Der Opener «Running On Emptiness» gibt den Ton an – stampfende Riffs werden von gequältem Gesang unterbrochen und entführen uns durch eine düstere Atmosphäre, die sowohl roh als auch mitreissend ist. Die Spannung steigt und das Tempo verlangsamt sich, aber das bedrückende Gefühl bleibt. In «The World Without Us» taucht Nathaniel tief in die Unterwelt ein. Der Song wechselt von frenetischem Black Metal zu traurigen, fast filmischen Gitarren-Passagen, die sowohl persönliche als auch universelle Verlust-Gefühle hervorrufen. Die Musik hier ist mehr als nur Klang – sie ist eine überwältigende, wandbildende Kraft.

Das Album hält auch noch lange nach und spiegelt die Spannung zwischen Zerstörung und Verfall wider. «Lightbearer» explodiert in einer Flut explosiver Beats und bösartiger Schreie, bevor es in die herzzerreissende Melancholie von «Against The Grain» übergeht. Der Song ist wie ein langsames Verbrennen, das den Zuhörer in eine dunkle Unterströmung zieht, und «Catastrophe» endet mit einem unheimlichen, langsamen Doom, der sich in eine Art Heavy Black Metal verwandelt.

«The World Without Us» ist eine schonungslose Auseinandersetzung mit dem sozialen und persönlichen Zusammenbruch. Jeder Song, jedes Riff, jeder Schrei dient der grösseren Erzählung einer Welt, die sich auflöst. Als Tolkien-Fan höre ich da die klagenden Ents, die ihre Entfrauen verzweifelt suchen. Dies ist Musik für diejenigen, die die Dunkelheit annehmen können, für diejenigen, die wissen, dass letztendlich nichts von Dauer sein wird.
Lukas R.