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Ein guter Kollege von mir meinte dieses Jahr am "Iron Fest", dass es keine guten Drei-Mann Bands gibt und ja, er meinte damit auch Motörhead. Nun, diese Aussage wurde zum Running Gag und führte zu sehr lustigen Diskussionen. BEWITCHER sind definitiv der Beweis dafür, dass auch Trios verdammt geile Mucke spielen können und führt die Behauptung meines Kumpels ad absurdum.
Schwarz angehauchter Speed Metal ist momentan ja angesagt, aber Bewitcher unterscheiden sich vom Gros der Bands, welche oft krampfhaft wie Venom zu klingen versuchen, leider oft auch mit unterirdischen Produktionen. Bewitcher gehen dabei viel songdienlicher vor und sind deshalb schon fast unverschämt eingängig. Dabei gelingt ihnen der Spagat zwischen "zu cheesy" wie "roh und räudig" scheinbar mühelos. Songs wie der flotte Opener «Lavish Desecration», der Titeltrack oder die Uptempo-Hymne «Seasons Of Foul Harvest» schlagen eine Brücke zwischen Venom, Motörhead und der NWOBHM. Dabei schütteln die Amerikaner ein Killer-Riff nach dem anderen aus den Ärmeln, als gebe es nichts Leichteres.
Die Produktion von Lars Frederiksen setzt derweil das i-Tüpfelchen, weil sie sowohl druckvoll ist, aber auch den Charme der Achtziger versprüht. Das vierte Album des Dreiers ist ein – um es auf ein Wort zu reduzieren – Höllenspass! Live dürft die ganze Sache sowieso voll abgehen, und hoffentlich zieht es die Jungs auch mal über den grossen Teich zu uns nach Europa, um die hiesigen Clubs in Schutt und Asche zu legen. Mit «Spell Shock» gelingt Bewitcher der Aufstieg in die Champions League, und damit streitet man sich ab sofort mit Hellripper, Desaster, Knife oder Midnight freundschaftlich um die Genre-Krone.
Rönu