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Etwas überambitioniert klingen die Italiener Beriedir auf ihrem Zweitwerk «Aqva». Hier kriegt man das Gefühl, dass musikalische Kapriolen und "das eigene Können zur Schau stellen" deutlich mehr im Vordergrund stehen als die Songdienlichkeit.
Das ist schade, denn die Musiker können tatsächlich was. Vielleicht bräuchte dieses Album aber einfach mehr als gefühlte zehn Hördurchgänge, um zu greifen. Diese Geduld bringe ich aber nicht auf, weil die Plattenfirma uns die Soundfiles gerade erst nach dem Release-Tag (!) zur Verfügung stellte. Wer also nur rund ein Dutzend mal rein hört, erhält den Eindruck, dass hier vieles, trotz diverser Ideen, sehr ähnlich klingt. Besonders fällt das beim Gesang auf, der ein sehr begrenztes Spektrum abdeckt. Dabei bemühen sich Beriedir durchaus um Abwechslung, wie zum Beispiel beim epischen «The Drowning» heraus zu filtern ist. Wer dieser Band eine Chance geben will, muss sich der Tatsache bewusst sein, dass Bandkopf und Sänger Stefano Nusperli ebenfalls Keyboard spielt und sein Instrument gerne in den Vordergrund stellt. Natürlich finden sich trotzdem schöne Gitarren-Soli, aber das Keyboard dominiert oft und deutlich. Für ein Drittwerk wünsche ich mir, dass die eigentlichen Lieder mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. Den Vergleich, den die Plattenfirma mit Bands wie zum Beispiel Dream Theater zieht, ist für mich nur schwer nachvollziehbar und eher Wunschdenken. Wer weiss, vielleicht können sie da eines Tages tatsächlich mal nachziehen. Bis es soweit ist, müssen Beriedir aber noch vieles lernen. «Aqva» ist sicher kein schlechtes Album, aber eines, das am eigenen musikalischen Anspruch scheitert.
Roger W.