Auf dem neuen Album «Disharmonium - Undreamable Abysses» geht es ganz klar in die Industrial Black Metal Richtung! So startet «Chants Of The Deep Ones» mit einem Klangteppich aus wilder Raserei, in dem aber auch Melodien eingewoben sind. Genialer Einstieg, der schon mal sehr vielversprechend ausgefallen ist. Wie eine Spinne webt Blut Aus Nord mit «Tales Of The Old Dreamer» ein unheilvolles Netz, aus dem es für niemanden ein Entkommen gibt. Diese Musik ist so tiefgründig, dass sie einem durch Mark und Bein geht. Auch das Gefühl, dass es einen nonstop kalt den Rücken runter läuft, ist ein ständiger Begleiter. Gespenstische Ruhe verbreitet «Into The Woods» und erwacht dann langsam aus seinem Dornröschenschlaf. Das ist ein vertonter Albtraum, der Angst und Schrecken verbreitet!

Unbehagen löst auch «Neptune's Eye» aus und das mit Melodien, die einem in die Tiefen des Abgrundes zu ziehen drohen! Bedrohliches schiesst mit «That Cannot Be Dreamed» aus den Boxen, und der Albtraum geht in die nächste Runde! Wie diese bedrohlichen Soundcollagen zu einem schrecklichen Ganzen zusammengefügt werden, ist schlicht und einfach phänomenal! Und auf Vocals wird verzichtet, genauso wie in den vorangegangenen Songs. «Keziah Mason» kommt langsamer daher, ist aber so unglaublich massiv und schleicht sich deshalb unwiderruflich in die Gehörgänge hinein. Wer zum Schluss noch ein wenig Fröhlichkeit erwartet hat, wird bitter enttäuscht, denn Blut Aus Nord ziehen ihr bedrohliches Ding konsequent bis zum Schluss durch. So ist «The Apotheosis Of The Unamable» ein Monster von einem Song und die Apokalypse geht so in die letzte Runde. «Disharmonium - Undreamable Abysses» von Blut Aus Nord ist für mich nichts als vertonte Genialität und ein absolutes must have!
Roolf