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In Sachen harter Musik ist die Schweiz einerseits bekannt für knackigen Hard Rock (Krokus, Shakra, Gotthard), Folk Metal (Eluveitie, Excelsis) oder aber für die düstere Schiene (Hellhammer, Celtic Frost, Coroner, Zeal And Ardor). Doch Power Metal? Gut, da wäre seit seinem Ausstieg bei Gloryhammer ein gewisser Thomas Winkler alias Angus McSix, aber sonst?
Nun, mit Bad Marilyn ist eine neue Band in den Startlöchern, welche durchaus das Potenzial besitzt, internationale Anerkennung zu erhaschen. Erst letztes Jahr gegründet, erscheint nun das von Dennis Ward (Pink Cream 69) druckvoll produzierte Debüt-Album. Bad Marilyn setzen dabei auf Sängerin Andrea Raffaela, welche nicht nur klar singt, sondern auch immer wieder Growls einsetzt. In gewissen Stimmlagen erinnert sie dabei an Noora Louhimo (Battle Beast), was ja beileibe keine schlechte Referenz ist.
Mit mächtig Wumms erklingt der Opener «I Die Inside» und zeigt bereits auf, dass die Band ein Händchen für starke Hooks und eingänge Melodien besitzt. Die Keyboards sind nicht dominierend wie bei so vielen Power Metal Bands (Sabaton, Battle Beast oder Beast In Black), sondern verleihen den Songs Tiefe. Die Gitarren bleiben im Vordergrund, und somit kann von Weichspüler Metal keine Rede sein. Mit «Eye Of The Snake» (fantastischer Mid-Tempo Stampfer), «Revolution» (erinnert an Judas Priest) und «Children Of Tomorrow» (startet balladesk und entwickelt sich zu einem wahren Ohrwurm) sind der Band ausserdem richtige Hymnen gelungen, welche live wohl zünftig abgehen dürften.
Den Vergleich mit der internationalen Konkurrenz muss die Truppe aus Wangen an der Aare definitiv nicht fürchten. Um allerdings richtig durch zu starten, bräuchte man wohl eine Tour. Bisher sind nur einzelne Gigs geplant, und so kann man sich wenigstens an der zweiten Ausgabe des «Metal Storm Over Luzern» ein Bild von Bad Marilyn machen. Power Metal Fans welche von Growls nicht abgeschreckt werden, sollten sich «Eye Of The Snake» zulegen. Eigentlich unglaublich, dass solch ein Album ohne Label im Rücken veröffentlicht wird. Erhältlich ist die CD übrigens über Bandcamp.
Rönu