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Trotz der Kollaboration illustrer Mitglieder von Mos Generator, Fu Manchu und Yawning Man hat mir dieser Jam-Session – basierte Release zunächst viel Toleranz abverlangt. Aber trotz der definitiv fehlenden Affinität zu den oben genannten Genres konnte ich dem Album durch wiederholtes Anhören schlussendlich doch noch einiges abgewinnen.
Lässt man mal die gelegentlich recht exzentrischen oder meinetwegen auch dissonanten Ausbrüche etwas ausser Acht, bleibt eine Scheibe, die durch ihre sehr dichte Atmosphäre und die immerwährend spür-, beziehungsweise hörbare Passion der involvierten Interpreten besticht. So klingt es, wenn sich eingefleischte Musiker zu einer Jam-Session treffen und danach den daraus resultierenden Aufnahmen eine Songstruktur verpassen. Auch wenn mich vor allem auf der ersten Albumhälfte nicht alles Dargebotene anspricht, muss ich eingestehen, dass die hier offengelegte Kompetenz als Musiker aller Beteiligten nicht zur Debatte steht, denn auch zielgerichtetes Improvisieren, ohne dabei ins absolute Klangchaos zu stürzen, ist eine Kunst. Als alles überstrahlenden Stern empfinde ich in diesem Kontext den knapp zwanzigminütigen Titeltrack am Schluss der Scheibe, einem fiebrigen Acid-Trip, der sich in seiner Machart als ferner und sehr temperamentvoller Verwandter so gewichtiger Standards wie «Riders On The Storm» (The Doors) oder «The Pusher» (Steppenwolf) erweist. Schon alleine dieses vertonte Monster rechtfertigt die Anschaffung von «The Long Morrow», coole Sache!
Mirko B.