielt, aufgenommen und abgemischt worden, in den Twin Victim Recordings und das Mastering wurde von JB Van Der Wal ausgeführt. Das geniale Cover-Artwork stammt aus der Feder von Mike Browning, das Logo von Lord Tetrarch und das Layout von Nestor Carrera. Und nun noch was für die Aktiven unter uns, es wurde Ibanez 7-String- und Jackson-Gitarren, Spector-Bässe, Alesis E-Drums, GetGood Drums, Marshall-Amps, Mooer-Effects and Modelings, Shure Mics, d'Addario-Strings und Dunlop-Pickups verwendet. Und nein, ganz klar, das ist keine Schleichwerbung, denn es soll aufzeigen, wie und mit was satter, schwerer, brutaler Death Metal kreiert werden kann.
So, fertig technisch gehustet. Textlich ist Mr. Rowland von H.P. Lovecraft, Tomb Raider II, Quake I, Orrowind, Hellraiser, Star Wars EU (Legends) und Silent Hill beeinflusst worden. Kommen wir nun zum Gezockten. Der intonierte und dargebotene Death Metal geht straight in die Fritten und deformiert diese so dermassen, dass mit gespaltener Zunge gepogt und gepittet wird. Die Gitarre ist schwer, manchmal leicht doomig so à la Immolation, Jungle Rot und Konsorten, denn da wird ein Riff ans andere angegliedert, ein wenig oldschooliger US-Death, ja, tatsächlich. Soloausflüge sind leider Mangelware, jedoch machen die interessanten Rhythmuswechsel diese nicht ganz wett, aber beinahe. Geriffelt wird auch fleissig, geraffelt mit Melodylines, doch meist ist einfach faustgerechter Death Metal der Usus auf «Ageless Abominations». Der Tieftöner hortet sich in den Grotten der Hölle, ab und an als zweite Line zur Gitarre, doch meist rhythmusgetreu und eine teppichlegende Rhythmuswollmilchsau. Die Drums sind, da E-Drums, sehr klar, straight, messerscharf, viel mit Blasts und Grindcore-Attacken, dann wieder eine hyperschnelle Double-Bass. Mit den Cymbals wird ordentlich gewirbelt, die Toms kommen als variantenreiche Breaks zur Geltung, die Snare ist wiederum straight und gnadenlos unaufhaltbar. Die Vocals gehen teilweise so à la Chuck Schuldiner-Manier in die ewigen Jagdgründe rein, dann wieder mal tief growlend, bösartig, brutal und aggressiv. Anspieltipps wären da wohl «Painn Primoridal», «Fiamma Nera Rites», «Lava Storm» und «Lobsel Vith». Ein interessantes Debüt-Album von Tim Rowland, mit viel Schmackes und weiterem Potenzial.
Poldi