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Aus Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg, Deutschland, stammen Blood Torrent, aktiv seit 2005, und präsentieren uns mit «Void Universe» den zweiten Longplayer mit zehn Songs, welche dem bläckischen Mätäl zugeordnet werden können, jedoch bläckischem Mätäl mit Frolic-Schmackes, hell yeah!
Nein, ich bin kein Hundebesitzer, werde es auch nicht werden, und nein, ich habe nichts gegen Hunde, habe Frolic auch noch nie probiert, jedoch mit «Void Universe» von Blood Torrent ein Ohr voll riskiert. Nun, was fällt erstmal auf? Ein sehr untypisches Black Metal-Coverartwork, das zum Dargebotenen sehr gut steht und passt, denn es ist sehr interessant durchdachter Black Metal, der seine Wurzeln in den alten Venom- und Bathory-Tagen wiederfindet, jedoch auch etwas Possessed, Eisregen, 1349, Dark Fortress enthält, da man mit diesen genannten Kolleginnen wie Kollegen auch die Bühne teilte und somit in dieses bläckische Genrä passen. Und ja, es ist Black Metal, im Grunde zumindest, denn die weiteren Zutaten wie Doom Metal, Heavy Metal, oldschooliger Thrash Metal, etwas Death Metal und eben den genannten und geliebten Black Metal öffnen sich soundmässig besagte Türen und Tore, ohne jeweils aus den Angeln heraus zu fallen. Textlich geht es in die apokalyptische Richtung à la George Orwell oder Leonardo da Vinci. Somit fällt dieser Black Metal auch in einer Art und Weise sehr eigenständig wie progressiv aus.
Es wird von den Herren H.A.V.O.C (Vocals, Bass, Guitars), Rahl (Guitars), Erebos #14 (Guitars, Vocals only on «The Strive») sowie Grandur (Drums) anständig geblastet, doch die Produktion kommt satt, klar durch, das Songwriting ist durchdacht und nicht einfach heruntergespült, nein, es ist hervorragend gestaltet und geschrieben worden. Auch etwas Punk und Hardcore ist heraus zu hören, und es finden sich interessante wie melodiöse Soli, was im Black Metal eigentlich ziemlich verpönt und unüblich ist, ja, dem ist so, Punkt. Somit sounden sich die vier Herren unermüdlich einen weitreichenden und offenen Black Metal heraus, der sowohl gestandene Blackisten:innen als auch aber auch Neugierige anlocken wird und kann. Die Drums blasten einerseits, double-bassen sich durch die Tracks, einer satten und trockenen Snare folgend, gepaart mit Paradiddles auf den Toms, wie auch Streicheleinheiten auf den Cymbals.
Der Tieftöner ist einerseits dem Rhythmus treu ergeben, dennoch kreiert dieser eigene Lines und solodeske Wege durch das intelligente Songwriting. Die Gitarren schrammeln und schrummeln bläckig durch die Riffs, werfen die eine und andere Welle an fetten Soundeinheiten auf, bleiben selbst im Rhythmus, der auch mal doomig und midtempi-verliebt daher reitet, treu und mit herrlichen und melodesken Soli untermalt, auch ab und an imposanten Lines intonierend. Die Vocals sind nicht unbedingt tief im Gutturalen zu suchen, eher im extremen Shouting und Screaming, eben oldschoolig deathig und blackig gehalten, mit klarer Aussprache, so à la frühere Kreator, Destruction, Sodom und Konsorten. Auch hier drückt der punkig-hardcorige Touch erneut durch. Somit ist «Void Universe» ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Black Metal Album geworden, mit Songs à la «A Knowledge Of Ligth», «Decay And Transformation», «Necromas», «Phantom Propaganda» und «The Strive» als Anspieltipps. Interessanter Black Metal, welcher wohl für die Hartgesottenen doch etwas progressiv und gewöhnungsbedürftig daher kommt, jedoch für potenziell Neugierige, welche gerne mal über den berühmten Tellerrand hinaus schauen, sehr interessant wirken kann.
Poldi