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Man darf den Mastermind "Roman V." durchaus als Kult-Visionär im Genre Post Black Metal der Neuzeit bezeichnen. Bevor der in Russland, Barnaul, Region Altai (im Süden Westsibiriens) geborene Multiinstrumentalist zur Musik fand, war er zunächst Dichter und steht auf der Suche nach Identität und philosophischen Antworten auf Fragen nach dem Sein oder nicht sein. Seit einigen Jahren hat "Roman V." seinen Lebensmittelpunkt nach Norwegen, sprich Oslo verlagert, wo er sein ideologisches und musikalisches Schaffen auslebt.
Gegründet wurden BIZARREKULT im Jahre 2005, und der mystische Bandverlauf liest sich wie ein zersetztes Gedicht, war man von 2005 bis 2007, 2009 bis 2010 und ab 2019 bis heute aktiv mit grossen Jahreslücken unterwegs, und so ist die gegenwärtige Konstellation nicht verwunderlich, dass ein relative kleiner Schaffens-Ausweis von "Roman V." zu Buche steht. Mit dem Demo «Bizarrekult» aus dem Jahre 2006 und der Split «Theosophie/ Bizarrekult» von 2008 folgte nach beschriebener Jahreslücke im 2019 die EP «Join the Kult», die bis heute eine meiner persönlichen Favoriten im Genre Post Black Metal ist. Im Jahre 2021 wurde die erste Longplayer «Vi Overlevde» veröffentlicht, der mit ansprechender Anerkennung der Genre-Anhängerschaft gewürdigt wurde. Und nun, mit «Den Tapte Krigen» steht das zweite full-length Album an, und diese Scheibe hat es im wahrsten Sinne in sich! Schon für sich alleine steht die pulsierende Produktion als eines der Highlights von «Den Tapte Krigen», gefolgt von der qualitativ bemerkenswerten Recording-Instrumentalisten-Fraktion um "Roman V." (Vocals/Guitar/Bass) mit Ignat Pomazkov (Guitar), Alexander Pryakhin (Drums) und "Dina" (Vocals).
Letztere ist übrigens seine Ehefrau und bringt das gewisse Etwas in die Clean-Vocals-Bögen ein. Abschliessend der Lobeshymnen sei die Tatsache erwähnt, dass die einzelnen treibenden Tracks nie langweilig, respektive wiederholend wirken, und zu guter Letzt rundet das gelungene Artwork-Cover die Chose philosophisch wie identitätszerrend ab. Ohne sich die Blösse zu geben oder kopierend zu wirken, sind Parallelen zu Bands wie den Schweden Bathory oder Svältvinter, den Amerikanern Oceans Of Slumber oder aus Deutschland Der Weg Einer Freiheit nicht von der Hand zu weisen. Bizarrekult verstehen es jedoch gekonnt, ihren eigenen Sound zu kreieren und in einer ideologischen Abhandlung unter die Leute zu bringen. Zudem zeigt uns "Roman V." mit dem Vergleich zu den genannten Bands, auch sein zeitoffenes Repertoire als Schaffens-Zeugnis der Genres Black Metal, Post Black Metal oder Progressive Metal. Anspieltipps aus meiner persönlichen Sicht sind sicher der Titeltrack «Den Tapte Krigen» und «Himmelen er Utilgjengelig». Ich bin gespannt, aus welchem Blickwinkel Ihr als Endkonsumenten die ganze Sache seht!
Marco