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Wenn es übergreifend um das Thema female fronted Psychedelic Rock mit Nuancen in Richtung Blues, Retro oder Acid geht, finden sich mittlerweile einige Combos wie die Blues Pills, Pristine, Jail Job Eve, Wucan oder Ruby The Hatchet.
Während Erstere zumindest mal eine grössere Erfolgsperiode aufweisen können, blieben die anderen zumindest bisher meist im Untergrund stecken, was aber per se, sprich musikalisch gesehen, kein Nachteil sein muss. Mit dem mir bisher nicht bekannten Quintett DEAD FEATHERS aus Chicago, das bisher eine EP (2016) und 2019 das Debüt-Album «All Is Lost» veröffentlicht hat, reiht sich hier eine weitere Band hinzu, die alles mitbringt, was diesen Retro-Sound ausmacht. Vorab ist hier Frontfrau Marissa Welu zu erwähnen, die über eine sehr markante Gesangsstimme verfügt.
Die Hintermannschaft besteht aus Tony Wold (Lead Guitar), Tim Snyder (Rhythm Guitar), Rob Rodak (Bass) sowie Joel Castanon (Drums/Percussion) und liefert typischen Gerne-Sound ab, der mit der passenden Vintage-Produktion versehen wurde. Interessant ist noch die Feststellung, dass die Lead-Gitarre schon beim 7-minütigen Opener und Titeltrack an die legendären Iron Butterfly, sprich ans Spiel von Eric Brann (R.I.P.), erinnert und bei mir damit gleich wohlige Gefühle auslöst sowie offene Türen einrennt. Auch «Lightning» geht in diese Richtung, bewegt sich im Schmelztiegel der eingangs erwähnten Bands und lässt hier konkret Vibes von Pristine und Wucan erkennen.
Auch «Daughters» reiht sich dem Rest nahtlos an, trägt eine leicht psychedelische Note und könnte zum Beispiel so locker auch auf einer Scheibe von Jail Job Eve stehen. Das vergleichsweise kurze und instrumentale Intermezzo «One Yeas Before The Island» leitet über zu «The Swell», wo es insgesamt erneut eher ruhiger zu und her geht. Kernstück bildet jedoch das fast 10-minütige Epos «Robbery», wo nochmals alles zelebriert wird, was Dead Feathers ausmacht, ehe der akustisch gehaltene Schlusstrack «Galapagos» diese feine Scheibe fast unscheinbar abrundet. Wer grundsätzlich in dieser Stilecke beheimatet ist, sollte hier, trotz dem klaren Fehlen eines Übertracks, unbedingt mal reinhören.
Rockslave