Übrigens haben die Jungs einen besonderen Bezug zur Schweiz, denn Jani Berney Mikkännen ist hier geboren und hat die Band in Zürich gegründet. «Kaamos» ist die mystische Zeit zwischen Dezember und Januar, in der die Sonne verborgen bleibt, die Landschaft aber in surreale bläuliche und violette arktische Lichter getaucht ist. Auch das Artwork nimmt dieses Thema auf. Diese zuweilen melancholische Stimmung trifft auch auf die Musik zu.

Solche Melodie-Bögen können wahrscheinlich nur Finnen schreiben, und Songs wie «Black Lakes», «In Forlorn Times» oder «The Wanderer» erinnern, neben den erwähnten Insomnium, auch an Bands wie Amorphis, Wolfheart oder Kalmah. Herausragend ist die Gitarren-Arbeit der Herren Mikännen und Unkila, welche es immer wieder schaffen, richtige Gänsehaut zu erzeugen. Sänger Joni Hakulinens imposantes Organ erinnert dagegen an einen gewissen Johan Hegg, seines Zeichens Fronthüne von Amon Amarth.

Auch wenn man hier bereits auf einem beachtlichen Niveau musiziert, kriegt man irgendwie das Gefühl, dass As The Sun Falls noch nicht auf ihrem Zenit angekommen sind und eigentlich in der Lage wären, ein 10-Punkte Album zu schreiben. Bis es soweit ist, fördert «Kaamos» genug Highlights zu Tage, um des Öfteren auf dem heimischen Plattenteller zu landen.
Rönu