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Wenn man mich fragt, welche polnische Band ich favorisiere, würde meine Wahl trotz starker Konkurrenz in Form von Behemoth und Vader auf CRYSTAL VIPER fallen. Marta Gabriel und ihre drei Mistreiter liefern seit ihrer Gründung 2003 immer wieder starken, klassischen Metal und haben in ihrer Diskographie noch keinen Stinker abgeliefert. Ob auch das neunte Studio-Album den Vorschuss-Lorbeeren gerecht wird?
Schon der Opener «Fever Of The Gods» lässt auf eine Bejahung hoffen. Das ist feinster Stahl mit starken Gitarren und einer blendend aufgelegten Marta am Mikrofon. Mit der Hymne «Old House In The Mist» setzen Crystal Viper die Messlatte noch höher! So und nicht anders muss klassischer Metal 2024 klingen! In eine ähnliche Kerbe schlägt «Book Of The Dead», eine Speed-Granate vom Feinsten. Mit der Ballade «Wayfaring Dreamer» und dem äusserst gelungenen Bathory Cover «Gods Of Thunder Of Wind And Of Rain» sorgt man aber auch für überraschende Wendungen und hebt die Dynamik des Albums auf ein höheres Level.
Natürlich bleiben bahnbrechende Neuerungen im Sound der Polen aus und das ist auch gut so. Wenn ich ein Crystal Viper Album erwerben will, möchte ich genau diesen Stil, der sich tief vor der NWOBHM (Judas Priest, Diamond Head), aber auch vor Bands wie Warlock, Chastain oder Riot verneigt. Zwischendurch sind durchaus auch Abstecher in den Power Metal auszumachen, allerdings ist man gegenüber vom Vorgänger «The Cult» (2021) wieder etwas metallischer unterwegs.
Zurück zur Eingangsfrage, welche mit einem klaren "Ja beantwortet werden kann. Auch das neuste Album hält das Niveau der vergangenen Veröffentlichungen locker und wer weiss, wie die Band live auftritt, kann sich auf die kommenden Auftritte freuen, denn erfahrungsgemäss klingen Crystal Viper Songs auf der Bühne noch einmal eine ganze Ecke bissiger.
Rönu