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Schon beim Opener «Nur einen Spalt» von den Deutschen DEPRAVATION aus der Universitätsstadt Landkreis Giessen, sprich des Landes Hessen, fallen mir zu Anfang wie aus heiterem Himmel zwei begnadete Bands ein. Zum ersten sind das die Schweden Svältvinter (Black Metal) und zum zweiten die amerikanischen Urgesteine Immolation (Death Metal).
Was für ein impulsives Brett hauen uns Depravation (die Artists sind nach wie vor unbenannt) mit «IV:Letvm» in die verstaubten Hörgänge! Man könnte jetzt natürlich überheblich wirken und sagen, habe ich schon lange gewusst, denn nach den zwei vorher gegangenen und mehr als gelungenen Veröffentlichungen im Jahre 2013 «II:Maledictvm» sowie 2020 «III:Odor Mortis» habe ich nichts anderes erwartet, doch so einfach ist das denn schon nicht, oder etwa doch?! Seit 2011 arbeiten die vier "Pseudonyme" unaufhaltbar, kontinuierlich und akribisch an ihrem Sound, der bei jedem Genre-Sympathisant Glücksgefühle auslösen muss. «IV:Letvm» bietet uns neun brutale, selbstzerstörerische Nackenbrecher der ultimativ gehobenen Sorte, denn genau dieser Mix aus Blackened Death-/Black Metal kennt kein Erbarmen und offenbart uns in Demut, was die Grundpfeiler von dargebotener Härte bescheren, so zum Beispiel bei «Vampire Burial» eindrucksvoll vorgetragen.
Das Songwriting, die Vocals und die Instrumentals sind gezielt auf Druck wie Geschwindigkeit getrimmt und mit einer auf Messerschneide pompösen Produktion gemischt, dass kein Platz für irgendwelche Misstöne geltend gemacht werden kann. Mit «IV:Letvm» ist Depravation ein Gassenhauer gelungen, der voll in die Fresse haut. Ich möchte mir hier nicht ausmalen, wie die Jungs live abgehen, respektive wie das Fussvolk im Publikum durchdreht, denn diese Kompromisslosigkeit beeindruckt selbst so alte Hasen wie meine Wenigkeit. Dass das Teil permanent am Limit läuft, ist fast schon beängstigend und bedarf keiner weiteren Ausführung. Ich hoffe insgeheim, dass die "Giessener" uns bald einmal auch in der Schweiz beehren und ihr Kraftpaket live zum Besten geben. Auch wenn ich immer noch völlig geflasht von «IV:Letvm» bin, möchte ich mit folgendem Zitat aus dem Landkreis Hessen schliessen: "Wenn mer gebbe, dann gebbe mer gern – abber mer gebbe nix"!
Marco