Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Interessant, erneut eine Schweden Combo, welche einfach nicht wie so eine klingen will, doch das ist einerseits gut so, andererseits auch gut so. Häh? Was will der Schreiberling uns letztlich mitteilen?
Well, er will mitteilen, dass er jetzt einfach einen Einstieg in diese Rezension gebraucht hat, welche dem Schreiber mehr oder weniger halbwegs bis gar nicht gelungen ist, ausser er kriegt jetzt noch einen Arschreisser in der langgezogenen Kurve..., nope, scheint nicht so, obschon, also..., aus Uppsala, Sverige, stammend, die Herren Gustav Jorde (Vocals, Bass), Lars Löfven (Guitars) und Matte Modin (Drums), im Jahre 1991 auf die Welt gehustet, bis und mit 2005 unentwegt aktiv unterwegs, dann die lange, düstere Nacht der Passivität, bis im Jahre 2021 der Sonnenaufgang entdeckt wurde und seither wieder mit dabei im Rennen des thrashigen, grindcorigen Metals.
So sind Bands wie Kreator, At The Gates, The Crown, Carnal Forge, Exhumed, Darkane durchaus Combos, welche auf etwa gleicher Höhe agieren wie Defleshed, doch ist der Sound auf «Grind Over Matter» ist ebenfalls sehr eigen, welcher einem durchwegs in die Fresse haut, permanent, gnadenlos. Ja, die Thrash-Grooves sind ein wichtiger Bestandteil wie Merkmal in den elf Songs auf dem neuen Werk, denn da wird gnadenlos gepowert, ohne einen Zwischenschnauf sich genehmigend. Das Cover-Artwork zeigt die eingeschlagene Richtung eindeutig an und auf was passiert, wenn zu den Songs von Defleshed nicht fleissig geheadbangt wird, yep, geköpft und aufgespiesst, als Markenzeichen wie Wegbegleiter in die ewigen Jagdgründe.
Die Produktion, welche übrigens von Lawrence Mackrory in den Rorysound Studios in Uppsala selbst, von statten ging, erhallet messerscharf, klar und druckvoll. Nebst satten Blasts wie auch hyperschnellen Double-Bass Drums, der treibenden, satten Snare, welche stets im Groove-Modus daher reitet, erobern die kurzen, prägnanten Cymbals-Schläge wie auch die heftigen Toms-Wirbel das notwendige Auflockerungs-Potenzial, um danach wieder straight loszuhämmern. Die Gitarren kommen klar und schwer distortioniert, die Riffs knallen nur so daher, ein Groove nach dem anderen, problem- wie nahtlos intoniert, doch leider sind die solodesken Momente etwas rar gesät, wenn gar inexistent. Dafür lässt es sich headbangend wie moshend durchzocken.
Der Bass wummert unskandinavischtypisch klar und positioniert durch die songwriterischen Tracks daher, ja, mit der Klampfe und dem Trommelstand eine sehr harmonierende Einheit. Die Vocals sind giftig wie griffig shoutend und screamend, thrashtypisch halt, leicht auch etwas guttural angekrächzt, doch stets im klaren, verständlichen Rahmen gehalten. So kommen Anspiel-Tipps wie «Dear Devil», «Bent Out Of Shape», «Blood Well Spent», «Behind Dead Eyes» und «Last Nail In The Coffin» daher geritten, so dass Stagedivings und Moshpits an der Tages-, beziehungsweise Nachtordnung sind und diese einfach durchgezogen werden müssen, egal ob gebrochene Rippen, blutende Nasen oder sonst was. Yep, so rasiermesserscharf der Gitarrensound, so hart im Nehmen ist und wird die Meute sein. Die Nackenmuskeln schreien längst "Fuck you!", doch ein Song nach dem anderen zieht den Muskeln den letzten Verstand aus dem Sehnenhirn, Muskelkater ist somit an der Tagesordnung. So, und wer jetzt noch nicht, sprich immer noch nicht genug hat, der beginnt «Grind Over Matter» von Track eins an ganz einfach wieder knallen zu lassen.
Poldi