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Es ist wohl nicht ganz falsch zu behaupten, dass in Schweden völlige Langeweile herrscht oder die Wasserqualität Einfluss auf die künstlerische Energie der Menschen hat. Immer wieder spuckt dieses Land Bands aus, denen man sich nicht entziehen kann. DAYS OF JUPITER sind eine weitere Combo dieser Kategorie.
Obwohl ihr Stil nicht gerade zu meinen Favoriten gehört, ist das neue Album «The World Was Never Enough» hart rockendes Bombast-Material. Du nimmst den typischen Euro-Rock-Sound und schickst ihn in den amerikanischen Hard Rock wie Modern Heavy Metal und bist dann ziemlich nah dran. Das Album beginnt mit dem schnell dosierten Piepen eines Herzmonitors, der den Weg freigibt für eine schnelle, schwere Instrumentierung, die sich durch das ganze Album zieht, und den leicht krächzenden, aber klaren Gesang von Janne Hill. Was die ganze Platte aber definitiv auf der Rock-Seite verwurzelt, sind die höchst eingängigen Melodien und Refrains, die sich schon nach einem Durchgang festgesetzt haben. Das ist eine sehr clevere Sache, denn es macht die Songs nicht nur nachvollziehbar, sondern auch einprägsam. Dennoch driften die zehn Songs nie ins Lächerliche ab, denn darin finden sich auch dunkle und düstere Untertöne.
Grund dafür ist, dass die meisten Tracks in Moll gehalten sind. Es ist eine Art Doom-Mentalität, gefangen im Körper eines radiofreundlichen Rock-Songs. Während «The World Was Never Enough» temporeich und voller Energie beginnt, fährt «Desolation» alles zurück, um Platz für eine schwermütige und melancholische Akustik-Ballade zu schaffen. Es ist die einzige Ballade auf dem Album, und es fühlt sich fast wie ein Moment stiller Einsamkeit an. Auf der Platte gibt es keinen einzigen miesen Track, und je öfter man sie sich anhört, desto mehr gefällt, was da aus den Lautsprechern dröhnt. «The World Was Never Enough» ist sowohl melodisch als auch heavy, Metal als auch Rock, progressiv und völlig standardmässig. Insgesamt echt ein Werk, das man sich einfach anhören und geniessen kann. Days Of Jupiter legen 2025 sicher keinen schlechten Start hin, wenn man ihren modernen und Mainstream-lastigen Hard Rock und Metal mag.
Oliver H.