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ALKALOID, die Supergroup aus Deutschland, liefern mit «Numen» ihre dritte LP ab. Die Mitglieder bringen viel Erfahrung aus diversen Bands mit sich. Morean (Vocals, Gitarre), Christian Muenzner (Gitarre), Danny Tunker (Gitarre), Linus Klausenitzer (Bass) und Hannes Grossmann (Drums) fassen das gesamte Album im ersten Track «Qliphosis» zusammen.
Wem dieser Titel gefällt, wird das ganze Album mögen. Mit ihrem neusten Werk bleiben sie ihren Mustern treu. Sie spielen verrückte Zeitsignaturen mit komplexen Riffs. Der Gesang ist meistens gescreamt oder gegrowlt, es gibt allerdings auch semi-cleanen Gesang, den sie oft in den Hooks einsetzen. Die meisten Songs auf der Platte dauern über sechs Minuten, und zum Abschluss foltg eine 12-minütige Krönung, wie das bei Alkaloid üblich ist. Die Emotionen dieses Werkes sind weit gestreut. So finden sich hoffnungsvolle Refrains und kurz darauf melancholische, langsam gespielte Passagen oder mysteriöse Interludes. Wobei man bemerken muss, dass einige Teile daran grenzen, pathetisch zu klingen. So zum Beispiel die Hook im Song «Clusterfuck», der bereits vorher als Single erschienen ist. Dafür sind die Technical Death Metal Teile gnadenlos und eiskalt. Das merkt man mitunter beim eher kurzen Track «Recursion».
Die Band spielt ihre Instrumente auf einem sehr hohen Level, und es wird mehrfaches Hinhören benötigt, bevor man richtig versteht, was sie eigentlich machen. Die Instrumente sind manchmal so gemischt, dass sie Töne erzeugen, die ich nur als Science-Fiction-Klänge beschreiben kann. Gut hört man dies beim Bass-Interlude von «Shades Of Shub-Niggurath» oder bei den Gitarren zu Beginn vom Titeltrack des Albums. Dies ist nicht weit hergeholt, denn auch die Texte sind intergalaktisch. «Alpha Aur», der Abschluss des Albums, ist eine wahrhaftige Odyssee und wird fast jedem Prog Metal Fan gefallen. Die Band überzeugt mit ihren technischen Fähigkeiten, die allerdings nicht überfordern und einen gewissen Wiedererkennungswert aufweisen. Allerdings wird die Stimmung der Songs auf «Numen» durch diese semi-cleanen Gesangseinlagen immer wieder aufs Neue verdorben.
Erik N.