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Ja, die Helvetier Black Diamonds konnten mich seit ihrem letzten Werk «Once Open A Time» als neuen Fan dazu gewinnen.
Auch wenn der Vierer keinen Preis für welterschütternde Erneuerungen in der Musik-Szene gewinnen wird (wer kann dies heute noch?), so verzauberte mich der sleazige Hardrock der Jungs schon von der ersten Sekunde an. – Wer mir das Debüt-Album («First Strike») verkaufen kann, soll sich bei mir melden! – So war ich gespannt, wie sich der vierte Streich anhören würde. Und siehe da…, vielleicht mit ein bisschen mehr Melodie und eine Spur rotzloser kommt der Titelsong ums Eck. Nach wie vor sind die Gitarren das Mass aller Dinge, welche durch tolle Chor-Passagen, die sofort zum Mitsingen animieren, bestens ergänzt werden. Mit «Evil Twin» gelangt wieder dieses «romantische» Flair ans Tageslicht, welches die Truppe als eine unbesiegbare Einheit zeigt. Vielleicht wäre dieser Track der bessere Einstieg gewesen, denn mit dieser Nummer hat sich das Quartett erneut mit einem Hit für die Ewigkeit empfohlen. Das mit akustischer Gitarre startende und in einen tollen Rocker übergehende «Lonesome Road» wirbelt den Staub der Wildwest-Strassen auf und mündet im wütenden «Forever Wild», das fett Arsch tritt.
Würde man die Jungs als eine Mischung aus Crazy Lixx und Crashdïet bezeichnen, niemand würde sich dagegen wehren. Bei «Saturday» sind klatschende Momente zu hören, welche die Party starten lassen. Wobei dieser Track nicht zu den Glanzstücken dieses Albums gehört. Da punkten das coole «My Fate», das sensible «Hand In Hand» und das mitreissende «Reaching For The Stars» um einiges mehr. Das mit viel Spass in den Backen, durch Streicher unterlegte und mit noch mehr Country versehene «Outlaw» setzt dem Zuhörer ein breites Grinsen ins Gesicht. Der in meinen Augen absolute Höhepunkt, «Turn To Dust», reisst die Scheibe über die neun Punkte-Grenze. Will man mit Mich, Andi, Chris und Manu ganz kritisch ins Rennen gehen, dann hätte man statt der zwölf Songs mit zehn mehr überzeugt. Denn das verdammt gute Bild erhält in der Mitte des Albums («The Island», «Anytime») einen kleinen Nackenschlag. Trotzdem darf man der Band attestieren, ein herrlich cooles, hart rockendes und begeisterndes Album veröffentlicht zu haben. Klar, die Fans jenseits der Judas Priest Härtegrade werden hier kaum auf ihre Kosten kommen. Leute, denen Hardrock mit sleazigen Parts das Bein zum Mitwippen bringt, müssen hier jedoch zugreifen!
Tinu