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Beim eröffnenden, wirklich behäbigen Titeltrack zuckte ich erst mal ob der einschläfernd wirkenden Gesangsdarbietung von Sängerin/Bassistin Brenna Leath zusammen, doch nach zwei, drei weiteren Nummern musste ich mein vorschnelles Urteil revidieren.
Nicht, dass die gute Brenna ihren Gesangsstil im Verlauf des zweiten Albums des Duos aus North Carolina noch wesentlich ändern würde (wobei sie zugegebenermassen teilweise dann doch wesentlich mehr Aggressivität zeigt), aber irgendwie hatte ich ein Déjà-vu, und dieses hiess Saint Vitus, genauer gesagt das Debüt der kultig-kauzigen Doomster. Natürlich würde ich es nie wagen, Crystal Spiders auf eine Stufe mit den Doom-Göttern aus LA zu setzen, aber hier geht es mir um die urige Einfachheit der Aufnahme auf dem Niveau einer guten Demoproduktion, rau, unsauber, ungeschliffen und gerade deswegen so echt, ehrlich und fesselnd, ähnlich wie ich es damals beim ersten Anhören des Saint Vitus Debüts empfand. Im Studio wurde das Duo übrigens durch seinen Producer Mike Dean an der Gitarre unterstützt, den manche von Euch als hauptamtlichen Tieftöner von Corrosion Of Conformity kennen dürften. «Morieris» ist so Untergrund wie es nur geht, und die Band versteht es dabei immer wieder, mit einfachsten Mitteln eine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, ohne dabei zwanghaft auf Zeitlupentempo und überlange, repetitive Tracks zu setzen. Anspieltipps: «Offering», «Pandora», das absolut fiebrige «En Medias Res» und…, ach was solls, eigentlich die komplette zweite Hälfte des Albums.
Mirko B.