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Die turbulente Geschichte von CADAVER würde wohl ein ganzes Buch füllen. Nicht nur einmal hat das Duo Neddo und Dirk Verbeuren die Band zu Grabe getragen, nur um sie dann wieder zu neuem Leben zu erwecken. Jetzt scheint man es allerdings ernst zu nehmen, denn diesmal dauerte es nur drei Jahre seit dem Vorgänger «Edder & Bile», um einem neuen Longplayer aufzunehmen.
Was die Band hier auf ihrem sechsten Album fabriziert, ist definitiv nichts für schwache Nerven, was vor allem am nicht alltäglichen Songwriting der Skandinavier liegt. Brutale Riffs treffen dabei auf ungewöhnliche Soli und fast schon progressive Strukturen. Der Opener «Postapocalyptic Grinding» genügt dem Zuhörer um zu wissen, was ihn in 42 Minuten erwarten wird. Die Songs nehmen dabei immer mal wieder ungewöhnliche Wendungen. So hört man mal ein Saxophon, wabernde Synthies oder abgefahrene Riffs. Das erinnert teils an Pestilence, dann wieder an Carcass, Marduk, Sepultura oder Autopsy. Mir ist die ganze Chose etwas zu abgedreht, aber es ist sicher ein Plus der Band, dass sie eben nicht auf Nummer sicher geht und einem bestimmten Credo folgt, sondern sich einen Dreck darum schert, was andere davon halten. Cadaver ist ein gutes Album gelungen, dass jedoch etwas Zeit braucht und ist für Metaller ohne Scheuklappen gedacht, die es gerne aggressiv, brutal, aber auch spacig und progressiv mögen. Das schräge, aber auch irgendwie kultige Artwork passt dabei gut zum Inhalt von «The Age Of The Offended».
Rönu