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Nach fast vierzig Jahren Metal hören, die goldenen Achtziger am eigenen Körper miterlebt, sich einen Scheiss darum gekümmert, ob sich Poser und Thrasher lieber verprügeln, und schon gar nicht das Kreuz bei Mercyful Fate auf den Kopf und bei Stryper wieder zurück gedreht hat…, ich denke, da darf ich mir anmassen bei Alben zu schreiben, inwiefern sie mir gefallen oder nicht.
Es geht hier nicht um gut oder schlecht, sondern darum, was die entsprechende Truppe spielt und ob mich der Sound in eine andere Dimension katapultiert (ohne Drogen) oder ich lieber davon rennen würde. Also, wenn ich nicht gleich die Höchstnote zücke, dann kann die Band an sich durchaus ihre Berechtigung haben, aber meine Gänsehaut bleibt eben deaktiviert. Was dies alles mit Blazon Rite zu tun hat? «Endless Halls Of Golden Totem» ist eine Scheibe die an mir vorbeiplätschert, obschon das Material seine interessanten Momente bereit hält. Aber in meinen Ohren gibt es eben bedeutend bessere US-Metal Combos. Alleine wenn ich an die Götter Metal Church oder Riot denke, respektive die leider verschollenen Oliver Magnum und Mystik. Das sind dann eben die Gradmesser, und wenn nun ein durchaus interessanter Kandidat wie Blazon Rite mit ihrem Debüt-Album versuchen der Welt das positive Fürchten beizubringen, dann entlockt mir dies zwar ein zufriedenes Lächeln, löst aber keine Euphorie aus. Das ist vielleicht auch die Last des Alters, dass man in den Achtzigern oder zu Beginn der Neunziger einfach zu viele tolle Musik gehört hat. Also, wer auf traditionellen Sound steht, der die amerikanischen Metal-Wurzeln nicht verleugnet, sollte sich Blazon Rite dennoch unbedingt anhören.
Tinu