Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Hier kommt Futter für jene Prog Rock Nerds, die seit nunmehr einem Jahrzehnt auf das längstens angekündigte dritte Werk der San Diego Progressive Rock Granden Astra warten.
Beim vorliegenden Rundling handelt es sich zwar nicht um den lang ersehnten Tonträger, aber immerhin sind mit Gitarrist/Keyboarder/Sänger Conor Riley und Leadgitarrist Brian Ellis zwei federführende Astra-Protagonisten mit an Bord, die mit ihrem neuen Projekt Birth fast genau dort anknüpfen, wo Astra 2012 aufgehört haben. Birth sind dermassen tief im Art Rock der Siebziger verwurzelt, dass es eigentlich fast ein Hohn ist in diesem Zusammenhang von Progressive Rock zu sprechen. Produktion, Artwork, das verwendete Instrumentarium (das gute, alte Mellotron ist omnipräsent), die Arrangements, einfach alles scheint direkt aus jener Zeit zu stammen, in der Bands wie Genesis, Yes und Pink Floyd gerade den Grundstein für ihren heutigen Status legten. In Anbetracht dieser Tatsache erlaube ich mir, den Rock von Birth nicht als progressiv sondern ganz im Gegenteil als geradezu regressiv zu bezeichnen.
Aber dies tue ich durchaus wohlwollend und anerkennend, denn die subtil eingeflochtenen Instrumentalpassagen, welche die eindeutige Handschrift eines David Gilmour (Pink Floyd), Richard Wright (Pink Floyd) oder Steve Howe (Yes) tragen, zeugen von echtem Respekt gegenüber jenen jungen Protagonisten von damals, die den Mut hatten musikalische Grenzen zu überschreiten, die zu jener Zeit noch sehr viel enger gesetzt waren als heute. Was «Born» allerdings im Gegensatz zu jenen wegweisenden, frühen Meilensteinen des Progressive Rock fehlt, ist dieser eine, alles überragende Übersong, der als episches Monument die Zeit überdauern sollte. Das wirklich tolle Instrumental «Cosmic Tears» kommt dem zwar schon sehr nahe, aber schlussendlich fehlen dem Titel doch noch die alles entscheidenden Hooklines. Nichtsdestotrotz bleibt «Born» ein grossartiges "Retro Progressive Rock" Album, das vor allem psychedelisch angehauchte Frickelfreunde der allerersten Stunde ansprechen dürfte.
Mirko B.