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Die ersten vier Alben der Amerikaner zwischen 1981 und 1991 gelten noch heute als Underground Perlen des US-Metal. Vor drei Jahren erschien dann das Comeback Album «Forever Black», dass von Medien und Fans ebenfalls positiv aufgenommen wurde. Nun sind CIRITH UNGOL also endgültig wieder zurück und hauen mit «Dark Parade» ihr wohl düsterstes Album heraus.
Kauzig waren sie ja schon immer, bei der markanten Stimme von Mastermind Tim Baker ja auch kein Wunder. Der eher finstere Epic Metal braucht auch immer ein paar Umläufe, bis er richtig zündet. Dazu kommt, dass man sich schon einige Zeit von den typischen Fantasy-Themen verabschiedet hat: "Um ehrlich zu sein, habe ich seit Ende der 80er Jahre keinen Schwert- und Zauber-Roman mehr aufgeschlagen", sagt Baker. "Die Songs, die ich schreibe und die ein Fantasy-Thema haben, sind metaphorische Erzählungen, die in den allgemeinen Tropen dieses Genres verpackt sind. Aber ich verabscheue die Tatsache, dass alles und jede Band ein bestimmtes Etikett aufgedrückt bekommen muss. Normalerweise ist das Etikett nur eine faule Ausrede, um die Band oder die Art von Musik, die sie spielt, entweder zu befürworten oder zu verurteilen. Wir haben uns immer nur als Heavy Metal Band gesehen". Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, denn genau das ist «Dark Parade» am Ende auch geworden. Ein einfach geiles Heavy Metal Werk, das mit dem typischen Cirith Ungol Opener «Velocity (S.E.P.)» sofort in die Vollen geht.
Mit dem gleich darauffolgenden «Relentless» setzt man gleich noch einen drauf, bevor «Sailor On The Seas Of Fate» ein richtiges Epos folgt: Schleppend, eindringlich und mit einem unglaublich starken Tim Baker. Auf «Sacrifice» variiert der Sänger mit seiner Stimme und verleiht so dem sonst schon harten Midtempo Track noch mehr Schärfe. Die zweite Hälfte bietet neben dem eher durchschnittlichen «Looking Glass» mit dem Titeltrack ebenfalls noch einen echten Kracher, während «Distant Shadows» und «Down Below» die beide fast schon doomig daher kommen, die düstere Atmosphäre noch einmal unterstreichen. Keine Frage, an Göttergaben wie «Paradise Lost» oder «Frost And Fire» kann «Dark Parade» nicht kratzen, aber Cirith Ungol sind sich einmal mehr treu geblieben und haben ihre Fans nicht enttäuscht. Im Umkehrschluss heisst das aber auch, das wohl kaum neue Anhänger dazu stossen werden, weil der Überraschungseffekt trotz «Dark Parade» gegen Null tendiert.
Rönu