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Ancient Settlers (alte Siedler) klingt erst einmal nicht wirklich furchteinflössend, ist aber ein weiteres Beispiel dafür, dass die Bandnamen eben auch nur erfundene Gebilde sind. Was einem nämlich auf «Our Last Eclipse» erwartet, ist melodischer Death Metal, der es in sich hat.
Die zehn Tracks sind ausgewogen zwischen feinem Härtegrad und melodischem Ohrwurmpotenzial, zwei verschiedenen Gesangsstimmen, dezent elektronischem Einsatz im Hintergrund und die genregebenden melodisch keifenden Gitarren. Das Sextett ist noch ganz frisch, wurde erst 2020 im spanischen San Sebastian gegründet. Allerdings sind auch Musiker aus Portugal, Frankreich und Finnland beteiligt. Ein gemeinsamer Proberaum ist also ein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem müssen sie klanglich sehr überzeugend gewesen sein, denn für die Aufnahmen von «Our Last Eclipse» konnte der schwedische Produzent und Grammy-Gewinner Fredrik Nordström (At The Gates, Dark Tranquillity, Obscura, Opeth) gewonnen werden. Erscheinen wird das Werk über Crusader Records, einem Ableger der australischen Golden Robot Entertainment Gruppe. Die erste Hälfte der Scheibe ist wirklich grandios. Ab «Library Of Tears» erschöpft sich das Konzept dann aber ein wenig, da musikalisch nichts Neues hinzugefügt wird. Verschiedene Gesangslinien, die wie im ersten Teil vorhanden sind, fehlen gegen Ende hin oder kommen nicht mehr wirklich zur Geltung. An diesen Stellen könnte in Zukunft noch etwas gefeilt werden, um das Hörerlebnis variabler zu gestalten. Der Rausschmeisser «Peregrination» lässt zum Schluss allerdings noch einmal aufhorchen. Bei diesem Titel hat die Truppe die perfekte Balance wieder gefunden. Als Einstand der bunt zusammengewürfelten Truppe lässt sich «Our Last Eclipse» aber definitiv nur als fantastisch bezeichnen. Fans von Soilwork oder In Flames sollten auch an Ancient Settlers ihre Freude haben.
Oliver H.