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Sind die Italiener mit ihrem fünften Werk womöglich auf Airplay aus? Schon möglich, aber wenn dem wirklich so ist, dann machen sie es auf äusserst geschmackvolle Art und Weise.
Jedenfalls hat man im Vergleich zu früheren Werken das Stilelement des Horrorfilm-Soundtracks merklich zugunsten einer symphonischeren und auch eher Power Metal lastigen Ausrichtung reduziert. Wer jetzt allerdings an einen typisch italienischen Rhapsody Klon in noch kitschiger als sonst schon denkt, irrt gewaltig. Viel eher wird auf epische und dramatische Momente gesetzt, die sich immer wieder hörbar leicht an Type O Negative und Ghost orientieren, ohne allerdings auch nur ein einziges Mal in poppige Gefilde abzudriften. Zwar setzt die Band durchaus auf viel Melodie und Harmonie, die gewohnt okkult-religiösen Themen finden vorwiegend in den Texten statt, aber die Umsetzung ist dermassen kraftvoll und zuweilen sogar leicht progressiv, dass niemand dem Haufen das Prädikat "Heavy Metal" ernsthaft absprechen kann.
Und die Sängerin Steva? Nun, die entfesselte Frontfrau, die ich früher in ihren Darbietungen manchmal als etwas zu exaltiert und affektiert empfand, hat sich deutlich hörbar weiter entwickelt und liefert diesmal mit ihrer leicht angerauten und verhältnismässig tiefen Stimme verdammt stark ab. «Mater Larvarum» ist eine dieser grossen Ausnahmen. Musikalisch zwar nicht wirklich das, was ich mir sonst täglich so reinziehe, aber im Gesamtpaket aus düsterer Thematik und musikalischer Umsetzung dermassen gut gemacht, dass ich mich echt dafür begeistern kann. Und das sollten auch all jene Metalheads tun, deren Herz gleichermassen für melodischen Doom Metal wie auch Epic Metal amerikanischer Prägung schlägt.
Mirko B.