Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Hinter dem seltsamen Bandnamen CAINITES steht ein Duo aus Pisa. Als Kainiten bezeichnet man die Anhänger einer Sekte im zweiten Jahrhundert, welche die Sünder Kain, Esau oder Judas verehrten.
Das Debüt ist ein Konzept-Album über einen orthodoxen Priester, der gegen seinen Willen in einen Vampir verwandelt wird. Die Songs erzählen dabei die Geschichte des Geistlichen, der einerseits seinen Glauben hat, aber dann eben auch einen unaufhörlichen Blutdurst. Musikalisch ist man im Melodic Death Metal unterwegs, aber immer wieder sind auch Passagen des klassischen Metal und Gothic zu hören. Grosser Streitpunkt ist dabei Frater Orion (Andrea Falaschi ist auch Drummer bei Deathless Legacy), der mit seinem Gesang durchaus anecken wird.
Die gehauchten, ja beinahe flüsternden Growls dürften nicht jedermanns Sache sein und auf Album-Länge ist das in der Tat recht anstrengend. Irgendwie erinnert mich der gute Mann oft an Mono Inc. Frontmann Martin Engler wenn dieser harsch singen würde. Dabei erzeugen Cainites durchaus eine gruselige Atmosphäre die packend ist, wie im Opener «Darkness Awaits» oder beim packenden «Vampire God». Melodien stehen dabei über der Härte und werden durch ordentlich Keyboards untermalt. Das erinnert mitunter an alte Crematory.
Die Gitarren braten aber immer noch ordentlich und auch die Drums knallen fett. Die Produktion ist überzeugend und gewährt den Instrumenten genügend Raum und sorgt dabei trotzdem für den nötigen Wumms. Eigentlich haben die Italiener ja nix falsch gemacht, wäre da nicht dieser Gesang, welcher bei mir ordentlich durchgefallen ist. Aber was dem einen nicht gefällt, wird der andere abfeiern, also hört Euch die Single mit dem dazugehörigen Video am besten mal auf YouTube an, bevor Ihr Euer sauer verdientes Geld rauswerft.
Rönu