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Wohl kaum eine andere Band hat die Musikszene dermassen geprägt und wurde vom Erfolg her nur belächelt, wie die Kanadier von Anvil. Es war das Debüt-Album «Metal On Metal», welches 1981 den Speed Metal ins Leben rief. Eine Scheibe, welche mitunter ihre Landsmänner von Exciter beeinflusste, die mit «Heavy Metal Maniac» einen Meilenstein des Speed Metals erschufen.
Im Fahrwasser dieser beider Bands schwammen Metallica, Slayer oder Exodus und wurden so zu den Vorreitern des Thrash Metals. Noch heute, knapp 44 Jahre nach der Bandgründung, hauen die beiden Bandgründer Steve "Lips" Kudlow (Gesang, Gitarre) und Robb Reiner (Drums) Metal Harken aus dem Ärmel, bei denen (fast) alle Nachahmer ziemlich alt aussehen. Hört Euch nur «Ghost Shadow» vom neusten Werk «Impact Is Imminent» an. Eine Nummer die alles sagt, was es im Metal zu sagen gibt. Gefolgt wird dieser Hammer vom zähflüssigen, rockigen und mit leichten Black Sabbath Einflüssen versehene «Another Gun Fight». Bei Anvil sind Musiker am Spielen, die mit Hingabe, Leidenschaft und "blood, sweat and tears" ihre Songs komponieren. Wieso sie immer noch nicht zu den ganz Grossen des Metals gehören, bleibt auf ewig schleierhaft, denn allein ihre bisherigen achtzehn Alben (!) und speziell ihre Live-Shows zeugen von einer unglaublichen Spielfreude. Auf «Impact Is Imminent» hört man dies bei «Fire Rain». Eine Song, der Rock mit Metal verbindet und mit so viel Spass in den Backen gespielt wird, dass es jeden Metal-Fan mitreissen wird. Wie auch das verspielte «Teabag», ein Instrumental-Song in bester Anvil Tradition.
Selbst an ihrem grössten Hit («Metal On Metal»), hat das Trio gekratzt. War es mit «Juggernaut Of Justice» oder auf dem hier besprochenen Album mit «Don't Look Back». Eine Metal Rock Hymne, die sofort zum Mitsingen animiert. Wer lieber die Rübe schüttelt, dem sei mit «Someone To Hate» geholfen. Oder auch mit dem bösartigen wie schleppenden «Wizard's Wand» und dem hymnischen «Explosive Energy». Es gibt keinen Ausfall auf dem neusten Streich der Kult-Truppe. Aber war was anderes zu erwarten, denn Anvil haben immer abgeliefert!? Dies durch tolle Lieder, Ideenreichtum und einer grossen Vielfältigkeit, die ihresgleichen sucht. Dazu kommt, dass die Herren Lips, Reiner und Chris Robertson (Bass) jede Note mit Herzblut versehen. Hier nur einen Zehner zu zücken, ist eigentlich eine Freveltat. Anvil werden allerdings auch mit ihrem 19. Album nicht den Erfolg erhalten, den sie schon lange für sich hätten verbuchen müssen. Qualität kennt oftmals keine Gerechtigkeit. Wer auf geilen Metal mit vielen Facetten steht, braucht diese Review hierfür gar nicht erst zu lesen, da man sich «Impact Is Imminent» schon lange zugelegt hat.
Tinu