Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Horch, horch..., nee..., nicht die Automarke, wirklich horch, horch, was da uns entgegen schreitet. Schwedischer Death Metal aus Avesta, Dalarna, gebrandmarkt und destilliert.
Seit 2006 brettern und hämmern uns die Herren Martin Schulman (Bass), Ronnie Bergerstål (Drums), Johan Haglund (Rhythm-Guitars), Eki Kumpulainen (Lead-Guitars) und Christofer Säterdal (Vocals) satten, sehr gut produzierten, kraftvollen, sauberen, messerscharfen Schwedenstahl, nope, kein Völvö, sondern in einer acht-träckigen, vinylisierten wie auch digitalisierte Lebensform namens «Mass Destroyer» um die Lauscher und verkünden die neue Weltherrschaft in Sachen Death Metal. Well, da wird viel aus der Vergangenheit intoniert, will schreiben sehr oldschoolig, so à la Vomitory, Dismember, Entombed, Centinex, Lik, Bloodbath und Konsorten. Ab und an blitzt auch ein wenig der entombedistische Death'n'Röll hervor. Alles in allem eine satte Produktion aus den Tri-Lamb Studios von Karl Daniel Liden, aufgenommen durch Johan Hjelm und Jonas Harnberg in den Glsahuset sowie Sellnoise Studios mit einem herrlichen, leicht blackigen Cover-Artwork von Mark Riddik (Absu, Arsis), was sich irgendwie perfekt zum Dargebrachten verschmelzen lässt, denn hier werden die Nackenmuskeln erneut auf Vordermann, beziehungsweise -frau getrimmt, so dass die Zunge jeweils hechelnd und schlabbernd den Boden aufwischt.
So schlimm und landschaftswütend? Na ja, annähernd, jedoch mit viel Schmackes und Phantasie. Sowohl die gnadenlosen Kracher-Passagen, als auch die moshigen und stampfenden Klänge wechseln sich in einer unkoordinierten (positiv gedeicht) Regelmässigkeit ab. Melodien wird auch nicht zu knapp Einfluss gewährt, so dass der Abfluss gebündelt und doch in Marschrichtung gewährt werden kann. Die beiden Gitarren riffen sich in bekannter Schweden Death Stahlsound Manier durch die gebirgigen Hälse der Quetschbälken, wohltuend treffend zwischen den Bünden, mit melodiösen Lines ausgefüllt und melodiösen Soli ausgearbeitet. Der Tieftöner wummert ebenfalls wohltuend im distortionierten Bereich, und da die Produktion wohl gelungen ist, ist dieser für einmal klar heraus zu hören, linear und rhythmisierend untermalend, kräftig erkennbar vom sehr verzerrten Gitarrensound her.
Der Holzmeister ab der Stange rumpelt mit kräftigen, speedigen und leicht punkig-hardcorigen Double-Bass Drums daher, ergänzt um moshige Midtempo-Rhythmen, viel Cymbalseinsätze, ab und an Streicheleinheiten an den Toms und mit einem satten wie fetten Snaresound stets im vorwärtsgetriebenen Gang in die ewigen odingeschwängerten Jagdgründe. Die Vocals sind tief, guttural, heiser, wütend und doch klar artikuliert. So..., haben wir noch was in unserer demenzbehangenen und vernebelten Welt vergessen? Ach ja, Anspieltipps wären da «Fallen Mountain», «Wrathspawn», «Lifeslave» und «By Hatred Bound». Oh, heilige Odinkacke, bei «Mass Destroyer» handelt es sich bereits um das siebte, full-length Album von Demonical. Dabei wird heraus gehört, dass es eine verschworene Vikinger-Truppe ist. Ein sattes Album ist es denn nun auch geworden, «Mass Destroyer», und haut voll in die Fritten, egal ob obere oder untere Zahnschublade, Hauptsache einfach rein die Chose, Kauleiste zumachen, schlucken und headbangen.
Poldi