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Crippled Black Phoenix, quo vadis? Nach dem wirklich wertigen Album «Ellengæst» (2020) verirrt man sich diesmal mit reduzierter Mannschaft (ich mag mittlerweile echt nicht mehr nachsehen, wer noch, nicht mehr, wieder oder neu dabei ist) im unendlichen Meer alternativer Klänge, die weder Songs mit Ohrwurm-Potenzial noch lang andauernde Seelenschmeichler Pink Floyd’scher Prägung zulassen.
Stattdessen säuseln abwechslungsweise Belinda Kordic und Joel Segerstedt ihre Weisheiten ins Mikrofon und erinnern dabei unfreiwillig daran, wie schmerzhaft der Weggang von Sänger Daniel Änghede wirklich ist (er verliess das Projekt noch vor den Aufnahmen zu «Ellengæst»). Irgendwie erinnert mich die Scheibe an meinen damaligen ersten Höreindruck von Pink Floyds «The Wall» (dafür wird man mich jetzt steinigen): Viel Depri-Sound, viel Selbsttherapie-Kram, viele Längen, wenige Lichtblicke («The Pilgrim», «The Scene Is A False Prophet»), und die ganze sperrige Geschichte verteilt auf anstrengende 01:37 Stunden. Natürlich kann man der Band, die man eigentlich gar nicht als solche bezeichnen kann, den Mut attestieren, sich mit jeder Veröffentlichung neu zu erfinden. Das verdient auch durchaus Anerkennung, keine Frage, aber dieses Mal habe ich den Eindruck, dass Mastermind Justin Greaves den Bogen wirklich überspannt hat, was sich mehr als deutlich im finalen Noise-Gewitter «No Regrets» als quasi musikalischen Mittelfinger manifestiert. For Hardcore-Fans only, was anderes kann ich dazu beim besten Willen nicht sagen.
Mirko B.