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Arch Enemy sind immer zuverlässig und hauen alle paar Jahre eine solide Sammlung an eingängig melodischen Todesmelodien heraus, die mindestens eine Handvoll echter Kracher zum sich Hinknien enthält.
Mit «Deceivers», dem elften Longplayer der Schweden mit kanadischem Aushängeschild, ist das nicht anders. Sie haben es sogar überraschend geschafft, ihr Spiel noch zu verbessern und ein Album abzuliefern, das von Anfang bis Ende durchzündet oder zumindest nicht schwächelt. Wenn es ein Wort geben müsste, das die Platte zusammenfasst, dann müsste es wohl "fies sein. Dies schwingt nämlich gleichermassen bei dicken Grooves von «In The Eye Of The Storm» und «One Last Time» bis hin zu den thrashigeren, wilderen «Deceiver, Deceiver» oder «Sunset Over The Empire» mit. Natürlich sind auch die massigen Hooks vorhanden, und oft heben sie auf deren Rücken ab, um in mitreissende Refrains zu starten. Starkes Songwriting, durchgehend zur Schau gestellt und Jeff Loomis' Soli, die natürlich jedes Mal einschlagen, wenn sie entfesselt werden. Arch Enemy erhöhen zudem einige Elemente, die den dramatischen Umfang des Albums erahnen lassen.
Beim Opener «Handshake With Hell» lässt Alissa White-Gluz einige klare Vocals vom Stapel, die über allem schweben, während bei «Poisoned Arrow» einige Streicher hinzugefügt werden, die dem Sound eine cineastische Atmosphäre verleihen. Das kurze Instrumental «Mourning Star» ist zwar etwas überflüssig, klingt dennoch schön und könnte ein Werk von Hans Zimmer sein. Am Ende des epischen «Exiled From Earth» verabschieden sich Arch Enemy mit einem Höhepunkt, sodass man sich «Deceivers» glatt noch einmal anhören möchte. Meinen aufrichtigen Respekt an eine Band, die vor nicht allzu langer Zeit ihr 25-jähriges Jubiläum feierte und hoffentlich mit dieser Scheibe eine neue, aufregende Phase einläutet. «Deceivers» ist für Metalheads, die sich nach einem Soundtrack sehnen, an dem sie sich den Hals brechen. Voilà!
Oliver H.