Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Die Truppe um Mainman und Bassist Lee Payne gehört zur zweiten Garde der NWOBHM, und CLOVEN HOOF waren dafür bekannt, eine der theatralischsten Bands der kultigen Bewegung zu sein. Die Bandmitglieder übernahmen jeweils eines der vier Grundelemente Feuer, Wasser, Erde und Luft als Persona und trugen auf der Bühne und bei Fotoshootings aufwändige Kostüme. Alles längst vorbei und von keinem grösseren Erfolg gekrönt, da das Line-up immer wieder änderte.
Nachdem man zunächst elf Jahre zwischen 1979 und 1990 aktiv war, dauerte es genau wieder so lange, bis der Motor erneut angeworfen wurde. In unseren Breitengraden wurde die Band eigentlich nur über das "Keep It True" Festival mit Auftritten in den Jahren 2004, 2009 und 2022 ins kollektive Gedächtnis einer ziemlich überschaubaren Fanbase gehievt. Eine etwas breitere Wahrnehmung wurde letztlich zwischen 2015 und 2022 erreicht, als Frontmann George Call (Aska) an Bord geholt wurde, sprich die drei Alben «Who Mourns For The Morning Star» (2017), «Age Of Steel» (2020) und «Time Assassin» (2022) einsang.
Trotzdem blieb das Ganze erfolgsmässig nach wie vor im Underground stecken, was auf der einen Seite sicher schade ist, und auf der anderen Seite aber dazu führte, dass der Kult-Faktor der UK-Band mit zuletzt einem Ami am Mikro überlebte. Diese Kombination wird nun in gleicher Art und Weise auf «Heathen Cross» weiter geführt, sprich die Lücke wurde nach dem Abgang von Herrn Call mit keinem Geringeren als Sänger-Legende Harry "The Tyrant" Conklin aufgefüllt. Dass dessen eigentümlicher Gesang unweigerlich Zitate von Jag Panzer, Titan Force und anderen herauf beschwört, erstaunt an der Stelle natürlich nicht.
Dennoch zeigen sich stilistische Unterschiede zwischen der Stammkapelle und hier bei Cloven Hoof. Fakt ist, dass Conklin, der zuletzt bei den Griechen von Achelous einen Track («Into The Shadows) mit seinen Hammer-Vocals veredelt hat, nun auch die aktuellen Geschicke der Briten mitgestaltet. Der neue Longplayer ist das mittlerweile zehnte Studio-Album und zeichnet sich durch frische Vibes aus, was einerseits die knackigen Songs angeht und andererseits was Harry daraus macht! Schon der Opener «Redemer» zeigt unmissverständlich auf, wo es langgeht, und auch «Vendetta» oder «Frost And Fire» bleiben nichts schuldig.
Rockslave