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Die deutsche Band ANCST gehört zu den gestaltveränderndsten Metalbands, die es momentan auf dem Markt gibt. Als Zuhörer ist man sich von Platte zu Platte nie sicher, was es als Nächstes auf die Lauscher gibt. Black Metal, Crust, Hardcore, Death Metal, Dark Ambient – alles Genres, mit denen die Band zu spielen vermag.
Ancst verwenden und verwerfen die Stile und Einflüsse ganz nach Belieben und passen sie den Bedürfnissen einer bestimmten Veröffentlichung oder eines Songs an. So auch geschehen bei ihrer vierten Veröffentlichung «Culture Of Brutality», einem 35-minütigen Monster mit zwanzig Titeln. Nachdem die Black Metal Aspekte fast vollständig entfernt wurden, ist die Musik eine facettenreiche Mischung aus Death Metal, Grindcore, Hardcore, Crust und Metalcore. «Culture Of Brutality» ist der treffende Name für einen verheerenden Härtekracher. Kurz, brutal, voller Blastbeats und voller energischer Gewalt sind diese Songs unerbittliche Ausbrüche aggressiver Wut.
Inmitten der Brutalität, der umwerfenden Riffs und der gewaltigen Beatdowns finden sich Melodiefetzen, die vom Melodic Death Metal und der NWOAHM beeinflusst sind. Diese bereichern die beiden Oldschool Grindcore- und Hardcore-Herzen, die den Kern von «Culture Of Brutality» ausmachen. Zudem ergibt es eine Mischung aus verschiedenen Epochen, hauptsächlich aus den 80ern, 90ern und 2000ern. Der neue Ancst-Longplayer ist eine Kombination aus Napalm Death, Nails, Misery Index und Most Precious Blood.
Dies kann als Visitenkarte gesehen werden, sollte jedoch nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass die zwanzig Tracks auch eigenständig bestens funktionieren. Ancsts neuestes Album klingt wieder anders, nicht wie der Vorgänger, aber auch nicht fremd. Es bereitet der Welt einen rasenden Schlag in die Magengrube mit Songs über Gentrifizierung, Lohnsklaverei und Kapitalismus, Sexismus, psychische Gesundheit und die Probleme der modernen westlichen Gesellschaft. «Culture Of Brutality» ist dazu prädestiniert, mit seinen Themen die Moshpits dieser Welt zu befeuern.
Oliver H.