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Cannibal Corpse, die Urgötter des Death Metals? Nein, bewusst nicht "floridianisch" gewählt, denn Cannibal Corpse gründeten sich im Jahre 1988 in Buffalo, im Staate New York und wanderten zu einem späteren Zeitpunkt dann nach Tampa, im Staate Florida.
Ja, Urgesteine mit einem Palmares von vierzehn Studioalben und weiteren Releases. Nun folgt mit «Violence Unimagined» das 15. Studioalbum, vollbepackt mit elf Tracks, und was für welche, mal kurz vorweg genommen. Nun..., mit Erik Rutan (Leadguitars, Hate Eternal) haben Alex Webster (Bass), Paul Mazurkiewicz (Drums), Rob Barrett (Rhythmguitars) und George "Corpsegrinder" Fisher einen hervorragenden Nachrückler für den ausgetickten Pat O'Brien erhalten, der bei den gezockten Soli wahrlich einen neuen, frischen und melodiösen Touch einfliessen lässt. Auch allgemein grooven die Death Metal Herren einiges tiefer und brutaler, obschon das Gaspedal wieder mächtig durchgedrückt wird. Und dennoch sind es die Midtempo-Kracher, welche das Nackengebilde heftigst austicken und headbangen lassen. Ja, und tatsächlich haben die Songs einen leicht progressiv technischen Schleier erhalten, welcher jedoch erst nach mehrmaligem Ohrkonsum auffällt, denn das ganze Album sprüht nur so von kleinen Einzelheiten, die, jeweils zu Knallertracks zusammengeschustert, «Violence Unimagined» eben mit Schmackes hochleben lassen. Selbst in den Rhythmparts wird killermässig abgerifft und gefrickelt. Dann folgen die teils melodiösen, teils heftigst geshredderten und technisch auf höchstem Niveau zelebrierten Soli, welche der/dem Zuhörenden Welten in längst vergangene, aktuelle wie auch zukünftige Zeiten eröffnen. Yep, so ähnlich wie "Beam me up, Scotty". Somit erhält der Tieföner mehr Entwicklungsmöglichkeiten wie -potenzial als bereits bekannt, und die sowohl rhythmisch als auch solodesk gehaltenen Läufe erhellen das böse Grinsen.
Ebenfalls steht die Drumfricklichkeit in Nichts nach, denn durch die teils eben leicht progressiv technischen Songstrukturen wirbelt es aus der Küche von Blast-, Grindcore-, Double-Bass-Drum, leicht doomigen Midtempo-Patterns links und rechts der Gesichtswangen hindurch, so dass sich die Haut des zombie-infiltrierten Zuhörenden langsam und konstant ablöst.
Tja, den Corpsegrinders gesangliche Werke näher vorzustellen braucht wohl niemand, dennoch werde ich es tun, da es immer wieder neue Fans zu gewinnen gibt. Denn es wird auch solche Fans geben, welche das nicht zu verstehende Element der Untreue zur Band zelebrieren. Die Growls, Screams und Shouts sind im tiefsten Bereich anzusiedeln und liefern bösartigste Ausdrücke ab, welche sich in den Gehörgängen festkrallen und den Hirnnektar ausschlürfen. Anspieltipps? Alle elf Tracks, ohne Wenn und Aber! Und wie erschallet nun die ganze Chose? Eben, wie Cannibal Corpse! «Violence Unimagined» ist gespickt mit new yorkischem und floridianischem Death und Thrash Metal, as its best. Dieses Album vereint den musikalischen Werdegang seit dem ersten Studioalbum «Eaten Back To Life» bis eben hin zu «Violence Unimagined». Von allem ist etwas vorhanden, und so mutiert dieses 15. Studioalbum ungewollt zu einem "Best Of", einem wahren und wirklichen "Best Of", das komplette "Best Of" in elf neue Killersongs gepackt. Nebst der hervorragenden und druckvollen Produktion glänzt das Artwork in gewohnter Cannibal Corpse-Manier und ist auf dem Treppchen der Ruhmeshalle unter die ersten drei Plätze zu setzen und zu finden. Soundvergleiche? Well, Cannibal Corpse sind Cannibal Corpse, zweifellos. Allenfalls so à la Suffocation, Deceide, Hate Eternal, Monstrosity und Konsorten. Nach intensivem Reinhören und -knien folgt das Punktemaximum, ohne Wenn und Aber und mit dem fettesten wie bösartigsten Grinsen im Gesicht.
Poldi