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Dem dritten Album einer Band wird immer gerne das "make it or breake it" Label angeheftet. Im Fall von BROTHERS OF METAL ist das gar nicht so weit hergeholt. Das grandiose Debüt «Prophecy Of Ragnarök» konnte man (trotz einem Knaller wie «Njord») mit dem Nachfolger «Embles Saga» nicht toppen. Deshalb ist es schon ein wenig richtungsweisend, wie das neue Werk bei den Fans ankommen wird. Der Titel steht übrigens in der nordischen Mythologie für einen besonders langen Winter, der sich über drei Jahre erstreckt.
Nach dunklem, kalten Metal klingen die Songs jedoch gar nicht, es dominiert europäischer Power Metal mit Keyboards, Chören und jeder Menge Kitsch in der Schnittmenge von Gloryhammer, HammerFall und Wind Rose. Was die Skandinavier einzigartig macht, ist die Tatsache dass nicht nur ein Sänger an Bord ist. Ylva Eriksson übernimmt den Grossteil der Songs und die Schwedin ist mit ihrer Stimme ein grosser Pluspunkt. Im Gegensatz dazu ist der raue Gesang von Joakim Eriksson, der sich aber ebenso gut ergänzt. Wie Mats Nilsson, der meist als Erzähler fungiert.
Die Songs setzen dabei auf mächtige Melodien, einprägsame Refrains und hinterlassen eine gewisse Epik. So startet der Opener «Sowilo» mit jeder Menge Bombast, bevor der mehrstimmige Refrain live für gestreckte Fäuste sorgen wird. Fast schon progressive Riffs finden sich im Mittelteil von «Giantslayer», während «Rivers Of Gold» mit seinem folkigen Touch der perfekte Soundtrack fürs Lagerfeuer abgibt. Doch man geht durchaus auch neue Wege, so klingt «Heavy Metal Viking» nach Thundermother und verleiht dem Album dadurch eine gewisse Frische.
Mit «Fimbulvinter» ist den metallischen Brüdern plus einer Schwester der erhoffte, grosse Wurf trotzdem nicht gelungen, leider. Dies, weil hier Kaliber wie «Fire, Blood And Steel», «Njord», «Yggdrasil» oder «The Mead Song» nicht vorhanden sind. Natürlich macht auch das neue Album Spass, aber die Messlatte haben sich die Schweden mit dem Debüt von 2017 halt einfach gleich selber verdammt hoch gesetzt, und somit belegt das neueste Machwerk nur den dritten Platz in der Diskografie.
Rönu