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Gibt es das Genre Post-Doom eigentlich schon? Falls nicht, dann sollte man über dessen Einführung vielleicht mal ernsthaft nachdenken.
Denn dann könnte man das musikalische Schaffen der vier Damen aus Portland (live werden sie noch durch die Gitarristin Erika Osterhout verstärkt) auch einigermassen gescheit einordnen. Allerdings mit starker Betonung auf "einigermassen", denn so richtig greifbar ist der Sound dieser Band eigentlich nie. Im Grundtenor meist sehr ruhig und psychedelisch gehalten, verarbeiten die Ladies Versatzstücke aus dem Doom Rock, Krautrock, Alternative Rock sowie Gothic Rock und erinnern dabei mal an Led Zeppelin, mal an Paradise Lost, mal an Smashing Pumpkins, mal an Type O Negative und, wenn man ganz genau hinhört, sogar mal an die Beatles in ihrer abgedrehtesten Phase. Trotz dieses scheinbar heterogenen Potpourris an Stilen klingen sie dank der immer gleichbleibenden, verhältnismässig karg gehaltenen Instrumentierung stets homogen, was sie nicht zuletzt auch dem konstant ruhig-kontemplativen Gesang von Allison "Sunny" Faris verdanken. Dieser zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Longplayer hindurch, der damit auf seltsame Weise getrübte Schwermut und Flower Power – Leichtigkeit zugleich versprüht. «Silence/Motion» ist definitiv nichts für Hartgesottene, daran ändert selbst der Einsatz eines Blastbeats und vereinzelt eingestreuter Growls nichts. Die eher sanftmütigen Gemüter unter Euch dürfen hier hingegen gerne ein Ohr voll riskieren.
Mirko B.