Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
APRIL ART entstanden 2014 aus der Asche von Scarlet Fire, gegründet durch Philipp Tesarek, Nico Neufeld und Marek Haesler. Zwei Alben wurden in dieser Ära produziert, dann war Schluss! Der Bandname ist geblieben, die Mitglieder jedoch nicht. Völlig umgekrempelt, hat die Band um Lisa-Marie Watz (Vocals), Benjamin Juelg (Schlagzeug), Julian Schuetze (Gitarre) und Chris Bunnell (Bass) kürzlich ihren dritten Longplayer «Rodeo» veröffentlicht.
Mit einer Trackliste von elf Songs, beginnend mit dem Titeltrack «Rodeo», wird dem Album der richtige Ton für die nächsten 36 Minuten vorgegeben. An Nu Metal erinnernde Riffs, diverse Samples und ein massiver Groove sind die Haupt-Zutaten, die die Richtung ihres Sounds vorgeben. Die Vocals von Lisa-Marie sind stark und wechseln sich nahtlos zwischen Gesang und Geschrei ab. Beim Durchhören wurde ich unweigerlich an Combos wie Guano Apes oder Die Happy erinnert. Auch Einflüsse von Lambretta sind nicht von der Hand zu weisen, jedoch sind April Art aggressiver, auch wenn Tracks wie «Jackhammer» mit Dancehall-Samples eingeleitet werden.
Der Song ist schwer, klingt modern und schlägt mit einigen Rap-Parts eine etwas andere Richtung ein. Er ist kommerziell, süss, aber glücklicherweise nicht zu klebrig, was für die Qualität der Band spricht. Die elf Songs sind wie ein wilder Ritt auf einem Pferd, das immer wieder versucht, den Reiter abzuwerfen. Jeder Song ist anders, ohne jedoch ein gewisses Mass an Geradlinigkeit vermissen zu lassen. Symbolisch, passend dazu auch das Cover-Artwork, das die Sängerin entspannt auf einem steinernen Riesengaul zeigt. «Let Em Go» kombiniert schliesslich modernen Metal mit atmosphärischen Zwischenspielen, bevor eine röhrende Gitarre das pulsierende «Head Up High» einleitet.
«Not Afraid» läutet donnernd das Ende der Platte ein, die noch eine Akustik-Version von «Not Sorry» und mit «Change Part II» eine Erweiterung der Version von 2022 enthält. April Art sind überraschend und «Rodeo» strotzt vor Energie und Können. Es ist eine Veröffentlichung, die den richtigen Punkt trifft, um rohen und ungezähmten Nu Metal mit der Leidenschaft für Rock-Musik zu verbinden. Eingängigkeit und Härte sind zwei der Hauptfaktoren dieses Albums, die sich nicht gegenseitig abstossen, sondern miteinander verschmelzen. In ihrem Segment gehört der Vierer mit Sicherheit zu den vielversprechenderen Bands der Zukunft.
Oliver H.