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Metal Factory since 1999
Der Studiomusiker und Gitarrist Dan Baune wandelt auf Solopfaden. Er macht das mit einem sehr abwechslungsreichen und guten Erstwerk. Dazu hat er eine ganze Armada an Gastmusikern für sich gewinnen können.
Diese sind: Bob Katsionis (Outloud, Ex-Firewind), Rasmus Bom Andersen (Diamond Head), Jennifer Diehl (Fire Red Empress), Aliki Katriou (Eight Lives Down), Matt Mitchell (Furyon), Doogie White (Rainbow, Yngwie Malmsteen, Michael Schenker), Chris Webb (Biomechanical, Solsikk) und Herbie Langhans (Avantasia, Firewind). Das Besondere an diesem Werk ist aber nicht unbedingt diese Liste, sondern die Tatsache, dass man nach den ersten drei bis vier Liedern den Eindruck erhält, es handle sich um ein reines Thrash-/Speed Metal Album. Dies, weil die Riffs in den Strophen starke Akzente setzen und dabei fast untergeht, dass die Refrains in Richtung Heavy und Power Metal tendieren. Die wahre Stilvielfalt wird schliesslich beim unwiderstehlichen neuneinhalb minütigen «No Man's Land» bewusst. Hier baut Dan Baune mit einem schleppenden Riff ein Drama auf, dass in einem grandiosen Gitarren-Solo mündet. Dieses Lied stellt für mich den absoluten Höhepunkt des Albums dar. Was danach kommt, ist zuerst deutlich weniger Thrash Metal lastig, sondern eher im Midtempo angesiedelt, bietet aber weitere schöne Melodien.
Besonders «Lost Sanctuary» lässt mit schönen Gitarren-Soli aufhorchen, bevor der Gitarrist für drei Lieder nochmals einige Härtegrade zulegt und das Werk mit dem ruhigen Instrumental «Rhapsody Of Life» ruhig ausklingen lässt. Objektiv gesehen macht Dan Baune auf seinem Erstwerk alles richtig. Die Liederreihenfolge ist stimmig und die Kompositionen nie unter einem gewissen Niveau. Und trotzdem schwindet meine Aufmerksamkeit nach der ersten Hälfte der Spielzeit merklich. Wieso das so ist, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht hätte man von diesen 57 Minuten und elf Liedern besser auf drei Songs verzichtet und diese auf ein Nachfolgewerk gepackt. Weniger wäre in diesem Falle wohl mehr gewesen. Auch wenn es natürlich schwer fällt, sich von seinen "Geisteskindern" zu verabschieden. In dieser Form bleibt aber dieses Debütwerk ein kleines Ausrufezeichen, dessen Potenzial nicht voll ausgeschöpft wurde. Sollte dieses Album aber vor allem dazu dienen, Dan Baune weitere Studioaufträge zu bescheren, wird er sich künftig wohl vor Aufträgen kaum retten können.
Roger W.